Schlimme Wut... und will ständig nackt sein

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  • Gna. Ich bin gerade so unzufrieden und ratlos.
    Vorneweg... ja, es läuft grad nicht so alles rund, viel Arbeit für mich, es kriselt zwischen mir und meinem Mann,
    aber nicht, weil wir uns nichtr mehr lieben, sondern weil diese blöde Promotion uns immer noch im Nacken sitzt. Neuer Job angefangen tralala.
    Zeit für uns, Zeit für sich, wer braucht was, bliblablubb.
    Der übliche Wahnsinn eben.


    Meine Tochter rastet neuerdings in schöner Regelmäßigkeit aus. Vor allem bei mir. Kratzen und beißen gehört dazu.
    Dann dauert es, bis sie wieder ansprechbar ist.
    Ich setze mich dann zu ihr, wenn ich mich selbst bissel runtergefahren habe, und warte bis sie fertig ist.
    Spreche immer wieder ruhig mit ihr. Anfassen darf man sie nicht.
    Draußen klemme ich sie mir oft schreiend unter den Arm und verlasse kurz das Geschehen. Vor allem auch, um nicht selbst völlig aus der Fassung zu kommen.
    Ich bin sehr einfallslos, Ablenkungen, Liedchen, Kasperlepuppe was auch immer (zieht bei Oma & Tamu, bei mir nicht) mache ich nicht.
    Irgendwie finde ich auch, dass man nicht immer von Wut ablenken sollte, sondern das auch mal aushalten muss/ bzw. damit umgehen lernt.
    Kissen zum boxen und schmeißen ging heute früh kurz, aber eigentlich wollte sie lieber mich hauen.


    Ich stille sie dann oft nach so einem Anfall, wenn sie will. Ausgiebig kuscheln tut sie danach eigentlich immer.
    Aber nur wenn sie nicht rumfummelt, dass hasse ich, dann beende ich das und sie wütet wieder los.


    Und unser liebster Punkt sind gerade Klamotten.
    Sie will am liebsten nackt bleiben. Auch wenn sie schon eiskalt und blau ist.
    Schlüppi/Strumpfhose zieht sie immer wieder aus.
    Klamotten aussuchen lassen, klappt nicht.
    Gestern ist sie halbnackt übern Spielplatz gerannt.
    Ich bin da überhaupt nicht gelassen und habe oft Gedanken "Oh Gott, jeder sieht, dass du grad nicht mit ihr klar kommst,
    Du hast doch die Verantwortung, jetzt rennt sie hier nackig rum und wird bestimmt krank."


    Heute morgen, habe ich ihr in einer Endlosschleife immer wieder Schlüppi/Hose hochgezogen,
    sie dann festgehalten und in meinen Armen wüten lassen.
    Also ich hab sie fixiert, damit sie sich nicht wieder auszieht.
    Fühlt sich scheiße an.
    Es geht ihr eigentlich auch nicht um die Klamotten. Sie hat sich das dann in den Kopf gesetzt und kommt da nicht wieder von weg.
    Nach 15min Wüten gings dann und Schlüppi/Hose war ganz normal und blieben an.


    Bitte verratet mir eure Strategien. Was kann ich denn noch anders machen, ich fühl mich so schlecht damit,
    die Ausraster hat sie auch immer nur bei mir.
    Habt ihr so ein paar Eckdaten für euch, wenn eure Kinder so einen Anfall hinlegen?
    Wie behaltet ihr selbst die Ruhe?

  • Ich habe leider keinen rat aber ich fühle mit dir.


    Bei uns ist es auch oft so, besonders lässt sie es bei mir raus. Haben es schon eine ganze Weile mal besser mal wieder häufiger.
    Dann habe ich oft wenn es aufeinmal nicht so läuft wie sie es gerne hätte die Hand kratzend im Gesicht oder werde Gebissen oder gehauen.
    Ich finde es unheimlich anstrengend und kann da schlecht mit umgehen, weiss auch nicht so recht wie ich damit umgehen soll.


    Also keinen Tipp aber mitgefühl.

  • schreibst du von meinem Sohn?


    Seit die Temperatur über dem Gefrierpunkt ist, zieht der Herr keine Socken und Schuhe mehr an. Sobald wir zu Hause sind, müssen die runter, egal wie kalt es ist.
    Morgens anziehen ist auch ein Kampf, aus welchem Grund auch immer mag er 90% seiner Klamotten nicht mehr anziehen. Gottlob trägt er noch Bodies, wenn ich es geschafft habe, das Teil an ihn ranzukriegen, dann bleibt es da auch. Kompromiss ist dann: Hose kann wegbleiben, aber er muss Krabbelpuschen tragen.
    Ich hab jetzt Aufbügler mit Baggern und Kränen gekauft und hoffe so, seine Klamotten wieder atttraktiver zu machen. Leider gibt es keine Windeln mit Müllautos drauf... das nächste Drama...


    Ja, und Wutanfälle gibt es hier auch. Schrillstes Schreien, "NEEEEEEIIIIIIN!!!!!!!", Zappeln, um sich Schlagen, "Geh Weeeeeg", nach Dingen verlangen und sie dann wegschmeißen... die Liste ist endlos.
    Heute Nacht um 1 ist er aufgewacht und komplett ausgetickt. Er wollte eine Milch, als die fertig war, wollte er sie nicht mehr, hat hysterisch geheult, um sich geschlagen, bestimmt 15 Minuten lang. Immer wieder Milch verlangt, aber dann weggestoßen. Vielleicht war's auch ein Nachtschreck, aber er hatte solche Aussetzer auch schon tagsüber. Nachdem er die Milch dann schlussendlich getrunken hatte, hat er sich hingelegt und bis morgens durchgeschlafen #confused
    Ich habe keine Ahnung, wie lange er das durchhalten würde, ich geb nach 15 Minuten auf und versuche abzulenken. Der kleine Maulwurf zieht ganz gut. Ob das pädagogisch wertvoll ist? Keine Ahnung, aber mehr vertragen meine Nerven zur Zeit leider nicht. Wenn er so sinnlos vor sich hinwütet, dann geh ich auch schonmal kurz raus, insbesondere, wenn er eh nur nach mir haut und nicht angefasst werden möchte. Natürlich bin ich für ihn da, wenn er mich dann wieder braucht, aber ich kann das nicht ewig aushalten.


    Essen, zu Bett gehen, Anziehen... alles ein Kampf zur Zeit. Ich glaube er merkt, dass ich grad nicht so wirklich viel Energie für ihn habe.

    Ich hab heute wieder nah am Kühlschrank gebaut…

  • Ja, und Wutanfälle gibt es hier auch. Schrillstes Schreien, "NEEEEEEIIIIIIN!!!!!!!", Zappeln, um sich Schlagen, "Geh Weeeeeg", nach Dingen verlangen und sie dann wegschmeißen... die Liste ist endlos.
    Heute Nacht um 1 ist er aufgewacht und komplett ausgetickt. Er wollte eine Milch, als die fertig war, wollte er sie nicht mehr, hat hysterisch geheult, um sich geschlagen, bestimmt 15 Minuten lang. Immer wieder Milch verlangt, aber dann weggestoßen. Vielleicht war's auch ein Nachtschreck, aber er hatte solche Aussetzer auch schon tagsüber. Nachdem er die Milch dann schlussendlich getrunken hatte, hat er sich hingelegt und bis morgens durchgeschlafen


    #laola Hier ich kenn das ganz genauso!!! Das andere ist dann wahrscheinlich einfach der Tagschreck :D . Wir haben aber leider auch bisher keine Patentlösung - einfach abwarten bis es vorbei ist, es ist nur eine phase, es ist nur eine phase, es ist nur eine phase, es ist nur eine phase, es ist nur eine phase, es ist nur eine phase,...


    HOFFE ICH!!!

    Liebe Grüsse
    Rapunzel mit Andreas (6/2010), Anja (12/2011) und Linda (10/2013)

  • Die Nacktphase hatte meiner vor einigen Wochen auch seeeeeeehr ausgeprägt. Da es zu dem Zeitpunkt noch Minusgrade waren haben wir drinnen die Heizung etwas höher gedreht. Rauf ging eben nur mit anziehen und einige Male sind wir daran gescheitert und zuhause geblieben. Wir hatten drinnen Klamotten in sichtweise liegen und wenn ihm wirklich kalt war hat er das gewünschte zum anziehen vorbei gebracht. Nachts hab ich auf einer Windel bestanden und den rest nach willen vom kind angezogen oder ausgelassen. Hat einige Wochen gedauert aber dann war es wieder vorbei.
    Aktuell möchte er dann selber aussuchen was er anzieht


    hier hilft es bei wutanfällen viel was zu trinken/essen anzubieten. Wenn er wirklich unleidlich wird hat er oft hunger. Und ansonsten augen zu und durch.

    Strength doesn't come from what you can do. It comes from overcoming the things you once thought you couldn't.

  • Ohhhohhh, Du sprichst von meiner tochter in dem Alter...dazu kann ich (also nur aus meinem rein persönlichen erfahrungsschatz) nur 2 Dinge sagen, und 1 davon wirst du nicht hören wollen...
    Ich konnte nichts machen, der Wutanfall kam, mit 100% Sicherheit, wenn ich sie so hab rumrennen lassen wie sie wollte (wir hatten auch eine sehr ausgiebige Nacktphase) dann hat sie ihren Wutanfall eben wegen etwas anderem bekommen...ein richtiges kleines :diablo: war sie dann und das Schlimmste was man machen konnte war sie anzufassen und festzuhalten, was aber draussen nun mal hin und wieder unumgänglich war.
    Aber...es wird besser. Meine Tochter ist immer noch extrem temperametvoll und stark, aber die Wutanfälle wurden weniger, es wurde nochmal schlimmer nachdem die kleine Schwester da war und im Moment versucht sie auch noch mal mit macht sich abzugrenzen...aber es wird besser und irgendwie lernt man damit umgehen...
    Schlecht fühlen solltest du dich aber dennoch nicht (leicht gesagt, mir wars auch immer peinlich) aber jeder hat seine eigenen strategien und genau wie du finde ich Wut muss man auch mal aushalten und ausleben dürfen, allerdings gabs es eine defnitive grenze bei uns, wir oder die Tiere werden NICHT; NIEMALS!!! gehauemn, getreten oder gebissen, wenn es soweit war habe ich sie entweder festgehalten, egal wie schrill sie wurde oder bin- sofern der anfall zu Hause kam- demonstrativ aus dem zimmer gegangen.


    Im Übriegen war das auch in einer phase in der es ordentlich Stress zwischen mir und dem Kiwimann gab( ich hatte gerade den Job gewechselt und er sich von seinem Kompanion getrennt...Traumhafte kombi eh schon und zu allem Überfluss hatten wir gerade ein Haus gekauft und haben viel renoviert) und ich vermute das das auch so ein bißchen ihre art war die angespannte Atmosphäre zu verarbeiten.


    Viel Kraft, ich weiß wie scheiß-anstrengend diese Phase ist.


    Kiwi

    Einmal editiert, zuletzt von Kiwi ()

  • ich hab hier auch eine 3 jaehrige nudistin zu hause,
    wir gehen grundsaetzlich ohne jacke , muetze und pulli raus,
    angezogen wird erst, wenn ihr wirklich kalt ist,
    dann aber freiwillig, da bin ich ja schon froh drum.
    zu hause grundsaetzlich nackig oder sehr wenig,
    heizen tue ich wegen ihr aber nicht , wir haben so um die 19/20 grad.
    aber ihre windel traegt sie zum glueck immer.
    ich versuche ihr da zu vertrauen, dass sie sich meldet,
    wenns ihr kalt wird,
    sie hat immer mal wieder eine schniefnase,
    sobalds kaelteer wird laeuft die nase,
    aber wirklich krank war sie nur sehr wenig, also normal oft, wuerd ich sagen.


    mit dem unbedingt was anziehen muessen,
    oder der schluepper ,die hose anziehen,
    da erreichst du evt genau das gegenteil.
    dann blockt sie vllt gerade aus prinzip,
    obwohl ihr eigentlich kalt ist,
    zieht sie sich extra wegen die nicht an.
    kannst du vllt versuchen loszulassen?
    also sie einfach machen lassen?
    klar draussen ists schwierig,
    wenn andre kinder warm verpackt sind
    und deine laeuft nackig rum...


    wird sie denn haeufig krank?


    ich wueder jedenfalls das anziehen davon abhaengig machen,
    ists nur ein schnupfen oder schon ne lungenentzuendung.


    zum rest:
    schau doch mal , ob du mehr ruhe in euer leben reinbringen kannst,
    wenn du schreibst, bei euch herrscht der normale wahnsinn.


    koennt ihr irgendwo zurueckrudern?


    downshifting nennt man das glaub ich;-))


    lg


    nele


    Für die einen ist das Glas halbleer,
    für die anderen ist es halbvoll,
    und ich freu mich schon, wenn überhaupt etwas drin ist !!
    :D

  • hier hilft es bei wutanfällen viel was zu trinken/essen anzubieten. Wenn er wirklich unleidlich wird hat er oft hunger.


    das kann ich unterschreiben... vor allem wenn's ganz plötzlich losgeht.


    Hier ist es ähnlich (obwohl bei mir besser als beim Vater oder Großeltern, zB). Worum ich mich bemühe:


    - eher ein bisschen mit ihm mitleiden, als sich verantwortlich fühlen (also sich selbst nicht als "die böse" sehen)
    - Geduld! und Schreien, Hauen, Strampeln, Übergriffe nicht persönlich nehmen (aber sehr wohl sagen, dass einem das weh tut/unangenehm ist/etc.)
    - falls in der Öffentlichkeit, sich ruhig vor Augen führen, dass das die anderen Kinder auch machen, wenn auch nicht gerade jetzt
    - wenn möglich, etwas kompromissbereit sein, bevor die Situation eskaliert (nicht mittendrin als Reaktion)
    - nicht um die Kontrolle kämpfen - sondern
    - liebhaben, liebhaben, liebhaben!!!


    und meistens hält sich das ganze in Grenzen (bzw. ich halte es besser aus?)

  • Patentlösung hätte ich auch gerne dafür :)


    Bei unserem Wüterich hilft (mir):


    erstmal nachgeben, wenn ich einen Anfall ahne - denn nach 5-10 Minuten kann ich ihn meistens nochmal fragen, ob er denn jetzt die Hose anzieht / sein Brot isst / die Schuhe auszieht / beliebiges Ärgernis von vorhin einsetzen. Und meistens geht es dann ohne Problem.


    Während einem Wutanfall fange ich oft an, seine (vorher rumgeworfenen ;) ) Spielsachen in die Kisten zu räumen, oder Haushaltszeug zu machen, oder in meiner Handtasche zu kramen - dann beruhigt er sich am schnellsten wieder. Und ich kann dabei auch ruhig bleiben. Ihm hilft es irgendwie, die Normalität aufrecht erhalten zu sehen. Und mir hilft es, nicht mit auszuflippen.


    Also, ich bleibe schon in Sicht, und sehe auch nach ihm, nicht daß jetzt jemand denkt, das Kind wird ignoriert. Wenn er so weit ist, gehe ich sofort hin zum Trösten. Bevor der Punkt erreicht ist, will er aber auch gar nicht angefasst werden.


    Draussen ist das nochmal viiiiieeel unangenehmer, aber ich versuche da halt, mir und den Mitmenschen meine eigenen Ideale praktisch vorzumachen. Ruhig bleiben. Mein Sohn darf wütend sein. Er wird sich wieder beruhigen, und ich werd ihn trösten, und er hat es gerade schwer, und er ist noch klein. Klappt meistens ganz gut :)


    Achja, er wird viel schneller wütend, wenn er nicht ausreichend gut geschlafen hat #weissnicht

  • Erstmal ein #knuddel ....


    Ich kenne das noch gut vom Mittleren. Davor wusste ich ehrlich gesagt gar nicht wirklich was Trotzphase/Wutanfall heißt. Mein Großer war da völlig anders, der war immer noch ansprechbar und man konnte mit ihm verhandeln.


    Das einzige was bei uns geholfen hat war auch es auszuhalten, auch wenns oft schwer war (auch für den grossen Bruder... :S ). Körperkontakt ging während der Wutanfälle auch gar nicht, am besten war ihn irgendwo "gesichert" wüten lassen. Dann kam er oft nach 10 Minuten wieder und war völlig normal. Geht unterwegs leider schlecht, das war immer mein großer Horror...



    Und Klamotten war hier auch ein Thema, da hab ich irgendwann wirklich überlegt, ob es mir in dem Moment den Kampf Wert ist oder ob ich ihn einfach mal machen lasse. Er hat naemlich tatsächlich fast nie kalt und rennt auch bei 10 Grad barfuß rum. Und im Garten war es mir dann auch egal, wenn er nackt rumlief. Krank wurde er bei sowas nie, ich denke die Kinder entwickeln da ein Gespür für. Ich hab mir die Nerven gespart für Situationen, wo es mir echt wichtig war, z.B. gehn wir oft an Fluss hier, da ist's steinig und leider viele Scherben, da hab ich barfuß nicht erlaubt. Wenn es nicht klappte sind wir sofort Heim. Ode im Schwimmbad musste Badehose an bleiben. Da hab ich mal einen bekannten Bademeister gebeten, was zu ihm zu sagen, das hat Wunder gewirkt!



    Ich wuensch dir viel Geduld und versichere dir: es wird besser!

  • Beim nackt sein wollen hilft hier am Besten, kein Drama draus zu machen und ihr zuzutrauen, dass sie das selber weiß, wann sie Klamotten braucht. Zuhause und im Garten darf sie es selber entscheiden (nur Unterhose muss normalerweise an bleiben wegen Pipiunfällen). Klamotten hinlegen und sie bringt sie, wenn ihr kalt ist (selten!). Und Unterwegs: Wenn sie gar nix anziehen mag, geht es halt nicht raus. Aber Jacke, Mütze, Handschuh - entscheidet sie ob sie es will. Sie ist auch schon paar Meter barfuß im Schnee gelaufen. Danach wurden die Schuhe anstandslos angezogen :) Letzte Woche wollte sie dann im Wald strumpfsockig laufen, danach mussten die Socken in den Müll und sie Füße waren verkratzt. Sehr lehrreich, es wird jetzt nach Schuhen verlangt. Würd sie da einfach machen lassen. Vom nackig rumlaufen wird man nicht krank.


    Das mit den Strumpfhosen kann ich verstehen, ich würd auch brüllen, wenn ich die anziehen müsste. Ich hasse auch Kragen, Schals, alles beengende, vielleicht ist es bei Deiner Tochter auch so.

  • Danke für eure vielen tollen Antworten, da konnte ich schon mal einiges mitnehmen.


    Naja, gesundheitlich ist sie robust und Windel braucht sie auch nicht.
    Es ist eher dieses "aber-man-muss-doch-was-anziehen". Bin da noch nicht frei von.


    Ich werde sie also bissel mehr lassen.
    Schuhe will sie immer anziehen komischerweise.
    Mit der Strumpfhose... die Erleuchtung kam mir vorhin auch, ist ihr wohl einfach unangenehm mittlerweile,
    weil zu warm. Bin da manchmal schwer von Begriff.


    Ihr nehmt eure Kinder dann mit Unterwäsche auf die Straße, wenn gar nix geht?
    Ich muss leider aus dem Haus, weil ich arbeite, kann da nicht einfach beschließen,
    heute drin zu bleiben. Obwohl ich versuche, den Morgen schon gemütlicher zu gestalten und nicht alles knapp auf knapp zu machen.
    Ich schummel auch oft, zieh sie bei 'ner Folge Maulwurf an oder Bestechungsschoki, wenn ich richtig Zeitdruck habe (Kurse, die pünktlich starten sollten).


    Klamotten könnte ich auch bissel aufhübschen, das wäre was für sie.


    Der Nachmittag war heute echt entspannend... es war mein erster freier Tag nach 10 Tage rumrennen,
    merkt man sofort am Kind.

  • Mein Großer war auch schon im November barfuß mit mir einkaufen. Socken und Schuhe hatte ich in der Handtasche dabei, hab's aber nicht gebraucht.


    Er ist auch nicht krank geworden.


    Ich würde sie da ausprobieren lassen, sie meldet sich sicher, wenn ihr kalt ist.

    You never forget a person who came to you with a torch in the dark.

  • Im Schlafanzug waren wir schon oft unterwegs. Oder T-Shirt und Unterhosen. Wenn Du sie nur in den KiGa bringst, kann sie sich dort anziehen und unterwegs noch nackig sein im Kiwa oder Autositz? Einfach um Spannung rauszunehmen. Am Spielplatz lass ich sie auch sich ausziehen (ist ja ein Ort für Kinder und die störts sicher nicht, wenn eins halbnackt rumsaust...). Wenn jemand schaut, hier in USA ist man da ja noch prüder, ja mei...dann schaun sie halt.


    Vielleicht ist es auch eine allgemeine Sache, dass Du ein wenig ein schlechtes Gewissen hast - liest sich so - und dann meinst, Du bist verantwortlich, sie glücklich zu *machen*. Das merk ich bei mir auch manchmal, wenn es stressiger ist. Besser funktioniert: mich auf mich selbst besinnen, was tut mir gut. Und sie einfach machen lassen, auch wenn es nicht so ist, wie ich es mir vorstelle. Z.B. sie matscht lieber aufm Küchenboden mit Banane rum, als mit der tollen neuen Tasche zu spielen, die ich ihr extra gebastelt hab. Da würd ich, wenn gestresst, an ihr 'rumdoktern' und schimpfen wegen Dreck, etc. Wenn es mir besser geht lass ich sie matschen, mach daneben in Ruhe Abendessen und die Banane ist danach in 1 Sek weggewischt. Also einfach kurz überlegen, was ist jetzt nur 'Zicken' meinerseits, weil ichs halt gern so hätte oder 'man' das so macht, und was ist wirklich ein Muss. Hoffe das war verständlich erklärt. Manchmal fehlt einem halt die Geduld dafür, ist dann auch OK :)

  • Tipps hat Du ja schon viele bekommen. Was ich nicht so recht verstehe: Du bestichst sie mit Schokolade, ziehst sie bei einer Folge Maulwurf an, aber den Kasper zu machen (was bei der Tagesmutter klappt) lehnst Du ab. Warum?


    Es geht um so vieles leichter, wenn wir uns auf die Ebene des Kindes begeben. Singen hilft z. B. fast immer.
    Und nein, ich würde das Kind bei solchen Temperaturen (morgens ist es nämlich schon noch ordentlich kalt) nicht im Unterwäsche raus lassen.


    Kennst du "Ein Löffelchen voll Zucker" von Sabine Bohlmann?
    Da stehen viele Tipps drin, wie man manchen Dingen spielerisch begegnen kann.

    Es gibt Tage, an denen Du denkst, dass Du untergehst. Wie stark Du wirklich bist, erkennst Du erst, wenn Du sie überstanden hast...

  • Ach, wir sind kürzlich in Socken durch den Regen ;) das war sehr heilsam für alle Beteiligten...

  • Tipps hat Du ja schon viele bekommen. Was ich nicht so recht verstehe: Du bestichst sie mit Schokolade, ziehst sie bei einer Folge Maulwurf an, aber den Kasper zu machen (was bei der Tagesmutter klappt) lehnst Du ab. Warum?


    Da möchte ich mich anschließen. Wut aushalten muß sie auch so, aber sie ist einfach noch zu jung und inkompetent um da auch alleine wieder rauszufinden. Du verlangst da zu viel von ihr. Da ist noch nicht viel gebacken mit Impulskontrolle und logischem Denken, sie kann ihre Trotzanfälle nicht beenden weil du ihr schlüssige Erklärungen lieferst. Ablenken und vermeiden finde ich daher völlig legitim. Vielleicht nicht unbedingt mit Süßkram und Glotze (sowas wird hier für den Ernstfall verwahrt ^^) aber mit Singen, Quatsch machen, Vorschlag machen was man gleich tun könnte, Kompromisse beschließen, etc.
    zB ... du ziehst jetzt die Klamotten an und wenn wir wieder zu Hause sind darfst du dich ganz nackt machen wenn du möchtest ... und dann auch beim nach Hause kommen das Kind erinnern daß es sich jetzt ausziehen darf wenn es will

  • Ich halte es so: Da, wo ich nicht diskutieren kann setze ich mich durch. Bei allem Unwichtigen gebe ich nach. Spart viel Energie und man muss einfach diese "aber so darf man nicht/soll man nicht"-Normen im Kopf ausschalten.


    Was hier auch hilft: Kleidchen. Da muss nicht erst dies und das angezogen werden. Einfach schnell drüber und schon ist man fertig. Die Leggins gebe ich zur Not einfach mit. Nackig rumlaufen lassen? Einfach zulassen. Ich bin da auch reichlich schmerzbefreit. Da gibt es definitiv schlimmeres. Singen wirkt beim Anziehen auch wahre Wunder oder Zehen zählen/Fingerreime/.... Druck rausnehmen ist ja immer so leicht gesagt, aber das hilft sehr gut.

    Girl keep your head up,
    We've still got miles to go,
    Were lead by starlight through,
    The rain and the snow.

  • Danke nochmals für die Antworten.
    Nee, nicht falsch verstehen, Schoki und TV gab's nur neulich, weil ich wirklich wirklich pünktlich sein musste.
    Aber so wirklich gut hat's auch nicht geklappt, kann ich mir also sparen.


    Singen und Fingerspiele funktionieren nicht so gut, ich bin da wohl nicht authentisch genug hmhmhm,
    ich glaube sie merkt, dass ich mich da voll verstelle. Oder so.
    Was ich eher mag, sind kleine Reime, da werd ich nochmal gucken, ob ich was finde.


    Die letzten Tage waren gut, aber ich bin auch sehr entspannt.
    Gestern und heute gabs nicht einen Anfall.


    @knallgrau, naja, bei der Tagesmama klappen ja meistens die Sachen gut, die zuhause gar nicht gehen.


    Pfirsich, ja, das waren gute Gedanken.
    Meistens sinds aber gar nicht Zicken meinerseits, sondern wirklich immer noch dieses blöde "oje, was denken die anderen".
    Vom Matschen her bin ich sehr entspannt - anders als Papa, hihi.

  • So, ich habe die Bekleidungsvorschriften gelockert.
    Heute waren es 12° und sie musste mit dünner Leggings und W/S Langarmshirt los.
    Mütze und Jacke ging überhaupt nicht.
    Mitten durch die Fußgängerzone. Die Blicke der Omis könnt ihr euch denken.


    Frühs braucht sie ihre halbe Std. nackig rumrennen, irgendwann sagt sie dann "Anziehn!",
    dann darf ich ihr eine dünne Kleiderschicht überstülpen.
    Es läuft seitdem entspannter.
    Ich wedel zwar immer noch mit dem Pulli rum, dass auch ja jeder sieht, dass ich zumindest einen dabei habe,
    aber ich glaube, sie friert tatsächlich nicht. :D