Kinder und intensive Betreuung

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  • Hallo zusammen



    Ich (AE) mache momentan eine Ausbildung mit viel Praktikum. Während des letzten Monates waren die Kinder zum ersten Mal jeden Tag in der Betreuung, 6 Wochen wird das noch so bleiben. Und es geht uns allen nicht sehr gut damit ;(  
    Mir gefällt die Ausbildung, auch wenn sie für mich momentan wirklich sehr anspruchsvoll ist. Mein Ziel ist es schon, sie fertig zu machen, aber ich frage mich ob der Preis dazu für uns als Familie nicht sehr hoch ist. Meine Kinder wollen nicht mehr in die Kita gehen, am Wochenende zu Papa oder Grosseltern finden sie doof (dass sie nicht zu Papa wollen ist neu), mit Freunden abmachen geht nur wenn die anderen Mütter sie von der Kita abholen, Kinderbesuche bei uns sind während der Woche momentan einfach nicht drin.
    Wir haben viel darüber gesprochen, sie waren mit Papa 5 Wochen weg und können die Zeitspanne etwas einordnen, zumindest die Grosse. Ich werde danach etwa 3 Monate viel Zeit haben für sie, und beim nächsten Praktikum werde ich nebenbei viel weniger zu tun haben . Das war auch immer mein Hintergedanke, dass ich während des Semesters viel mache, dafür aber nachher wirklich auch für sie Zeit habe.
    Hat jemand hier Erfahrung mit solchen Phasen? Ich habe mir schon mehrmals überlegt abzubrechen, aber dann verliere ich wirklich viel- und eigentlich will ich das auch nicht. 6 Wochen sind für mich sehr absehbar, aber für die Kinder ist das natürlich sehr lang.
    Verlange ich zuviel von ihnen? Ich weiss dass andere Mütter 100% arbeiten, wie macht ihr das?


    Ich freue mich sehr über Erfahungen oder Tips..


    Liebe Grüsse
    Melissa

  • Bastelt euch doch zusammen einen Kalender oder so was ähnliches. Außerdem würde ich mich mit meinen Kindern hinsetzen und in Ruhe besprechen: dass Du diese Arbeit jetzt machen musst, Du es auch nicht toll findest, dass Ihr Euch so wenig seht und überlegt gemeinsam, was wem wie helfen könnte, die Zeit besser zu überstehen.


    Nur Mut, das kriegt Ihr bestimmt hin. Du solltest auf keinen Fall abbrechen!

  • Nur Mut, die Kinder finden das natürlich nicht toll, vorher mit dir zu Hause wars sicher schöner. Von Null auf Hundert ist immer ein harter Schritt, das geht denen, die dauerhaft vollzeitig in die Kita gehen auch nicht anders... Meine Kinder haben sich immer mindesten ein halbes Jahr nicht so ganz damit anfreunden wollne in die Kita zu gehen, aber wenns sein muss und es keine ALternative gibt (im SInne von: dir ist das, was du tust, weichtig und du möchtest das nicht kippen), dann müsst ihr da durch und ihr werdet es auch schaffen.


    Wichtig ist nur, dass du dir selbst sicher bleibst, nicht zaudern und zögern! Wenn du das jetzt willst ist das bestimmt eine gute Entscheidung! Und da müssen die Kleinen mit dir durch, auch wenn es ihnen schwer fällt. Ist ja zeitlich absehbar!


    Viel Kraft wünsch ich dir!

  • wie alt sind denn deine kinder und wie lange bleiben sie jeden tag in der betreuung?


    ich arbeite 100% (auch ae), und meine kinder gehen gerne in die betreuung, aber ich merke schon auch, dass die zeit mit mir fehlt. vor allem dem kleinen. ganz blöd ist es, wenn ich nach der arbeit noch sachen erledigen muss. besser geht es, wenn wir danach direkt auf den spielplatz gehen.


    die fehlenden nachmittagsverabreduungen finde ich überhaupt nicht schlimm. meine kinder spielen mit ihren freunden halt in der betreuung oder verabreden sich am wochenende. übrigens spielen sie auch viel miteinander abends, das scheint auch wichtig zu sein, es geht nicht nur um die zeit mit mir.

  • Vielen Dank für eure Antworten!


    MaNe, die Idee mit dem Kalender finde ich gut, wir haben schon zusammen besprochen wie wir den umsetzen wollen ;)
    Abbrechen werde ich nicht, es fehlt wirklicih nicht mehr viel, das ist schon machbar...


    Janos, ja du hast recht. Wahrscheinlich liegt es auch daran dass es auch sonst viele Aenderungen gab, da habe ich manchmal schon ein etwas schlechtes Gewissen.


    Happy Spider: Sie sind 6.5 und 4 Jahre alt. Meine Tochter (6.5) hat deutlich mehr Mühe als der Sohn, der ist meistens zufrieden wenn man ihn in Ruhe spielen lässt. Meistens bleiben sie schon bis ca 17.30-18.00. Mein Praktikum ist eine Stunde entfernt, und einmal pro Woche habe ich auch bis spät Unterricht. Erledigungen danach muss ich zum Glück keine machen, höchstens mal ganz schnell an der Ecke noch was zu Essen kaufen. Heute ging es schon viel besser, das war wohl auch ein bisschen Frustposting..

  • Das klingt doch schon gut!


    Das Kalender machen hat uns hier schon oft geholfen: wir sind in den letzten Jahren mehrmals umgezogen, hatten eine Trennung und danach ein Wechselmodell eingeführt und hatten dann noch einige Mitbewohnerwechsel. Da waren die Kalender gut, um den Überblick zu behalten.
    Das ging dann soweit, dass wir einen festen Essensplan hatten, also Montags immer Nudeln, Dienstags immer Kartoffeln etc. Damit wenigstens irgendwas verlässlich ist für die Kinder. Wir haben dann Essensbildchen gemalt und auf die jeweiligen Tage geklebt und die Kinder konnten so die Wochentage besser erfassen. Hach, im Nachhinein klingt es kuschelig und lustig - aber ich weiß noch gut, wie hart solche Zeiten waren.


    Viel Erfolg bei Deiner Ausbildung noch!

  • Hallo!


    Ich habe auch keine wirklich neue Idee, finde aber die Anregung mit dem Kalender toll. Mir fällt dazu noch ein, dass der Geburtstagskalender bei uns im Kindergarten aus einer Perlenschnur pro Kind besteht. In dem Fall 12 kleine Perlen für die Monate und eine große "Jahresperle" - wenn ich gut aufgepasst habe. Solch eine Art Kalender könnte ich mir auch für euch gut vorstellen. Bis zum Ende der langen Betreuungszeit eine Perle pro Tag auffädeln, vielleicht wochenweise andere Farben oder so. Dann könntet ihr jeden Abend eine Perle abfädeln und sehen, wie die Schnur immer kleiner wird. Oder so ähnlich. :)


    Was ich noch sagen möchte: Chapeau! Es ist wahnsinnig viel, was du gerade stemmst!

  • bei solchen belastungen finde ich es wichtig, dass man den kindern erklärt, dass man sie immer noch sehr liebt und sie nicht einfach so abschiebt.


    mein vater fuhr sein berufsleben lang zu see, war 6-9 monate am stück weg. und es hat unserer beziehung und liebe keinen abbruch getan. will sagen: quantität der gemeinsamen zeit nicht gleichzusetzen mit qualität der zeit (zumindest ein stückweit, irgendwann natürlich schon). gestalte die gemeinsame zeit besonderns kinder-orientiert, verschiebe erledigungen etc. soweit möglich auf in ein paar wochen wenns ruhiger wird.


    und einen satz finde ich sehr gut: für die kinder ist eine glückliche mutter überaus wichtig!
    deine investition in die ausbildung ist gut für dich, somit auch gut für deine kinder. also tschakka - du schaffst das!

    Basia mit Schlumpf (08.2007) & kleiner Maus (08.2009) & Kröti (12.2016)

  • Meine Tipps als arbeitende Mutti:
    - In der gemeinsamen Freizeit keine doofen Sachen machen (meine Tochter hasst einkaufen, also gehe ich meiner Mittagspause ohne Kind), nicht grossartig kochen sondern eher vorher vorbereiten oder zumindest darüber nachdenken damit es abends schneller geht.


    - Kann man etwas in die Kita mitnehmen? In der Krippe durfte man egal was mitnehmen, in der Schule jetzt ein Buch oder etwas gebasteltes. Ich frage meine Tochter jeden Morgen ob sie etwas mitnhemen möchte, dass sie zeigen oder lesen will. Es macht diesen Tag irgendwie "besonders", so zumindest das Gefühl ;)


    - Meine Tochter ist ein ziemliches Sensibelchen und ich habe eine ihrer Horterzieherin gefragt ob sie etwas mehr darauf achten kann, mal in den Arm nehmen wenn sie unglücklich ist. Manchmal komme ich abends und sie sitzt mit der Horterzieherin im Sessel und liest ein Buch #love


    - Wir machen auch unter der Woche mal was nettes z.B. ins Schwimmbad gehen. Da kann man dann gleich Montag sagen: "und am Mittwochabend gehen wir ins Schwimmbad". Wenn ich Snacks, Schlafanzug und Zahnbürste gleich mitnehme, brauche ich das Kind nur noch schlafend vom Auto ins Bett tragen. Um 18 Uhr abgeholt, eine Stunde Schwimmbad und um 21 Uhr sind alle glücklich und zufrieden im Bett.


    - das allerschwierigste als mutter: über das eigene schlechte Gewissen hinwegkommen.... #yoga

  • Vielen Dank für eure Antworten und Ermutigungen!


    Die Idee mit der Kette finde ich super, das passt noch besser als Kleber.


    Jetzt wo es länger hell ist (und die Sonne mal wieder scheint) ist es auch einfacher, abends nach dem Abendessen wieder raus zu gehen und zusammen noch kurz etwas zu unternehmen, so passt das gleich viel besser.
    Über das schlechte Gewissen hinwegkommen- ich glaube, wenn wir so kleine positive Dinge einbauen kann ich das viel besser. Ausserdem habe ich gerade ziemlich gutes Feedback bekommen, das hilft ungemein wenn man sich nicht sicher ist ob der Aufwand wirklich gerechtfertigt ist ;)
    Vielen dank für eure Antworten!