So, ich hatte jetzt geantwortet, und meine ganze Antwort war weg. Also auf ein Neues:
Ich gehöre ja auch eher zu den Gemäßigten, aber ich habe große Mühe nachzuvollziehen, dass man nicht mit dem Rauchen aufhören kann, wenn man ein Kind möchte oder hat. Ich denke, dass da auch einfach zu viel verniedlicht wird, wird dem Kind schon nicht schaden, besser reduzieren und trotzdem stillen, weil besser als nicht stillen etc.
Es ist tatsächlich besser zu Rauchen und zu Stillen, als gar nicht zu Stillen. Aber natürlich ist überhaupt nicht Rauchen und Stillen dem immer vorzuziehen, und der Idealfall.
Jetzt mach ich mir mal ganz schnell eine Menge Feinde, aber macht nix: Wenn Du wüsstest, dass das Überleben Deines Kindes davon abhängt, dass Du nicht mehr rauchst, würdest Du es dann lassen können? Ok, und warum kannst Du es dann nicht, wenn es "nur" um die Gesundheit Deines Kindes geht?
Natürlich würde ich auf der Stelle aufhören, wenn es um das Überleben meines Kindes ginge.
Ich sehe das nicht so. Ich habe es versucht, es so zu sehen, aber es klappt nicht so recht. Ich HABE es ja bereits gelassen. Das wurmt mich daran ja so sehr. In der Schwangerschaft war das ganz einfach. Und dann plötzlich gar nicht mehr. Aber es waren einige Dinge von Grund auf anders: 1. Es ging mir körperlich schlecht mit dem Rauchen. Ich hatte schon stark reduziert, als ich noch gar nicht wusste, dass ich schwanger bin, einfach weil mir so schlecht davon wurde.
2. Ich konnte mein Kind nicht sehen. Das hat irrsinnig viel mit mir gemacht. Ich kann jetzt mein Kind anschauen und sehen es geht im gesundheitlich gut. Also er läuft, er ist putzmunter und lebendig, er kann auch total ruhig sein und kuschelig, er hat seltenst Infekte oder dergleichen. Ich wusste nur da ist ein Baby in meinem Bauch. Und was die Schäden vom Rauchen in der Schwangerschaft angeht, da ist jeder zumindenst ein wenig aufgeklärt. Und ich konnte den kleinen Wurm ja nichtmal sehen, wie es ihm geht damit. Ich wusste nur es soll schädlich sein. Also habe ich es gelassen.
3. Ich bin eine Stressraucherin, in 1. Linie. Ich hatte früher eine Essstörung, die ich aber mittlerweile schon lange im Griff habe. Es war nur so bei mir, dass ich vor allem in Situationen in denen ich psychischer Belastung ausgesetzt war kotzen ging. Als ich damit aufgehört habe, hat sich das aufs Rauchen verlagert. Wann immer ich also Stress hatte, brauchte ich eine Zigarette. In der Schwangerschaft allerdings war ich psychisch sehr gut drauf. Stabiler als zu vielen anderen Zeiten zuvor. Und sehr glücklich übrigens auch. Das hat mir das aufhören unheimlich erleichtert.
Ich hab da kein Verständnis für. Ok, jede soll so machen, wie sie für richtig hält, aber ich hab halt meine Meinung dazu, und ich denke auch, dass gerade hier eher eine Lanze für das Nicht-Rauchen gebrochen werden sollte.
Dem stimme ich absolut zu! Ich würde NIEMALS propagieren, dass es gut sei zu Rauchen, oder gerade in Schwangerschaft oder Stillzeit zu Rauchen. Das ist es nicht. Und sollte ich den Eindruck erweckt haben, ich würde das hier wollen, dann möchte ich das an dieser Stelle nochmal klar sagen.
Ich kenne auch viele Leute (sogar Ärzte! -.-) die erzählen wie schlecht es für das Kind sei aufzuhören, weil es dann ja den Entzug mitmachen müsse, und das sei viel schlimmer für das Kind als das Rauchen/die Schadstoffe über die Plazenta/MuMi aufzunehmen. Ich sage da auch immer deutlich dass das nicht stimmt, aber ich musste mir in der Schwangerschaft sogar auch von meinem Umfeld Vorwürfe anhören, ich würde dem Kind schaden indem ich aufhöre.
Ich kann leider nicht aufhören, mein Kind anzuschreien, aber ich hab's schon reduziert.
Hier sieht man übrigens einen direkten Auslöser beim Kind. Also, ich schreie mein Kind an, es fängt an zu weinen => Es geht ihm nicht gut damit. Da man beim Rauchen soetwas nicht sieht, ist es viel schwieriger, das Gefühlsmäßig als Schädigung aufzufassen. Verstandesmäßig Ja, aber Rauchen ist nunmal leider auch sehr stark mit den Gefühlen verbunden. Das ist auch mein Problem weswegen ich es bisher nicht wieder geschafft habe es zu lassen.
Achja, und bitte steinigt mich nicht.
Ich empfinde das ein wenig zynisch.
Es ist ja ganz klar, dass du mit deiner Meinung auf viel Zustimmung und wenig Gegenwind stoßen wirst.
Diesen Satz habe ich genommen, weil ich sehr wohl weiß, dass es wohl kaum gern gesehen oder gelesen wird. Ich hätte mich nicht offenbaren müssen. Das hätte mir auch einiges an Kritik ersparen können. Das war wohl überlegt, und ich habe mit diesem Satz einfach um so wenig Akzeptanz mir gegenüber gebeten, dass man mich wenigstens anhört und versucht mich und meine Situation zu verstehen, bzw. das ganze einfach nachzuvollziehen. Es muss mich hier niemand verstehen oder tolerieren dass ich Rauche. Aber versuchen ein wenig zu verstehen warum ist so handle, und nicht einfach mit Anschuldigungen alá "Wie kannst du nur!?" herumzuposaunen, das war mir wichtig. Und das sollte der Satz auch ausdrücken. Da du dich in einer komplett anderen Situation befindest als ich, empfinde ich diesen Satz als zynisch...
Ich bin übrigens auch ein Kind von Rauchenden Eltern. Und meine Eltern waren nicht so emotional abwesend wie es hier beschrieben wurde. Es gibt sicherlich auch Eltern die emotional abwesend/abweisend sind, die nicht Rauchen. Für mich hat das keinen Zusammenhang, aber vermutlich kann das für ein Kind so rüberkommen, vor allem wenn die Eltern Kettenraucher sind. Ich rauche ja nicht so viel. Ich rauche auch nicht drinnen, sondern am Balkon. Mal eben fünf Minuten draußen am Balkon, mein Kleiner spielt dann entweder, oder schläft oder er guckt auch mal eben raus, stellt sich auf seinen Schemel und ruft jeder Person die vorbeiläuft ein freundliches "Hallooooo! Wie heißt du?" zu. Und klar, manchmal habe ich auch schon zu ihm gesagt "Ich rauche noch schnell eine"- aber genauso oft habe ich schon zu ihm gesagt "Ich hänge gerade die Wäsche auf, ich komme gleich zu dir." oder "Ich gehe noch eben schnell aufs Klo" oder "Ich koche gerade, ich kann jetzt nicht". Und wenn er weint, oder es ihm schlecht geht, würde ich nie auf den Gedanken kommen Rauchen zu gehen, solange es ihm nicht gut geht.
Mich würde noch interessieren, ob die, die hier von Krankheiten in der Kindheit + Rauchenden Eltern berichten, Eltern hatten die im Haus/in der Wohnung rauchten, oder ob die nur draußen geraucht haben?
Denn in der Wohnung ist natürlich viel belastender für ein Kind als wenn man immer nach draußen geht. Nicht nur direkt wenn geraucht wird, auch der kalte Rauch (den man nicht mehr sieht) schädigt, und auch die Feinstaubablagerungen durch das Rauchen.
Das fällt hier ja weg, ich rauche wie gesagt ausnahmslos draußen.
Wenn ihr noch mehr Inputs habt, die mich emotional treffen könnten, dann bitte! Ich hab noch zwei Wochen Schule, dann startet mein nächster Versuch aufzuhören. Wenn ihr also hilfreiche Tipps für mich habt, oder eben versucht mich emotional zu berühren, dann nehme ich das gerne an.