Argumente für Konsequenzen - im Gegensatz zu Stafen - gesucht!

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  • Ich glaube, dass man das Wort "Erziehung" benutzt, wenn man es für sich selbst positiv (oder zumindest neutral) besetzt hat. Halt so, wie man Ferien oder Essen benutzt. Als Oberbegriff, der vieles beinhalten kann, ansonsten von einem aber wertfrei verstanden wird.


    Erziehung erlebe ich in meinem Umfeld eher negativ besetzt. Sinnlose Konsequenzen werden bei mir auf Arbeit als erzieherische Massnahme deklariert (Erwachsenes Klientel, übrigens). Im privaten Umfeld wird Erziehung, respektive die Ermangelung davon, als so eine Art Synonym für alle möglichen ungeliebten/ unbeliebten Eigenschaften verwendet. Darum verwende ich es eher nicht, sondern umschreibe.

  • Ja, Marzipan - die Vermutung hab ich auch. Ich würde aber wohl auch selbst "nicht erzogen", lebe hier in einer Gegend (auf dem Land), wo sich eher wenige Menschen um "Erziehung" Gedanken machen (zumindest im negativen Sinn).
    Vielleicht liegt es daran.

    Es gibt Tage, an denen Du denkst, dass Du untergehst. Wie stark Du wirklich bist, erkennst Du erst, wenn Du sie überstanden hast...

  • Hallo,

    Man kann es natürlich auch "Lernen" nennen. Also Lernen an Erfolg und Misserfolg. Und da sehe ich es als Elternteil als meine Aufgabe an, ggfs. korrigierend einzugreifen.

    Und genau das sehe ich anders bzw. habe es auch anders vermittelt bekommen. Lernen bzw. beim lernen begleiten ist in vielen Dingen ziemlich genau das Gegenteil von erziehen.


    Beim Lernen geht der aktive Prozess vom Lernenden aus, er legt das Ziel fest, auch sein Tempo und seine Wege. (Was natürlich im Regelschulsysthem an seine Grenzen stößt, aber das wäre ein anderes Thema außerdem möchte da ja auch kaum einer "nicht erziehen", im Gegenteil). Lernen ist ein Wissenzuwachs, der eine Verhaltensänderung aus "inneren Gründen" heraus nach sich ziehen kann (also eine vom Lernen ausgehende Aktion), aber nicht zwingend muss.
    Ich begleite, unterstütze, berate... aber ich "mache" das Lernen nicht.


    Beim Erziehen legt der Erziehende das Ziel fest, er ist der aktive Part, er bestimmt Tempo und Richtung und Mittel, auch dann wenn sie nett sind. Der andere ist der auf den eingewirkt wird. Ziel ist eine Verhaltensbestätigung oder Änderung. Der Grund für die Verhaltensänderung ist in der Regel die Re-Aktion auf das Einwirken von außen, also äußere Gründe.


    Ich erinnere mich an unzählige Diskussionen in der Ausbildung und später auch in Weiterbildungen, bei denen wir gelernt haben, das zu unterscheiden. In der Regel gab es 3 Spalten, Lernen, Erziehen und die organisatorischen und pflegerischen Maßnahmen.
    Wobei es oft nicht einfach ist, weil ja meist mehrees drinsteckt und die Grenzen leicht verwischen. Oft ist eine ähnliche Handlung je nach Zusammenhang anders einzuordnen (Was für mich eben der Grund ist, auch mit meiner Sprache auf dem Gebiet achtsam zu sein)


    Natürlich kann man auch sagen, wenn ich das Kind oft genug schimpfe oder lobe, dann "lernt" es XY nicht zu tun/zu tun, in dem Falle spricht man aber weniger von "lernen" eher von"konditionieren".


    Um bei den genannten Beispielen zu bleiben:
    Gehe ich einem Menschen, der (unabhängig vom Alter) in der Beziehung von mir abhängig ist, zum Zahnarzt, um zu hören, ob alles OK ist, ist das keine Erziehung. Ich mache es ja nicht, weil ich vorranig eine Verhaltensänderuing beim anderen erreichen will, zu der er ohne diese Maßnahme noch nciht bereit wäre. Auch dann nicht, wenn es tatsächlich ein Problem gibt und der Zahnarzt sagt, was seiner Meinung nach dran ist.


    Gehe ich dagegen zum Zahnarzt, in der Hoffnung, daß der mein Schnuller- oder Daumennuckelkind dringlich ermahnt. es zu lassen und ihm Angst vor schiefen Zähnen macht, obwohl rein objektiv noch gar kein Grund besteht (nur weil ICH der Meinung bin nun muss mal gut sein), ist es natürlich ein Erziehungsversuch.


    Ich streite ja nicht ab, daß es Erziehung GIBT. Selbstverständlich gibt es die in den unterschiedlichsten Formen. Ich sehe nur in meinem Alltag keinen Vorteil für irgendwen darin und darum MÖCHTE ich es vermeiden.


    Die Grenzen sind wie gesagt oft fließend.


    Man KANN die Sachen natürlich trotzdem "Erziehung" nennen, wenn man es einfacher findet. Ich kenne auch Eltern,die reden davon, ihr Kind zu "füttern" bzw. von Fütterungszeit, obwohl es schon längst selbst essen kann und es darum geht, ihm das Essen hinzustellen, damit es essen kann. Natürlich können sie das füttern nennen und es ändert natürlich auch nicht daran ob das Angebot hochwertig und liebevoll angerichtet ist oder nicht. Für mich ist es trotzdem nicht "füttern" sondern Essen geben, essen lassen, Essenszeit...

    2 Mal editiert, zuletzt von Trin ()

  • Was ich aber wirklich gefährlich finde, ist der Gedanke, dass man Kinder (und nur Kinder) immer erzieht, dass man Kinder nur erziehen kann. Denn das bedeutet, dass Kinder keine normalen Menschen sind (da sie nicht normal behandelt werden können).

    huch? den schluss kann ich gerade gar nicht nachvollziehen.
    wenn man davon ausgeht, dass man kinder immer erzieht - egal, was man konkret tut oder lässt - dann ist das ein erziehungsbegriff, der genauso für erwachsene gilt und es bedeutet genau das gegenteil. kinder sind selbstverständlich normale menschen.
    man hat lediglich gegenüber kindern eine besondere rücksichts- und fürsorgepflicht.


    Zitat

    Es gibt ja auch bei Erwachsenen immer welche, die körperlich und/oder geistig unterlegen sind.


    im grunde wäre es natürlich auch ein feiner zug, man würde aus demselben grund rücksicht nehmen auf ander erwachsene, die einem irgendwie unterlegen sind. da siegt dann wohl oft der egoismus, bzw. bringt man erwachsenen nicht dieselbe hingabe und liebe entgegen, wie dem eigenen kind.




    Beim Erziehen legt der Erziehende das Ziel fest, er ist der aktive Part, er bestimmt Tempo und Richtung und Mittel, auch dann wenn sie nett sind.

    jein. beim ziel egebe ich dir ja recht. aber alles andere ist methode. denn ich kann es auch zu meinem erziehungsmaxim machen, auf mein kind zu schauen. zu wissen: ja, ich möchte, dass es trocken wird. aber ich sehe, es braucht noch zeit und ich lasse ihm sein tempo. ich muss nicht die hilfen anbieten, die mir am bequemsten, sinnvollsten erscheinen - ich kann schauen, was meinem kind tatsächlich hilft oder es selber wählen lassen.


    erziehen heißt für mich, es gibt einen startpunkt A und ein ziel B - ja, das lege ich fest. aber den weg dahin finden mein kind und ich gemeinsam, denn da lebt die beziehung. wichtig ist nicht, dass ziel zu einem bestimmten zeitpunkt erreicht zu haben oder einen bestimmten weg gegangen zu sein, weil ich das für richtig befunden habe.


    das kind sollte irgendwann seine windeln loswerden. es muss aber nicht mit 12 monaten trocken sein. und nicht mit 2 jahren. und auch nicht mit 3 oder 4. wenn es mit 5 von seinen windeln nicht lassen *will* fange ich an, mir gedanken zu machen, woran das liegen könnte. wenn es in der grundschule noch windeln trägt, erkenne ich an, dass mein kind irgendwo ein problem zu haben scheint und wir mal herausfinden müssen, was das ist.



    wenn ich meinem kind sage "räum bitte dein zimmer auf, es muss staubgesaugt werden und der boden liegt voll" dann ist das erziehung. denn ich bringe mein kind dazu, sein zimmer aufzuräumen. ich zeige ihm auch, dass sauber machen hin und wieder dazu gehört.


    wenn ich meinem mann sage "ich will am WE das wohnzimmer saubermachen, bitte räum bis dahin dein bickbeerenmoss zusammen, sonst beschwerst du dich wieder, dass ich es verräume" ist das genauso erziehung. mein mann soll gefälligst seinen kram selber wegräumen und nicht das wozi zumüllen.


    langfristig betrachtet waren beide erziehungsversuche bisher erfolglos - denn weder räumt mein sohn von sich aus sein zimmer picobello, noch hält man mann im wohnzimmer ordnung.


    also sind wir wohl noch auf dem weg.

    Denn Gott in seiner Weisheit hat es den Menschen unmöglich gemacht, mit Hilfe ihrer eigenen Weisheit Gott zu erkennen.
    Stattdessen beschloss er, alle zu retten, die einer scheinbar so unsinnigen Botschaft glauben. 1 Kor 1,21

  • Aber ist nicht Erziehung im Sinne von "ich lege das Ziel des Lernprozesse fest" nicht auch in einem gewissen Rahmen notwendig?
    Beispiel Zähne putzen. Würde ein Kind in seiner normalen Entwicklung vermutlich nicht im gesundheitlich notwendigem Umfang und vor allem der Regelmäßigkeit tun. Trotzdem gewöhne ich ab dem ersten Zahn das Kind ans Zähne putzen, bringe es ihm aktiv bei und kontrolliere ob die Zähne geputzt werden und ob sie sauber sind.
    Ich erziehe es also ganz klassisch zu einer ordentlichen Mundhygiene und erspare ihm damit Zahnweh und lege hoffentlich die Grundlagen für ein gesundes Gebiss.
    Ist das verwerflich?

  • Ich lege aber die Ziele, wenn möglich, nicht fest.


    Ich sehe zu, dass ich meinem Kind mögliche Ziele offenhalte, und arbeite daran zu verhindern, dass es sich solche Ziele (wie gesunde Zähne) nicht jetzt schon verbaut.
    Aber damit lege ich keine Ziele für mein Kind fest.


    Ich beschliesse z.B. nicht, dass es bitte schön Abitur machen und Chemie studieren soll, dass entscheidet das Kind, wenn es soweit ist.
    Ich werde es auch nicht dahin manipulieren. Das einzige, was ich mache, ist, dass ich es heute anhalte gut genug in der Schule mitzuarbeiten, dass es sich dieses Ziel nicht in der Grundschule schon verbaut.


    Nur in den Situationen, in denen ich dazu gezwungen bin ein Ziel schon mal festzulegen, entscheide ich, und dann entscheide ich danach, was ich denke, was das Kind später für Ziele haben wird.

    It all started with the big BANG!


    (Big Bang Theory)

    Einmal editiert, zuletzt von Shevek ()

  • Ich lege aber die Ziele, wenn möglich, nicht fest.


    Ich sehe zu, dass ich meinem Kind mögliche Ziele offenhalte, und arbeite daran zu verhindern, dass es sich solche Ziele (wie gesunde Zähne) nicht jetzt schon verbaut.
    Aber damit lege ich keine Ziele für mein Kind fest.


    Ich beschliesse z.B. nicht, dass es bitte schön Abitur machen und Chemie studieren soll, dass entscheidet das Kind, wenn es soweit ist.
    Ich werde es auch nicht dahin manipulieren. Das einzige, was ich mache, ist, dass ich es heute anhalte gut genug in der Schule mitzuarbeiten, dass es sich dieses Ziel nicht in der Grundschule schon verbaut.


    dein ziel ist an der stelle, dass dein kind die beste schulbildung erhalten soll, die für es möglich ist.
    dein ziel ist, dass es seine möglichkeiten ausschöpft und sich nicht durch abgelenktheit/unlust sich wege verbaut.


    um dieses ziel zu erreichen vermittelst du deinem kind, dass schule irgendwie wichtig ist, auch wenns manchmal doof ist (vermute ich mal) und dass es wichtig ist, einen gescheiten schulabschluss zu haben.


    du hast ein ziel.
    du tust aktiv etwas dafür.


    wenn du kein ziel hättest, dann würde dein kind nur zur schule gehen, weil schulpflicht herrscht. du würdest es nur unterstützen, wenn es darum bittet - oder vielleicht auch nicht.


    aber dein ziel wäre dann vielleicht ein anderes: das kind soll schule nicht so wichtig nehmen, es gibt mehr im leben.
    das kind soll möglichst viel spaß haben.
    es soll lernen, sich gegen autoritäten aufzubegehren.


    sowas in der art. oder dein ziel ist es, mit schulkram in ruhe gelassen zu werden. auch damit vermittelst du deinem kind werte.


    auch damit hast du erzogen.

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  • Dann ist Erziehung jeder Umgang zwischen Menschen miteinander, und damit ist das Wort sinnlos, bzw. kann durch das Wort "Interaktion" ersetzt werden.

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    (Big Bang Theory)

  • Hallo,


    carlotta,


    Natürlich kann man auf ganz verschiedene Weise erziehen. Das ist klar. Ich denke es geht hier um verschiedene Fragen.


    GIBT es Erziehung? Ich denke, das streitet keiner ab. Natürlich gibt es Erziehung.
    SIND bestimmte Elemete des Umgangs miteinander "Erziehung" ? Nie? Immer? Nur wenn sie auf Kidner bezogen sind?
    BRAUCHEN Kinder Erziehung (Wobei hier wichtig wäre, von welchem Verständnis man ausgeht)
    Und vermutlich noch einge Ebenen nebenbei.


    "Mit meinem kranken Kind zum Arzt gehen" ist für machne generell "Erziehung". Für mich nicht, weil Erziehung ein Erziehungsziel (=Verhaltensbestärigung oder Äbnerung) voraussetzt und das beim Arztbesuch nicht mein Grund ist.
    Meinem Kind zuhören, weil ich wissen will, wie es ihm geht, weil ich wissen möchte, was es bewegt usw. ist für manche Erziehung. Für mich nicht,weil ich damit kein Ziel im oben beschriebenen Sinne verbinde, dem Kind nicht mitdem Ziel zuhöre,damit sein Verhalten dauerhaft zu beeinfossen.
    Dem Kind helfen, soziale Zusammenhänge zu erkennen und sich zurechtzufinden ist für manche Erziehung, für mich nicht, weil es mir darum geht, daß das Kind die Dinge erkennen kann und dann selber über sein Verhalten entscheidet und nicht ich mit Maßmahmen irgendwelcherArt auf sein Verhalten einwirken möchte.
    Lernen (lassen) ist für manche Erziehung, für mich nicht, weil ich mein Kind dabei unterstützen möchte, bestimmte Sachen zu erfassen, die es lernen will und nicht durch Maßnahmen die von mir ausgehen dauerhaft auf sein Verhalten einwirke.


    All diese Dinge KANN man relativ einfach auch mit Erziehung (= Handlungen,die zum erhofften Erziehungsziel führen sollen) verbinden. Natürlich. Und manche finden es wichtig. Ich eben nicht, ich bleibe lieber "amPunkt"ohne Plänefürs "später mal".


    Dein Windelbeispiel: Da war bei meinen (jüngeren) Kindern nicht ich es, die das Ziel festlegte, daß die KInder auf den Topf pullerten und ohne Windel rumliefen. Wäre das der Fall gewesen und hätte ich dann die entsprechenden Maßnahmen durchgeführt, wäre es Erziehung gewesen, ja natürlich. Auch dann, wenn meineMaßnahmen nett gewesen wären und dem Kind Zeit gelassen hätten. Aber doch wäre ICH derjenige gewesen der Ziel und - mir durch Beobachtung meines Kindes passend scheinden - Weg vorgegeben hätte.
    Ist mir bei den Großen auch noch passiert.


    Bei den Kleinen habe ich es anders gemacht, da habe ich ihnen geholfen (Windelfrei, Abhalten ... wenn ich das Gefühl hatte, SIE wollten und nicht dann, wenn ich dachte,sie könnten es nun mal lernen), zwar in dem WISSEN, daß sie sie irgendwann ohne Windel auskommen werden, aber nicht mit dem ZIEL meines Tuns (war ja auch nicht nötig, weil ich überzeugt davon war, daß es einfach soirgendwann wird,ohne daß ich sie dazu "erziehen"muss) Also ist es inmeinem Verständis kein "erziehen", denn ich habe nicht das Ziel vorgegeben und agiert sondern auf ihre Bedürfnisse re-agiert.


    NENNEN kann man das ganze natürlich trotzdem Erziehung, wenn es einem wichtig ist. Mir eben nicht, weil es an der Stelle für mich nicht Erziehen IST (was aber nicht bestreitet, daß es Erziehung GIBT), ich finde es für MICH wie schon geschrieben wichtig,da zu differenzieren (Wer ist der aktive Part, wer das ""behandelte", welche Rolle steht mir zu,welche nicht...). Und natürlich sehen das andere anders und halten Erziehung nicht nur vom Namen her sondern auch vom Handeln her wichtig.


    edit:


    Und nicht jedes "Ziel"imLeben miteinader ist ein ERZIEHUNGSziel.


    Wenn jemandem anderen die Haare schneidet, hat er vielleicht das Ziel, daß der schön aussieht, sich freut usw. Ist der Friseur dann ein Erzieher, schließlich hat er ja irgendwie auch ein Ziel.
    Ein anderer hat das Ziel, dem Kollegen endlich mal die Meinung zu sagen, mal Frust rauszulassen - oder auch was supernettes - und will,daß er andere sich ärgert oder freut. Ist der dann Erziehender dem anderen gegenüber?
    Nein, denn das Ziel ist ja nicht, durch mein Tun beim anderen eine Dauerhafte Verhaltensänderung zu erwirken. DANN (Wenn ich den Kollegen lobe, DAMIT er in Zukunft noch mehr/weniger XY tut) wäre es tatsächlich ein Erziehungsversuch.


    Aber ich denke, da kommen wir nicht zusammen, aber das macht ja auch nichts.

    Einmal editiert, zuletzt von Trin ()

  • Dann ist Erziehung jeder Umgang zwischen Menschen miteinander, und damit ist das Wort sinnlos, bzw. kann durch das Wort "Interaktion" ersetzt werden.

    ja, ich denke, dass erziehung grundsätzlich beeinflussung auf ein bestimmtes ziel hin ist.


    allerdings ist nicht jede interaktion auf ein ziel ausgerichtet - manche sind auch einfach nur zufällig.

    "Mit meinem kranken Kind zum Arzt gehen" ist für machne generell "Erziehung". Für mich nicht, weil Erziehung ein Erziehungsziel (=Verhaltensbestärigung oder Äbnerung) voraussetzt und das beim Arztbesuch nicht mein Grund ist.

    arztbesuche wären für mich auch kein erziehungsziel. das fällt unter fürsorge.
    selbst wenn ich hingehe, damit der arzt mir das kind einnordet, ist der arztbesuch die methode - und nicht das ziel.

    Meinem Kind zuhören, weil ich wissen will, wie es ihm geht, weil ich wissen möchte, was es bewegt usw. ist für manche Erziehung. Für mich nicht,weil ich damit kein Ziel im oben beschriebenen Sinne verbinde, dem Kind nicht mitdem Ziel zuhöre,damit sein Verhalten dauerhaft zu beeinfossen.

    das ist für mich auch keine erziehung - das ist kommunikation in einer beziehung.


    Dem Kind helfen, soziale Zusammenhänge zu erkennen und sich zurechtzufinden ist für manche Erziehung, für mich nicht, weil es mir darum geht, daß das Kind die Dinge erkennen kann und dann selber über sein Verhalten entscheidet und nicht ich mit Maßmahmen irgendwelcherArt auf sein Verhalten einwirken möchte.

    das wäre für mich erziehung. das erziehungsziel ist sozialkompetenz.

    Lernen (lassen) ist für manche Erziehung, für mich nicht, weil ich mein Kind dabei unterstützen möchte, bestimmte Sachen zu erfassen, die es lernen will und nicht durch Maßnahmen die von mir ausgehen dauerhaft auf sein Verhalten einwirke.

    hier wäre das ziel, dem kind erfolgserlebnisse zu verschaffen und seinen neugier zu unterstützen/befriedigen, es kompetent zu machen bei der aneignung von wissen.

    Bei den Kleinen habe ich es anders gemacht, da habe ich ihnen geholfen (Windelfrei, Abhalten ... wenn ich das Gefühl hatte, SIE wollten und nicht dann, wenn ich dachte,sie könnten es nun mal lernen)

    das ist für mich die methode und gucken aufs kind.


    #weissnicht

    Denn Gott in seiner Weisheit hat es den Menschen unmöglich gemacht, mit Hilfe ihrer eigenen Weisheit Gott zu erkennen.
    Stattdessen beschloss er, alle zu retten, die einer scheinbar so unsinnigen Botschaft glauben. 1 Kor 1,21

  • Hallo,


    Aber genau diese Sachen (Arztbesuch, zuhören, sich kümmern...) wurden von anderen im Thread als Beispiele für "Teile der Erziehung" benannt.


    Warum ist es Erziehung, wenn ich mein Kind beim Lernen in sozialen Bereichen begleite? Ist das Kind bei Rechnen oder Radfahren lernen zu begleiten (Wenn das Ziel es zu lernen oder es auszuprobieren vom Kind ausgeht und nicht der Erwachsene mit Methoden sein Ziel erreichen will) auch "erziehen? Erziehung zur mathematischen oder Radfahrkompetenz?


    Und beim Abhalten - warum ist es Erziehung, wenn ich merke, daß mein Kind unruhig wird und ich halte es ab? Ist auch ein müdes Kind ins Tuch zu packen, weil es da erfahrungsgemäß gut einschläft für dich Erziehung? Wäreesandersrum auch Erziehung, wenn ich eine ältere DAme, die es allein nciht mehr schafft, zur Toilette begleite, Erziehung?


    Denn wie gesagt,mein Ziel war ja NICHT daß sie sie ihr Verhalten (in die Windel pullern z.B.) ändern irgendwann sauber werden, da war ich sicher das kommt ohne "Erziehungsarbeit". Mein "Ziel" war in dem Moment tatsächlich nur, daß sie pieseln konnten.


    ich finde es spannend, wie verschieden man das sehen kann.


    Bisher war mir nur bewusst, daß viele gezielte Erziehungsmaßnahmen für unabdingbar für die kindliche Entwicklung halten, wenn sie auch eher auf nette zurückgriffen als auf gemeine. Darüber gab es ja hier und auch in meinem RL schon viele Diskussionen.


    Aber daß man tatsächlich auch Abhalten oder über etwas reden, weil es gerade interessant ist (warum sich z.B. jemand so oder so verhält), aus dem Erfahrungsvorsprung heraus Verantwortung übernehmen... als Erziehung angesehen wird (von manchen nur wenn es um Kinder geht, von manchen auf alle Menschen bezogen denen man begegnet) gesehen wird, wird mir tatsächlich erst hier so richtig bewusst.


    Es ändert aber für mich nichts daran, daß ich da für MICH auch weiterhin differenzieren werde, wie ich es ja auch gelernt habe (z.B. zwischen Lernbegleitung, Fürsorge/Pflege und Erziehung), ummögliche Manpulationsfallen erkennen zu können.

  • Ich schließe mich der Einfachheithalber mal Trin an, die gleichen Fragen habe ich da nämlich auch.

    It all started with the big BANG!


    (Big Bang Theory)

  • Aber genau diese Sachen (Arztbesuch, zuhören, sich kümmern...) wurden von anderen im Thread als Beispiele für "Teile der Erziehung" benannt.

    da kann ich jetzt nichts zu sagen - für mich ist es das das eben nicht.


    Zitat

    warum ist es Erziehung, wenn ich mein Kind beim Lernen in sozialen Bereichen begleite? Ist das Kind bei Rechnen oder Radfahren lernen zu begleiten (Wenn das Ziel es zu lernen oder es auszuprobieren vom Kind ausgeht und nicht der Erwachsene mit Methoden sein Ziel erreichen will) auch "erziehen? Erziehung zur mathematischen oder Radfahrkompetenz?

    warum hilfst du denn? du könntest doch das kind auch alleine machen lassen?


    Und beim Abhalten - warum ist es Erziehung, wenn ich merke, daß mein Kind unruhig wird und ich halte es ab? Ist auch ein müdes Kind ins Tuch zu packen, weil es da erfahrungsgemäß gut einschläft für dich Erziehung? Wäreesandersrum auch Erziehung, wenn ich eine ältere DAme, die es allein nciht mehr schafft, zur Toilette begleite, Erziehung?

    abhalten und müdes-kind-ins-tuch packen kann man genauso unter fürsorge sortieren.
    andererseits ist "dem kind ermöglichen zu pieseln" ja auch ein ziel. man möchte in dem moment das kind darin unterstützen, sich seiner ausscheidungen bewusst zu werden, es in der selbstkompetenz unterstützen.


    auch hier kann man fragen: warum ist es dir so wichtig, dein kind abzuhalten? pieseln könnte es auch ohne. es würde dann nur seine sachen/deine sachen/den teppich nass machen. du musst dein kind nicht abhalten, damit es pieseln kann. du tust es trotzdem - warum?


    müdes-kind-ins-tuch-packen genauso. fällt für mich eher unter fürsorge. außer - und das war sehr lange mein spruch gegenüber jedem, der meinte "um 18 uhr muss das kind ins bett" oder "von 8 bis 8 ist kindernacht" - das kind soll lernen, dass man ins bett geht / sich schlafen elgt *wenn man müde ist*.
    ob ich sie nun im bett in den schlaf begleite oder ins tuch packe kommt dann aufs selbe heraus: ich ermögliche dem kind den schlaf dann, wenn es ohnehin müde ist. und das tue ich aus einem grund.


    wie beim abhalten sehe ich da den aspekt, dass das kind darin bestärkt wird, auf die eigenen bedürfnisse zu achten (und icht darauf konditioniert wird, sie zu übergehen, z.B.) - auch das ist in der konsequenz selbstkompetenz und ein langfristiges ziel.
    das kind soll gute reaktionsmöglichkeiten auf bedürfnisse kennenlernen. genauso, wie ich mein kind nicht auffordere den teller leer zu essen. wenn es satt ist, ist es satt. dann hört man auf zu essen. das wahrnehmen und ernst nehmen von körpersignalen ist für mich sogar ein ganz wichtiges erziehungsziel. weil ich - beim thema essen z.B. - weiß, was für konsequenzen es hat, wenn einem das abtrainiert wird.


    Mein "Ziel" war in dem Moment tatsächlich nur, daß sie pieseln konnten.

    nicht vielleicht auch ein bisschen, dass die klamotten trocken bleiben? ;)
    es in seiner selbstwahrnehmung zu bestärken?
    im ein gutes gefühl zu geben?


    die kontrolle über die eigenen ausscheidungsorgane zu erlangen ist ja nach piaget durchaus ein großer entwicklungsschritt - in bezug auf autonomie.


    warum förderst du die autonomie schon beim säugling? das musst du ja nicht.


    ach so, und die alte frau: das wäre in dem falle für mich keine erziehung, weil es nicht zu etwas hinführt, sondern hilft, das zu erhalten, was schon mal da war. die alternative wäre ja, die frau zu windeln - das wäre aber nicht gut für ihre selbstwahrnehmung/wohlbefinden. solange sie auf klo gehen *kann* wäre es auch respektlos.


    ich unterstütze damit aber keinen voranschrietenden prozess, sondern halte einen verfallsprozess (hoffentlich) ein wenig auf.


    es wäre etwas anderes, wenn es keine alte frau wäre, sondern z.B. ein unfallopfer, dass sich zurück ins leben kämpft und sich den selbstständigen toilettengang erst wieder hart erkämpfen muss.


    Aber daß man tatsächlich auch Abhalten oder über etwas reden, weil es gerade interessant ist (warum sich z.B. jemand so oder so verhält), aus dem Erfahrungsvorsprung heraus Verantwortung übernehmen... als Erziehung angesehen wird (von manchen nur wenn es um Kinder geht, von manchen auf alle Menschen bezogen denen man begegnet) gesehen wird, wird mir tatsächlich erst hier so richtig bewusst.

    ich meine: es *kann* erziehung sein. das kommt auf die intention drauf an.


    und ich bin nun der meinung, dass man die allermeisten dinge nicht einfach nur so macht/nicht macht, sondern weil man damit eine intention/erwartung/überzeugung verbindet.


    auch laissez-faire ist ein erziehungsstil - da wird eben bewusst sich selbst überlassen und nichts getan - au einer intention/überzeugung heraus.

    Denn Gott in seiner Weisheit hat es den Menschen unmöglich gemacht, mit Hilfe ihrer eigenen Weisheit Gott zu erkennen.
    Stattdessen beschloss er, alle zu retten, die einer scheinbar so unsinnigen Botschaft glauben. 1 Kor 1,21

  • Hallo,


    Wie gesagt, fürmich ist nicht jedes Ziel im Leben mit anderen ein ERZIEHUNGSZIEL.


    Wenn ich Besuch habe, habe ich das Ziehl, daß er sich bei uns wohl fühlt,daß ihm das Essen schmeckt,daß wir gute Gespräche haben, wenn wir das möchten.... trotzde, würde ich das nicht als ERZIEHUNGSziel sehen, weil mein Ziel eben nicht ist, sein Verhalten dauerthaft zu ändern. Siehst du das anders? Alsowürdestdu sagen, du erziehst deinen Besuch?


    Wenn nicht, warum ist dann aus einder Sicht: "einem Kind (oder einem verletzten Menschen) zu helfen, seine Ausscheidung nicht am Körper machen zu müssen, sobald/solange er das kann" "Erziehung"?


    Wenn es um den fortlaufenden Prozess geht - ist es dann auch "Erziehung", wenn ich meinem Kind die Möglichkeit gebe, beim Strampeln und später krabbeln Muskeln, Koordniation und Gleichgewichtssinn zu üben vor allem, weil es sich bewegen WILL und es sich so dahin entwickelt, irgendwann laufen zu lernen?
    Schließlich begleite ich es bei einem fortlaufenden Entwicklungsprozess.


    Klar kann mein Kind vieles alleine lernen lassen.


    Aber meinem Mann würde ich es auch nicht verweigern, wenn er mich bittet, ihm etwas zu zeigen (wie man das Tuch bindet z.B. früher, wie man bestimmte Dinge tut ) oder fragt, ob ich ihm ein Buch zu einem bestimmten Thema aus der Büchereimitbringen kann und und und. Ich bitte ihn manchmal,mir einen bestimmten Gitarrengriff zu zeigen,
    Und trotzdem hätte ich dabei nie das Gefühl, ihn zu erziehen, sprich ein Ziel für eine Verhaltensänderung oder Bestätigung zu haben und Methoden zu suchen, dieses zu erreichen (oder daß er mich erziehen würde).


    Die Klamotten waren mir tatsächlich nicht wichtig, wenn ich Angst vornassen Sachen hatte (auf Besuch oder wenn hier im Haus stress war), gab es Backup-Windelln. Und ob mans glaubt oder nicht, ich habe soger gerne gewickelt ... und fand es jedesMal schade,wenn ich die Stoffis wegpacken konnte/musste.

  • Wenn ich Besuch habe, habe ich das Ziehl, daß er sich bei uns wohl fühlt,daß ihm das Essen schmeckt,daß wir gute Gespräche haben, wenn wir das möchten.... trotzde, würde ich das nicht als ERZIEHUNGSziel sehen, weil mein Ziel eben nicht ist, sein Verhalten dauerthaft zu ändern. Siehst du das anders?

    nein. sehe ich genauso.


    erziehen würde ich, wenn ich darum bitte, die schuhe auszuziehen und dann deutlich mein missfallen zeigen, wenn jemand das nicht tut.
    oder wenn ich ausschließlich vegane kuchen auftische, weil ich den veganismus für mich entdeckt habe und jetzt meine freunde auch damit beglücken möchte.




    Wenn nicht, warum ist dann aus einder Sicht: "einem Kind (oder einem verletzten Menschen) zu helfen, seine Ausscheidung nicht am Körper machen zu müssen, sobald/solange er das kann" "Erziehung"?

    das ist es nicht per se - auch das schrieb ich schon - es *kann* aber erziehung sein - es kommt auf die intention an.


    Wenn es um den fortlaufenden Prozess geht - ist es dann auch "Erziehung", wenn ich meinem Kind die Möglichkeit gebe, beim Strampeln und später krabbeln Muskeln, Koordniation und Gleichgewichtssinn zu üben vor allem, weil es sich bewegen WILL und es sich so dahin entwickelt, irgendwann laufen zu lernen?

    laufenlernen ist das ziel des kindes. wenn du es dabei unterstützt, dann machst du es auch zu deinem ziel - also ist es erziehung. #weissnicht
    man will dem kind erfolgserlebnisse schaffen und es motivieren nicht aufzugeben. damit es (s)ein ziel erreicht.


    also eine bewusste, auf ein ziel gerichtete handlung. erziehung par excellance.


    Aber meinem Mann würde ich es auch nicht verweigern, wenn er mich bittet, ihm etwas zu zeigen (wie man das Tuch bindet z.B. früher, wie man bestimmte Dinge tut ) oder fragt, ob ich ihm ein Buch zu einem bestimmten Thema aus der Büchereimitbringen kann und und und. Ich bitte ihn manchmal,mir einen bestimmten Gitarrengriff zu zeigen,
    Und trotzdem hätte ich dabei nie das Gefühl, ihn zu erziehen, sprich ein Ziel für eine Verhaltensänderung oder Bestätigung zu haben und Methoden zu suchen, dieses zu erreichen (oder daß er mich erziehen würde).

    ich habe nie behauptet, dass bestimmte ahndlungen grundsätzlich und immer erziehung sind. außer vielleicht die, die wohl jeder als solche erkennen würde. hausarrest, etc.


    Klar kann mein Kind vieles alleine lernen lassen.

    ja, aber tust du nicht. warum nicht?


    Aber die Frage war ja, ob bestimmte Handlungen immer und unter allen Umständen ERziehung SIND (und man darum nicht "nicht erziehen" könne) oder ob es möglich ist,mit einem Kind leibevollund in guter BEziehung zu leben ohne es zu ERziehen.

    dann habe ich das falsch verstanden. ich bin nicht der meinung, dass manche handlungen *immer* erziehung sind.
    ich bin aber sehr wohl der meinung, dass *alle* handlungen erziehung sein *können*.


    und ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass jemand sich so komplett von allen intentionen freimachen kann, dass keine seiner handlungen erziehung ist.


    insofern kann man in unterschiedlichem umfang erziehen. in unterschiedlichen situationen, mit unterschiedlichen zielen und methoden. aber man kann IMO nicht vollstänbdig und überhaupt nicht *gar* *nicht* erziehen.


    außer, man gibt das kind zur adoption frei.

    Denn Gott in seiner Weisheit hat es den Menschen unmöglich gemacht, mit Hilfe ihrer eigenen Weisheit Gott zu erkennen.
    Stattdessen beschloss er, alle zu retten, die einer scheinbar so unsinnigen Botschaft glauben. 1 Kor 1,21

  • Hallo,


    Zitat

    erziehen
    würde ich, wenn ich darum bitte, die schuhe auszuziehen und dann
    deutlich mein missfallen zeigen, wenn jemand das nicht tut.
    oder wenn
    ich ausschließlich vegane kuchen auftische, weil ich den veganismus für
    mich entdeckt habe und jetzt meine freunde auch damit beglücken möchte.

    Selbst das wäre bei mir noch nicht zwingend Erziehung.
    Ich bin z.B. Vegearierin und wenn ich koche, gibt es bei uns vegetarisches Essen Immer. Auch wenn Gäste da sind. Nicht weil ich jemanden "erziehen" will, sondern weil ICH nun mal vegetarisch koche.
    Wenn es tatsächlich hauptsächlich darumgeschieht, DAMIT andere auch Vegetarier werden und ich z.B. sonst durchaus Ausnahmen machen würde, wäre es für mich Erziehung.


    Wenn ich einemMenschen, egal welchen Alters und welcher Entwicklungsstufe bei SEINEM Wunsch sich nicht am Körper erleichtern zu müssen, ist es für mich Hilfe, Begleitung und nicht "Erziehung". Wäre es MEIN Ziel, daß derjenige es in absehbarer Zeit so, macht und nciht sein, dann wäre es Erziehung.


    Wie gesagt, nicht jeder Wunsch, den ich habe ist auch ERZIEHUNGSziel.
    Ich wünsche mir eine in vielen Bereichen erfüllte Partnerschaft, es ist schon irgendwie ein "Ziel". Und trotzdem habe ich nicht das Gefühl, meinen Partner zu ERZIEHEN, wenn ich auf sein Befinden achte, wenn ich ihm zuhöre, wenn ich ihm Gutes tun möchte, wenn ich ihn da wo er es möchte in SEINER Entwicklung begleite (oder auch für ganz persönliche Erfahrungen Zeit frei lasse) usw. Ich denke, ich würde es auch nicht als Erziehen ansehen, wenn ich ihn nach einem Unfall unterstützen würde, bestimmte Dinge wiederso weit wie möglich selsbtbestimmt zu tun.


    Und so kann ich eben nicht verstehen, warum die gleichen Sachen bei Kindern unbedingt Erziehung heißen müssen. (Was NICHT heißt, daß ich denken würde, daß es keine Erziehung GIBT und dass so ziemlich jede Sache auch als "Erziehungsmaßnahme VERWENDET werden kann, das habe ich ja keine Sekunde bestritten)


    Aber ich denke, wir können uns bei jedem einzelnen Beispiel Ich 10 Seiten weiter im Kreis drehen, da kommen wir nicht zusammen.