ab wann gluten?

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  • so, es ist schon (!) soweit, mein mini will essen.
    wir haben schlimme allergien in der vorgeschichte, und so will ich alles richtig machen und dabei ein bißchen vorsichtig sein.
    ich weiß, daß die neuen empfehlungen dahin gehen, das anbieten allergenreicher nahrungsmittel nicht hinauszuzögern, weil das die entstehung einer allergie nicht beeinflußt.
    soweit, sogut.
    aber wie ist das mit gluten? gluten-unverträglichkeit ist ja nun keine allergie und spielt sich in der darmschleimhaut ab. ist die empfehlung nach wie vor, nicht vor 8 monaten und besser erst nach einem jahr glutenhaltiges anzubieten?

    the nature of this flower is to bloom

    (alice walker)

  • Mein Mann hat Zöliakie und uns wurde von allen Seiten empfohlen Gluten recht früh einzuführen. Beim großen Sohn vor 8 Jahren war die Empfehlung noch, erst nach dem 1. Geburtstag.

  • und weißt du, ob das "recht früh" darauf abzielte, daß dann möglichst noch gestillt wird, oder ob es besser ist, später gluten einzuführen und dabei aber immer noch zu stillen?

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    (alice walker)

  • na, ißt am sonntag kein kind beikost?? #freu


    wie habt ihr das denn gemacht und warum?


    welche quellen habt ihr denn zur information herangezogen?


    ich habe jetzt gelesen,


    - daß gluten grundsätzlich schlecht für alle menschen wäre, fast so schlimm wie milch #augen
    - daß man gar keine besonderen regeln beachten muß, wenn es keine zölliakie in der familie gibt
    - daß man gluten mit zölliakie in der anamnese schon vor dem 6. monat einführen soll und ansonsten ab dem 6. monat, wie die anderen sachen auch
    - daß es nur wichtig ist, daß man noch stillt

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    (alice walker)

  • Mmmh, für mich heißt Einführung früh, also recht bald nach beikoststart, dass natürlich noch gestillt wird. Wäre ich jetzt gar nicht auf die Idee gekommen das zu hinterfragen - und unser stillfreundlicher Kinderarzt sowieso auch nicht.

  • Soweit ich weiss (aber das ist nur so was ich mal hier und dort gelesen habe), haben sich die Empfehlungen gerade was Gluten betrifft da sehr geaendert. Man geht davon aus, dass es in jedem Fall sehr viel besser ist, wenn Gluten eher frueh und in jedem Fall noch waehrend der STillzeit eingefuehrt wird.
    Ansonsten scheint es so, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen dem Geburtszeitraum und der Haeufigkeit von Glutenunvertraeglichkeit. So sind Sommerkinder davon wohl haeufiger betroffen als Winterkinder und eine Vermutung geht dahin, dass es was damit zusammenhaengt, ob man gerade von Infekten betroffen ist waehrend der Einfuehrung glutenhaltiger Nahrung. Da gab es letztens wohl eine Studie zu .. aber es wurden keine Schluesse gezogen, was das jetzt genau heisst und wie man das handhaben soll. Scheint nur so, dass Mikroorganismen im eigenen Koerper und deren Mitarbeit an der Verdauung wohl eine Rolle spielen ob und wie man Gluten dauerhaft vertraegt.


    Ich wuerde da entspannt rangehen, solange es keine familiaere Vorbelastung gibt. Der Vorteil einer fruehen Einfuehrung liegt wohl auch darin, dass man dann sehr klar und eindeutig merkt, falls eine UNvertraeglichkeit vorliegt.

  • aha, aha! :)


    ja, ich werde mir dann wohl darum keinen kopf machen. zölliakie haben wir auch nicht in der familie.


    #danke

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    (alice walker)

  • neben Reiswaffeln, Gemüsesticks und Obststicks war Brot mit Mandelmus eines der ersten Lebensmittel. So mit 6 mOnaten gabs zum Frühstück ein geschmiertes Brot und für unterwegs Brötchen etcpp. Nudeln gab es auch schon früh, also auch ab 6 Monaten. Da Sohn nach wie vor gestillt wird, war für uns gar nicht die Frage, ob unter dem Schutze der Muttermilch oder nicht.

  • Ansonsten scheint es so, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen dem Geburtszeitraum und der Haeufigkeit von Glutenunvertraeglichkeit. So sind Sommerkinder davon wohl haeufiger betroffen als Winterkinder und eine Vermutung geht dahin, dass es was damit zusammenhaengt, ob man gerade von Infekten betroffen ist waehrend der Einfuehrung glutenhaltiger Nahrung. Da gab es letztens wohl eine Studie zu ..


    Das ist ja interessant, bellamie. Ich bin ja auch ein zöliakiebetroffenes "Sommerkind", meine Kinder sind alles Winterkinder und haben bisher noch keine Zöliakieanzeichen.


    Ich habe mich auch sehr ausführlich mit dem Thema beschäftigt wegen meiner Erkrankung. Mittlerweile gehen die Empfehlungen ja dahin, mit glutenhaltiger Nahrung schon im 5./6. Monat zu beginnen, damit die Einführung während der Stillzeit erfolgt.
    Wenn man länger als 6 Monate stillt, würde ich auf jeden Fall bis nach dem 6. Monat mit der Einführung glutenhaltiger Nahrung warten. Ich persönlich habe immer so ab dem 8. Monat damit angefangen.


    Günstig ist es, wenn man mit kleinen Mengen Gluten anfängt, damit der Darm sich langsam darauf einstellen kann. Also z.B. im Getreidebrei den Anteil glutenhaltigen Getreides langsam steigern, nicht gleich mit einem ganzen Dinkel-Brei anfangen.


    Ein Hinauszögern der Gluteneinführung bis zum ersten Geburtstag ist wohl eher kontraproduktiv. Wenn das Kind eine Zöliakieveranlagung hat, dann kann das dazu führen, dass es eine atypische Zöliakie entwickelt, die also nicht durch die typischen Symptome wie Durchfall, Blähbauch usw. erkennbar ist. Das kann eine Diagnose verzögern.

  • ja eben, ich stille ganz sicher wesentlich länger als 6 monate. deshalb habe ich mich gefragt, ob die frühe einführung auch für uns von bedeutung ist. aber anscheinend müssen wir ja gar nicht besonders aufpassen.


    in ihrem alter ißt die kleine bei einer mahlzeit ja eh nicht viel mehr als einen löffel voll irgendwas. da wird es sicher nicht zuviel werden :)

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    (alice walker)

  • Zöliakie ist eine Verquickung von Allergie und Autoimmunerkrankung.


    Für die Einführung von Gluten um den 6. Monat herum spricht, dass da erstens die Darmwand noch nicht gänzlich "geschlossen" ist, und relativ viele Nahrungsbestandteile recht unverändert ins Blut gelangen, und aber zweitens das Immunsystem noch recht "tolerant" ist.
    Das Immunsystem lernt in dieser Zeit, dass Gluten nix "böses" ist.
    Dabei sind die Antikörper der Muttermilch sehr hilfreich, weil sie "böse" Dinge (pathogene Keime) im Darm abfangen.


    Für diesen Lerneffekt des Immunsystems reichen kleine Mengen aus (Nagen an der Brotrinde). Es müssen und sollen nicht gleich 200g Grießbrei sein.

  • lumme, tolle Zusammenfassung! #super
    ich hatte nur gehört, dass Lutschen an der Brotrinde u.ä. mit ca. 6 Monaten durchaus empfohlen wird (sogar bei Zöliakie in der Familie, soweit ich mich erinnere), aber mit dieser Begründung wird's nochmal viel einleuchtender!

  • Hmmm...


    Mein Mann hat Zöliakie :S


    Bei den ersten beiden Kindern wurde mir (durchaus einleuchtend) empfohlen, möglichst spät Gluten einzuführen.
    Denn die Symptome (falls eine Zöliakierkrankung beim Kind vorliegt) sind ja erst bemerkbar, wenn der Darm "kaputt" gemacht wurde.
    Und die Kleinen können doch noch nciht mal sagen, wenn ihnen der Bauch weh tut... ;(


    Jetzt beim dritten Kind (seit gestern 1 Jahr) weiß ich zwar, dass empfohlen wird, möglichst früh Gluten einzuführen, aber ich habe es doch nicht gemacht. #angst
    Stillen tun wir noch recht viel und das wird sich in absehbarer Zeit auch nicht ändern. Allein der Gedanke, meinem Kind Schmerzen zu verursachen....
    Nee, ich kann das nicht.


    Bei den beiden Großen habe ich um den 2. Geburtstag rum mit kleinen Mengen Gluten angefangen. Beide haben zum Glück keine Zöliakie!


    Eigentlich wollte ich das bei Nr.3 auch wieder so machen.
    Zumal unser Haushalt aus Gründen der Kontaminationsgefahr absolut glutenfrei ist.
    Meine gesamte Familie ißt glutenfrei.


    Was lumme geschrieben hat klingt gut und einleuchtend. Und macht mich natürlich wieder unsicher. :S :huh: :wacko:
    Ich bin ja medizinisch ein absoluter Laie, aber ich denke (dachte), Zöliakie ist genetisch bedingt. Wenn also bei meiner Nr.3 aufgrund seiner Gene feststeht, dass er Zöliakie hat, kann ich das doch sowieso nicht beeinflussen. Also gebe ich doch möglichst spät Gluten, damit wir recht schnell merken (weil er über Bauchschmerzen klagt und Durchfall hat usw.), oder doch nicht?


    #weissnicht


    ;(


    Soll ich doch lieber jetzt anfangen?
    #angst

    Liebe Grüße vom Mutterschaf
    mit Lämmchen Nr.1 #female 07/04, Lämmchen Nr.2 #male 09/06, Lämmchen Nr.3 #male 04/12, Lämmchen Nr.4 #female 05/15 sowie "Bock" #love und Hütehund #herz

  • Hallo zusammen,


    die DZG (Deutsche Zöliakiegesellschaft) sagt folgendes:




    • Wie sollte Gluten in die Beikost von Säuglingen aus Zöliakie-betroffenen Familien eingeführt werden?


    Ab dem fünften Lebensmonat kann Gluten in kleinen Mengen (ca. 10 g
    Getreide / Tag) in die Beikost eingeführt werden. Dies sollte am
    günstigsten erfolgen, solange noch gestillt wird. Die
    Muttermilchernährung sollte noch für einige Zeit über den Glutenbeginn
    hinaus fortgesetzt werden. Bei auffälligem klinischen Verlauf wir im
    zweiten Lebensjahr eine Antikörperbestimmung (Flyer Nr. 0066) empfohlen.
    Grüße
    even

  • Jeder, der Zöliakie hat, hat auch das entsprechende Gen.
    Andresrum ist es nicht so.
    Aus dem Kopf heraus haben nur 20% der Genträger tatsächlich Zöliakie (jedenfalls gar nicht so viele).

  • Also doch früh probieren?


    ...


    Für die Einführung von Gluten um den 6. Monat herum spricht, dass da erstens die Darmwand noch nicht gänzlich "geschlossen" ist, und relativ viele Nahrungsbestandteile recht unverändert ins Blut gelangen, und aber zweitens das Immunsystem noch recht "tolerant" ist.
    Das Immunsystem lernt in dieser Zeit, dass Gluten nix "böses" ist.
    Dabei sind die Antikörper der Muttermilch sehr hilfreich, weil sie "böse" Dinge (pathogene Keime) im Darm abfangen.


    Für diesen Lerneffekt des Immunsystems reichen kleine Mengen aus (Nagen an der Brotrinde). Es müssen und sollen nicht gleich 200g Grießbrei sein.

    Bis wann gilt das?
    Der Kleine ist wie gesagt gestern 1 Jahr geworden?


    Gelten die genannten Argumente da noch?


    Würdet ihr das machen? Also ich meine jetzt mit einem Jahr? (Zeit zurückdrehen geht ja nicht...)



    #weissnicht #weissnicht #weissnicht #weissnicht

    Liebe Grüße vom Mutterschaf
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  • ja :)


    und ich versteh dich, total.
    ich hab totalen schiß davor, meiner kleinen milch, ei oder gar schalenfrüchte anzubieten, weil mir das mittelkind darauf mit schock reagiert hat.
    mal schauen, wie ich das handhaben werde. schalenfrüchte gibt es eh nicht, bei uns zu hause.

    the nature of this flower is to bloom

    (alice walker)

  • Nun macht Euch doch nicht verrückt!


    Manche Kinder wollen doch so früh noch gar nichts futtern außer Muttermilch. Die werden schon ihre Gründe haben (wenns kein Eisenmangel ist).


    An Eurer Stelle wäre ich jetzt schlicht entspannt, wenn das Kind mal ne Nudel oder Brotkrume erwischt.


    Lest Euch mal die Beikostempfehlungen aus Frankreich oder Japan durch. Ich habs nicht mehr im Kopf, aber hier würden die "Fachleute" die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.


    Es ist vielleicht klug, das Wissen aus Studien im Hinterkopf zu haben. Und dann im Alltag zu nutzen, wenns passt. Wenns aber nicht passt, weil die Zeit vorbei ist, dann ist das halt so.
    Kinder werden auch so groß.

  • mein kind will aber futtern und ich tu mein bestes, mich nicht verrückt zu machen.
    das ist mit der entsprechenden vorgeschichte aber eben nicht immer ganz leicht. ich schwöre, daß ich bei nr 1 und 2 ganz enspannt war, bis zum tag mit dem schock :)

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    (alice walker)