Wehen "annehmen" oder "wegatmen".......?

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Danke für eure Erfahrungen.


    Trüffel, was du schreibst, ist echt wichtig: man kann sicher diese versuchen, aber es sollte nicht der Anspruch entstehen, dass eine Geburt immer ganz easy ist, wenn Frau sich nur richtig vorbereitet/die richtigen CDs hört/die richtigen Kurse besucht...


    Ich werde meinen Freund jetzt mal briefen, dass er mich während der Geburt daran erinnern soll, was da gerade passiert. (Das klingt ja schräg ;) )


    Das mit dem im Wasser liegen und der Mann hält den Kopf in den Wehenpausen hat mich auch gleich angesprochen. Das stelle ich mir sehr hilfreich vor...


    Mann, Mann, eigentlich sollte man beim 3. Kind doch eine gewisse Ruhe und Routine haben, oder? Aber im Moment habe ich oft Vorwehen oder Senkwehen oder so was und da erinnere ich mich jedes mal so an die Geburtswehen und denke: #kreischen


    Und dann habe ich wieder gute Tage, wo ich mich drauf freue und mir alles ganz easy vorstelle...


    Hormone...seufz....

  • man kann sicher diese versuchen, aber es sollte nicht der Anspruch entstehen, dass eine Geburt immer ganz easy ist, wenn Frau sich nur richtig vorbereitet/die richtigen CDs hört/die richtigen Kurse besucht...

    Ja, das ist ganz, ganz wichtig! Ich weiss, dass ich bei der Geburt wieder über die eigentlichen Grenzen meiner Kraft hinaus gehen muss. Das ist nicht leicht. Meinem Mann und der Ärztin beim Geburtsplanungsgespräch habe ich gesagt, dass ich dabei Hilfe brauchen werde und welche Art von Hilfe ich wünsche. Die Atmung ist nur ein Mittel von vielen wie wie Bewegung, Entspannung, Körperhaltung und seelische Vorbereitung, um irgendwie diese Grenzüberschreitung zu meistern.


    Lieben Gruß -
    Silbermöwe

  • Meinem Mann und der Ärztin beim Geburtsplanungsgespräch habe ich gesagt, dass ich dabei Hilfe brauchen werde und welche Art von Hilfe ich wünsche. Die Atmung ist nur ein Mittel von vielen wie wie Bewegung, Entspannung, Körperhaltung und seelische Vorbereitung, um irgendwie diese Grenzüberschreitung zu meistern.


    *unterschreib* Das finde ich auch superwichtig!


    Vor allem angstmachende Geburtsvorbereitungskurse sollte man meiden (Hebamme Zitat "Nehmen Sie um Gottes Willen unbedingt eine PDA. Die Schmerzen sind höllisch, wie bei einer Gallenkolik."). Ich weiß nicht, wie das im KH ist, ob man die Ärzte vorher sprechen kann (ging bei uns jedenfalls nicht!), aber dann würde ich das auf jeden Fall schriftlich formulieren und mit in die Geburt nehmen und auch dem Mann eintrichtern, dass er sich dran halten soll (und sich im Zweifelsfall nicht vom "Fachpersonal" zu nicht vereinbarten Sachen überreden lassen soll).

  • Mit Hypnobirthing habe ich mich auch noch gar nicht beschäftigt, bei mir kam der Begriff "herausatmen" ja von meiner Hebamme. Ich habe das aber de facto getan, auch während der Presswehen habe ich noch extrem tief getönt. Ob ich da groß drüber nachdeacht hab? Ich glaube eher nicht...

    Trillian grüßt






    “Isn't it enough to see that a garden is beautiful without having to believe that there are fairies at the bottom of it too?“ (Douglas Adams)

  • Am Anfang der Wehen hab ich noch gedacht, ok jetzt geht es los. Wann muss ich wohl wie atmen. Wie lange dauert es. Doch dann wurd es heftiger. Ich wusste einfach wie ich atmen muss. Aber mehr hab ich nicht gedacht. Schmerzen annehmen? Das klappte nicht. Meine Hebamme hat immer wieder mal nach einer Wehe gesagt, dass es jetzt wieder eine weniger waere. Hat auch nicht getroestet.
    Ich habe fuer mich beschlossen, bei der naechsten Geburt vorher Dinge aufzuschreiben oder mit meinem Mann zu besprechen, wie ich was haben oder nicht haben will. Damit ich mir nicht so fremdbestimmt vorkomme.
    Aber Wehen annehmen? Wird wohl auch bei der 2ten Geburt nicht klappen #schäm

  • Deswegen würde veratmen von außen betrachtet gut passen. Aber ich habe die Wehe kommen gespürt und dann angenommen und meinen Atmen danach ausgerichtet und habe den Atem sowie die Wehe nach unten weitergeben. Also habe ich auch die Wehe angenommen.

    nicht wegatmen sonder veratmen. Bei meiner zweiten Geburt konnte ich mit meinen Wehen mitgehen und durch bewusstes Atmen vieles besser annehmen. Ich habe vorher viel gesungen und habe mir für mich auch oft Chants rausgesucht, die mir dabei sehr geholfen haben. Ich habe die Wehen durch das Atmen annehmen können. War das jetzt irgendwie so ausgedrückt, dass das irgendwer versteht?

    So ähnlich war es bei meiner zweiten Geburt auch. Ich habe mit tiefen Tönen auf "jaaaaaa" vertönt, hatte vorher Schwangerschaftsyoga gemacht, und bei dem Kurs wurde unheimlich viel mit Atmen und Tönen gemacht.


    Ich habe die Wehen im Gegensatz zu denen bei der ersten Geburt überhaupt nicht als schmerzhaft empfunden. Es waren eher Wellen, auf denen ich gesurft bin. Ich bin sozusagen mitgegangen.

    HM, ich glaube, da komme ich wieder zu meinem "Grundproblem": bei meiner zweiten Geburt war ich zu "wach"!


    Bei der ersten war ich so in Trance, dass es fast eine Alleingeburt geworden wäre... bei der zweiten war ich kopfmäßig irgendwie voll da und bin eben nicht abgetaucht oder so...aber kann man das beeinflussen? Wie?

    Ich hatte mir auch voll den Kopf gemacht, gerade weil Odent ja schreibt, dass der Neokortex nicht aktiviert werden darf, damit die Geburt optimal verläuft. Ja, tut mir Leid, Monsieur, cogito ergo sum. Ich kann mein Hirn nicht abschalten, ich habe einen fortwährenden Gedankenfluss. Immer.


    Und ich dachte, das sei der Grund gewesen, warum die erste Geburt so schwierig war. Aber letzendlich musste ich den Gedankenfluss nur dimmen und nicht abschalten, und dies anzunehmen - dass ich bin, wie ich bin, und es nicht nötig ist, mich unter der Geburt in Trance zu chanten, hat mir eine so gut wie schmerzfreie perfekte Geburt beschert. #ja

    ich habe mein Kind wunderbar und einfach "herausgeatmet". So hat es sich auch angefühlt.

    Siehe obe. Ich dachte nach der allerersten Stunde Schwangerschaftsyoga: "Ich werde dieses Kind heraussingen", und so war es dann ja auch. #herzen

  • Myrte, ich bin dir total dankbar, dass du dieses Thema angestossen hast!


    Wie unten zu sehen bin ich momentan noch ein ganzes Stück von meiner ersten Geburt entfernt und habe daher null Erfahrungswerte mit denen ich aufwarten kann.


    Nachdem ich mich in den letzten 2 Jahren mit vielen Alternativen zu dem mir Bekannten v.a. rund um Neugeborene beschäftigt habe, kam mit Beginn der SST für mich ganz klar ein erneuter Stapel an Büchern ins Haus der weiterhin stetig wächst. U.a. auch Kitzinger, aber v.a. nach Gaskin habe ich mich gefragt was es eigentlich ist, dass wir häufig von schmerzhaften Geburten hören die nur oder nichtmal mehr mit Schmerzmedikamenten auskommen. Dass junge Frauen aus Angst vor den Geburtsschmerzen sich für eine Entbindung per KS entscheiden (als alleiniger Grund) ...


    Dann hab ich noch den Film "Pregnant in America" gesehen, worauf ich durchs Forum kam und hörte zum ersten mal auch noch von der "orgastischen Geburt" ...


    So lese ich also weiter, bin dankbar für eure persönlichen Einblicke und bin jetzt schon aufgeregt auf das, was mich im Herbst erwartet :)

  • HM, also von orgasmic birth hab ich auch schon gehört, aber finde das irgendwie schräg...


    Wie gesagt, ich finde vieles von den alternativen Geburtshilfe echt gut und hilfreich. Aber sobald es dogmatisch wird, ist es kontraproduktiv... mir gefällt übrigens Kitzinger besser als gaskin. Bei gaskin stört mich ein bisschen, dass sie immer alles richtig macht und immer die perfekte Lösung für jede Frau zu haben scheint...


    Da finde ich Kitzinger ausgewogener.


    Heute kam mein geburtspool (Wink zu hera ;) ), der wird in den nächsten tagen mal Probe aufgeblasen. Und mein Freund hat schon einen deckenhaken angeschraubt, um ein Tragetuch einzuhängen. Ich weiß noch nicht, ob ich mich jetzt schon in positiven Bildern von der Geburt üben soll. Daheim bleiben darf ich erst ab Ende Mai.
    Ich glaube, so früh habe ich mich noch nie mit der Geburt auseinander gesetzt. Das kam bei meinen Mädels immer erst kurz vorher...

  • hach ... grad weil es schräg ist wollt ich dazu wenigstens was lesen ... und bisher geht es eher weniger um "unbedingt Orgasmus" als eher um eine Bandbreite zwischen schmerzfrei, erfüllend, bis hin zu denen die wohl wirklich ähnliche Gefühle erlebt haben.


    Interessant find ich einfach den Aspekt, dass Sex der Beginn neuen Lebens ist und die Geburt am anderen Ende steht und ähnlich gefühlsintensiv ist.


    Hm ... Ich fand Gaskin gar nicht so perfektionistisch ... eher fand ich, dass sie einfach eine Umgebung schaffen konnte in der ganz viel Freiheit möglich ist. Denn SIE macht ja all diese Geburten nicht, sondern die Frauen von denen sie schreibt. Ihre Statistiken sprechen dabei einfach eine klare Sprache - solche Fakten mag ich gern.


    Dogmatisch ist immer blöd - das stimmt ... deshalb such ich mir zu allem meist mindestens zwei Bücher für verschiedene Sichtweisen um mich selber nicht zu verrennen in den Gedanken einer anderen. Auch sowas tolles an einem Forum - die Sichtweisen.

  • Ich hab in den beiden Geburten einen ganz deutlichen Unterschied gemerkt zwischen annehmen und "über mich ergehen lassen".



    Bei der ersten Geburt kamen die Wehen um 19.30 Uhr abends, nachdem ich den ganzen Tag geputzt hatte wie eine Wilde und gerade mal zur Ruhe kommen wollte. Ich hab die ganze Zeit gedacht - Ich will jetzt kein Kind kriegen, ich will vorher nochmal schlafen !! - weil ich so erschöpft war. Na ja, schlafen "durfte" ich nicht mehr, dafür aber ganz lange so mittelmäßig vor mich hinwehen. Es wurden dann 45 Stunde, bis das Baby da war.


    Beim zweiten habe ich als die Wehen losgingen ganz klar gesagt "JETZT bekomme ich mein Kind" und das war ganz anders. Alles in Allem 7 Stunden von der ersten Wehe bis zur Geburt. Und es war eine Wehe dabei, wo ich komplett und voll mitgegangen bin und da war ich so sehr bei mir, daß ich richtig gemerkt habe, wie der Muttermund aufgeht. Bei der ersten Geburt hab ich irgendwie die ganze Zeit "zugekniffen" statt loszulassen.

    www.blumenkinder.eu/shop <- Stoffwindeln, Stofftaschentücher, waschbare Monatshygiene, Urinierhilfen für Damen Laden in Usingen Eschbach.... Raben-Rabattcoupon: 2024

  • Meine Erfahrung (nach vier Geburten: eine im KH, drei HG) ist die, dass man die optimale Position für sich am besten findet, wenn man sich völlig ungestört fühlt.
    Denn in dieser Position tut es auch am wenigsten weh.
    Schämt man sich aber, z.B. beim nackten Vierfüßlerstand mit Hintern Richtung Tür, verkrampft man.


    Ist man allein im Zimmer und völlig ungestört, schreitet die Geburt am besten vorran.


    In der Übergangsphase (die letzten 2-3 cm) werden die meisten Frauen etwas hektisch oder entwickeln Ängste.
    Dann sollte die Hebamme etwas anleiten, beim atmen begleiten, Ruhe vermitteln.
    Bei der einen Frau mehr, bei der anderen weniger.


    Auch ist der Bedarf an Begleitung von Geburt zu Geburt sehr unterschiedlich, ist meine Erfahrung.
    Meine letzte Geburt war eine Alleingeburt im Pool.
    Ich war mir zu jedem Zeitpunkt bewußt, wieweit die Geburt vorrangeschritten ist. Ich war hochkonzentriert, aber nicht abgelenkt.
    Aber von dem "völlig durch die Hormone abgeschossen" der ersten Geburt war ich mailenweit entfernt.


    Ich wünsch dir eine ganz tolle Geburt! #blume

  • Ich hatte mir auch voll den Kopf gemacht, gerade weil Odent ja schreibt, dass der Neokortex nicht aktiviert werden darf, damit die Geburt optimal verläuft. Ja, tut mir Leid, Monsieur, cogito ergo sum. Ich kann mein Hirn nicht abschalten, ich habe einen fortwährenden Gedankenfluss. Immer.


    Und ich dachte, das sei der Grund gewesen, warum die erste Geburt so schwierig war. Aber letzendlich musste ich den Gedankenfluss nur dimmen und nicht abschalten, und dies anzunehmen - dass ich bin, wie ich bin, und es nicht nötig ist, mich unter der Geburt in Trance zu chanten, hat mir eine so gut wie schmerzfreie perfekte Geburt beschert. #ja



    Hach, das tut gut - ich bin nicht allein!


    Ich hab noch bei den Presswehen zwischendrin meine Hebamme gefragt, wieviel Wehen das dann dauert, ob es mit einer getan ist, sobald der Kopf draußen ist oder ob ich mich auf mehrere einstellen muss etc. und als ich das dann wusste, war ich auch entspannt und ganz ehrlich - die Geburt war nicht schlimm und soo schmerzhaft auch nicht (hab ich direkt danach gleich gesagt, das ist nicht in der Erinnerung verklärt worden). Ich konnte meinen Kopf nicht abschalten und zum Glück musste ich das auch nicht.


    Ich bin einfach eine Frau, die am liebsten weiß, was, wie, warum passiert und das möglichst genau, dann kann ich am leichtesten entspannt sein. Ich weiß, dass es vielen Frauen anders geht und viele von solchen Gedanken völlig aus der Geburt gerissen werden würden, aber mir haben sie geholfen.


    Zur eigentlichen Frage: Ich glaube auch, dass ich die Wehen gleichzeitig angenommen und veratmet habe. Davor dachte ich immer, ich würde viel laufen, aber ich stand nur dran und hab vor mich hingesungen und "getanzt". Die ersten Wehenpausen hab ich mir ausgerechnet, wie viele Wehen ich denn so ungefähr erwarten muss. Da kann man ja ganz verschiedene Varianten ausrechnen - Abstand, Geburtsdauer etc. Zusammen mit Tanzen (mehr Wiegen) und Singen hat mich das (also das "Wissen", dass es ja gar nicht soo viele sind und mich jede näher zur Geburt bringt) unheimlich entspannt (und mir deutlich gezeigt, dass eben jede Frau unterschiedlich ist und bei der Geburt halt auch andere Dinge hilfreich empfindet - die meisten meiner Freundinnen hätten Matheaufgaben in Wehenpausen zum #kreischen gefunden...)

  • Ich habe die Wehen bis zu einem bestimmten Punkt bloß als saucool empfunden - bzw. mir sie so eingeredet. Yeah, es geht voran - prima, mehr davon!
    Ich bin allerdings auch jemand, der zu mit-dem-Kopf-durch-die-Wand neigt. Dass das auch mal wehtut - so what.
    Okay, die Einstellung änderte sich dann, aber dann war es auch schon so gut wie vorbei.


    Anweisungen hätten mich fuchsteufelswild gemacht. Ich wollte mich bewegen, ich wollte "tun" (Kaffee kochen, irgendwelche Dinge von links nach rechts tragen), wenn mir das jemand abnehmen wollte, bin ich zickig geworden. Wenn ich massiert werden wollte und der Mann tat es nicht, weil er .... irgendwas tun wollte, allerdings auch.
    Für mich war es genau richtig, dass die Hebamme mich in Ruhe gelassen hat, alles andere (beim Geburt des Sohnes lief es etwas anders) empfand ich als störend.


    Grundsätzlich hab ich viel geredet, viel gefragt (belangloses Zeug), mir einen Spiegel bringen lassen, um die Haare zu sehen, erklärt, wo genau der Spiegel zu finden ist, und wenn er dort nicht ist, wo dann ... ^^
    Odent würde mich hassen #gruebel

  • Jetzt habe ich ja 2 Geburten hinter mir und ich kann aus voller Überzeugung sagen, die Wehen annehmen und "mitmachen" war zwar anstrengend, aber unglaublich kraftvoll und schön im Gegensatz zum puren VERatmen und hoffen, dass alles schnell vorbeigeht.


    Ich habe viele Bücher im Vorfeld gelesen, hauptsächlich um mich für die HG "starkzumachen", viele positive Geburtsberichte von HG gelesen und ja, auch das Hypnobirthing Buch. Habe dann im Netz nach Affirmationen gesucht und ein paar besonders schöne sogar auf Augenhöhe neben den Geburtpool geklebt #augen ..nicht, dass ich dann zum lesen kam.
    Aber die Vorbereitung war schon wichtig für mich.
    Genauso wichtig scheint mir im Nachhinein dieses Mantraähnliche vorsagen bzw. oft ins Gedächtnis rufen, dass dein Körper genau dafür gemacht ist, Gebären etwas ganz natürliches ist und durchaus auch schön sein kann.
    Außerdem sind Bilder sehr hilfreich! Bei der ersten habe ich mich eigentlich auf garnix vorbereitet, hatte dann aber eine sich öffnende Blüte im Kopf, die mir irgendwie half.
    Jetzt hatte ich, aus einer Hypnobirthing-Anleitung, das Meer innerlich vor mir. Beim Ausatmen habe ich mir immer die auf den Sandstrand strömenden Wellen vorgestellt und beim einatmen, wie sich das Meer zurückzieht. Dieses Bild schien mir sehr viel Kraft zu geben. Dazu dann das gaaaanz langsame atmen. Das hatte mich schnell in eine Art Trance versetzt, die mich die Härte der Wellen garnicht hat spüren lassen sondern einfach nur die enorme Kraft meines Körpers.
    ..mein Mann war deshalb vöölig überrascht, dass dann so plötzlich schon die Austreibungsphase begann, da ich "noch garnicht laut war" #augen
    Zugegeben, meine Traum-Wasser-HG könnte durchaus zu einem guten Stück auch daran gelegen haben, dass die 2. scheinbar die einfachsten Geburten sind?
    Trotzdem, das annehmen, mitgehen und vertrauen, dass alles richtig ist, war exrem hilfreich.

    “As we work to create light for others, we naturally light our own way.”
    ― Mary Anne Radmacher

  • Fuer mich passte das Bild der Wehen als Wellen. Man kann versuchen ihnen auszuweichen, sie vermeiden, umgehen, moeglichst versuchen nicht nass zu werden. Fuer mich war es immer einfacher durch die Wellen mitten durch zu schwimmen; mich in ihnen aufzuloesen, einfach da zu sein, zu vergessen wo man ist, wer um einen ist.


    Kraft tanken kann man dann in den Wehen zwischenraeumen, in den Pausen.


    Atemtechniken koennen vor allem dann helfen, wenn man nervoes ist, Panik und Aengste ausstehen muss, nicht den Weg in die Wehen findet.


    Odette - ja man muss nicht aktiv mitpressen, die Kinder kommen auch ohne Pressen der mutter raus (zumindest war das bei mir so).

    Birth is not only about making babies. Birth is about making mothers - strong, competent, capable mothers who trust themselves and know their inner strength.

  • Langsam nervts mich auch.


    Manche Kinder kommen bei manchen Müttern auch ohne Pressen aus der Mutter raus.


    Bei manchen Müttern aber nicht. Und manche Kinder auch nicht.


    Ich find es nach wie vor toll, hier die ganze Palette an Geburtserfahrungen lesen zu können, aber ich mag Verallgemeinerungen überhaupt gar nicht.

  • Trueffel, ich schrieb doch, dass es bei mir so war. Es ist doch ganz klar, dass Geburten verdammt unterschiedlich sind. Aber du hast recht, ich haette noch mehr aufpassen sollen und vorsichtiger formulieren sollen bei diesem Thema. Leider tritt man sich beim Thema Geburtserfahrungen so leicht auf den Fuss.


    Mein Satz beruhte auch auf einer Geburtserfahrung als das Personal im KH mich anwies zu Pressen und am Kopf mitzog - Kind kam mit 2 Presswehen, ich hatte einen Riss 3. Grades und war wochenlang unsitzbar. Spaeter erst hoerte ich vermehrt, dass man gar nicht immer aktiv/krampfhaft mitpressen muss. Bei Presswehen gar nicht zu pressen ging bei mir auch nicht, da forderten die Wehen auch einfach ein. Nur wenn ich eben mit meinen Koerper arbeitete, war es fuer mich als Enderlebnis schonender.


    Andererseits kenne ich auch die Erfahrung einer Freundin, der "befohlen" wurde nicht zu pressen um das Kind drin zu behalten. Auch das ging eben ganz und gar nicht. Kind kam und Arzt war stocksauer, dass Frau sich nicht besser beherrschte.

    Birth is not only about making babies. Birth is about making mothers - strong, competent, capable mothers who trust themselves and know their inner strength.

  • Bei mir steht die (zweite) Geburt ja kurz bevor. Ich möchte mich für die Anregungen, die ich gerade bekommen habe bedanken. Ich habe bei der ersten Geburt einen grossen Teil der Eröffnungsphase alleine gemacht. Gewollt und mich hats gar nicht gestört. Allerdings habe ich die Wehen eher über mich ergehen lassen, als aktiv unterstützt. Mir war aber auch nicht so richtig klar, ob das jetzt wirklich die Eröffnungsphase ist, da die Wehen in unregelmässigen Abständen kamen, die eben immer länger als die magischen 5min waren. Als wir dann im KH ankamen, war ich schon sehr weit offen.


    Zum Pressen: ja, da habe ich auch ein ambivalentes Verhältnis dazu. Ich wurde massiv unter Druck gesetzt während der Presswehen. Das Kind sollte raus. Ich habs nicht alleine Geschaft. Irgendwann konnte ich den Kopf spüren, aber das Kind rutschte immer wieder hoch. Also strengte ich mich noch mehr an. Ja und irgendwann gabs dann halt Saugglocke und Dammschnitt und Kristellern. Ich hatte im ganzen Gesicht gerissene äderchen, auch im Auge, wegen der Anstrengung. Nach der Geburt habe ich allen gesagt, dass nicht die Schmerzen, sonder die physische Kraft, die notwendig ist, die Einschneidende Erfahrung war. Auch weil ich darauf gar nicht vorbereitet war. Und jetzt frage ich mich, inwiefern dieses starke Pressen für die Geburt hilfreich war, und ob das nicht die Herztöne schlussendlich eher verschlechtert hat. Ich hoffe fest, dass ich diese phase bei der zweiten Geburt besser erleben kann (und dass ich es diesmal schaffe, dass das Kind ohne fremde Hilfe rauskommt...).

  • Grundsätzlich hab ich viel geredet, viel gefragt (belangloses Zeug), mir einen Spiegel bringen lassen, um die Haare zu sehen, erklärt, wo genau der Spiegel zu finden ist, und wenn er dort nicht ist, wo dann ... ^^
    Odent würde mich hassen #gruebel


    #lol


    ich hab mich bei 8cm Muttermundöffnung noch mit der Hebamme über die Neuigkeiten auf der diesjährigen Photokina unterhalten... auch ein bissl schräg...



    Grundsätzlich:ja. Aber bei beiden Geburten bin ich dann während der Presswehen einfach "umgekippt", so dass ich auf dem Rücken lag, weil ich vor lauter Wucht nicht auf die Idee kam, mich anders hinzulegen oder zu setzen. Und da hätte ich mir gewünscht, dass die Hebamme mir eine andere Stellung empfiehlt. Sie war aber auch der Meinung, dass eine Frau eben selbst am Besten spürt, welche Stellung die richtige ist. Aber im Nachhinein fand ich die Rückenlage blöd (kein Halt, dieses Ausgeliefert-sein-Gefühl...)



    Aber von dem "völlig durch die Hormone abgeschossen" der ersten Geburt war ich mailenweit entfernt.


    Ich wünsch dir eine ganz tolle Geburt! #blume


    Es tröstet mich, dass es auch bei anderen Frauen diesen Unterschied zur ersten Geburt gibt... Danke! #sonne



    Das kann ich mir auch gut vorstellen. Diese Angst, zu müde zum gebären zu sein, hatte ich zwischendurch bei beiden Geburten. Ich habe mir deswegen auch vorgenommen, dieses mal gegen Ende der Schwangerschaft jede Gelegenheit für Zwischendurch-Nickerchen zu nutzen ^^


    Ich hatte mir auch voll den Kopf gemacht, gerade weil Odent ja schreibt, dass der Neokortex nicht aktiviert werden darf, damit die Geburt optimal verläuft. Ja, tut mir Leid, Monsieur, cogito ergo sum. Ich kann mein Hirn nicht abschalten, ich habe einen fortwährenden Gedankenfluss. Immer.


    Und ich dachte, das sei der Grund gewesen, warum die erste Geburt so schwierig war. Aber letzendlich musste ich den Gedankenfluss nur dimmen und nicht abschalten, und dies anzunehmen - dass ich bin, wie ich bin, und es nicht nötig ist, mich unter der Geburt in Trance zu chanten, hat mir eine so gut wie schmerzfreie perfekte Geburt beschert. #ja


    Das passt für mich auch. Es ist insgesamt schwierig für mich (auch unschwanger), gedanklich loszulassen. Mein Kopf rattert halt viel...


    Odette - ja man muss nicht aktiv mitpressen, die Kinder kommen auch ohne Pressen der mutter raus (zumindest war das bei mir so).


    Meine Hebamme hatte sich das auch so vorgestellt ;)
    Also sie hat mir gesagt, dass der Muttermund jetzt seit über einer Stunde komplett geöffnet ist. Und dass ich das Kind jetzt rausatmen kann. Oder dass ich mal ganz vorsichtig ein bisschen schieben soll. Wollte ich aber nicht, ich hab Wehe um Wehe veratmet #pfeif
    Irgendwann hatte sie dann Bedenken, dass mir die Kraft ausgeht, da die Geburt schon sehr lange dauerte. Deswegen gab sie mir irgendwelche Kügelchen und irgendein Öl auf den Bauch und holte mich aus der Wanne. Durch das Stehen kamen dann Presswehen, die mich völlig umgenietet haben. Ohne Pause, ohne Luft holen, absolut brutal...Die Fruchtblase platzte mit einem riesen Knall, Boden und Hebamme waren komplett nass... :S Jetzt im Nachhinein denke ich, dass das mein Kind war, das jetzt geboren werden wollte. Von selbst hätte ich es wahrscheinlich nicht auf die Welt gebracht... ;)


    Also ganz so easy ist das mit dem Rausatmen auch nicht, selbst bei guten Bedingungen.


    (Pressen unter Zeitdruck, Anfeuerungen und am Baby ziehen, bzw. auf dem Bauch rumdrücken ist natürlich total scheisse... Aber es ist halt auch nicht so, dass man nur Ruhe braucht und automatisch eine leichte Geburt hat...)

  • Durch das Stehen kamen dann Presswehen, die mich völlig umgenietet haben. Ohne Pause, ohne Luft holen, absolut brutal...Die Fruchtblase platzte mit einem riesen Knall, Boden und Hebamme waren komplett nass... :S Jetzt im Nachhinein denke ich, dass das mein Kind war, das jetzt geboren werden wollte. Von selbst hätte ich es wahrscheinlich nicht auf die Welt gebracht... ;)


    Also ganz so easy ist das mit dem Rausatmen auch nicht, selbst bei guten Bedingungen.


    Easy nicht. Ich finde Geburten sind viel Arbeit. und dein beispiel passt doch perfekt zu dem was ich meinte - man mus snicht immer zusaetzlich noch zu den wehen mitpressen.

    Birth is not only about making babies. Birth is about making mothers - strong, competent, capable mothers who trust themselves and know their inner strength.