Veröffentlichung Dissertation

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  • Ansonsten würde ich für meinen Bereich (grob Sozialwissenschaft) eher sagen, es sollte schon ein echtes Buch sein. Wobei das Kriterium eher "renommierter/einschlägiger Verlag" ist als dass man was in der Hand hält, also Print on Demand oder Selbstverlag oder diese selbsternannten Qualifikationsarbeitsveröffentlicher, die einen dauernd zuspammen, wären eher quatsch. In meinem Bereich gibt es allerdings einen kleinen Verein, der einen anerkannten Online-Verlag unterhält, da werden Publikationen aus Mitgliedsbeiträgen bezahlt, und die Publikationen dort werden durchaus ernstgenommen. Einfach nur bei der Uni-Bibliothek oder auf der eigenen Website würde ich nicht tun. Und wenn doch, über academia.edu oder researchgate.net oder so massiv bewerben und die Dissergebnisse schnell und viel in peer-reviewed Zeitschriften veröffentlichen und auf Tagungen präsentieren, um Sichtbarkeit anderweitig herzustellen.


    Hier möchte ich unterschreiben. (Ähm, ich hatte das oben mit der eigenen Homepage als Ergänzung gemeint (um von hier aus eine eigenen Marketingkampagne zu betreiben), nicht als Ort der online-Veröffentlichung.)
    BOD oder Selbstverlag finde ich nicht so toll. Wenn schon als Buch, dann in einer renomierten Reihe - die werden von vielen Unibibs abonniert bzw. ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Buch jemand kauft, einfach viel größer.

  • Ah, entschuldige Katrin, dann habe ich dich falsch verstanden. Seriöses Selbstmarketing ist auf jeden Fall wichtig. Ich würde aber -- wenn es um eine Wissenschaftskarriere gehen soll und noch irgendwie eine Anbindung an eine Uni besteht -- versuchen, die Internetpräsenz (zumindest zusätzlich) dort anzusiedeln, da wird man schneller gefunden und hat in der Institution quasi schonmal einen akademischen Fürsprecher. Ich muss derzeit häufig Informationen über Wissenschaftler zusammensuchen, und wenn die nirgends in offiziellem Kontext auftauchen, ist das häufig schon ein schlechtes Zeichen.

    Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. #ja

  • Ich würde aber -- wenn es um eine Wissenschaftskarriere gehen soll und noch irgendwie eine Anbindung an eine Uni besteht -- versuchen, die Internetpräsenz (zumindest zusätzlich) dort anzusiedeln, da wird man schneller gefunden und hat in der Institution quasi schonmal einen akademischen Fürsprecher.


    Oh, das halte ich für einen wichtigen Hinweis! Man kann ja im Zweifelsfall auch weiterverlinken.

  • Muss es denn ein "guter" Verlag sein?


    In meinem Bereich nicht. Meine Vorgänger haben alle beim Dr-hut-verlag veröffentlicht, das war wesentlich günstiger und die Gestaltungsfreiheit bei Umschlag und Layout war sehr hoch.
    Online veröffentlichen würde ich zusätzlich machen.

  • Muss es denn ein "guter" Verlag sein?


    In meinem Bereich nicht. Meine Vorgänger haben alle beim Dr-hut-verlag veröffentlicht, das war wesentlich günstiger und die Gestaltungsfreiheit bei Umschlag und Layout war sehr hoch.
    Online veröffentlichen würde ich zusätzlich machen.


    Ich finde es spannend, wie unterschiedlich das je nach Fachrichtung ist. In meinem Fachbereich gehörte es, wenn man ernst genommen werden wollte, dazu, in einer renommierten Reihe zu erscheinen. Habe heute gesehen, dass man innerhalb solcher Reihen in meinem Fachbereich unterdessen als e-book veröffentlichen kann.

  • Mein Fachbereich ist eher klein. Da ist der renommierte Verlag schon wichtig, damit das Buch gescheit beworben wird (Flyer auf einschlägigen Tagungen und Kongressen...).

  • Bei uns haben damals einige über den Logos-Verlag drucken lassen. Ist deutlich günstiger - aber ich komme aus dem Naturwissenschaftlichen Bereich, da spielt der Verlag keine Rolle.

  • Bei uns ist es auch so (Sowi im engeren Sinn). Ich habe aber nur Pflichtexemplare gemacht (wg Geld und Überarbeitungsbedarf), und werde noch 2 Artikel gut plazieren (auf Englisch). Einen ordentlichen (peer-review) auf Deutsch hab ich schon.


    Bei uns ist es aber so, dass ein schlechter Verlag (Shaker, Kovacz, etc.) genauso zählt wie gar kein Buch. Bei uns zählt:


    Nomos, Campus, VS, edition sigma, transcript (in der Reihenfolge)...


    Natürlich ist ein Buch eigentlich super wichtig. Aber man kann auch ohne Karriere machen. Mein Zweitbetreuer hat seine Diss als Microfiche veröffentlicht.

  • Hast du schon mal versucht den Weg ganz anders einzuschlagen und eine Förderung zu beanspruchen?
    Lies mal hier, der DFG fördert die Publikation von Dissertationen.
    Wenn es dir insbesondere um die Druckkosten geht, kann man auch Druckkostenzuschüsse für seinen Fachbereich beantragen. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob da nur ganz spezielle Projekte gefördert werden und wie/wo das ganze gedruckt wird, aber prinzipiell kannst du es ja auch online als Broschürendruck kalkulieren. Vielleicht ist es auch nicht nötig sehr viele Ausgaben zu drucken.
    Vorerst würde ich an deiner Stelle (um eben Geld zu sparen, was ja dein Problem ist) die Diss online veröffentlichen.
    Hier mal ein paar Links die du dir diesbezüglich mal ansehen kannst:
    http://www.dnb.de/DE/Wir/Koope…line/dissonline_node.html


    http://studi-lektor.de/tipps/p…ikation-dissertation.html


    http://doktorandenforum.de/fertig/druck.htm

  • Danke für die neuen Links und Hinweise.
    Meine Dr.mutter antwortete, dass eine Veröffentlichung als Buch schon wichtig wäre.


    Und ja, Verlag heißt nicht irgendeiner, sondern ganz klar welche.
    Ich habe 3 Angebote, alles von okayen Verlagen in meinem Bereich, eins ist davon in einer Reihe, herausgegeben von relevanten Profs.
    Alles gut und schön, ich kann das Geld aber de facto nicht aufbringen.


    Ich denke, ich werde über Pfingsten, wenn die Kinder 2 Tage mit dem Vater unterwegs sind, nochmal aktiv finanzielle Unterstützung/Stipendium-zum-Druck suchen/schreiben, wenn diese zweite Suchrunde nicht klappt, wird es wohl auf online hinauslaufen, auch wenn meine Dr.mutter abrät.
    Aber ich kann 3500-4500€ einfach nicht aufbringen, auch nicht geliehen mit Rückzahlung von 50€ pro Monat über 70 (!) Monate, dafür ist es zu eng bei mir, bin alleine mit 2 Kindern und es ist einfach knapp. Erbschaft etc. habe ich auch nicht zu erwarten.


    Falls Euch noch weitere potientielle Geldgeber einfallen - für alle Hinweise bin ich dankbar.


    Danke und viele Grüße!

    liebe gruesse,
    lara
    mit sohn (05/05)
    und tochter (11/07)


    (**** im alten Forum)

  • Wenn du eine richtig, richtig tolle Diss geschrieben hast, gibt dir vielleicht die VG Wort Geld (http://www.vgwort.de/index.php?id=190). Von denen kriegst du ja eh was, wie du sicher weißt, aber mit Sicherheit nicht die 4000 €, die es dich unter Umständen kostet. Wenn deine Diss richtig toll (edit: ich glaube eigentlich, toll reicht schon) war, kriegst du vielleicht auch deine Doktormutter dazu, dich für einen Preis vorzuschlagen (viele Unis haben so angegliederte Förderstiftungen, die Dissertationspreise verleihen).


    Wenn Barbara Budrich für dich in Frage kommt, könntest du an deren Dissertationswettbewerb teilnehmen: http://www.budrich-academic.de/de/studieren/promotion/


    Die FAZit-Stiftung gewährt Druckkostenzuschüsse, in welcher Höhe, hab ich auf die Schnelle nicht rausgefunden: http://www.fazit-stiftung.de/bewerbung.html


    Außerdem kann man die Druckkosten steuerlich absetzen, das macht auch noch ein bisschen was aus (ich hatte gar nicht damit gerechnet und hab mich dann ziemlich drüber gefreut...).


    Wenn mir noch was einfällt, meld ich mich nochmal, das sind jetzt erstmal so die Klassiker, auf die bist du wahrscheinlich eh auch schon gestoßen.

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    Einmal editiert, zuletzt von Aomame ()

  • Hallo Aomame,


    danke für die Links, werd ich mir gleich mal in Ruhe durchlesen.
    Ich glaube bei meiner Dr. mutter habe ich jetzt genug klar gemacht, wie meine Finanzen sind, mehr mag ich sie nicht mehr anbetteln :(


    Steuer - ja, das hatte ich schon gehört, ich habe aber dank der sehr hohen Kinderbetreuungskosten schon alles ausgeschöpft, zumal ich ja recht wenig verdiene, von daher ist auf diesem Wege von der Diss nix mehr zu holen :(
    Aber danke für den Hinweis!


    Ich merke, innerlich neige ich immer mehr zum online Veröffentlichen - denn wer weiss, ob es bei mir überhaupt noch auf Uni-"Karriere" [Forschen! #love ] hinauslaufen wird #heul
    Obwohl, hab schon gute POst-doc-forsch-Ideen, die ich sooooo gerne umsetzen würde...
    Abwarten und mich erstmal weiter schlaumachen.
    Danke!


    Viele Grüße!

    liebe gruesse,
    lara
    mit sohn (05/05)
    und tochter (11/07)


    (**** im alten Forum)

  • Hallo lara loud (edit: oh, ohne Unterstrich, sehe ich grade),


    was mir vorhin noch eingefallen ist -- wenn du deine Diss überzeugend als geisteswissenschaftliche Arbeit verkaufen kannst, ist vielleicht Boehringer-Ingelheim eine Option für dich? http://www.boehringer-geisteswissenschaften.de/stifter.htm


    Ich drück dir die Daumen -- kein Geld zu haben finde ich jedenfalls den miesesten Grund, dass einem eine wissenschaftliche Karriere versagt bleibt, das darf eigentlich echt nicht sein. Und wie gesagt, bei nachdrücklicher Selbstwerbung über Website, soziale Netzwerke und vor allem Aufsatzveröffentlichung und Vorträge muss auch eine Online-Veröffentlichung nicht nachteilig sein. Bzw -- ob eine Buchveröffentlichung wirklich für Sichtbarkeit sorgt, ist auch nicht gewährleistet, da muss man sich schon gut überlegen, was man da von sich investieren möchte.

    Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. #ja

    Einmal editiert, zuletzt von Aomame ()

  • Das ist tatsächlich mies eine hart erarbeitete, wissenschaftliche Karriere an dem Geld für die Publikation scheitern zu lassen.
    Komisch eigentlich auch, dass deine Mutter dir nicht unter die Arme greifen kann wenn sie so sehr davon überzeugt ist. Ich schätze am Geld wird es da nicht liegen - ist ja aber wahrscheinlich eine andere Geschichte.


    Aber mal was ganz anderes. Kennst du nicht zufällig jemanden der Selbstständig ist?
    Die können Druckkosten problemlos von der Steuer absetzen. Du musst ja auch vorerst nicht Unmengen drucken lassen. Einige Exemplare zu Anfang gehen sicher auch.


  • Komisch eigentlich auch, dass deine Mutter dir nicht unter die Arme greifen kann wenn sie so sehr davon überzeugt ist. Ich schätze am Geld wird es da nicht liegen - ist ja aber wahrscheinlich eine andere Geschichte.


    #weissnicht Ich lese nirgends was von ihrer Mutter, nur ihrer Doktormutter.


    Ansonsten hängen die Druckkosten beim Verlag nur bedingt an der Auflagenhöhe (ein Grundbetrag fällt einfach an) und eine Mindestzahl muss auch gedruckt werden (die sicherstellen soll, dass der Zugriff auf die Arbeit von anderen gewährleistet ist).