Jetzt noch Zeckenschutzimpfung für dieses Jahr?

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  • Liebe Raben,


    eigentlich wollte ich meine Kinder und mich selbst dieses Jahr gegen FSME impfen lassen.
    Hab aber noch im Kopf, dass man damit eigentlich noch im Winter anfangen muss, und hab das vertrödelt.


    Weiß jemand, ob es das für dieses Jahr überhaupt noch bringt?
    Den KiA brauche ich dazu nun ausnahmsweise nicht zu befragen, der ist sehr impfkritisch (ich eigentlich auch...) und wird mir das wohl auszureden versuchen.

  • Ich meine, der Schutz ist nach 3 Monaten - also nach der zweiten Impfung - gegeben. Zecken gibt es bis in den November hinein, um nicht zu sagen, das ganze Jahr.
    Wann und ob sich einer festbeisst, kann niemand sagen. Wenn im August sich einer festbeisst - dann hat die Zeckenimpfung unbedingt Sinn gemacht.
    Also... keine Ahnung. Ich habe die Kleine voriges Jahr auch im Frühjahr impfen lassen, ohne davon auszugehen, ihr jemals eine Zecke entfernen zu müssen.
    Das ist eine der wenigen Impfungen, die ich ihr setzen lasse, ohne lang darüber zu diskutieren.

    Mit vielen lieben Grüßen von Alexy und dem Rest von hier! 8)




    "Für die Welt bist du irgendjemand, aber für irgendjemand bist du die Welt."
    Erich Fried

  • Wieviele FSME-Fälle gab es denn bei Euch in der Region in den letzten Jahren überhaupt?


    Die Impfung schützt nicht vor Zecken und schon gar nicht, vor der hauptsächlich übertragenen Krankheit Borreliose. Sie schützt nur vor FSME (regional).


    Meines Wissens ist dies die Impfung mit der höchsten Nebenwirkungsquote (incl. chronischer Krankheiten). Bei Kindern verläuft FSME deutlich unproblematischer als bei Erwachsenen und gerade hier lohnt es sich wirklich gut abzuwiegen. Im Gegensatz zu Alexy halte ich das für die am kritischsten zu hinterfragende Impfung - gerade bei Kindern.


    Ansonsten habe ich vor ein paar Wochen beim RKI nachgelesen, dass zwischen 1. und 2. Impfung 2 Monate liegen.

  • Wir haben letztes Jahr im April geimpft - Wiederholungsimpfung im Mai. Laut Kinderärztin reicht das dann für das jeweilige Jahr.

    You never forget a person who came to you with a torch in the dark.

  • FSME muß erst nach 5 Jahren aufgefrischt werden. Und Zecken stechen das ganze Jahr. Nur im kalten Winter verkriechen sie sich. Es würde also schon Sinn machen, jetzt noch zu impfen.


    Das große Igelkind hat die erste Impfung bei der U9 bekommen (im Mai). Ok, wir leben auch in einem Hochrisikogebiet und ich kenne eine FSME geschädigte persönlich. Ihr Kampf zurück ins Leben hat mich so beeindruck, dass ich über diese Impfung nicht diskutiere (für mich und meine Kinder - andere entscheiden andres, ist ok.)


    Da FSME bei Kindern in aller Regel problemlos verläuft (manchmal auch Symptomlos), haben wir bis zur U9 gewartet, um dann zu Schulbeginn fertig zu sein. Einige Ärzte, die sich mit FSME auskennen, finden auch eine erstimpfung ab dem 10. bis 12. Lebensjahr noch früh genug.


    Und natürlich sollte man im Hinterkopf haben, dass die Impfung nicht gegen Zeckenstiche hilft und auch nicht gegen alle von Zecken übertragbaren Krankheiten. Kind nach Zecken absuchen und die Einstichstelle beobachten entfällt also nicht nach der Impfung.

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • Ich würde es für euren Wohnort schon empfehlen. Ich glaube, BWler und so sind bei dem thema etwas unentspannter als der Rest von Deutschland. Soweit ich weiß heißt die krankheit zwar Frühsommer-Meningo-Enzephalitis, und die meisten Fälle treten auch im Frühsommer auf, aber trotzdem kann die Krankheit während der gesamten zeckensaison auftreten. Also man kann auch im herbst eine FSME bekommen, nur eben ist die Wahrscheinlichkeit etwas geringer.


    Mein Kinderarzt (der beim Thema impfen tendenziell entspannt ist), empfiehlt die FSME-Impfung keinesfalls vor dem 3. Geburtstag, wenn man jetzt nicht totaler Risikofall ist (täglich draußen, täglich Wald, sowas wie Waldkindergarten und Co) euuch gerne später, er hätte auch kein Problem damit, erst mit 8 Jahren zu impfen - weil Kleinkinder mit FSME eigentlich ganz gut klarkommeen. Wie alt ist dein Kleiner nochmal?


    Meinen Sohn werde ich nächstes Jahr im Herbst impfen lassen, also mit knapp über 4 Jahren, weil ich dann auch nicht mehr täglich ihn komplett nackig sehen kann, geh ich mal davon aus. Da wird mir eine Zecke, die sich festgebissen hat, vielleicht weniger schnell auffallen, und das Infektionsrisiko ist eben höher, wenn die zecke länger drinnen bleibt.


    Ansonsten hast du schon Recht, eigentlich fängt man im Winter an, wegen der zwei Anfangs-Impfungen im Abstand von 4 Wochen (das ist eigentlich empfohlen), und es dauert danach wohl nochmal ca. 4 Wochen bis ein guter Schutz da ist, also ab Impfbeginn ca. 2 Monate. Aber wenn du die Impfung willst, und gleich damit anfängst, bringt das jetzige Impfen mMn auch für diesen Frühsommer schon was :)


    Übrigens bin ich selbst bei dem Thema eher unentspannt, weil ich ebenfalls einen FSME-Fall kenne. Aber wie gesagt, vielleicht geht man mit dem Thema in einem HOchrisikogebiet wie dem Schwarzwald auch einfach unentspannter rum ;)


    (Übrigens hatte ich auf FSME-Impfungen noch nie eine Nebenwirkung).

  • Ich weiß, dass die Impfung nicht gegen Borreliose schützt, und wir suchen sowieso jeden Abend nach Zecken ab.


    Aber nach der Erfahrung, was meine Mama gerade durchmacht (gut, ist keine Meningitis, sondern eine Enzephalitis) - das möchte ich den Kindern ersparen. Und mir selbst auch.


    Und wenn die Kinder beim Vater sind, werden sie garantiert nicht gründlich nach Zecken abgesucht.
    Und mich selbst sucht auch niemand ab, wer denn?



    Wegen der Nebenwirkungen bin ich auch noch hin und hergerissen, natürlich.


    Und, ja, wir leben wohl in einem "Risikogebiet", Baden-Württemberg - wobei, wenn man sich die Karte anschaut, gilt ja bald ganz Deutschland als Risikogebiet. #weissnicht


    Ansonsten bin ich beim Impfen eher entspannt (wir haben Tetanus, Polio, Diphterie, sonst nix), aber durch eigene Erfahrung in der Familie hab ich jetzt einfach Höllen-Respekt vor Erkrankungen des Gehirns.
    Ich vermute mal, gäbe es einen schwer verlaufenden Masern-Fall oder Windpocken-Fall im näheren Umkreis, dann würd ich wahrscheinlich über eine Masern- oder Windpocken-Impfung nachdenken.


    Insofern ist diese Impfentscheidung natürlich nicht ganz "rational" von mir.


    Trüffel, mein Kleiner ist im November 3 geworden.
    Schwarzwald sind wir auch nicht.


    Ich muss noch mal genauere Infos einholen und drüber nachdenken.
    Verdacht auf Borreliose hatten wir übrigens schon einige Fälle hier im Bekanntenkreis.

  • Mit 3 hätte ich noch nicht geimpft. Eben weil die FSME bei kleinen Kindern kein Problem darstellt. Wir haben mit 5 geimpft und so die Termine so gelegt bekommen, dass beim 3. FSME Termin auch gleich die Tetanus/Diphterie/ Pertussis- Auffrischung gemacht wurde (Das war dann kurz vor dem 6. Geburtstag).


    Wenn ich das richtig im Kopf habe, ist das Problem bei FSME, dass das Gehirnvolumen sich kurzzeitig vergrößert. Das ist bei Köpfen, die noch im Wachstum sind kein Problem, weil die sich noch ausdehnen können (platt formuliert) - im Gegensatz zum ausgewachsenen Schädel.


    Kurz, ich denke, euer impfkritischer Arzt hätte nicht unrecht, wenn er dir die Impfung für dieses Jahr noch ausreden wollte.

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)