Beißendes Kleinkind - Tipps?

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  • Meine 15 Monate alte Tochter hat vor ein paar Tagen angefangen, meinen 3-Jährigen zu beißen - und zwar immer dann, wenn er nicht das tut, was sie will.


    Er gibt ihr ein Spielzeug nicht: sie beißt ihn.
    Er sitzt auf meinem Schoß: sie beißt ihn.
    Er nimmt ihr etwas weg: sie beißt ihn.
    Er gibt ihr nichts von seinem Joghurt / Brot / usw.: sie beißt ihn.


    Und sie beißt richtig fest zu.


    Ich tröste ihn dann und sage zu ihr: "Beißen tut weh. Wir beißen nicht." Und ich habe das Gefühl, sie versteht überhaupt nicht, worum es geht. Ist ja auch klar - sie ist 15 Monate alt.


    Habt ihr irgendwelche Tipps für mich? Ich versuche, die Situationen vorherzusehen, sogut es geht, aber ich bin nicht immer schnell genug und mir kommt auch vor, sie hat gemerkt, dass Beißen oft wirkungsvoll ist. Zumindest beim Spielzeug: da lässt er natürlich immer sofort alles fallen.


    Er tut mir echt leid ;(

    You never forget a person who came to you with a torch in the dark.

    • Offizieller Beitrag

    Mein kleines Beisserchen ist unterdessen schon fast 9 und ein wirklich empathischer Junge geworden - soviel nur zur Beruhigung: es IST eine Phase.


    Je weniger Bohei, desto besser fand ich. Ich habe mir damals den Umgang damit aus der Krippe abgeschaut (dort hat die Bezugserzieherin auch erklärt, dass das a) viele Kinder hätten, b) oft kurz vor dem "richtig ausdrücken" lernen und c) es auch eine Art Ausprobieren, Experimentieren sei) und d) oft auch eine nicht ganz so geglückte Kontaktaufnahme:
    Das "Beisserchen" bekam nur - ohne grossen Tadel, ganz ruhig - gesagt: "ich möchte nicht, dass du xy beisst", dann wurde es völlig ignoriert. Das "Opfer" wurde getröstet. Wenn das "Beisserchen" noch einen Versuch startete, wurde es einfach aus der Situation rausgenommen. Das geht natürlich alleine mit Zweien nicht so gut, aber zumindest von Deinem Schoss runter setzen kannst Du sie oder mit dem Grossen etwas weg gehen.


    Ich fand die Methode aus mehreren Gründen gut: einerseits dramatisiert es nicht (eben, sie ist gleich alt wie meine Kleine - die hat gerade das Hauen entdeckt, ebenfalls ausschliesslich den Bruder... #yoga ), dann verstärkt es das "negative" Verhalten nicht (negativ ist ja in dem Fall eher falsch, weil es ja noch nicht wirklich "absichtlich" ist)... und es gibt dem "Opfer" auch nicht das Gefühl, wirklich ein Opfer zu sein (mehr so kloeterisch: das kann mal passieren).


    Liebe Grüsse


    Talpa


    Bei Klein-Talpos Kusine durfte ich dann erleben, wie Schimpfen die Phase nur verlängert hat - und als meine Schwiegis meinem Kind auch noch beibringen wollten, er solle sie halt hauen, wenn sie ihn beisst, bin ich das einzige Mal so richtig gepflegt ausgetickt...

  • Ich möchte mich da auch voll und ganz Talpa anschließen.
    Unser Junge hatte solch eine Phase auch. Und zwar kurz bevor er anfing mehr Wörter zu nutzen,
    also Sprechen lernte. Er hat vorallem mich gebissen, wenn ich was verbot, er etwas nicht durfte oder
    er allgemein nicht seinen Willen bekam.


    Anfangs habe ich immer "aua!" gerufen, teilweise aus Reflex sogar recht laut mit Tränen in den Augen.
    Das tat so höllisch weh. Ich habs ihm erklärt. Wirkung schien das keine zu haben.
    Irgendwann reagierte ich garnicht mehr drauf... ich habs zumindest versucht. #augen


    Und inzwischen beißt er garnicht mehr. Aber wie gesagt... er sabbelt jetzt auch wie ein Verrückter.

    Schmutz ist ok. Kinder sind 100% waschbar.

  • Danke euch beiden!


    Dann ist meine Reaktion bis jetzt eh okay und ich brauch einfach noch Geduld - bzw. mein Großer braucht wieder mal Geduld. Ich bemühe mich... #yoga


    Es kann schon sein, dass es mit dem Sprechen zusammen hängt. Sie "redet" im Moment recht viel - nur wir verstehen noch wenig. Und ich habe das Gefühl, das frustriert sie ab und zu sehr.

    You never forget a person who came to you with a torch in the dark.

    Einmal editiert, zuletzt von Amber ()

  • hier haben beide Kinder gebissen - J. eher einen Tick später, weil sie schlecht sprach und man sie nicht wirklich verstanden hat, es gab sich dann mit knapp über zwei. Die Phase war sehr anstrengend.
    S. hat früher gebissen, auch sehr gerne mich (einer der Hauptgründe, warum ich sie mit 18 Monaten abgestillt habe, ich hab´s echt nimmer ausgehalten, es war kein Ende in Sicht) und ich kann mich sogar noch dran erinnern, wie meine 3,5 Jahre jüngere Schwester mich mal gebissen hat.
    Nicht dramatisieren, Kind aus der Situation rausnehmen und wenn auch andere (fremde) Kinder beteiligt sind, muß man das Kind halt leider permanent im Auge haben und evtl. vorher schon eingreifen (ging bei J. gut, bei S. weniger).
    Wächst sich raus, dauert halt etwas.

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

  • Mein Neffe hat das auch gemacht.
    Er wurde dann einfach weg genommen und runter gestellt oder in einen anderen Raum. Das hat dann geholfen. So hat er es ganz gut verstanden ohne großes Reden.
    Eine solche Phasen sollen recht viele Kinder haben.
    Die Tochter eines Freundes ist jetzt sicherlich auch schon 3 Jahre alt, aber tritt einen immer gern gegen das Schienbein wenn ihr etwas nicht passt.
    Da schaut man als Besucher dann auch nicht schlecht ;)

  • Das hier zu lesen beruhigt mich auch. Denn auch bei uns wird zunehmend gebissen - meist werde ich gebissen oder der Papa. Bei anderen Kindern ist uns das noch nicht passiert. Ich passe aber auch echt auf.
    So richtig erkennen kann ich noch nicht woran es liegt - er ist meist gar nicht sauer oder so sondern sogar eher guter Dinge. Oft beißt er im Zusammenhang mit dem "Küsschen geben" - als ob es mit ihm durchginge und er uns zum Fressen gern hat.
    Aber es tut eben auch weh, wenn er einen so erwischt. Wir reagieren so: Aua,das tut weh.Lass das.
    Ihn festhalten und von uns lösen, ansehen und sagen "ich möchte nicht dass du beißt. Das tut mir weh.


    Jetzt gelingt mir auch schon mal das frühe reagieren - bevor was weh tut.

    Mein größter Traum und meine Erfüllung - unser Pünktchen und das Zappelchen, das wir erwarten