Ärztin "klaute" Nabelschnurblut

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  • hallo ihr lieben, ich weiß, der titel ist etwas provokativ, aber genau so fühle ich mich gerade. hintergangen und beklaut.
    ich habe den geburtsbericht von der geburt meines sohnes angefordert und nun haben wir einen termin für ein gespräch, weil sie gern den bericht nicht einfach so rausgeben. also, wir können ihn natürlich haben, aber sie bieten eben dazu ein gespräch an, damit alle fachbegriffe und abkürzungen erklärt werden können. soweit so gut. wir haben also jetzt am donnerstag das gespräch und es gibt unsererseits noch einiges, was wir gern ansprechen würden, mit dem wir nicht einverstanden waren.


    vor der geburt hatten wir ein gespräch mit der chefärztin (BEL geburt) und da haben wir ihr gesagt, dass die nabelschnur auspulsieren soll, wenn es medizinisch möglich ist. also wenn das baby nicht sofort abgenabelt werden muss, weil es medizinisch versorgt werden muss. sie erklärte sich einverstanden, aber ich befürchte fast, mündlich reicht wohl nicht, oder? auf jedenfall hat sie zur geburt dann mit den fingern die nabelschnur abgeklemmt, obwohl alles in ordnung war und meine mama, die dabei war, hat noch gesagt, dass sie aufhören soll, denn es war anders besprochen. die ärztin hat sie aber ignoriert.


    und heute habe ich noch mal mit meiner mama über die geburt gesprochen und da hat sie mir gesagt, dass die ärztin blut aus der nabelschnur entnommen hat. dort, wo ich es auch selbst nicht sehen konnte.


    ich bin völlig fassungslos! wir haben uns extra dazu vor der geburt gedanken gemacht, was uns wichtiger ist. nabelschnur auspulsieren lassen oder nabelschnurblut (stammzellen). beides gleichzeitig geht ja nicht. und sie übergeht einfach unsere entscheidung und entnimmt das blut für die eigene forschung.


    so, und nun meine frage: ist das rechtens? darf sie das? es ist jetzt zwei jahre her und die wahrscheinlichkeit, dass das blut da noch im kühlschrank liegt, ist wohl eher gering. meine mama hat vorgeschlagen, dass wir uns das ding aushändigen lassen, wenn es noch da ist. gehört ja schließlich uns. und dann hat sohnemann ja vielleicht doch noch was davon. geht das einfach so? wir können uns nicht erinnern irgendetwas unterschrieben zu haben, dass besagt, dass wir das nabelschnurblut zu forschungszwecken freigeben. genausogut haben wir allerdings nichts schriftlich, das besagt, dass die nabelschnur auspulsieren soll. keine ahnung, was dazu in der akte steht.


    ich würde mich über eure gedanken dazu sehr freuen!


    liebe grüße


    linn


    edit: rsf

  • Hi Linn,
    also Euren speziellen Fall kenn ich natürlich nicht, aber bei der Geburt wird doch eigentlich immer ein bisschen Blut aus der Nabelschnur genommen um den PH-Wert zu bestimmen. Der sagt was darüber aus, ob Dein Kind bei der Geburt gut genug mit Sauerstoff versorgt war. Hat Deine Mama denn gesehen wie viel Blut entnommen wurde?
    Es tut mir Leid, dass Eure Geburt nicht so war, wie ihr es Euch vorgestellt habt! Wenn die Ärztin tatsächlich etwas gegen Euren ausdrücklichen Wunsch gemacht hat, was nicht medizinisch notwendig war, solltest Du das bei der Ärztekammer melden, dann kann Sie zumindest mit anderen Müttern nicht mehr so umgehen.
    LG, Haasekin

    #banane "Der Körper ist nicht dazu da, dass man mit ihm quasselt!" (Valeska Gert, 1916)

  • hallo,


    vielleicht seit ihr da gerad einfach überstürzt...schau bitte mal in das u-heft deines kindes. da wirst du bei der u1 beim apgar-wert auch die angaben des ph-wertes aus der nabelarterie lesen können...ich denke, dass die ärztin dafür das blut brauchte und nicht euch das nabelschnurblut "geklaut" hat...


    andere geschichte ist das nicht auspulsieren lassen, aber da jetzt zwei jahre später noch sich drüber aufregen finde ich doch etwas übertrieben und verschwendete energie.


    ich würde eher die konsequenz draus ziehen, dass ich dort nciht noch einmal entbinden würde...



    edit: zu langsam getippt, zwei doofe , ein gedanke*gg*

    Es grüßt die Charjulie....


    psss..bei den kreativraben mit Naturkosmetik aktiv... :D

    Einmal editiert, zuletzt von charjulie ()

  • Hast Du den Bericht schon gelesen? Hat sie dass Blut sicher "für die Forschung" oder was auch immer entnommen,
    oder wollte sie evtl. nur die Werte des Kindes nach der Geburt oder die Blutgruppe bestimmen?
    Das würde ich zuerst mal klären und dann weiter überlegen.
    Aushändigen zur Aufbewahrung, falls es Dein Sohn mal brauchen sollte, macht ja nur Sinn,
    wenn es in speziellen Behältern eingefroren wird und ihr es dann irgendwo anders einlagern lassen könnt.
    Daheim im Tief kühler geht das ja nicht.


    LG, Luinil



    seit, über schnitten mit Charjulie, allerdings musste sie zum abnehmen natürlich kurz "ab klemmen"



    drei doofe.....

    Am Ende wird alles gut, und wenn es nicht gut ist, dann ist es noch nicht zu Ende.

    Einmal editiert, zuletzt von Luinil ()

  • danke euch dreien schon mal für die antworten!


    ja, das habe ich auch schon überlegt, ob es noch andere gründe als forschung geben könnte. im heft steht dazu nichts.
    den bericht haben wir noch nicht gelesen, das werden wir dann am donnerstag zusammen mit der hebamme und der neuen ärztin tun. die chefärztin von damals ist nicht mehr an dieser klinik.


    ein paar stunden nach der geburt wurde sohnemann blut abgenommen, damit blutgruppe etc. bestimmt werden können. das kann es also nicht gewesen sein. was mit dem pH wert ist, weiß ich allerdings nicht. dazu kenne ich mich damit anscheinend einfach zu wenig aus. ich werde meine mama noch mal nach der menge fragen.

  • Ziemlich sicher ist das zu diagnostischen Zwecken abgenommen worden, das wird immer gemacht. Du kannst den pH Wert im Mutterpass oder im U-Heft des Kindes auf dem Geburts-Aufkleber sehen.
    Ich kann dir nur raten, unvoreingenommen in das Gespräch zu gehen und nicht voller unbewiesener Vorurteile, das ist doch ungut. Warum immer gleich das Schlechteste annehmen. Gerade wenn du dich nicht gut auskennst. Sorry, aber dein Threadtitel liest sich ziemlich #stirn #stumm . Ich finde es btw sehr nett von der Klinik, dass sie sich Zeit für ein solches Gespräch nehmen, 2 Jahre nach der Geburt, vielleicht kannst du das auch ein wenig honorieren.

  • okay, ich geh jetzt mal davon aus, dass das blut für den pH wert genommen wurde. wird das dann auch gemacht, wenn die nabelschnur auspulsiert ist? also könnte man das auch im anschluss machen? wenn nicht, wird es dann bei diesen geburten nicht bestimmt?


    ich versuche mir immernoch einen grund zu überlegen, warum die ärztin uns in dem gespräch zusicherte die nabelschnur auspulsieren zu lassen und es dann doch nicht tat.


    es stimmt, die geburt ist jetzt schon eine weile her, aber da eben bald die zweite geburt ansteht, wollte ich die vorherige noch mal aufarbeiten, da ich gemerkt habe, dass ich sie noch nicht verdaut habe. dazu habe ich hier im forum gelesen, dass man geburtsberichte anfordern kann, das wusste ich bis dahin nicht. das mit der nabelschnur (und noch ein paar sachen mehr) belasten mich also nicht erst jetzt, sondern schon die ganze zeit, wenn ich an die geburt denke. ich wusste nur eben vorher nicht um die möglichkeit des berichts.


    es ist ja auch nicht so, dass ich mit der gesamten geburt total unzufrieden bin. und ich bin auch sehr dankbar für die möglichkeit einer natürlichen geburt bei BEL. mich stört hauptsächlich, dass es anders besprochen war und ich versteh einfach nicht, warum sie sich dann nicht daran gehalten hat. das mit der forschung wäre eine für mich schlüssige erklärung gewesen. lässt sich ja geld mit machen und man bindet das den eltern vielleicht nicht unbedingt auf die nase. #weissnicht

  • Ich hatte beim ersten lesen auch den Ansatz von Susan. Wurd die Nabelschnur den nach dem abklemmen durchtrennt oder hat die Ärztin sie dann wieder losgelassen.

  • Hallo.


    Wir haben Nabelschnurblut gespendet und man braucht ganz schön viel, damit man genug Stammzellen hat.
    Ich meine es waren irgendwas zwischen 300 und 500 ml. In so einem Beutel, den du vielleicht vom Blutspenden kennst.


    Ich würde auch auf die Blutentnahme zur pH Bestimmung tippen.


    LG
    Brina

  • beim nabelschnurblutspenden wird nicht einfach in die nabelschnur gepiekst mit ner spritze oder so, da wird ein richtig großer beutel wie man ihn von infusionen oder so kennt angehangen und bei mir zumindest haben das hebamme und ärztin zusammen gemacht. das geht auch nicht mal schnell sondern dauert. ich bin mir ziemlich sicher das du das mitbekommen hättest.

  • Huhu du,


    ich kenne es auch nur, dass der PH-Wert grundsätzlich im KH abgenommen wird. Bei Pumbaa wurde zwar relativ früh abgeklemmt, aber die war auch schon auspulsiert. Also gehe ich davon aus, dass die mit den Finger abgeklemmt hat um etwas zu entnehmen und dann hat sie ja die Finger wieder aufgemacht und es ging wieder normal weiter.


    Und eine BEL-Geburt gilt nunmal als Risikogeburt, umso wichtiger fürs KH ist der PH-Wert um schauen zu können, ob bei dem Kind unter der Geburt alles gut gegangen ist und man nicht noch ein Jahr später kommen kann und sagen kann, dass irgendeine Behinderung auf die Geburt zurück zu führen sein, weil zuwenig Sauerstoff. Hätte man dir das vorher gesagt oder so, dann hättest du einen KS gemacht. So haben sie die Werte und können beweisen, dass alles ok war.

    Liebe Grüße
    Sinsiria mit Timon 03/08 + Pumbaa 07/11 + Simba 06/13
    ___________________________________________________________________________________________________________________

    Be calm, be a unicorn



    Mitglied im Reboarder-Verein

  • ja, wenn das nabelschnurblut gespendet werden soll, wird da eine wirklich erhebliche menge gebraucht. wir wollten es spenden und dann wurde uns gesagt, dass die nabelschnur so kurz war, dass es für eine spende leider nicht gereicht hat. da hab ich mich dann kurz geärgert, dass ich dann ja doch hätte auspulsen lassen - aber hinterher ist man immer schlauer und das mit der kurzen nabelschnur hat vorher keiner geahnt. also nur ne spritze voll reicht da sicher nicht für ne spende!

    liebe grüße
    betty


    ja, ich weiß, dass das ganz schlechter stil ist, wenn man alles klein schreibt. na und? heul doch! :D
    das forum frisst mir grad zuviel zeit, deshalb bin ich eher sporadisch da.



    ich hab jetzt ein kleines gemuetliches notebook mit ner englischen tastatur. umlaute und sonderzeichen sind also luxus.

  • Bei mir wurde das blut entnommen zur rh-faktor-bestimmung, da ich rh-neg. bin.die hebamme hat so lange auspulsieren lassen wie möglich und dann mit mühe gerade noch die benötigte menge entnommen.

    Was macht ihr eigentlich, ihr flinken Sekundenhorter, mit all der Zeit, die ihr spart, wenn ihr "lg" tippt statt lieb zu grüßen?

    - aus einer Berliner S-Bahn-Station -

  • Diese ph-Wert-Bestimmung aus der Nabelschnur direkt nach der Geburt ist eben auch so ein Streitthema zwischen Ärzten und (manchen) Hebammen: Wenn der ph-Wert bestimmt werden soll kann die Nabelschnur nicht einfach in Ruhe auspulsiert werden lassen. In vielen Kliniken gehört das pH-Wert-Messen aber zur Qualitätssicherung (QMS = standardisierte Vorgänge zur Lückenlosen Dokumentation, auch für den Fall von Klagen) und wird deshalb ohne groß zu fragen gemacht. Für mich hört sich das auch so an als sei es eben diese Maßnahme nach der Geburt gewesen was deine Mama da gesehen hat.

  • die pH-Bestimmung muss zeitnah zur Geburt erfolgen und kann auch nicht gemacht werden, wenn die Nabelschnur auspulsiert hat, weil dann ja das Blut da drin weg ist. Je nachdem, wie lange die Ärztin schon hat pulsieren lassen musste sie länger oder kürzer mit ihren Fingern abklemmen, um auch genug Blut für diese Untersuchung zu bekommen

    LG Heike


    Der richtige Mensch ist nicht der, mit dem immer alles toll ist, sondern der, ohne den alles blöd ist.

  • ich habe jetzt noch mal mit meiner mama gesprochen und es war definitiv nur eine spritze und kein infusionsbeutel. also in sofern bin ich schon mal sehr beruhigt! danke euch allen für die aufklärung! #top


    meine mama beschreibt die situation folgendermaßen:


    sohnemann kommt zu mir auf den bauch und die ärztin drückt zwischen daumen und seite des zeigefingers die nabelschnur zu. nicht nur so ein bisschen sondern richtig zu. als meine mama dann sagt, dass die nabelschnur aber auspulsieren soll, drückt ihr die ärztin die nabelschnur in die hand, löst aber nicht ihre hand. als meine mama dann sagt, dass sie aber nichts fühlt, weil sie die nabelschnur ja abklemmt, kommt der kommentar, ob sie denn will, dass ich verblute. #gruebel meine mama wollte dann das fass auch nicht zu weit aufmachen, schließlich sollte es ja eine ruhige und entspannte atmosphäre sein und jetzt nicht in einer riesigen disskussion enden. meine mama hat sich noch an eine anwesende hebamme gewendet, dass es aber anders ausgemacht war, die aber wiederum der chefärztin (verständlicherweise) nicht in den rücken fallen wollte und nur meinte, dass es die entscheidung der ärztin sei.
    danach wurde dann das blut abgenommen und dann wurde die nabelschnur mit so klemmen abgeklemmt und dann wurde meinem mann die schere zum schneiden in die hand gedrückt. also ich weiß beim besten willen nicht, wann sie hätte auspulsieren sollen. #weissnicht


    dann hätte die ärztin im vorgespräch ja auch sagen können, dass sie die nabelschnur nicht auspulsieren lassen können, weil unbedingt der pH wert bestimmt werden muss.


    für mich ist das echt ein rätsel und es belastet mich. aber damit bin ich anscheinend allein, denn selbst meinem mann fällt es schwer sich in mich hineinzuversetzen. #heul

    • Offizieller Beitrag

    Ich würde jetzt erstmal das Gespräch abwarten - ich habe irgendwie das Gefühl, dass Dich vor allem die "Unsicherheit" beschäftigt, kann das sein? Der Gedanke, dass während der Geburt Dinge passierten, die Du nicht so wolltest und die nicht abgesprochen waren?
    Das kann ich nämlich gut nachvollziehen - dann ist das "Abklemmen" ja nur eine Art Aufhänger, eigentlich geht es Dir darum, dass DU DEINE Geburt bestimmst und nicht wer anders.
    Ich hoffe, dass da ein Gespräch was bringen kann.


    Gehst Du denn in dieselbe Klinik? Geburtshaus steht nicht zur Diskussion?


    Ich bin übrigens immer noch überzeugt, dass in meinem Krankenhaus kein Blut genommen wurde - ich verstehe jetzt ehrlich auch nicht so wirklich, warum das bei einem Kind mit Agpar 8-10 sinnvoll/nötig sein sollte? Im Geburtsbericht stand da auch nichts, soweit ich mich erinnere.
    Ich denke deshalb, dass dies hierzulande durchaus nicht übliche Routine sein muss.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Talpa: bei mir ist auch nur bei einem der 4 Kindern hinterher Blut abgenommen worden, nämlich bei dem Kind, dass im Geburtsverlauf kritisch war. Da die TS wohl aus BEL entbunden hat, kann ich die Ärztin verstehen, warum sie den pH abgenommen hat.

    LG Heike


    Der richtige Mensch ist nicht der, mit dem immer alles toll ist, sondern der, ohne den alles blöd ist.