Allein nach draußen

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  • Sowas kennen wir hier auch.
    Es stört mich ansich nicht - jeder hat seine eigenen Ängste und Sorgen, und das Kind allein losziehen zu lassen, obwohl man schreckliche Angst hat, ist auch nicht das Wahre: Die Kinder spüren die Ängste ja und entwickeln selbst welche.
    Was mich schrecklich nervt, ist das häufig vorkommende Übermitteln, diese Vorsicht wäre der Normalfall und meine Einstellung im freundlichen Fall "ganz besonders locker und mutig" und im schlechtesten "unverantwortlich".


    Ja, ich unterschreibe auch hier. Ich bin froh, dass meine beiden gerne alleine rausgehen. Oft ist auch ein Nachbarsmädchen (so alt wie meine Große) dabei, die Mutter sieht das ähnlich wie ich.
    Wobei bei uns schon geklärt ist, wo sie sich ungefähr gerade aufhalten. Und welche Ecken alleine verboten sind (größere Straße, Bach o.ä.).
    Die Mädchen sind 6 und 4 Jahre alt.

  • Meine Tochter knapp 5 darf alleine raus und mit gleichaltrigen Freundinnen spielen. Allerdings nur hier in unserem Wohngebiet, nicht runter auf die Strasse. Runter führt eine sehr unübersichtliche steile Kurve, die alle mit Autos ziemlich schnell hochbrettern, denn langsam kommt man schlecht hoch. Bürgersteig gibt es keinen. Aus dem gleichen Grund darf sie nicht alleine zum Kindergartenbus laufen - diese Kurve, dann geht der Weg durch Dorfhauptstrasse, wo der Bürgersteig kaum vorhanden ist, höchstens 50 cm, und 50er Zone ist, und es ist eine Durchfahrtstrasse, wo die Autos ständig mit 70 bis 80 durchbrettern. Mir egal, ob ich überbehütend bin, da wird sie so schnell nicht alleine hindürfen. Machen alle anderen Eltern aber genauso. Hier oben in der ruhigen Lage, im Feld und so, dürfen sie spielen, müssen nur immer sagen, wo sie hingehen und sind da bisher sehr zuverlässig.

  • Wir wohnen hier sehr dörflich in einer Sackgasse die zu einem Wildpark führt und einem Spielplatz direkt gegenüber.
    In den Garten darf die Kleine alleine (anfangs wenn ich sie aus der Küche sehen konnte) schon bevor sie 2 war. Auf den Spielplatz darf sie seit letztem Sommer alleine, da war sie 4,5 Jahre alt. Wenn sie bescheid sagt darf sie auch mal zum Ziegengehege oder dem Eismann davor, das muss ich aber wissen, da ich da vom Haus aus nicht hin sehe.


    Sie macht ds wirklich prima, aber im Dorf bin ich glaub ich als DIE Rabenmutter verschrien. Ihre gleichaltrige beste Freundin darf noch nichtmal alleine in den eigenen Garten.
    Es stört mich kein bisschen, wenn andere ihre Kinder nicht alleine etwas machen lassen, aber sie sollen bitte mich auch nicht behandeln als sei ich sonstwie verantwortungslos!


    Das geht ja noch weiter! Die Großen durften ab der 5. Klasse ihre Freunde in den Nachbardörfern mit dem Bus besuchen und auch mit dem Bus in die nahegelegene Kleinstadt fahren, die ganz Große seit sie 14 oder 15 war alleine in die 200.000 Einwohner-Stadt in der Nähe. Auch das ganz offenbar schlimm fahrlässig!
    Dass die Großen seit sie 8 und 12 waren erst zu zweit und später alleine einmal monatlich mit dem Zug zu ihrem Vater ins 400km entfernte München fahren und meine Tochter mit knapp 17 dieses Jahr alleine nach Köln zur Gamescom fährt erzähle ich nur ausgewählten Freunden ;)


    Ach ja, und bei Kindern die alleine ins Dorf dürfen (was so ab Schulanfang ist) gelten auch bei uns die Kirchenglocken um 18 Uhr als Heimkommsignal.

  • Das ist hier leider auch so ein Thema.
    Wir wohnen in einem Neubaugebiet (aber schon seit 6 Jahren). Mein Sohn hat erst gut Anschluß gefunden, als er in die Schule kam. Vorher war er in einem anderen Ort im KiGa.
    Unser Straße ist soweit fertig bebaut. Kleine Ringstrasse. Alles relativ ruhig.
    Wenige Meter von uns entfernt gibt es ein Regenrückhaltebecken. Einmal zum Rumlaufen rund 750m. Man kann komplett rumsehen (keine Büsche oder so die die Sicht versperren.) Als dann im Winter die die ersten Treffen mit Schulfreunden losging waren wir z.B. dort Schlitten fahren. Mein Kleiner Sohn mußte auf Toilette. Ich ließ die beiden Großen dort (ich konnte sie vom Haus aus sehen!). Gerade als ich wieder runter wollte, kam die Mama. ... Es war noch okay. Aber sie machte mir schon deutlich, dass sie das so nicht mag. Ich sollte doch lieber dabei bleiben...
    Inzwischen kennen wir uns natürlich besser. Ihre Söhne sind 2. und 4. Klasse. Sie wohnen direkt hinter der Schule. Und werden beide noch zur Schule gebracht und abgeholt. Zu unterschiedlichen Abholzeiten. Der Kleinere muss auch mit den Großen abholen - allein zu Hause bleiben darf er nicht.
    Letztens hat mir ihr Sohn wieder erzählt, dass er nicht allein über die Strasse gehen darf, sonst könnte er ja mal allein zu uns kommen.
    Ich habe schon einige Male versucht, sie darauf anzusprechen. Aber sie legt es sich eben anders zurecht: ihre Söhne sind nicht zuverlässig und laufen z.B. gern mal in der Stadt "einfach weg". Wenn sie ihn hierher bringt, kommen sie meist mit Fahrrad oder Roller. Ihr Sohn ist immer sehr viel früher hier als sie :D Sobald sie über die Ampel sind, "haut" er ab. Ja, weil er mal was allein machen will!
    Da sie es mir nun nicht mehr direkt "verboten" hat, lasse ich die Jungs auch weiterhin hier allein rumstreichen. Die Regeln sage ich jedesmal noch mal an: nur dort am Becken (Da ist kein Wasser drin! Höchstens Matsch) und nicht über die Strasse. Wenn ihnen was anderes einfällt, müssen sie mich fragen kommen.
    Ich achte aber schon darauf, dass sie wieder hier sind oder nicht mehr allein, bevor er abgeholt wird. Meist gehe ich irgendwann mit dem Kleinen dann auch dort hin :)


    lg
    Mimi

  • Wenn wir irgendwo in der ländlichen Idylle sind, dürfen unsere Kinder auch allein raus. Aber im Alltag wohnen wir inmitten einer Großstadt. Schulweg geht alleine, zum Bäcker ist's nicht weit, zum Sport glücklicherweise auch - da geht die achtjährige mit Freunden, der sechsjährige wird begleitet.


    Bei uns ist einfach zuviel los, was spannend sein könnte, eine dubiose Kneipe ist auch auf dem Weg. Da helikoptere ich lieber ein bisschen - und wenn ich mich nur ganz weit aus dem Fenster lehne, um die Kinder mit den Augen zu verfolgen :)

  • Allein nach draußen ist hier für mich auch immer wieder Thema.
    Wir wohnen in einer einzelnen Straße, die letzten Endes eine Sackgasse ist (um unser und das Nachbarhaus kann man rumfahren, aber raus gehts nur auf einem Weg).


    Meine Kinder durften letztes Jahr schon alleine rund ums Haus spielen, aber nicht die Straße vor. So hatte ich sie zwar in Hörweite, aber sie waren doch "allein" draußen und konnten daran wachsen. Dieses Jahr dürfen sie bis vor zum 3. Haus am Straßenanfang, da wohnt ein Mädchen, das ab Herbst mit meiner Tochter in den Kiga gehen wird. Und momentan fühlen sie sich deshalb rieeesig groß, weil "wir bis zur F. vor dürfen - alleine!".


    Im Haus uns gegenüber wohnt eine Familie mit 2 Kindern, das große Mädel ist 2 Jahre älter als mein Sohn und durfte letztes Jahr das erste Mal alleine rund um unser Haus fahren. Also die Gegebenheiten sind die gleichen, aber die Entscheidungen der Eltern halt anders.

    Mal bist du die Taube, mal bist du das Denkmal.

  • Zitat

    Es geht garnicht mal so sehr um Gefahrensituationen, die ich ihm eher zutrauen würde, sondern um die bekloppten Leute von denen es wahrlich genügend gibt. Und als jemand, die als Kind sexuell missbraucht wurde von einem Fremden stehe ich auch guten Gewissens zu dieser Entscheidung, meine Kinder so lang wie möglich zu schützen.


    Hier in der Großstadt kann ich einfach nicht verstehen, wie man Kinder in dem Alter allein raus lassen kann...


    Hm, das verstehe ich nicht so ganz. Schätzt du die Wahrscheinlichkeit, dass man in der Großstadt von Fremden "belästigt" wird, soviel höher ein?

  • Hier kann ich nur zu 100% unterschreiben! Ehrlich gesagt würde ich meinem Großen noch sehr viel mehr zutrauen, als er sich trau. Aber seit er Schulkind ist hat er auch seinen Radius erweitert und ich finde das richtig klasse.Immer mit Absprache wo er ist und wann er wieder da sein muss. Aber ich finde auch diese Freiheit, die Kinder gewinnen ist eins so hohes Gut, es ist unglaublich traurig wie manche Eltern das unterbinden...

  • Hm, das verstehe ich nicht so ganz. Schätzt du die Wahrscheinlichkeit, dass man in der Großstadt von Fremden "belästigt" wird, soviel höher ein?


    Ich bin nicht mmc, aber: ja. Je nach kiez auf jeden fall. Was da an schrägen gestalten rumrennt geht auf keine kuhhaut. Da krieg ich selber es mitunter mit der angst. Und so ein kleiner sechsjähriger weiß sich noch viel weniger zu helfen, wenn ihn irgendein junkie anlabert.

  • Wir wohnen hier auf dem Dorf, Spielstraße, kleine Grünanlage in der Nähe, Feldwege etc. Also, da ist natürlich auch die Kleinste schon mal mit unterwegs, nach Absprache natürlich. Alleine darf sie aber in einem deutlich begrenzterem Umfeld gehen. Demnächst aber wird sie als Vorschulkind auch alleine zum KiGa laufen (da ist sie dann aber 5).

  • Ich kann zwar nicht von eigenen Kindern berichten, aber von unseren Hortgruppen.


    Die Einrichtung ist in der Innenstadt einer kleinen Großstadt an einer großen, unbefahrenen Allee.
    Auf der anderen Alleeseite ist die Grundschule.
    Über die befahrene Querstraße ist ein Park mit See. Da ist eine Ampel


    Da ist das so, dass die Kinder ab der 1. Klasse, bzw. Förderklasse, alleine in den Garten und auf die Spielstraße gehen (nicht einsehbar).
    Es wird darauf geachtet, dass die Kinder miteinander harmonieren.
    Einverständnis der Eltern ist Aufnahmebedingung.
    Ab der zweiten Klasse dürfen jedoch auch die meisten, die in Fußnähe wohnen alleine nach Hause.
    Da endet unsere Aufsichtspflicht am Eingangstor.
    Es gibt auch Kinder, die allein mit dem Bus von einer weiter weg gelegenen Schule kommen.
    Dann gibt es noch Kinder einer 3. Schule, die müssen einmal quer durch die Innenstadt.
    Die werden 1 Woche lang von uns geholt und müssen dann alleine laufen.


    Ab der 3. Klasse wechseln sie in die größere Gruppe und dürfen auch auf den Schulhof und in den Park.
    Ab da müssen die Eltern jedoch schriftlich und freiwillig einwilligen(bisher haben das immer alle).
    Ab der 5. Klasse dürfen sie auch alleine in die Fusgängerzone (10min zu laufen) zum Shoppen, in die Bibliothek und so Sachen.


    Das ist alles im Rahmen der gesetzlichen Trägeraufsicht und ich habe vor mich daran zu orientieren, wenn mein Kleiner mal größer ist!


    Achja, weil gefragt wurde.
    Wir geben den Kindern einen Wecker mit oder stellen bei den ganz Großen den Wecker im Handy.

  • was heißt alleine?


    das große kind darf seit es sechs ist, sich draußen im umkreis von ca. 2km bewegen. aber nicht alleine, da muß mindestens noch ein anderes kind dabei sein.
    momentan hat es einen kurs an der schule belegt und ist da das einzige kind aus unserem wohngebiet. da fahr ich dann die knappe 2km mit dem fahrrrad mit (kind ist jetzt 7 3/4 jahre) und hole auch wieder ab. auch wenn kind den weg in und auswendig kennt und den jeden morgen und mittag mit den schulfreunden aus der nachbarschaft fährt.


    wir wohnen ländlich, idyllisch. aber schlechte menschen treiben sich überall herum.



    das jüngere geschwisterkind ist knappe 3,5 jahre alt. da gibt es oft tränen, weil es nicht mitkann. das ist so, ich kann es nicht ändern. vorgestern hatten wir die situation, da habe ich gewartet, bis kind sich beruhigt und bin dann mit ihm zum spielsplatz, da war dann zwar nicht das größere geschwisterkind samt freunde, aber andere kinder. immer geht das nicht, aber wenn, da schau ich, dass ich das so abfangen kann. am besten ist es, wenn das kleine dann auch besuch hat, dann ist es egal, was das große geschwisterkind tut.


    ich bin froh, wenn die lage sich in 2-3 jahren diesbezüglich entspannt.


    wenn besucherkinder weniger dürfen, hat das ja oft einen grund. da würde ich mich nie drüber hinwegsetzen. wenn dann was passiert, werde ich meines lebens nicht mehr froh.
    hier ist es so, dass die kinder dann kurz jeder bei sich zu hause klingeln und bescheid geben, dass sie z.b. bis zum entfernten spielplatz am anderen ende des dorfes fahren, oder an den waldrand usw. dann hat jeder die verantwortung für sein kind, und wenn eines nicht darf, müssen sie sich ein anders ziel aussuchen.



    zwei kinder haben ein handy dabei, darunter auch meins, wenn es zeit ist heimzukommen, dann ruft man an. das dorf ist zu groß, um die kirchenglocken überall zu hören und auf die uhr schauen, wird regelmäßig vergessen.



    das kleine kind darf seit es robben kann alleine in garten (kann man komplett zu machen), mit sichtkontakt vom wohnzimmer. seit es zwei ist alleine vor dem haus, mit sichtkontakt aus der küche. und mit großem geschwisterkind um die häuser herum und zu einer großen wiese, auf die ich dann vom haus aus auch wieder einsicht habe.

  • Mein 7jähriges Großstadtkind fängt nun langsam an, sich allein zu bewegen. Zum Bäcker (ohne Strassenüberquerung) darf sie schon seit 1 Jahr. Schulweg wird sie begleitet, weil sie das möchte (sie ist sehr anhänglich), sie bisher kein Kind zur Begleitung hat und weil dank vieler Baustellen der Weg zwar kurz,a ber mit blöden Strassenüberquerungen ist.


    Mit anderen Kindern, z. b. im Park bwegt sie sich auch einige 100 Meter weg, was ich auch sehr begrüße.


    Neulich ist sie zum 1 Mal (auf eigenem Wunsch) alleine vom Spielplatz gegangen. Das fand ich toll, wegen der Selbständigkeit. Allerdings macht mir ihr Verkehrsverhalten echt Sorgen. Sie schaut einfach nicht gut nach links und rechts oder träumt vor sich hin, obwohl wir das schon lange üben. Deshalb bekommt sie zur Zeit an fast jeder Strasse die Anweisung nach links und rechts zu schauen. Das wirkt auf andere vielleicht doof, aber sonst würde sie einfach so drüber laufen.


    Dann bin ich dann eben noch "Helikoptermutti".

  • Ich Träume davon, mein Kind, das demnächst in die Schule kommt, alleine Lostrommeln zu lassen. Wir werden demnächst anfangen, sie allein im abgeschlossenen Hof spielen zu lassen - mit walkie-Talkies zur schnellen Kontaktaufnahme.


    In Berlin geht das einfach nicht anders!!!! Jammerheulfluch
    Selbst wenn ich das meinem Kind zutrauen würde, es gibt aber keine anderen Familien, die das ihren Kindern zutraut und ohne kindergesellschaft ist's blöd


    Leslie

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"