Angelina Jolie und ihre Brustoperation

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  • ich glaub Merin hat auch Krebskranke erlebt, zumindest eine Person, die sie in der Chemo begleitet hat (schrieb sie weiter oben).


    Amputation ist der medizinisch korrekte Begriff für diesen Eingriff. Verstümmelung wäre, wenn dieser Eingriff schlecht durchgeführt wird.

    LG Heike


    Der richtige Mensch ist nicht der, mit dem immer alles toll ist, sondern der, ohne den alles blöd ist.

  • Okay, danke für die Info. Dann verstehe ich diese krassen Aussagen noch weniger. #gruebel


    Und danke auch für die Begriffsrichtigstellung. Bei Verstümmelung denke ich auch an Folter, Kriegsverbrechen etc.

  • Ich finde diesen Schritt krass, kann ihn nachvollziehen und würde ihn wohl auch tun. Da stünde wohl das Bedürfnis zu leben höher. Bei uns gibt es aber ,,nur'' alle möglichen Formen von Krebs und dagegen tu ich eh schon alles, was geht.


    hab ich es richtig verstanden, dass sie aber wieder Implantate hat? Dann finde ich es noch ein wenig anders, ich würde mir wohl keine einsetzen lassen, aber sie hatte ja auch schon vorher welche und ja auch andere OPs in die Richtung, von daher ist es vielleicht noch weniger drastisch als bei anderen.


    Wirklich schlimm wäre es für mich, wenn ich sowas tun müsste, bevor ich mit meinem Kinderwunsch abgeschlossen habe. Das stelle ich mir sehr schmerzhaft für die Seele dar. Also schmerzhafter als so ein Eingriff natürlich eh schon ist.

  • Merin und Nivanna, danke für Eure Beiträge! Ich finde Eure differenzierte Betrachtungsweise sehr wohltuend. Ehrlich gesagt erschreckt mich dieser Mainstream "Mutige Sache, würde ich auch machen" wirklich sehr. Habe daher auch wenig Motivation, mich zu dem Thema zu äußern, da ich auch das Gefühl habe, dass man gleich abgebügelt wird, wenn man nicht in diesen Chor einstimmt.


  • Amputation ist der medizinisch korrekte Begriff für diesen Eingriff. Verstümmelung wäre, wenn dieser Eingriff schlecht durchgeführt wird.

    Oder wenn es durch Gewalteinwirkung passiert. Merin hat das Wort bewusst gewählt, um damit auszudrücken, wie ekelhaft sie es findet. So kommt es bei mir an. Und merin: Durch Dein theoretisches Gerede machst Du das auch nicht besser. Als wären wir alle doof (villeundcoco: Mainstream - haha!) und dann kommst Du und abstrahierst. Ich habe es trotzdem nicht verstanden, merin.


    Ich finde es mutig. Es ist viel einfach, sich einzureden, es wird schon gut gehen. Weiter oben schreibt ja jemand, dass sie es erst einmal verdrängt, das Risiko. Die Mammografie hat so viele falsche Befunde, mir ist das selbst schon so gegangen, dann lebt man in furchtbarer Angst und es stellt sich heraus, das nichts ist. Es ist mutig und es ist radikal, aber so war sie doch schon immer.


    Ich habe mir die Fotos angesehen von diesem Projekt. Ich war erschrocken und traurig und habe mitgelitten. So etwas macht man nicht einfach, um sich die Brüste aufhübschen zu lassen, das stand eingangs im Thread und hat mich sehr wütend gemacht. Ich glaube nicht, dass man das wieder so hinbekommt, dass es wie vorher aussieht und das wusste sie genau.

  • Merin und Nivanna, danke für Eure Beiträge! Ich finde Eure differenzierte Betrachtungsweise sehr wohltuend. Ehrlich gesagt erschreckt mich dieser Mainstream "Mutige Sache, würde ich auch machen" wirklich sehr. Habe daher auch wenig Motivation, mich zu dem Thema zu äußern, da ich auch das Gefühl habe, dass man gleich abgebügelt wird, wenn man nicht in diesen Chor einstimmt.


    "Mainstream"??? Wir reden doch hier nicht von Kinderwägen....


    Ich habe ja auch geschrieben das ich es mutig von ihr finde und die Option nicht ausschließe das auch zu machen. Wichtig ist es aber vor allem das ich (und ich denke auch viele andere die sich dazu geäußert haben) selber noch nicht in der Situation waren, das heißt es ist eh alles nur Theorie bzw. ein Gefühl dazu von einzelnen Menschen.


    Was ich mutig daran finde ist das sie damit an die Öffentlichkeit geht und das ist sicherlich kein Zucker schlecken. Sie hat 6 Kinder, tut alles um diese zu schützen und ja - das finde ich alles ziemlich mutig. Diese "was wäre wenn" Spiel kann man bei solchen Entscheidungen nicht spielen - da muss eine Entscheidung her, und zwar keine die einfach mal so gemacht wird.



    Ich finde den Austausch hier interessant, denke man darf aber auch nicht vergessen das wir hier über andere Menschen reden und diskutieren! Und da finde ich das Wort 'verstümmeln' einfach unangebracht, das mag aber vielleicht auch damit zu tun haben das es für mich eine sehr sehr negative Konnotation hat.

    Liebe Grüße #sonne


    "I travel a lot; I hate having my life disrupted by routine." (C.S)

  • Merin und Nivanna, danke für Eure Beiträge! Ich finde Eure differenzierte Betrachtungsweise sehr wohltuend. Ehrlich gesagt erschreckt mich dieser Mainstream "Mutige Sache, würde ich auch machen" wirklich sehr. Habe daher auch wenig Motivation, mich zu dem Thema zu äußern, da ich auch das Gefühl habe, dass man gleich abgebügelt wird, wenn man nicht in diesen Chor einstimmt.

    Wo ist das Mainstream? Hier im Thread? Würde ich so nicht sehen. Draußen in der Öffentlichkeit? Wohl kaum, sonst hätte es nicht dieses Echo.


    Differenzierung wünsche ich mir sehr bei der Wortwahl. Verstümmelung ist jedenfalls deutlich negativ besetzt. Und ja, Amputation ist sachlich richtiger und neutraler. Der Arzt hat ihr nicht gegen ihren Willen die Brust amputiert und es war auch keine Bombe oder ein Unfall. Und nein, sie hat sich auch nicht selbst verstümmelt, weil sie psychische Probleme hat. Sie hat sich ganz bewusst dazu entschieden.


    Ich finde, man sollte versuchen, insofern zu differenzieren, dass man die Patentgeschichte von der persönlichen Entscheidung trennt.

  • Danke Irene, Krebbel und AlexaL!!


    villeundcoco: so "differenziert" kann man/frau auch nur schreiben, wenn man/frau nicht selbst betroffen ist.
    Statt differenziert würde ich das einfach "wenig empathisch" nennen.
    Und gleich den Sack zuzumachen mit kruden Verschwörungstherorien der Pharmaindustrie, meine Güte *kopfschüttel*
    Ich glaube, alle Frauen, die sich entschliessen einen Gen-Test zu machen weil es eine familiäre Vorbelastung gibt und die sich dann zu einer OP entschliessen, die sind mehr als dankbar EIN Risiko zu minimieren.

    Havanna + #male (*02.05) & #female (*02.03)
    Filzgleiter sind nur komprimierte Schafe

    --Ist Hotte S. noch im Amt und wenn ja, warum?--


    Wenn ich das Wort "Trottel" oder "Trotteln" schreibe, möge sich die geneigte Leserin dieses Wort in wienerisch denken.

  • Danke Irene, Krebbel und AlexaL!!


    villeundcoco: so "differenziert" kann man/frau auch nur schreiben, wenn man/frau nicht selbst betroffen ist.
    Statt differenziert würde ich das einfach "wenig empathisch" nennen.
    Und gleich den Sack zuzumachen mit kruden Verschwörungstherorien der Pharmaindustrie, meine Güte *kopfschüttel*
    Ich glaube, alle Frauen, die sich entschliessen einen Gen-Test zu machen weil es eine familiäre Vorbelastung gibt und die sich dann zu einer OP entschliessen, die sind mehr als dankbar EIN Risiko zu minimieren.


    Da schließe ich mich voll und ganz an. Und nicht, weil ich in einen undifferenzierten Mainstreamchor einstimme, sondern weil mir die jahrelange Begleitung von sterbenden Menschen mit Krebs genügend Zeit und Möglichkeiten geboten hat, mir eine Haltung dazu anzueignen. Und die lautet, dass ich mich für eine Mastektomie (keine Verstümmelung!) entscheiden würde.

    mache Pause - bin im Flohmarkt erreichbar! :)

  • Danke Irene, Krebbel und AlexaL!!


    villeundcoco: so "differenziert" kann man/frau auch nur schreiben, wenn man/frau nicht selbst betroffen ist.
    Statt differenziert würde ich das einfach "wenig empathisch" nennen.
    Und gleich den Sack zuzumachen mit kruden Verschwörungstherorien der Pharmaindustrie, meine Güte *kopfschüttel*
    Ich glaube, alle Frauen, die sich entschliessen einen Gen-Test zu machen weil es eine familiäre Vorbelastung gibt und die sich dann zu einer OP entschliessen, die sind mehr als dankbar EIN Risiko zu minimieren.


    Empathielos trifft es sehr gut. Ich finde, dass graue Theorie in diesem Moment eben genau das ist. Und auch durch die Begleitung einer Person bekommt man nur den äußeren Eindruck mit, nicht das innere Gefüge. Daher fällt es leicht das ganze eher wissenschaftlich und neutral zu betrachten und sich auf diese Sicht zurückzuziehen. Was dabei fehlt ist eindeutig die Empathie. Ich empfinde es daher nicht als differenziert, sondern als borniert. Und ja, ich schreibe borniert nun sehr bewusst, denn wer "Verstümmelung" als völlig legitime Bezeichnung für eine Amputation wählt braucht anscheinend eine dementsprechende Antwort um sich ein bisschen reflektiert zurückzuhalten.

    Girl keep your head up,
    We've still got miles to go,
    Were lead by starlight through,
    The rain and the snow.

  • Ihr zeigt sehr gut auf, dass die Äußerung einer abweichenden Ansicht hier unerwünscht ist. Diesen Eindruck hatte ich aber schon die ganze Zeit...


    Ganz im Gegenteil, villeundcoco, mich interessiert deine Meinung sehr, du hast sie bisher noch nicht geäußert. Was mich gestört hat, war deine Wertung von anderen Meinungen. Wie stehst du denn zu präventiven Mastektomien bei nachgewiesener BRCA und wie würdest du dich verhalten?

    mache Pause - bin im Flohmarkt erreichbar! :)

  • Ihr zeigt sehr gut auf, dass die Äußerung einer abweichenden Ansicht hier unerwünscht ist. Diesen Eindruck hatte ich aber schon die ganze Zeit...


    In den letzten Beiträgen ging es vor allem um den Begriff 'verstümmelt' sowie deine Aussage das es zu dem Thema eine 'Mainstream' Meinung gibt. Und kritisches Hinterfragen sollte doch immer möglich sein, oder?


    Ich bin sehr an einem Austausch interessiert. Würde mir aber wünschen das dieser ohne Begriffe auskommt die (meiner Meinung nach) abwertend rüber kommen. Es gibt hier Menschen die mit dem Thema noch keinen Kontakt hatten, Menschen die damit beruflich zu tun haben, Menschen die persönlich Betroffene kennen und Betroffene, Menschen die Angst haben, Menschen die sich nicht auskennen usw. Das sollten wir bei allen Beiträgen im Kopf haben.

    Liebe Grüße #sonne


    "I travel a lot; I hate having my life disrupted by routine." (C.S)

  • villeundcoco: so "differenziert" kann man/frau auch nur schreiben, wenn man/frau nicht selbst betroffen ist.
    Statt differenziert würde ich das einfach "wenig empathisch" nennen.
    Und gleich den Sack zuzumachen mit kruden Verschwörungstherorien der Pharmaindustrie, meine Güte *kopfschüttel*
    Ich glaube, alle Frauen, die sich entschliessen einen Gen-Test zu machen weil es eine familiäre Vorbelastung gibt und die sich dann zu einer OP entschliessen, die sind mehr als dankbar EIN Risiko zu minimieren.


    Ich habe ehrlichgesagt auch lange überlegt, ob ich schreiben soll, aus ebendiesem Grund, weil man wirklich das Gefühl bekommt, eine andere Meinung ist nicht erwünscht.
    Wieso ist es gleich eine Verschwörungstheorie, wenn man das Vorgehen der Pharmaindustrie in Frage stellt? Neben der Hilfe, die versprochen wird, geht es hier auch um ein knallhartes Geschäft und -ja- auch um viel Geld. Allein das reicht für mich zunächst, um Zweifel daran zu haben, dass wirklich alles so ist, wie versprochen. Und das was man über diese Firma im Netz findet, räumt meine Zweifel nicht aus.
    Der Test und die Schlussfolgerungen daraus werden hier als absolute Wahrheit gesetzt. Wer von den Verfechtern dieses Testes (also Ärzte usw.) hat wirklich selbst daran geforscht? Man glaubt einfach.
    Und wenn man Zweifel hat, dann ist man verantwortungslos bis borniert und man "verhöhnt" die Betroffenen. #gruebel
    Zwar nicht in diesem Fall, aber in einem anderen, bin ich auch betroffen. Ich habe mich gegen die Empfehlungen der gängigen Medizin gestellt, weil ich persönlich eine andere Auffassung von Gesundheit und Krankheit habe. Ich habe es abgeleht, mir ein Organ wegschneiden zu lassen, welches jeder Arzt mir lieber heute als morgen herausschneiden würde. Insofern weiß ich, wovon ich rede.
    Jeder muss so entscheiden können, wie er es mit seinem Wissen und seinen Überzeugungen verantworten kann. Da ist keiner mutiger oder verantwortungsvoller als der andere. Und keine Entscheidung ist richtiger als die andere. Leider gibt es aber doch so eine Art "mainstream", denn wenn man den Weg der gängigen Medizin nicht beschreiten will, dann ist das oft nicht ganz so einfach und man hat wirklich das Gefühl, gegen eine sehr starke Strömung zu schwimmen.

    Liebe Grüße von nivanna

    Einmal editiert, zuletzt von nivanna ()

  • Nivanna,


    die Frage ist ja immer noch, was ist daran "mainstream" zu wissen, dass frau eine hohe Wahrscheinlichkeit hat an einer potenziell tödlichen Krankheit leiden zu werden, im Laufe des Lebens?
    Für mich klingt das nach *na, na, na, ich werde nicht krank, das werden doch immer die Anderen*.


    Borniert ist für mich in dem Zusammenhang, dass frau/man einfach die Tatsache ignoriert, dass es solch genetischen Dispositionen gibt und es nur als "Geldmacherei der Pharmaindustrie" sieht.
    Dabei verdient doch die pöse, pöse Pharmaindustrie ja nun mal mehr Geld an einer/m Krebspatienten *bittere Ironie OFF*
    Und ich ich finde auch, dass es die Forschungsarbeit und Klinikarbeit der Ärzte in ein ziemlich mieses Licht stellt.


    Die Entscheidung ob eine Frau diesen Test macht und wie sie anschliessend damit umgeht, dass ist wirklich individuell und zu respektieren.
    Und ja, ich anstelle von Frau Jolie hätte mich ähnlich entschieden, weil ich weiß wie es sich anfühlt, wenn das Leben nicht mehr ganz so kuschlig und sicher ist und kleine Kinder ihre Mutter verlieren könnten. Dieses Gefühl sitzt sehr tief. Auch bei meinen Kindern!
    Das ist doch nicht mainstream?!
    Und wer ist überhaupt diese/r "man"?

    Zitat

    Man glaubt einfach


    Glaubst Du wirklich, dass sich eine Frau lustig unters Messer legt, nur weil ihr EIN Arzt da von "einer Möglichkeit" erzählt hat?
    Oder geht es darum sich mit seiner eigenen Meinung und Misstrauen zu Ärzten/Medizin/Forschung über Andere zu stellen?
    Immer noch, das finde ich wenig empathisch.

    Havanna + #male (*02.05) & #female (*02.03)
    Filzgleiter sind nur komprimierte Schafe

    --Ist Hotte S. noch im Amt und wenn ja, warum?--


    Wenn ich das Wort "Trottel" oder "Trotteln" schreibe, möge sich die geneigte Leserin dieses Wort in wienerisch denken.

  • Nivanna,


    die Frage ist ja immer noch, was ist daran "mainstream" zu wissen, dass frau eine hohe Wahrscheinlichkeit hat an einer potenziell tödlichen Krankheit leiden zu werden, im Laufe des Lebens?
    Für mich klingt das nach *na, na, na, ich werde nicht krank, das werden doch immer die Anderen*.


    Mir geht es überhaupt nicht darum, zu leugnen, dass es diesen speziellen Fällen eine hohe Wahrscheinlichkeit gibt, an dieser Krankheit zu erkranken. Ich meine nur, dass alle so viel Vertrauen in diesen Test legen, obwohl die Ermittlung dieser Wahrscheinlichkeiten mutmasslich nicht so einfach sind, wie es dort suggeriert wird. Die Folgen für die Frauen, die ein solches Ergebnis bekommen, sind aber immens.



    Borniert ist für mich in dem Zusammenhang, dass frau/man einfach die Tatsache ignoriert, dass es solch genetischen Dispositionen gibt und es nur als "Geldmacherei der Pharmaindustrie" sieht.
    Dabei verdient doch die pöse, pöse Pharmaindustrie ja nun mal mehr Geld an einer/m Krebspatienten *bittere Ironie OFF*
    Und ich ich finde auch, dass es die Forschungsarbeit und Klinikarbeit der Ärzte in ein ziemlich mieses Licht stellt.


    Die Pharmaindustrie ist nicht böse, sondern daran interessiert, Geld zu verdienen und zu expandieren. Wieso darf man diese Komponente nicht in Betracht ziehen, sobald es um "gute" Taten für schwerkranke Menschen geht? Außerdem geht es hier jetzt um diese spezielle Firma, umd die verdient an diesen Tests und nicht an den Krebskranken, soviel ich weiß.
    Ich habe hier keine allgemeinen Aussagen über Klinikärzte getroffen. Es scheint, wie man lesen kann, in diesem speziellen Fall so zu sein, dass unabhängige Forschung an diesem Gen nicht betrieben werden DARF. Darum ging es mir.



    Schade, dass du offensichtlich nicht alles gelesen hast, was ich geschrieben habe.

    Zitat

    Jeder muss so entscheiden können, wie er es mit seinem Wissen und seinen Überzeugungen verantworten kann. Da ist keiner mutiger oder verantwortungsvoller als der andere. Und keine Entscheidung ist richtiger als die andere.


    Es gibt aber "anerkanntere" Entscheidungen und eben welche, die bei den meisen Menschen nicht so anerkannt sind, weil sie nicht der gängigen Meinung entsprechen. So meinte ich das. Dieses zitierte "man glaubt einfach" bezog sich auf diesen speziellen Fall. Man glaubt, dass alles so ist, wie von den Herstellern angegeben, ohne es selbst nachprüfen zu können.

  • Ich finde die Entwicklung des Aktienkurses von Myriad Genetics Inc. kurz nach der Bekanntgabe der Jolie-Geschichte sehr interessant:


    http://www.finanzen.net/chart/Myriad_Genetics


    Ein Schelm wer Böses dabei denkt! Und dann noch der zeitliche Zusammenhang damit:


    http://www.pressetext.com/news/20130416015



    Zum Thema Brustkrebs:


    Meine Mutter ist 2010 mit 54 Jahren an Brustkrebs erkrankt, der Tumor war miniklein (weniger als 2mm) als er entdeckt wurde. Es fand eine OP statt und meine Mutter bekam eine Strahlentherapie. Die Maschinerie und Panikindustrie, in die sie mit der Diagnose geraten ist, hat mich persönlich sehr erschreckt, ebenso wie die Tatsache, dass jeder Arzt andere Vermutungen/Prognosen/Therapieansätze/etc. geäußert hat.


    In Bezug auf Frau Jolie bin ich der Meinung, dass jeder Mensch seine eigenen Entscheidungen treffen muss, die keinen etwas angehen. Nur, warum macht sie eine solche höchst private und intime Entscheidung öffentlich? Mir fällt da kein Grund ein, zumal ich bezweifle, dass irgendwer in der Öffentlichkeit einen Unterschied zwischen ihren alten und neuen Brüsten bemerken würde.


    Mir drängen sich einige Fragen auf:


    Wie viele Frauen lassen sich nicht testen und wissen gar nicht, ob sie Träger des Genes sind? Wie viele von denen, die ungetestet Träger sind, erkranken dann an Brustkrebs? Wie hoch ist die Zahl der Brustkrebsfälle, die sich von selbst wieder zurückbilden (ja, das gibt es nämlich auch!)?

  • Süddeutsche Zeitung: Das Ende der Angst


    Zitat

    Die Angst, dass sie Brustkrebs bekommen und sterben könnte, begleitete Nadja G. seit der Pubertät. Sie war 15 Jahre alt, als ihre Mutter an Brustkrebs starb. Ihre Cousine bekam die Diagnose mit 25, sieben Jahre später war auch sie tot. Weil eine Erkrankung bei jungen Frauen auf die Genmutation hindeutet, ließ sich schließlich die ganze Familie testen. "Alle Frauen in meiner Familie, die das Gen in sich tragen, sind an Krebs erkrankt", sagt G., "und von denen, die an Brustkrebs gestorben sind, ist keine 40 Jahre alt geworden." Sie verschränkt die Arme vor der Brust, es ist eine gruselige Statistik. Nur zwei verwandte Frauen mit dem Gen leben noch - sie ließen sich die Brüste amputieren und die Eierstöcke entfernen


    Quelle ebenda.


    Ich habe vor Längerem auf ARTE (Oder wars Phoenix?) eine Doku über eine französische Familie gesehen, in der sich die Frauen mit Mitte 20 bis Mitte 30 auch mit dieser Entscheidung rumgequält haben.
    Meines Wissens ist diese spezielle Brustkrebsart so aggressiv, daß es oft schon zur Metastasierung gekommen ist, wenn der Primärtumor entdeckt wird.


    Ich bin über manche menschenverachtende abwertende Äusserung hier ziemlich erschrocken. Die Brüste der Frau Jolie gehen eigentlich nur sie selbst etwas an. Ich wünsche ihr alles Gute.
    Ich würde genauso handeln, in meinem ersten Berufsleben als Krankenschwester habe ich auf der Onkologie einige Brustkrebspatientinnen begleitet.

    "Und hast du die Ausrufezeichen bemerkt? Es sind fünf. Ein sicheres Zeichen dafür, daß jemand die Unterhose auf dem Kopf trägt."


  • Solche Familienschicksale lesen sich wirklich sehr sehr traurig. Ein Aspekt, der hier noch gar nicht zur Sprache kam: Würde es mich als Trägerin einer solch aggressiven Genmutation treffen. dann hätte ich, sagen wir mal, erheblichen Klärungs- und Diskussionsbedarf, ob ich mich überhaupt fortpflanzen will. Angenommen, ich wäre nach der Familienplanung bereit zu dieser radikalen, präventiven Mastektomie - müßte aber gleichzeitig immer daran denken, daß es eines Tages auch meine To/öchter treffen wird. Zumindest die Qual dieser schweren Entscheidung. Nä. Ich kann das jetzt und hier natürlich nicht abschließend beantworten, aber es wäre ganz sicher ein zentraler Punkt meiner Überlegungen.