Frustpost, nicht-pc: Unterschiede Lebenswelten von Leuten mit und ohne Kindern, Freundschaften etc.

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  • Sorry Ihr lieben Raben,


    ich muss grade mal Frust rauslassen, auch wenn der völlig un-pc ist.
    Ich bin einfach nur von all den Vorstellungen meiner kinderlosen (alten) Freunde überrascht, enttäuscht, traurig - ja, auch genervt.
    Sei es Zeit zu telephonieren, seien es gemeinsame Urlaube, seien es spontane Besuche - irgendwie kollidieren "sie" und "wir", wobei ich eigentlich mich für recht "easy", anspruchslos, undogmatisch, flexibel, offen, kooperativ usw. halte.
    Und wenn ich denke, jetzt richten wir uns mal nach Ihnen, kommt das auch nicht richtig an und wird auch bemäkelt.


    Konkreter Anlass, wir wollten mit meinen alten Freunden zelten gehen über einen der Brückentage, das war ihnen jetzt aber zu viel, wegen Umzug etc., das verstehe ich ja völlig. Also habe ich gesagt, ok, dann besuchen wir Euch in der Stadt und machen uns 3 schöne Tage dort, ganz entspannt. Wollte heute die Bahnkarten buchen, meine Freunde: nein, ich soll mit dem Auto kommen, damit wir Ausflüge machen können, ins Grüne, wandern etc. Ääääh, eigentlich war es ihr Wunsch, dass wir uns ihr Leben in der (neuen) Stadt mal mit mehr Zeit anschauen, und da wir schon fast auf dem Land wohnen, wäre es tatsächlich eine große Abwechslung für uns (und drei Tage lassen sich doch in der Stadt mit Kinder wunderbar umkriegen, Spielplatz, Cafés, Museum, einfach rumlaufen - und in Ruhe bei meinen Freunden kochen, abhängen, da geht die Zeit doch im Nu um...- denke ich..).
    Ausserdem habe ich diese und nächste Woche superviel Stress bei der Arbeit, bin nur unterwegs, arbeite viele ganze Tage und Abende und bin dann einfach platt, und will nicht noch mit den 2 Kindern alleine abends über die Autobahn düsen müssen, wenn wir viel bequemer mit dem Zug fahren können, das ist ein Highlight für die Kinder - und viel erholsamer für mich!
    Null Verständnis meiner Freunde, eher pikiertes reagieren, Auto wäre so viel praktischer wegen dem Einkaufen #confused Natürlich gibt es dort auch ÖPNV!
    Ich versteh das nicht #kreischen


    Alles keine großen Dinger, aber seit Jahren immer wieder dieses aneinandervorbei-kommunizieren, die danebenliegenden Bedürfnisse, die Missverständnisse
    Und dies sind meine besten alten Freunde! :S


    Ich weiss, ich bin jammerig drauf, aber vielleicht kann ja die eine oder andere verstehen, was ich meine?
    ich finde das sehr anstrengend und irgendwie zermürbend :( #weissnicht

    liebe gruesse,
    lara
    mit sohn (05/05)
    und tochter (11/07)


    (**** im alten Forum)

  • Ich finde was du beschreibst nicht jammerig- im Gegenteil ich halte die Ansprueche deiner Freunde ziemlich masslos. Zuerst einmal habt ihr euch schon angepasst (= Zelten abgesagt), und jetzt sollst du auch noch deine Anreise nach ihren Wuenschen gestalten, damit bequemer eingekauft(!) werden kann?! Wuerde ich nicht drauf eingehen. Lege sachlich dar warum du lieber mit dem Zug kommst, und wenn das wirklich so ein grosses Problem ist, naja... vielleicht ist ihnen Dein Besuch dann gar nicht so wichtig

  • Oh weh. Das klingt ja anstrengend. Wir haben uns bei Besuch immer völlig auf diesen eingestellt, gefragt, was sie machen wollen, haben selber eingekauft (für 3 Tage kann man ja im vorauss einkaufen). Im Leben käme ich nicht auf die Idee jemanden vorzuschreiben, wie er anreisen soll. Als unsere Freunde bereits Kinder hatten und wir noch nicht, da haben wir immer versucht, uns ihnen anzupassen. Enttäuschterweise muss ich sagen, dass es jetzt umgekehrt nicht so gut klappt, wo deren Kinder größer sind.

    Es ist unbedingt wichtig für kleine Kinder, ein geordnetes Leben zu haben.

    Besonders wenn sie es selbst ordnen dürfen.


    - Pippi Langstrumpf -

  • Also das mit dem Auto finde ich schon fast unverschämt, wie gehen sie denn sonst einkaufen?
    Ich würde mal fragen,.ob sie deinen Besuch überhaupt wollen :(.

  • Ich verstehe Dich sehr gut.


    Bei uns is es auch so, daß kinderlose Freundschaften mehr oder weniger im Sand versickert sind und sogar nahe kinderlose Verwandschaft findet uns, glaube ich, zu anstrengend.


    Zu unterschiedlich ist die Spanne der Aktivitäten, die Zeiteinteilung (bei mir ist der Nachmittag eher entspannt zum telefonieren oder so, sie arbeiten da noch, und Abend ist durchtaktet - essen, noch etwas sehr intensive Zuwendung zum Kind, waschen, Zähne putzen, vorlesen, da sein, bis Kind schläft... nix mit einem entspannten Telefonat über eine Stunde. Und man kann nicht zu Hause mit Besuch eben mal den ganzen Tag abhängen, es muss zumindest eingekauft und 3 Mahlzeiten auf den Tisch gestellt sein. Und auch sonst... ihr kennt es ja. Entspannt abhängen und den ganzen Tag nur rumplaudern ist eben nicht drin.


    Ultimative Ratschläge habe ich keine. Wollte nur Verständnis zeigen. #knuddel

  • Ich versteh das Argument mit dem einkaufen nicht...
    Haben die Freunde kein Auto? Wenn dem so ist, wie groß ist denn euer Auto, passt ihr denn da alle rein, wenn ihr eure Freunde für die Touren mitnehmt?
    Wenn die Freunde ein Auto haben, aber nur nen Golf kann ich verstehen, dass sie sich wünschen, ihr kommt auch mit Auto, damit ihr Touren mit 2 Autos machen könnt. Aber was hat das mit einkaufen zu tun?
    Insgesamt finde ich den Vorlauf für euren Besuch schon arg nervig...
    Wer mich besucht, kann kommen, wie er mag, ich sollte das allerdings schon wissen, damit ich Ausflüge entsprechend Plänen kann.
    Ich habe nicht mal einen Führerschein, somit sind viele fragen schon im Vorfeld geklärt...


    Leslie

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Hast du ihnen denn klar gesagt, dass für euch drei Tage Stadtleben verlockend ist? Eventuell denken sie, sie müssen ein Natur-Abenteuer-Zelt-ersatzprogramm ausdenken? Und besondere Essenswünsche durch spontan-Einkäufe befriedigen?


    Mach doch noch einen Versuch, sag klar, was du gerne machen würdest.


    Unsere besten Freunde sind (zum Teil) ungewollt kinderlos. Sie machen sich meistens zu viele Gedanken darüber, was sie für unsere Kinder vorbereiten sollen.

  • Ich hab gerade angestrengt nachgedacht, aber wir haben nie mit Kindern bei Leuten ohne eigene Kinder übernachtet ( Verwandte ausgenommen ) oder mit ihnen Urlaub gemacht. Mich stresst das schon in Gedanken.

  • Wenn es gute Freunde sind, wuerde ich einfach nochmal Deine Wuensche/Vorstellungen des Urlaubs aeussern.
    Ansonsten kann ich Dein Frust sehr gut verstehen. Wir haben (kinderlos) immer Ruecksicht auf andere genommen- Geburtstage als Brunch gefeiert und nicht Abends damit Freunde mit Kindern etwas davon haben, wir sind immer zu den Freunden gefahren, damit sie nicht mit den Kindern los muessen. Jetzt ist unserer 6 Monate und es ist immer noch so das wir fahren. Die Geburtstage von ihnen werden abends gefeiert, da ihre Kinder ja nun alt genug sind, um bei den Grosseltern zu schlafen :(
    Sorry, jetzt hab ich Deinen Threat benutzt um auch zu jammern....

  • Unabhängig davon, ob die Freunde Kinder haben, wäre ich verwundert, wenn andere mir Vorgaben machen möchten, welches Verkehrsmittel ich wähle, um in den Urlaub zu machen. Wenn man Freunde besucht, ist doch das Wesentliche, schöne gemeinsame Zeit verbringen zu können. Und falls vor Ort ein Auto benötigt wird, könntet Ihr vielleicht auch das Auto Eurer Freunde mal nutzen, oder?

  • Habt vielen Dank für Eure Antworten und Euer Verständnis - manchmal frage ich mich nämlich, ob ich zu empfindlich und übersensibel bin, oder einfach nur falsch ticke.


    Das hier ist nur das akute Beispiel, ich hatte viele Situationen in den letzten Jahren, wo ich zuerst immer versuchte mich nach den anderen zu richten, bis mir das einfach zu anstrengend wurde - 2 damals noch sehr kleine Kinder wollen halt auch "ihren" Weg, von daher sage ich nicht einfach mehr ja und ok.
    Nicht, dass ich generell passiv und zurückhaltend wäre, gar nicht, aber meine guten alten Freunde sind mit einer Ausnahme alle kinderlos und leben weiter weg, so dass wir uns halt nicht viel sehen. Von daher war bei mir lange Priorität sie überhaupt sehen zu können, wann immer möglich, aber nach mehrern kurzen Vorbeikommaktionen einiger dieser Freunde (nach dem Motto abends um 21h kommen, morgens um 7 nach gemeinsamem frühstück weiter), mache ich das nicht mehr, weil 1) das für mich SEHR anstrengend ist, da wir dann bis in die Nacht quatschen, klar, 2) -und das ist der wichtigere Grund- das für die Kinder immer sehr aufregend aber auch verwirrend ist, diese vorbeirauschenden Leute. Und das will ich nicht, von daher habe ich jetzt schon 2x solche kurzen Vorbeikommaktionen abgesagt, und jedes Mal gesagt, dass wir uns gerne für 2 Tage sehen können, aber drunter ist hier für uns zu kurz. Das ist halt anders als ohne Kinder, wo ich diese Kurzbesuche selber viel gemacht habe und immer mochte - aber da ist man/frau halt nur eine Person, und man kann spätestens am nächsten Wochenende den Schlaf wieder nachholen.
    Blabla, sorry.


    Zum Thema des Threats: ich habe jetzt beschlossen, einfach die Bahnkarte zu kaufen, schon getan, und habe meiner Freundin kurz gesmst, wann wir kommen, dass wir uns freuen und sie sich keinen Stress machen sollen.
    Ich bin ja mal gespannt...


    Euch viele Grüße und DANKE!

    liebe gruesse,
    lara
    mit sohn (05/05)
    und tochter (11/07)


    (**** im alten Forum)

  • nur mal so ein Gedanke einer zwar nicht kinderlosen aber ohne Auto in einer Großstadt lebenden Frau: hatten sie sich vielleicht erhofft, mit eurem Auto noch schnell ein paar Einkaufsaktionen machen zu können? (80l Pflanzenerde oder eben mal noch das Regel von Ikea etc.?)


    ansonsten verstehe ich deinen Frust sehr gut und kenne das auch. auch ohne große Distanzen ist es extrem schwierig manche kinderlosen Freunde zu treffen. obwohl ich fast immer spontan und flexibel bin ab 15.30 bis 20Uhr und das ganze Wochenende über.
    aber wochenends wurde/wird gefeiert und Kater gepflegt und überhaupt kann man nur spontan und flexibel sein NACH 19Uhr #weissnicht
    irgendwie wird dann auch noch erwartet, dass ich das Kind ja auch mal später ins Bett bringen könnte (bin ich auch bereit mal am Wochenende im Rahmen von 1-2h) - bloß, dass sich dann alles in verrauchten lauten Kneipen abspielt #weissnicht


    wenn es so ist, dann können wir halt nicht befreundet sein (sorry, ich lade grade akuten Frust ab #stumm )



  • Ich kenne das auch nur zu gut. Wir haben genau EIN befreundetes Pärchen, das sich von Anfang an und völlig selbstverständlich auf uns als Familie eingestellt hat. Wir haben am Wochenende viel tagsüber unternommen, und wenn wir mal abends verabredet sind, findet das meist bei uns statt, sie kommen aber von selbst spätestens um 17 Uhr, um auch die Kinder noch zu sehen. Im Gegensatz zu vielen anderen kinderlosen Freunden, wo der Kontakt immer weniger wurde, hat sich diese Freundschaft so sehr gefestigt, was den Verkust ein bisschen ausgleicht. Bei den meisten anderen Freundschaften hat auch keiner verstanden, dass es mich lange Zeit nicht ohne Baby gab, und ich auch nach Schwangerschaften und Stillzeiten nicht so richtig scharf auf Partys am späten Abend war. Inzwischen bin ich wieder unabhängiger und wärme manche Kontakte wieder auf, aber viele sind doch in den letzten sechs Jahren auf der Strecke geblieben ;( Sehr schade. Bei den Bekanntschaften mit Kindern, finde ich es selbstverständlich, sich nach denen zu richten, die am schwersten planen können, meist die mit den jüngsten Kindern.

  • Ich kann deinen Frust auch verstehen und finde es gut, dass ihr jetzt doch mit der Bahn anreist! #top


    Vor den Kindern war ich auch oft gedankenlos, da kam z.B. die Schwester meines damaligen Mitbewohners öfter mit ihren 2 kleinen Mädels zu Besuch und ich konnte gar nicht nachvollziehen, warum die immer auf Achse sein mussten mit den Kids und man abends nicht mal gemütlich und in Ruhe kochen konnte... #pfeif


    Dann kamen unsere Kids, (wir waren mit die ersten im Freundeskreis) und plötzlich stießen wir auch dauernd auf Unverständnis. Im Nachhinein war es ein Segen, dass eine meiner besten Freundinnen damals auch ungewollt schwanger wurde, so hatte ich von Anfang an immer jemanden zum Austauschen und für Aktionen mit den Kindern. Einige andere Freundschaften haben sich halt leider im Sande verlaufen. Bei anderen kommen jetzt die Babys und die melden sich plötzlich wieder bei uns... :D Da hab ich dann aber auch oft keine Lust drauf, weil 2 stunden spazieren am Nachmittag geht mit Baby, aber nicht mit 3 quirligen kleinen Jungs.


    Genießt euer Wochenende und sprech doch das Thema einfach mal an. Bei guten Freunden muss das doch gehen. Schildere Ihnen deine Sicht der Dinge, vielleicht ist es ihnen wirklich einfach nicht bewusst, wie anders man mit Kindern planen muss.

  • Ich wäre auch sauer und traurig. Aber schön, dass Du einfach mit der Bahn fährst und gut. Ich hätte wahrscheinlich beleidigt den ganzen Besuch abgesagt.
    Mir sind einige Freundschaften in die Binsen gegangen, weil manche Freundinnen nicht verstehen, dass man nicht allein kommt, wenn man z.B. zum Frühstücken oder Mittagstisch in der Stadt verabredet ist. Oder dass man erst den Papa fragen muss, ob er die Kinder ins Bett bringen kann, wenn man sich für abends verabredet, bevor man spontan für den selben Abend zusagt. Ja, ich bin weniger spontan. Steinigt mich.
    Es ist schade, aber vielleicht war ich früher ohne Kinder auch nicht so verständnisvoll. Kann mich nicht erinnern, liegt im Nebel der Stilldemenz.


    Ich bin sehr dankbar über einige kinderlose Freunde, die meine Kinder vollkommen selbstverständlich in die Verabredungsplanung mit einbeziehen. "Wollen wir nicht mal wieder brunchen gehen? In der Finca gibt es doch so eine tolle Spielecke, ich reserviere uns da mal was. Brauchen die Kinder beide einen Hochstuhl oder nur der Kleine?"

  • Mit dieser Problematik bin ich auch vertraut.
    Ich meine, ich bin echt niemand, der im Alltag rumjammert, aber manchmal könnt mir echt die Hutschnur hochgehen.
    Ich studiere Teilzeit, arbeite (vorwiegend nachmittags und abends) und stecke grad mitten im Umzugsstress (der organisatorisch dadurch verstärkt wird, dass mein Großer im Sommer in die Schule kommt etc.).
    Ich habe zwei langjährige Freundinnen, von denen ich mich aber aus unterschiedlichen Gründen seit einiger Zeit innerlich zunehmend entferne.


    Meine eine einstmals sehr gute Freundin (und Patin meines Ältesten) war tagelang telefonisch für mich nicht zu erreichen. Und als ich dann der Einfachheit halber via Mail angefragt habe, ob sie uns beim Umzug helfen könnte (sie wohnt vor Ort), hat sie ohne Begründung verneint.
    In der gleichen Email hatte ich geschrieben, ich würd so gern am Telefon mal wieder plaudern, deswegen hätte ich versucht, sie zu erreichen. (Die letzten Monate lief es nur noch per Email, wenn wir uns verabreden wollten. Dann hat man sich 2-3 Mal im Jahr gesehen. Aber sonstiger Austausch fand nicht mehr statt. Sie ist auch dauernd irgendwo unterwegs, telefonieren war nicht möglich. Das war früher anders und mit ihrer aktuell besten Freundin scheint sie komischerweise telefonieren zu können.)
    Tja, es sie so aus, dass es nicht nur ne knappe Woche gedauert, bis sie auf die Mail reagiert hat, sondern ja auch sooo viel zu tun hat, dass sie jetzt und in nächster Zeit nicht mit mir telefonieren kann. Ihr wisst schon, vor ein paar Wochen war es Ski-Urlaub, jetzt war ein Berlin-Trip, am Wochenende musste sie für ihren Geburtstag am Montag aufräumen und im Zweifelsfall sind es halt Vereins-Jahrestreffen und so ein Krempel. Ich bin echt frustriert.


    Das ist für mich langsam auch keine Freundschaft mehr. Bald wohnen wir zwar (nach Jahren) auch wieder in der gleichen Stadt, aber ich bin grad nicht mehr bereit, da in nächster Zeit Energie reinzustecken. Ich hab wesentlich mehr äußere Zwänge mit meinen Arbeitszeiten abends, den Kindern etc., sie muss nur zwischen Arbeit und Freizeit unterscheiden.
    Ich würd ja sogar abends um 22.30h mit ihr telefonieren, wenn ich von der Arbeit nach hause komm, aber so...


    Es klingt dann wie Hohn, wenn sie in der gleichen Mail fragt, ob ich für nach dem Umzug schon eine Arbeit gefunden hab. (Ja, wann sollte ich das aktuell denn noch unterbringen, wo ich noch nichtmal vor Ort bin? Abgesehen davon, dass ich erst im August die Kinder betreuungstechnisch wieder untergebracht habe..) Und dann fragt sie noch so Kleinigkeiten wie, ob ich mit dem Packen vorwärts komme etc blabla...


    Da liegen irgendwie Welten zwischen. Sie nimmt sich ein Wochenende Zeit um ihre Wohnung auf Vordermann zu bringen und ich packe und organisiere, während Kinder, Studium und Arbeit natürlich weiterhin präsent sind.



    Eine weitere alte Freundin, die uns im Juli auch zu ihrer Hochzeit eingeladen hat, wollte ich auch endlich mal wieder an die Strippe bekommen. War nicht so einfach. Erst war sie das Wochenende weg, dann war irgendwie so viel, dann war sie wieder ein paar Tage weg..
    (Sie hatte sich nach ein paar Anruf-Versuchen meinerseits mit einer SMS gemeldet. Sie meinte dann, sie schafft es wohl unter der Woche (also letzte Woche) mal mit telefonieren. Gut, also hab ich abgewartet.


    Wann rief sie an? Sonntag Mittag um 13.45h, mitten während des Mittagessens. Dabei wollte ich eigentlich unter der Woche mit ihr telefonieren, weil Männe eh von Sonntag-Freitag spät abends auf Fortbildung war.
    Bin dann erstmal nicht rangegangen, weil wir grad gegessen haben und war ein bisschen am hin- und her-überlegen, ob ich zurück rufe.
    Die Uhrzeit hat mich irgendwie genervt. Andererseits war ich froh, dass sie überhaupt anrief.
    Schließlich hab ich mir einen Ruck gegeben und sie angerufen und dafür meine sonntägliche Mittags-Erholung sausen lassen.
    Das Gespräch war gut aber mit ihr ist es auch schon seit längerer Zeit organisatorisch etwas schwierig.


    Sie hat sich die letzten 2-3 Jahre organisatorisch nicht unbedingt ein Bein ausgerissen, war nicht wirklich erreichbar etc.
    Zu dem letzten Geburtstag vor 1,5 Jahren, den ich gefeiert habe (ich feiere nur alle paar Jahre überhaupt), ist sie nicht gekommen, weil sie tagsüber auf dem Geburtstag von der Tante ihres Partners waren und ihr meine Feier dann zusätzlich zu anstrengend war.
    (Ihr Vorschlag war damals dann, wir könnten uns ja falls ich Weihnachten bei meinen Eltern wäre auf einen Kaffee in der City treffen. Jippieh, hab ich irgendwas verpasst? Zur Erklärung: Meine Eltern wohnten 45 Minuten entfernt, wenn wir dort waren, dann natürlich als Familie für einige Stunden bis maximal einen Tag. Da nimmt man nicht wirklich noch andere Verabredungen mit.) #kreischen
    Naja, beim Umzug kann sie leider auch nicht helfen, sie hat schon was vor.


    Ich weiss auch noch nicht, ob ich zu ihrer Hochzeit gehe.
    Wir sind direkt nach dem Umzug eh etwas klamm und ich hab zu dem Zeitpunkt eventuell noch nicht wieder einen Job gefunden. Zusätzlich müssen wir ja nicht nur ein Geldgeschenk machen, sondern ich bräuchte auch noch irgendein Kleid und vor allem Schuhe zum Anziehen. Bin da im Moment nicht wirklich passend ausgestattet.
    Und selbst, wenn ich mit Rock und T-Shirt improvisiere, bräuchte ich immer noch Schuhe, die ja nun auch ein paar Euros kosten.


    Das ist insgesamt viel Geld für einen Anlass. Ich weiss nicht, ob wir uns das finanziell zu dem Zeitpunkt so wirklich erlauben können. Und wenn ich dann bedenke, dass sie sich bei Anlässen, die für mich wichtig waren, bisher auch keine Umstände gemacht hat...



    Naja, das war jetzt alles ungefiltert und durcheinander, aber ihr hört schon, hier gibts auch einiges an Frust mit den ausgebuchten und unflexiblen Freunden...
    Ich überleg mir inzwischen schon bei einigen Sachen genau, ob es mir den Stress in dem konkreten Fall wert ist und vor allem, ob da im Gegenzug auch Engagement zurückkommt.
    Das was ich oben geschrieben hab, waren jetzt ja nur ein paar Auszüge, von Dingen die mich nerven, aber speziell die Freundin, die ich im Moment anscheind gar nicht mehr erreiche, hab ich innerlich jetzt erstmal in den Schlafmodus versetzt, da mag ich grad keine Energie mehr investieren und wer zu einem späteren Zeitpunkt mal schauen, wie es so aussieht.


    Generell ist er für mich schon wichtig, dass ich Freunde auch mal erreichen kann, wenn etwas ist oder so. Wenn ich mich mit jemandem nie unterhalten kann o.ä., dann is es für mich keine richtige Freundschaft mehr sondern eher eine Bekanntschaft. Und ich hab auch keine Lust, Leuten permanent hinterher zu rennen.
    Daher versuche ich, bestimmte Kontakte realistisch zu sehen und halte lieber nach neuen Kontakten Ausschau (die sich nach dem Umzug bestimmt auch wieder ergeben werden).

  • Boah, gehts mir gut!


    Wir waren die ersten mit Kind, es haben sich sicherlich die Freundschaften verändert (Zeiten, Aktionen, wann telefonieren...), aber keine einzige hat sich negativ verändert.
    Es war nie problematisch, als Famile Singles zu besuchen oder kinderlose als Besuch zu empfangen (ok, das Schlafdefizit durch die dirchgequatschten Nächte nehme ich gerne in Kauf!).


    Jetzt, wo mein Kind schon recht groß ist, und Freunde mit Säuglingen und Kleinkindern hantieren, ist es mit dem Telefonieren schon mal schwierig, aber so unterhalten sich wenigstens unsere Anrufbeantworter mal. Das wird hier von allen gelassen gesehen.

  • naja,


    es liegen ja auch Welten dazwischen.Ich konnte die komischen Verhaltensweisen von Eltern auch erst nachvolziehen, als ich selber in der Lage war. Diese freiwillige Fremdbestimmtheit ist ja niemanden zu vermitteln.


    Für mich hört sich das nach Kommunikationspanne an, sag doch deutlich und klar wie es für Dich passt und dann findet nen Kompromiß. Wenn man die ganze Zeit gearbeitet hat, ist es ja durchaus verlockend raus aus dem Getümmel zu kommen und ich wäre vor Kind auch feiwillig nie in Kinder-tauglichen Stadtlocations unterwegs gewesen.

    Life is a mountain - ride it like a wave

  • ich seh es wie ponyhütchen. und wenn man in der stadt wohnt, will man am we aufs land... und umgekehrt. könnte dieses nicht-kompatible grundbedürfnis eine rolle spielen? das hätte dann mit den kids nichtmal was zu tun.
    und mit den kids am we in der wohnung abhängen ist für menschen, die keine kinderkompatible wohnung, haben ja auch nicht so sexy.

  • Ich hab wesentlich mehr äußere Zwänge mit meinen Arbeitszeiten abends, den Kindern etc., sie muss nur zwischen Arbeit und Freizeit unterscheiden.

    Der Satz ist mir aufgestossen. Woher willst Du das denn wissen? Du weisst doch gar nicht mehr, was sie alles so macht und ihre "nur" Freizeit organisiert sie
    offensichtlich sehr intensiv. Natuerlich ist da nicht zwingend immer Zeit fuer die Freundin, die aufgrund Kinder, Uni, Job, Mann und was auch immer noch nur
    zu gezielten Zeiten telefonieren kann. Das find ich schon, sorry, ziemlich anspruchsvoll.
    Vielleicht ist ihr die Wohnung auch wichtiger, statt Dich zu treffen, weil .. weiss der Geier. Sie nen neuen Kerl hat, das fuer ihren Seelenfrieden braucht und
    eben unter der Woche weniger Zeit hat, als Du denkst. Oder sie einfach nicht springen will, wenn Du mal Zeit hast. Oder sie hat auch einfach keine Lust.
    Es kann soviele Gruende haben.




    Wann rief sie an? Sonntag Mittag um 13.45h, mitten während des Mittagessens. Dabei wollte ich eigentlich unter der Woche mit ihr telefonieren, weil Männe eh von Sonntag-Freitag spät abends auf Fortbildung war. [...] aber mit ihr ist es auch schon seit längerer Zeit organisatorisch etwas schwierig.

    Und Du bist grad sicher, das das nur an ihr liegt? :)


    Weisst Du, solche Dinge liegen wirklich, wirklich, wirklich niemals nicht an einer Person. Nicht an der, die sich mit Familie und Job einen engen Zeitrahmen
    geschaffen hat, noch an der, die ihr Leben mit "nur" Arbeit und Freizeit komplett anders organisiert hat. Ob das noch kompatibel ist, ist fraglich. Dir sind
    nicht mehr die gleichen Dinge wichtig und natuerlich sind ihr auch Deine Dinge nicht so wichtig. Was juckt es sie denn, ob Dein Mann auf Fortbildung war
    und Du mal rein zufaellig Zeit hast in der Woche, wenn sie an den Abenden vielleicht ihr Programm faehrt, was sie tatsaechlich ganz ohne Dich tut. Tun muss.


    Du schreibst, sie kam nicht zu Deinen (selten gefeierten) Geburtstagen. Du hingegen ueberlegst, ob Du zu ihrer _Hochzeit_ nicht gehst?
    Sie moechte Dich gern treffen, wenn Du eh in der Naehe bist (wie nett von ihr, daran zu denken, das Du nicht extra fahren musst), Du bist zickig, weils 45
    min (!) Fahrt sind, die Du immer und ausschliesslich mit der Familie machst und Dein Mann sich mit den Kindern nicht mal 2 h selbst beschaeftigen kann?
    Du hast (in meinen Augen) genauso lausige Gruende, das alles nicht zu tun, wie sie in Deinen Augen lausige Gruende hat. Sorry, wenn ich das so deutlich
    sage, ich bin zu muede fuer diplomatische Freundlichkeit :)

    Ich habe zwei gute, langjaehrige Freundinnen, die ich selten sehe. Wenn ich zu meinen Eltern fahre (140 km eine Strecke), plane ich mindestens eine von
    den beiden ein. Fuer ne Stunde nen Kaffee reichts doch immer.


    Hast Du all die Problematik mal aus den Augen Deiner Freundinnen betrachtet? Du schreibst das sehr einseitig, aber hast Du es auch mal reflektiert und
    Deine Rolle bei der Sache gesehen?


    Es ist natuerlich voellig legitim, die Sachen auf Eis zu legen und somit die Nerven zu schonen, aber ich wuerde mir wuenschen, das Ganze mal aus der Sicht
    der anderen zu sehen und vielleicht sogar das Gespraech zu suchen. Ich wette, fuer manche Dinge, ueber die Du Dich aergerst, gibts gute und nachvollziehbare
    Gruende. So schnell sollte man Freundschaften nicht aufgeben, manchmal reichts auch, sie einfach neu einzuordnen :)

    Einmal editiert, zuletzt von bittersweet ()