Ärztin "klaute" Nabelschnurblut

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  • ja, ich könnte es auch verstehen, wenn es so abgesprochen gewesen wäre.
    und talpa, du hast sicherlich recht, dass es mich wahrscheinlich sehr wurmt, dass es nicht so gelaufen ist, wie ICH mir das vorgestellt habe. wenn es medizinisch unbedingt nötig gewesen wäre, dass der geburtsverlauf ohne vorherige absprache geändert wird, okay, dann ist es halt so. soll ja auch allen danach gut gehen.


    apgar war übrigens 8, 9, 10.


    wir werden nicht wieder dorthin gehen, was daran liegt, dass wir zum einen umgezogen sind und auch so würden wir lieber in ein geburtshaus oder zu hause sein. bei sohnemanns geburt wollten wir ja auch in ein geburtshaus, ging nur nicht, da er ja in BEL war. dieses krankenhaus war dann die einzige alternative zum kaiserschnitt.


    ich werde mich jetzt einfach mal überraschen lassen, was da im geburtsbericht steht. es sind auch noch ein paar mehr dinge, die besprochen werden sollten, z.b. das herausziehen und pressen der plazenta nach nicht mal 5min ohne grund.

  • das mit der Plazenta haben die Hebammen bei mir auch jedes Mal gemacht, beim ersten Mal hab ich sogar nicht Oxytocinspritze bekommen, dabei war ich bei allen 4 Kindern locker in der Zeit

    LG Heike


    Der richtige Mensch ist nicht der, mit dem immer alles toll ist, sondern der, ohne den alles blöd ist.

  • Ich kann schon verstehen, dass dich das verärgert. Gerade weil es eben anders abgesprochen war. Wir haben auch eine Geburtsplanung gemacht. Da wurde aber gleich gesagt, dass die Nabelschnurr normalerweise sofort abgeklemmt wird aus den Gründen xyz. Ich habe mir das dann nachträglich nochmals überlegt und bin zum Schluss gekommen, dass es für mich nicht wichtig genug ist, um da jetzt darum zu streiten. Was mich hingegen geärgert hat, war das Zufüttern mit Flasche. In den Geburtsplan-Dokumenten steht klar, dass man die Zufüttermethode wählen kann, und ich habe auch nochmals darauf hingewiesen beim Gespräch. Als es dann aber soweit war, sagte die Hebamme, es gäbe keine Alternative zur Flasche. Sie hats dann zwar sogar mit Spritze versucht, aber auch sofort klar gemacht, dass das auf der Wochenbettstation dann nicht mehr geht...naja ich hab dann halt nachgegeben - zum Glück ohne weitere Folgen fürs Stillen...



    Ich finds übrigens super, dass sie das Gespräch anbieten. Ich habe meinen Geburtsbericht nämlich auch angefordert, aber ich verstehe immer noch nicht ganz, warum alles plötzlich so schnell gehen musste (Saugglocke etc.). pH wurde bei uns übrigens auch gemessen, da Saugglockengeburt.


    Zur Plazenta:
    Ich finde ja den Beitrag sehr interessant:
    http://midwifethinking.com/201…st-option-for-most-women/
    Diese Hebamme kommt eben zum Schluss, dass in der klassischen Klinikumgebung eine unterstützte Plazenta-Geburt vorzuziehen ist, einfach weil die Umstände schon sehr unnatürlich sind und somit das Komplikationsrisiko erhöt ist....

  • Diese Hebamme kommt eben zum Schluss, dass in der klassischen Klinikumgebung eine unterstützte Plazenta-Geburt vorzuziehen ist, einfach weil die Umstände schon sehr unnatürlich sind und somit das Komplikationsrisiko erhöt ist....


    Wenn ich das lese, wird mir ganz anders.
    Da kann man ja gleich behaupten, dass wir dann jeder Frau an der Kreißsaaltür Wehentropf und PDA verpassen,
    damit die Geburt "unterstützt" ist, weil ja die Umgebung schon so unnatürlich ist.
    Kann man nicht einfach mit etwas Geduld erstmal die natürlichen Vorgänge abwarten?
    Auch eine Frau in der Klinik kann problemlos ihre Plazenta ohne Unterstützung bekommen.


    Der ph-Wert kann abgelehnt werden, ich habe das gemacht, trotz BEL-Geburt.
    Aber meine Tochter hatte lupenreine Herztöne, eine schnelle Kopfgeburt und einen super APGAR.
    Dem diensthabenden Oberarzt war der ph schnurz.


    Ich finde das Abklemmen mit den Fingern trotzdem unangebracht bei dem Wunsch nach Auspulsieren.
    Auspulsieren bedeutet, dass das Kind ungestört an seiner Nabelschnur verbleiben darf.
    Und eine Unterbrechung der Blutzufuhr mit den Fingern ist dann einfach völlig unangebracht.

  • Ok, ich gebs zu das klingt etwas seltsam...
    Hast du den Artikel gelesen? Meine Zusammenfassung greift natürlich zu kurz, es geht auch viel um die Voraussetzungen damit die natürliche Geburt der Plazenta eben gut geht aber ich fand ihre Schlussfolgerung schon nachvollziebar. Sie erwähnt eben auch, dass z.B. nur 21% der Frauen keine Einleitung haben (ich finde diese Zahl, ist für Australien, echt krass). Und eine Einleitung scheint eben massgeblich dazu beizutragen, dass die Nachgeburt zu Komplikationen führt.


    Klar sollte man die natürlichen Vorgänge viel mehr abwarten und eine Frau kann auch in der Klinik die Plazenta ohne Unterstützung bekommen...

  • petit_escargot, danke für den link. da steht genau der grund drin, warum ich wollte, dass die nabelschnur auspulsiert. klar, zum einen damit hormone nach der geburt hin und her gehen können, die die bindung zwischen mutter und kind fördern. aber besonders auch, da diese hormone der plazenta das signal geben, dass sie nun nicht mehr gebraucht wird und sich ablösen kann.
    zu sagen, die geburt ist eh nicht natürlich und dann die nachgeburt ebenfalls völlig unnatürlich zu gestalten, ist auch eine sache für sich. wenn es danach geht, dann ist die einzige lösung eben der kaiserschnitt. #weissnicht


    heike, es tut mir leid zu lesen, dass die plazenta bei dir viermal so rausgedrückt wurde. mir hat es den ersten moment mit dem baby völlig verhunzt. er lag zwar auf meinem bauch, aber ich habe vor schmerzen geschrieen (während der geburt war ich übrigens ganz leise) und konnte so gar nicht die ersten minuten genießen, in denen man sich zum ersten mal sieht und wo ja eigentlich die hormone voll aufdrehen sollten.

  • Ich hab Dir mal die Seite aus dem Mutterpaß (dem deutschen, falls Du auch in D wohnst) fotografiert und Pfeile gemacht, wo Du das mit dem ph-Wert findest. Auf S. 15.


    Ich finde es btw sehr nett von der Klinik, dass sie sich Zeit für ein solches Gespräch nehmen, 2 Jahre nach der Geburt, vielleicht kannst du das auch ein wenig honorieren.


    Für die Klinik ist es aber auch von Vorteil, wenn die im Geburtsverlauf vermerkten Eingriffe nicht ohne Erklärung oder Rechtfertigung dastehen. Das würde ich nicht _ausschließlich_ als Freundlichkeit sehen.
    Für die Ärzteschaft ist es andererseits wiederum eine Zwickmühle: Viele Eingriffe sind nachgewiesenermaßen unnötig, viele werden darüberhinaus von der außerklinischen Geburtshilfe stark kritisiert und dann kommen andererseits die Forderungen der Qualitätskontrollen und im Klagefall der Gerichte, die Unterlagen wie CTG-Ausdrucke sehen wollen.
    Ich finde sowas trotzdem nicht okay.


    Ich kann verstehen, daß Dich das verärgert und ich finde es nicht verwunderlich daß Dich das nach zwei Jahren beschäftigt. Die Unterlagen über Geburten werden ja auch m. W. sogar 30 Jahre aufbewahrt (weil das Interesse an der Geburt oft erst wieder präsent wird wenn das Kind vor der Familienplanung steht). In die Relation gesetzt wären 2 Jahre gar kein langer Zeitraum.

  • cogi, das ist lieb von dir, dass du extra das foto reingestellt hast! allerdings wohnen wir in der schweiz und hier steht nur datum, uhrzeit, name, apgar-werte, gewicht, kopfumfang und größe. das wars.
    ich hätte den geburtsbericht ja auch einfach so genommen, die hebamme hat dann ein gespräch vorgeschlagen. erst fand ich das doof, jetzt sehe ich es aber als chance da noch mal drüber zu sprechen und die hebamme, die uns betreut hat, wird auch dabei sein. die chefärztin arbeitet wie gesagt nicht mehr an diesem krankenhaus. dafür wird ihr ersatz da sein und die leitende hebamme.
    den verlauf unserer geburt wird es ja nun nicht mehr ändern, aber vielleicht nehmen sie ja vom feedback etwas mit für die zukünftigen geburten in ihrem haus.


    morgen ist es dann soweit... bin schon sehr gespannt.

  • Ok, ich gebs zu das klingt etwas seltsam...
    Hast du den Artikel gelesen? Meine Zusammenfassung greift natürlich zu kurz, es geht auch viel um die Voraussetzungen damit die natürliche Geburt der Plazenta eben gut geht aber ich fand ihre Schlussfolgerung schon nachvollziebar. Sie erwähnt eben auch, dass z.B. nur 21% der Frauen keine Einleitung haben (ich finde diese Zahl, ist für Australien, echt krass). Und eine Einleitung scheint eben massgeblich dazu beizutragen, dass die Nachgeburt zu Komplikationen führt.


    Klar sollte man die natürlichen Vorgänge viel mehr abwarten und eine Frau kann auch in der Klinik die Plazenta ohne Unterstützung bekommen...


    Warum findest du die Zahl fuer Australien krass? Das haengt fuer mich eindeutig mit dem Gesundheitssytem zusammen. Die meisten mir bekannten Frauen haben ihre Kinder in einem privaten Krankenhaus bekommen. D.h. waehrend der Schwangerschaft und Geburt wird frau von einem privaten Facharzt betreut. Dieser hat ganz bestimmt ein Interesse, "seine Geburten" zu koordinieren=> hohe KS- und Einleitungsraten, keine Zeit auf die Nachgeburt zu warten. So ein Doctor kassiert pro Schwangerschaft mit unkomplizierter Geburt zwischen 15.000 und 30.000$.


    Achso: Ich war nicht in einem privaten Krankenhaus. :D

  • Ach, so, Entschuldigung, Linn, das wußte ich nicht. Ich drücke Dir die Daumen für heute!

  • hallo ihr,


    wir waren gestern beim gespräch und es war irgendwie voll toll die hebamme wiederzusehen. sie ist mit uns durch den geburtsbericht gegangen und hat schritt für schritt alles erklärt, was da steht, was das bedeutet und alle fragen beantwortet. die stellvertretende chefärztin und die leitende hebamme waren auch dabei, um fragen zu beantworten, was das prozedere und so betrifft.


    und jetzt kommt das, womit ich eigentlich überhaupt nicht gerechnet hatte: laut bericht und laut hebamme durfte die nabelschnur auspulsieren! sie hatte erklärt, dass wenn die nabelschnur normalerweise nicht auspulsieren gelassen wird, dass dann sofort mit einer klemme alles abgeklemmt wird, was bei uns aber nicht gemacht wurde. die chefärztin hatte die nabelschnur so fest in der hand, damit sie den puls fühlen kann und nicht um sie abzuklemmen. das blut wurde wohl abgenommen noch während die nabelschnur pulsiert hat und nachdem die spritze voll war, wurde an anderer stelle mit der nadel wieder rausgestochen, damit kein loch ensteht, was beim einfachen rausziehen der fall wäre. das ist die einzige variante den pH wert zu bestimmen, obwohl die nabelschnur auspulsieren soll. die hebamme konnte sich auch noch gut an die diskussion zwischen meiner mama und der chefärztin erinnern und meinte, dass die nabelschnur sehr schnell auspulsiert hatte und als meine mama fühlen sollte, es schon vorbei war.


    ich bin auf jeden fall total erleichtert und weiß ansonsten gar nicht, wie ich mich jetzt fühlen soll. ich ärgere mich etwas, dass wir nicht schon früher dort hingegangen sind, da ich so lange jetzt angenommen hatte, dass die nabelschnur nicht auspulsieren durfte. meine mama ist immer noch nicht so richtig davon überzeugt, aber mir gehts jetzt irgendwie besser und es hat etwas von abschließen und frieden finden.


    zu der plazenta habe ich natürlich auch gefragt und war echt erstaunt, dass der zeitraum zwischen geburt und dem rausdrücken der plazenta wesentlich länger war, als ich angenommen hatte. ich bin von etwa fünf minuten ausgegangen und eigentlich war es eine halbe stunde. die plazenta hing wohl im scheideneingang fest und kam nicht raus. sie haben einen katheter gelegt, um die blase zu entleeren und auch akkupunktur gemacht. ich kann mich an nichts davon erinnern. als das alles nichts geholfen hat, mussten sie diesen griff machen, damit sich die gebärmutter ordentlich zusammenziehen kann, damit ich nicht zu viel blut verliere. war wohl trotzdem etwa ein halber liter. damit kann ich irgendwie auch viel besser leben als mit meiner eigenen version.


    also ich hoffe, dass ich mich bei der nächsten geburt an mehr erinnern und die dinge auch besser zuordnen kann. #gruebel


    fazit: ich lag völlig falsch und hatte eine traumhafte geburt, von der ich nichts wusste. ist ja schon irgendwie komisch und fast zum lachen, wenn ich nur nicht zwei jahre von etwas anderem ausgegangen wäre... (ich überlege gerade, welcher smily jetzt am besten passt, aber ich weiß es nicht).


    danke für eure gedanken zu diesem thema!


    liebe grüße


    linn

  • hm,es ist ja leider oft so ,dass man unter der geburt und die ersten minuten danach ,alles anders wahrnimmt,auch das zeitgefühl..die geburt ist ja eine ausnahmesituation..
    ich frag auch ganz oft meinen partner wie war das ,wie war dies...leider kann er mir auch nicht so genau sagen wie es war..
    ich hätte auch gern ein bericht..
    und das mit der nabelschnur,ich war der annahme es wird generell so gemacht,sollte ich noch ein kind bekommen werde ich auch darauf bestehen.. #augen puh,dass man auch alles so einfordern muss..
    sowieso,ich dachte immer ich hätte ne traumgeburt,aber je länger ich hier bin,desto mehr zweifel bekomme ich..allein schon diese beschissene einleitung und der besch..einlauf,viel zu spät..ach ja..pft..beim nächsten mach ich alles anders..

  • linn, das dein Zeitgefühl was anderes sagt, ist unter und nach der Geburt völlig normal. Da toben eine Menge Hormone in dir und alles schießt quer ;). Da hat dein Körper einfach anderes zu tun, als ein Zeitgefühl zu haben.


    Ich hab eigentlich ein super Zeitgefühl und bei meiner 3 Gbeurt war ich auch überrascht wie schnell die Zeit verging. Bei der letzten Geburt hatte ich ein "besseres" bzw. anderes Zeitgefühl, weil die Geburt so schnell war, dass die Hormone erst später ihr unheil anrichten konnten ;) Von daher, weiß ich sicher, wieviel Zeit verging. Zumal neben mir ein kleiner Wecker stand, den ich gut sehen konnte :)