Argumente für Konsequenzen - im Gegensatz zu Stafen - gesucht!

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  • Ich hab das geschrieben, weil Du mich gefragt hast, ob ich den Unterschied zwischen antiautoritären Erziehung und Nicht-Erziehen nicht kennen würde.
    Und weil ich (übrigens immer noch) der Meinung bin, dass es Nicht-Erziehung nicht gibt, genauso wenig wie Nicht-Kommunikation.
    Wir haben da wohl einfach unterschiedliche Sprachen.
    Noch dazu bin ich Erzieherin und ich hätte ein ganz komisches Gefühl, wenn ich mich nun nicht mehr als solche bezeichnen dürfte, obwohl ich in Deinen Augen wohl auch nicht erziehe. In meinen Augen tu ich das.
    Und in meinen Augen tun das eben auch Eltern, die sich um ihre Kinder kümmern und sich verantwortlich fühlen.


    Aber okay - Du erziehst Dein Kind nicht, ich erziehe meines - und wahrscheinlich tun wir ziemlich exakt dasselbe. :D

    Es gibt Tage, an denen Du denkst, dass Du untergehst. Wie stark Du wirklich bist, erkennst Du erst, wenn Du sie überstanden hast...

  • Hallo,

    Noch dazu bin ich Erzieherin und ich hätte ein ganz komisches Gefühl, wenn ich mich nun nicht mehr als solche bezeichnen dürfte, obwohl ich in Deinen Augen wohl auch nicht erziehe. In meinen Augen tu ich das.

    Siehst du, und ich finde meine derzeitige Berufsbezeichnung total doof und es klingt für mich viel zu sehr nach "Fräulein Rottenmeier" . Weil das, was ich mache, zwar soooo vieles beinhaltet, aber zumindest bei mir bzw. in meinem Verständnis von "Erziehung" eigentlich eben gerade nicht "erziehen".


    Hach, ich mochte für mich die schöne alte Bezeichnung Kindergärtnerin. Hegen, umsorgen, schützen, Bedürfnisse erfüllen, (Wissens)Durst und (Lebens)Hunger stillen, für gute Entwicklungsbedinungen sorgen und vor allem wachsen lassen und nicht dranrum(er)ziehen...
    Aber da ich ja nun mit Schulkindern arbeite würde es eh nicht mehr passen, aber ich sage oft, im Herzen bin ich Kindergärtnerin und werde es auch bleiben - und meine damit nicht nur die Altersgruppe.

    Zitat

    Und ich möchte Trins Worten noch hinzufügen, dass Erziehung immer
    auch ganz viel mit flexibel sein zu tun hat.

    Aber das ist doch beim miteinander leben z.B. in einer Partnerschaft, einer WG... nicht anders und hat für mich nichts speziell mit "erziehen" zu tun. Oder andersrum flexibel sein setzt nicht "erziehen" voraus ;)


    Erziehen hat für mich immer etwas von einem Machtgefälle, einer hat, woher auch immer, das Recht, den anderen nach seiner Vorstellung zu formen, zu erziehen... und das fühlt sich für mich unangenehm an.

    Einmal editiert, zuletzt von Trin ()

  • Und für mich hat das höchstens was mit Erfahrungsvorsprung zu tun. Machtmissbrauch passiert oft, hat aber in meinen Augen gar nix mit Erziehung zu tun. Das machen Menschen in den verschiedensten Situationen - mit oder ohne Erziehungsauftrag.


    Und meine Schulkinder sagen öfters mal, dass es bei mir wie im Kiga ist. ;)

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  • Hallo,


    Ich denke an vielen Punkten ist es wohl eher die Wortwahl, die uns unterschwidet und weniger das tun.
    Aber wenn wir in anderen Bereichen so sensibel mit Sprache sind, möchte ich auch im Umgang mit Kindern senbsibel für Worte sein/werden. Gerade WEIL manche Begriffe die Vorstellung fördern können, man habe das Recht am Kind herumzu(er)ziehen, zu manipulieren, zu formen...

    Zitat

    Und für mich hat das höchstens was mit Erfahrungsvorsprung zu tun.

    Hm, aber du würdest doch auch nicht sagen, daß du einen neuen jungen Kollegen dank deines Erfahrungsvorsprungs ins Team "einerziehst" oder so. Oder daß du jemanden, der unsere Spreche lernt oder einen Weg nicht kennt, zur deutschen Sprache oder zum richtigen Weg "erziehst", nur weil du einen Erfahrungsvorsprung hast.


    Wenn ich meinem Mann sage, daß ich XY mag und Z nicht (oder er mir sagt, was er mag oder nicht) oder ihn bitte, etwas nicht zu tun, weil es meine Grenzen überschreitet (bitte heute nicht zu bohren,wenn es geht,weil ich Kopfweh habe) würden wir es beide komisch finden, wenn jemand sagt, wir "Erziehen" und, weil der eine einen Erfahrungsvorsprung hat (z.B. dahingehend, wie es meinem Kopf geht)


    Wenn es bei dem Begriff "erziehen" speziell nur um Kinder geht - warum braucht man für Kinder ein anderes, spezielles Wort für das was man tut, für andere Menschen aber nicht?

  • Einer meiner Profs benutzte mal den Ausdruck "als Physiker erzogen werden" und damit meinte er durchweg erwachsene Menschen, die da erzogen werden sollen. Gibt es also auch.
    Und ja, es gibt dabei dann auch ein Machtgefälle. Aber gibt es das nicht auch zwischen Eltern und Kindern? Eltern entscheiden was es zu essen gibt, welche Kleidung gekauft wird, ob und zu welchem Arzt man geht, ob und welcher Kindergarten etc. Je älter ein Kind wird umso mehr kann das Kind aktiv mit einbezogen werden und auch Entscheidungen übernehmen. Damit hebt sich das Machtgefälle im Laufe des Erwachsenwerdens auf, aber das es keines gibt, so lange das Kind eben nicht erwachsen ist, sehe ich nicht so.

  • Und weil ich (übrigens immer noch) der Meinung bin, dass es Nicht-Erziehung nicht gibt, genauso wenig wie Nicht-Kommunikation.



    das sehe ich genauso :) für mich hat "Erziehung" auch keine negativen Konnotationen. es gibt erziehungsstile, die ich ablehne und erziehungsstile, die ich gutheiße. auch wenn diejenigen sagen, sie würden nicht erziehen, sind sie diejenigen, die entscheiden, wie das miteinander gelebt werden soll. sie müssen ihr denken, reden und handeln reflektieren und entscheidungen treffen. das kind ist immer ein kind. es bringt sein kindsein mit und reagiert auf seine bezugspersonen. aber es entscheidet nicht bewusst und reflektiert, nach welcher philosophie die familie zusammenlebt.


    ich stehe dazu, dass ich mein kind erziehe, denn ich entscheide mich z.b., mit ihm seine probleme zu besprechen, wenn ich denke, es hat ein problem. das ist etwas, dass ich für mein kind tun kann und muss. aber mein kind kann und sollte das nicht für mich tun. es herrscht also ganz klar ein gefälle. und zwar nciht nur in bezug auf wissen und lebenserfahrung, sondern in bezug auf verantwortung. in dem moment, in dem ich verantwortung übernehme und entscheide, was mein kind braucht, um gesund aufzuwachsen, erziehe ich.


    spannende diskussion :)

  • Da kann ich jedes Wort unterschreiben, Happy Spider. Und ich finde es sehr wichtig, sich dem natürlichen Machtgefälle bewusst zu sein.


    Macht zu missbrauchen, Kinder zu manipulieren - das wird in der Pädagogik gerne angewandt. Und das ist das, was ich ablehne.

    Es gibt Tage, an denen Du denkst, dass Du untergehst. Wie stark Du wirklich bist, erkennst Du erst, wenn Du sie überstanden hast...

  • Hallo,

    Und ja, es gibt dabei dann auch ein Machtgefälle. Aber gibt es das nicht auch zwischen Eltern und Kindern? Eltern entscheiden was es zu essen gibt, welche Kleidung gekauft wird, ob und zu welchem Arzt man geht, ob und welcher Kindergarten etc. Je älter ein Kind wird umso mehr kann das Kind aktiv mit einbezogen werden und auch Entscheidungen übernehmen. Damit hebt sich das Machtgefälle im Laufe des Erwachsenwerdens auf, aber das es keines gibt, so lange das Kind eben nicht erwachsen ist, sehe ich nicht so.

    Natürlich ist das da. Ich denke, das streitet kaum einer ab. Das ist doch aber unabhängig von Erziehung, wie deine Beispiele gut zeigen. Aber gerade DARUM finde ich es ja so wichtig, sich damit auseinanderzusetzen.


    Ich koche Gemüsesuppe, weil ich denke, es schmeckt ihnen und gesund ist es auch. So lange sie sich nicht dazu äußern köännen, liegt da die Macht in meinen Händen, klar. Meine Kinder können sie essen - oder auch nicht. Wenn nicht, essen sie etwas anderes, weitere Konsequenzen gäbe es bei uns nicht.
    Ich "erziehe" sie also nicht zu Gemüsesuppe, nur weil ich zumindest wenn sie klein sind die "Macht" habe zu entscheiden, was es gibt.


    Genau so wenig würde ich sagten, ich "erziehe" sie zu einem bestimmten Arzt oder einem bestimmten Kindergarten.


    Meine Cheffin hat auch die Macht über meine Dienestzeiten (spricht sie aber trotzdem immer mit mir ab), also ist da an der Stelle ein (wenn auch nicht genutztes) Machtgefälle da. Selbst wenn sie da ganz kompromisslos alleine entschieden würde, würde ich trotz Machtgefällt nicht sagen, sie "erzieht" mich zum Frühdienst am Tag X.


    Ich denke nach wie vor, daß man an der Selle nicht zu einem Punkt kommt,wenn man unterschiedliches unter Erziehung versteht. Für mich sind es bewußt durchgeführte Handlungen, die darauf abzielen dauerhaft eine bestimmte Verhaltensweise herbeizuführen, zu verhindern oder zu verändern, aus dem Verständnis heraus, daß nur die von mir vorgesehene Verhaltensweise wertvoll, richtig oder angemessen ist.


    Andere verstehen darunter alles, was man macht. Aber wie gesagt, dann müsste man konsequenterweise auch sagen, men erzieht seinen Partner und seine Kollegen, denn auch mit meinem Partner rede ich, wenn ich merke, er hat ein Problem (oder ich habe ein Problem mit einer seiner Handlungen).


    Das, wasmanche hier unter Erziehung verstehen würde ich eher als emotionale Begleitung oder Begleitung von Lernprozessen verstehen. Das könnte ich so auch vom Leben mit meinem Mann unterschreiben (er beimir, ich bei ihm), daß wir uns z.B. gegenseitig dazu "erzogen hätten" und von bestimmten Vorstellungen unserer Herkunftsfamilien zu lösen und manches anders zu machen dagegen nicht.


    Für manche ist das vielleicht egal, für mein Verständins vom Zusammenleben mit Kindern ist es ein Unterschied, ob ICH ein Kind zu etwas (er)ziehe oder ob ich es bei SEINEM Lernprozess begleite.
    Konkret ist es für mich ein Unterschied, ob ich ein Kind dazu "erziehe" mit mir über Probleme zu reden, bestimmte Dinge zu essen oder ob ich ihm signalisiere "Ich bin da für dich, ich höre dir zu und wenn ich kann helfe ich dir", es durch das von mir unterbreitete Angebot darin unterstütze, verschiedene Geschmäcker kennenzulernen. Es ist für mich ein Unterschied, ob ich ein Kind zum allein schlafen erziehe (= der Prozess geht, egal wie alt das Kind ist, von MIR aus) oder ob ich es, wenn SEIN Zeitpunkt gekommen ist, das auszuprobieren, beim von IHM ausgehenden Prozess begleite. Usw.


    Ich denke auch nicht, daß man nicht nichterziehen kann. Aber nicht, weil ich glaube, daß Kinder unbedingt ERziehung brauchen, sondern weil wir selber so auf "Erziehung" sozialisiert sind, daß es uns einfach an vielen Stellen schwer fällt, aus bestimmten Mustern auszusteigen und sie nicht als feste unveränderliche Größen im Zusammenleben mit Kindern zu verstehen. Aber versuchen kann man es. Bei uns waren das die Zeiten, in denen es für alle am "rundesten" lief.

    Einmal editiert, zuletzt von Trin ()


  • Aber okay - Du erziehst Dein Kind nicht, ich erziehe meines - und wahrscheinlich tun wir ziemlich exakt dasselbe. :D


    Das kann durchaus sein :)
    Mich würde noch interessieren, warum du so an dem Erziehungsbegriff festhältst. Weil du dich gerne als "Erzieherin" (Berufsbezeichnung) siehst, oder hat das noch andere Gründe? Ich kenne übrigens eine ganze Menge (Berufs-) Erzieher, die sich "Begleiter" nennen, eben weil sie Erziehung ablehnen. Lehrer, die Belehrung ablehnen, nennen sich "Lernbegleiter".




    Und weil ich (übrigens immer noch) der Meinung bin, dass es Nicht-Erziehung nicht gibt, genauso wenig wie Nicht-Kommunikation.


    Das verstehe ich nicht. Vor allem, da du ja selbst sagst, dass bestimmte Handlungen bei Erwachsenen nicht als Erziehung gelten, bei Kindern aber genau das wären. Wie kann denn das selbe einmal Erziehung sein, und einmal nicht? Ist Erziehung alles, was man mit Kindern tut? Kann man auch Erwachsene erziehen?


    Davon ab glaube ich aber auch, dass es Nicht-Kommunikation gibt. #angst







    auch wenn diejenigen sagen, sie würden nicht erziehen, sind sie diejenigen, die entscheiden, wie das miteinander gelebt werden soll. sie müssen ihr denken, reden und handeln reflektieren und entscheidungen treffen.


    Sie entscheiden sich in meinen Augen dafür, ihr Kind als vollwertigen Menschen anzuerkennen. Sie entscheiden, wie sie selbst sein wollen. Sie entscheiden, wie SIE das Miteinander leben wollen, aber sie entscheiden nicht, wie die anderen (Partner, Kinder) das Miteinander leben sollen.




    in dem moment, in dem ich verantwortung übernehme und entscheide, was mein kind braucht, um gesund aufzuwachsen, erziehe ich.


    Ich verstehe unter 'Verantwortung', mich um jemanden zu kümmern, für ihn da zu sein. Über ihn zu entscheiden ergibt sich für mich nicht automatisch aus Verantwortung.


    Wenn ich jetzt mal ein Beispiel denke: Wenn ich entscheide, wann mein Kind ins Bett gehen soll, dann ist das zwar übergriffiges Verhalten, aber es muss keine Erziehung dahinterstehen. Erziehung wäre es für mich dann, wenn ich damit etwas erreichen will (dass es lernt, auch in Zukunft um diese Zeit ins Bett zu gehen; dass es lernt, dass seine Eltern abends ihre Ruhe haben wollen etc.)
    Wenn ich es nur aus dem Moment heraus mache, dann ist es zwar gemein, aber keine Erziehung.
    Und wenn ein Kind darum bittet, rechtzeitig ins Bett geschickt zu werden, weil es es allein noch nicht rechtzeitig schafft, dann ist ist das eine Hilfestellung für das Kind.

  • in der Zwischenzeit ist das mit dem Einsperren gepostet worden.
    Wenn die Eltern wütend werden das Kind einsperren und das Auszeit nennen - das ist wohl kaum schützende Gewalt, oder haben die Eltern sich da so sehr nicht im Griff, dass man die Kinder vor Hulk retten muss?! #confused


    Hm... also bei uns sieht es genau so aus. Ich bin ein sehr aufbrausender Mensch und wenn ich wütend bin, dann richtig. #schäm
    Und ich hab unseren Großen schon öfter gebeten jetzt doch bitte rauszugehen (damit ich mich beruhigen kann). Ich habe ihn dann auch schon mal in das Kinderzimmer gebracht und die Tür zu gemacht. Wenn ich die Tür nicht zu mache, dann kommt er sofort raus und dann kann ich mich unmöglich beruhigen. Ich habe das bisher nie als Strafe gesehen, sondern tatsächlich als logische Konsequenz. Wenn ich dann runter bin, dann geh ich natürlich sofort wieder hin un tröste ihn, versuche das Problem zu lösen oder was auch immer grad nötig ist. Dazu muss ich aber erst mal ruhig werden! Was für Alternativen gibt es da?
    Ich denke oft, dass viele Ratschläge sehr gut sind, wenn man weniger temperamentvoll ist, aber bei uns hilft da tatsächlich oft nur einfach aus der Situation rausnehmen, sonst würden wir uns die Köpfe einschlagen. Andere Ideen?


    Und damit es nicht zu Missverständnissen kommt: Aus Strafe ins Zimmer/Besenkammer schicken finde ich genauso sinnlos wie die anderen hier.

  • Ich habe eine Frage zum Ausgangsthema:


    Beispiel: Kind spritzt absichtlich, trotz meiner Aufforderung es zu unterlassen, Apfelschorle mit dem Trinkhalm auf den Tisch. Logische Konsequenz, aufwischen lassen, bei erneutem "Vergehen" Trinkhalm wegnehmen.


    Was, wenn Kind sich weigert aufzuwischen? Was ist dann die logische Konsequenz?

    #male01/05, #female08/07, #female08/09 und #male08/11



    The most dangerous risk of all - the risk of spending your life not doing what you want on the bet you can buy yourself the freedom to do it later

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  • Und mache damit meine Worte zu leeren Worten und dem Kind damit den Weg frei nach belieben herumzukleckern und ich hab noch mehr Arbeit als ich sowieso schon mit 4 Kindern habe.
    Das kann nicht die Lösung sein.

    #male01/05, #female08/07, #female08/09 und #male08/11



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  • Hallo,


    Ich denke, es ist ein bedeutender Unterschied, ob man jemanden bittet, den Raum zu verlassen oder selber rausgeht, damit man runterkommen kann (Das Kind aber jederzeit den Raum verlassen oder/und zu mit kommen kann)
    - oder ob man ein Kind ins Zimmer "steckt" und eventuell sogar absperrt - oder ob man so etwas als Erziehungsmittel einsetzt z.B. "Und du bleibst hier bis ... (die Zeit um ist, ich sage, daß du rauskommen darfst, du eingesehen hast, ich aufschließe... ", damit das Kind lernt, bestiimmte Äußerungen und Gefühle zu unterdrücken.


    Ein weinendes und sich sträubedens Kind in sein Zimmer zu stecken, damit es sich beruhigt, wäre z.B. für mich schon zu heftig, dafür hätteman bei meinen Kindern eine Menge Kraft aufwenden müssen und drin geblieben wären sie erstrecht nicht. nd wenn meine Kinder in einer Verfassung waren, in der sie FREIWILLIG gegangen wären, konnte man in der Regel auch so normal mit ihnen reden.
    (Das änderte sich erst in der Pubertät, seitdem rauschen sie gelegentlich von sich aus in ihr Zimmer ab ;) )


    Wenn man dazu neigt, gewalttätig zu werden, mag selbst das kurzzeitige wegsperren immer noch das "kleiner der beiden großen Übel" zu sein. (Keine Angst, so habe ich das bei dir nicht verstanden!!!). Aber das macht es ja noch lange nicht GUT.


    Und so wie es aus der Kurs-Beschreibung rüberkam, ging es in dem Kurs eben nicht um "Wir gehen mal kurz auseinader um Luft zu bekommen" sondern um eine reine Disziplinierungsmaßnahme/Strafe, die etwas "bewirken" soll, die ich entgegen dem Kurstitel weder positiv noch logisch finde.

  • Hallo,


    Ja, selber wegwischen oder drauflassen, bis alle fertig sind undman eh abwischt.

    Und mache damit meine Worte zu leeren Worten und dem Kind damit den Weg frei nach belieben herumzukleckern und ich hab noch mehr Arbeit als ich sowieso schon mit 4 Kindern habe.
    Das kann nicht die Lösung sein.

    Nicht, wenn du es vorher gar nicht erst angekündigt hast. Und auch nicht, wenn du begründest,warum du es selber tust. ("OK, dir mag es gerade egal sein, aber ICH möchte an seinem sauberen Tisch essen")


    Machtkämpfe i, ein paar Tropfen gekleclertes können ja auch irgendwie nicht die Lösung sein, oder? Wenn man bei so was schon anfängt zu kämpfen, was wird dann bei wirklich wichtigen Dingen,, wenn es um Sicherheit oder echte Grenzen geht? Kommt man dann aus dem Kämpfen überhaupt noch raus?
    Meine Erfahrung (auch mit 4 Kindern ;) ) ist, daß es wesentlich stressiger ist, bei solchen Kleinigkleiten in Machtkämpfe zu verfallen.


    Die kosten endlos Zeit, zehren Kraft, vermiesen die Stimmung, bewirken (bei uns zumindest) NICHT, daß die Kinder es das nächste Mal freiwillig machen sondern durch die schlechte Stimmung eher daß der nächte Verweigerungsanfall nur um so näher vor der Türe steht. Während sie, wenn ich gelassener bin, auch eher bereit sind, meine Bitten zu erfüllen.


    Es durchzukämpfen macht also aufs Ganze gesehen WESENTLICH mehr und auch langfristigeren Stress, als schnell für 2 Sekunden den Lappen in die Hand zunehmen. (Und beim nächstenMal drauf zu achten, daß sie bei Tisch andere Gefäße/weniger drin haben)

  • Wirkliche Konsequenzen muß man nicht "machen" die ergeben sich einfach. Das macht die Sache so angenehm...


    Das Problem ist aber, dass natürliche Konsequenzen nicht immer existieren. Beispiel aus der Praxis: Kind haut jüngeres Geschwisterchen fest auf den Kopf und entreißt ihm dessen Banane, weil die eigene schon aufgegessen ist. Dieses kann sich nicht wehren. Positive Konsequenz für das ältere Kind: Wenn ich zuhaue bekomm ich die Banane, weil ich stärker bin.


    Da MUSS ich eingreifen. Was wäre hier also die Konsequenz?

    • Offizieller Beitrag

    Da ich der festen Überzeugung bin, dass Erziehung nur über Beziehung geht, setze ich immer die Beziehung über Strafen, Konsequenzen oder dergleichen.
    Ich habe 2 Kinder, die ziemlich austicken können. Die kommen da in diesem Moment selber nicht aus ihrem Gefühlssturm hinaus und wenn ich sie dann zwingen würde zu einer Handlung, dann würde das ganz viel Energie kosten, ich müsste ziemlich viel Druck und Macht in die Situation hineinlegen und das würde auf die Beziehung gehen.


    Also, wische ich selber, hole den Staubsauger, bringe den Schaden in Ordnung. Und dann kommen die Kinder plötzlich von selber wieder und können auch ruhiger über die Situation reden und dann, wenn es noch nötig ist, mithelfen.

  • Hallo,

    Da MUSS ich eingreifen. Was wäre hier also die Konsequenz?

    Erst mal vermutlich Geschrei und vielleicht daß das Geschwisterkind vielleichtzurückhaut. Ist nicht schön.
    Ansonsten von meiner Seite eingreifen und verhindern, daß gehauen wird, oder? #weissnicht


    Und wenn es eine erkennbare, lösbare Ursache gibt, den Kindern
    helfen, es zu klären, ansonsten das Kind trösten, weil es die letzte
    Banane war.
    Welche Konsequenzen in der Situation würden denn noch helfen?


    Wenn das Kind nicht weiß, daß es keine Lösung ist, später dann erklären was man statt dessen machen könnte (wobei ich in den meisten Fällen denke, die wissen es schon, nur ist der Impuls grad stärker und dann nerven Erklärungen nur)


    Logisch für mich wäre inzwischen noch, zu schauen. wie die Stimmung in unserer Familie grad ist, und was ich tun kann, um sie zu verbessern. (Kämpfe ums wegwischen und Hauereien waren, wenn sie gehäuft auftraten. bei uns immer ein sicheres Zeichen dafür, daß grad bei irgendwem oder auch insgesamt irgendwas schief hängt und wiurde das gradegerückt, "folgte" auch das Verhalten.

    Einmal editiert, zuletzt von Trin ()

  • hab nur die 4. seite gelesen, gerne ignorieren, was schon abgehandelt wurde. ;)


    ich gehöre auch zu denen, die der meinung sind, dass es keine nicht-erziehung gibt. erziehen ist beeinflussen. jedes miteinander von menschen beinhaltet auch gegenseitige beeinflussung. ob nun bewusst oder unbewusst, im gute oer schlechten, mit welchen methoden.


    und es gibt immer auch ein machtgefälle - und sei es nur situationsabhängig - auch unter erwachsenen.


    und natürlich gibt es auch eins zwischen eltern und kindern, zwischen erziehenden und kindern. schon allein durch den wissensüberschuss.


    dass man kinder gleichwertig behandelt heißt nicht, dass sie einem ebenbürtig sind. denn das sind sie nicht. nicht was körperliche stärke angeht, nicht was intellektuelle entwicklung angeht, nicht was erfahrung angeht.


    das zu negieren und so zu tun, als gäbe es das nicht halte ich für genauso falsch, wie es zu missbrauchen.


    man muss sich im gegenteil seiner überlegenheit bewusst sein und entsprechend rücksicht nehmen und umsichtig handeln.
    wie im straßenverkehr: der stärkere hat immer mehr schuld.



    und was strafen versus (natürliche) konsequenzen betrifft halte ich das für augenwischerei, da zu unterscheiden.


    denn es wird immer kinder geben, die eine natürliche konsequenz als strafe empfinden.
    genauso wie es immer kinder geben wird, die eine strafe als quasi natürliche konsequenz achselzuckend hinnehmen.


    ob etwas als strafe empfunden wird hängt IMO von der beziehung ab. erlebt das kind sich als ohnmächtig, dann wird es es auch z.B. als strafe empfinden, wenn es rumgehampelt hat, sein eis auf den boden gefallen ist und es nun kein eis mehr hat - und der eiswagen leider nicht mehr in sicht ist und man auch kein neues kaufen kann.


    kinder sind da nicht immer so rational anzuerkennen, dass eltern nicht alles und jedes zu jeder zeit zu ihrer zufriedenheit regeln KÖNNEN (und vielleicht ja auch gar nicht WOLLEN).


    viel wichtiger, als dass man entscheidet, ob etwas jetzt eine strafe oder konsequenz war finde ich, mit dem kind zu reden über das, was vorgefallen ist. ihm zu helfen, es einzuordnen, nach ursachen zu forschen.


    und dann bin ich auch der meinung, dass es hilfreich sein *kann* eine konsequenz folgen zu lassen. auch wenn sie vielleicht nicht vollkommen natürlich ist. und wenn man das dann als strafe bezeichnen will - ja, kann ich mit leben.


    wenn es bedeutet, dass beim kind die botschaft ankommt "o.k. ich habe mist gebaut. es ist ein schaden entstanden, den ich nicht wieder beheben kann (ein ideeller, z.B.) dafür mache ich jetzt das-und-das und zeige dadurch, dass es mir leid tut und bekräftige mein versprechen in zukunft achtsamer zu sein" finde ich das o.k.. idealerweise wäre das allerdings etwas, das das kind sich selbst gewählt hat und kein aufgezwungenes "dafür-machst-du-jetzt".

    Denn Gott in seiner Weisheit hat es den Menschen unmöglich gemacht, mit Hilfe ihrer eigenen Weisheit Gott zu erkennen.
    Stattdessen beschloss er, alle zu retten, die einer scheinbar so unsinnigen Botschaft glauben. 1 Kor 1,21

  • Erst mal Geschrei und vielleicht daß das Geschwisterkind zurückheut. Ist nicht schön.
    Ansonsten eingreifen und verhindern, daß gehauen wird, oder? #weissnicht


    Das ist aber keine natürliche Konsequenz mehr. ICH greife ein (halte die Hand fest, sage, dass das nicht in Ordnung ist, nehme die Banane wieder weg und gebe sie zurück und trage den Großen aus dem Zimmer). Das ist eine logische Konsequenz. Es entspricht meinem Wertesystem und dem unserer Gesellschaft (Gewalt und Sachen wegnehmen ist nicht in Ordnung). Ich vermittle so also das gültige Wertesystem, nach dem diese Gesellschaft und unser privates Zusammenleben funktioniert. Das ist natürlich Erziehung. Und ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Vermittlung solcher Werte nicht allein über natürliche Konsequenzen funktioniert. Ist das andere Kind z. B. gleichstark und gleich willensstark mag das funktionieren mit "natürlichen Konsequenzen". Ansonsten muss ich doch eingreifen (logische Konsequenz).