Gestationsdiabetes und Übelkeit

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  • Liebe Raben,

    irgendwie habe ich grade ein kleines Problem. Ich habe in der Schwangerschaft meiner Großen einen Gestationsdiabetes (oder Glukosetoleranzstörung) entwickelt, der war aber mit Ernährungsumstellung ganz gut in den Griff zu bekommen, ich musste kein Insulin spritzen.
    Weil ich auch in diese Schwangerschaft mit ziemlich viel Übergewicht gestartet bin, haben hat meine Hebamme mir geraten von Anfang an darauf zu achten, was ich so esse und dass es natürlich sein kann, dass es wieder so läuft.
    Nun habe ich heute und gestern mal ein paar Werte nach dem Essen gemessen (Gerät und Streifen hatte ich noch da), die waren meistens grenzwertig oder zu hoch. Scheint also dies mal schon recht früh in die falsche Richtung zu laufen :(
    An sich weiß ich ja nun auch, wie ich mich anders und besser ernähren sollte um das aufzufangen. ABER: Die Übelkeit hält sich hartnäckig. :S Ich mag schlicht und einfach kein Gemüse, kaum Fleisch,... An Kohlenhydraten gehen auch fast nur Dinge, die natürlich gar nicht sollten. Also Cornflakes, Toast/Weißbrot, Pommes,... genau das Gegenteil von gesund und abwechlungsreich also. Nur den Rest KANN ich einfach nicht essen. Habe heute mal ein gesundes Frühstück probiert, das bin ich gleich wieder los geworden.
    Nun weiß ich mir aber auch keinen rechten Rat. Wenn ich was esse, ist es das falsche. Wenn ich das falsche esse, erbreche ich es. Wenn ich nichts esse, ist mir ebenfalls bis zum erbrechen schlecht (ggf. werde ich dann halt Magensäure los). Jaa... irgendwie alles grade ziemlich bescheiden wie ich finde.
    Ging es hier vielleicht wem ähnlich? Oder hat sonst eine ne Idee für mich? Ich weiß nicht, wie lange die Übelkeit noch bleibt. Ich bin jetzt in der 15. Woche und hoffe, dass es nicht mehr lange sein wird. Die Hebi habe ich schon angerufen, die macht sich bis Montag mal Gedanken.
    Davon abgesehen scheint sich auch verändert zu haben, was ganz schlimm ist und was geht von den Werten. Nudeln sind jenseits von gut und böse (davon konnte ich bei der Großen immer viel essen), Brot ist zumindest grade im Rahmen. Habe nur leider zu wenig Teststreifen um mal über ein paar Tage hinweg zu experimentieren, was gut ist und was nicht.

    Hach, nervt mich heute grade alles etwas. :S
    Weiß auch nicht, was ihr jetzt machen sollt. Vielleicht meine Werte besser? #pfeif

  • Oh je, Du Arme...

    Mir ging es ähnlich in der zweiten Schwangerschaft, furchtbar übel und alles, was man behalten hat, hat hohe BZ-Werte gemacht. Was noch recht gut ging (sowohl vom Zucker als auch von der Übelkeit her) waren Kartoffeln mit Quark, davon habe ich mich mal eine Woche am Stück ernährt.
    Letztlich war ich aber richtiggehend erleichtert, dass ich ab der 18. Woche Insulin gespritzt habe, damit war die Essensauswahl wieder deutlich freier, weil ich auch "schlimme" Kohlenhydrate einfach runterspritzen konnte. Allerdings hatte ich keine Berührungsängste mit Spritzen, da ich auch vom Fach bin.
    Wenn Du jetzt schon hohe BZ-Werte nach dem Essen hast, lass Dich unbedingt bald zum Diabetologen überweisen, damit Du frühzeitig eingestellt wirst und vor allem auch wieder ausprobieren kannst, was für Dich an Kohlenhydraten passt und was nicht, da zu wenig KH-Aufnahme für Dich und das Baby auch nicht toll ist (Ketose), da gibt es auch Teststreifen dazu, um das zu messen. Da sollte man auf jeden Fall drauf aufpassen, vor allem wenn Du gerade viel erbrichst.
    Pommes sollten übrigens eigentlich gar nicht so schlimm sein für den Zucker, denn durch das viele Fett steigt der BZ-Spiegel langsamer, das könnte gehen, wenn Du dort Lust drauf hast (natürlich nicht als Dauerlösung, aber bis Du mal beim Diabetologen warst).

    Ich wünsch Dir, dass es Dir bald wieder besser geht!

  • Ich würde Dir auch dringend raten, Dich zu einem Diabetologen mit Spezialisierung auf Schwangerschaftsdiabetes überweisen zu lassen, damit möglichst schnell die passenden Maßnahmen ergriffen werden. Nachdem ich in meiner ersten Schwangerschaft nur zum Ende hin ganz wenig Insulin spritzen musste, sind bei der 2. Schwangerschaft schon ganz am Anfang die Werte entgleist und ich habe schon ab der 8 SSW gespritzt und zum Ende hin richtig viel. Bei der dritten Schwangerschaft ging es ganz ohne Insulin. Es kann also absolut verschieden sein und evtl. benötigst Du jetzt schon Insulin, um Dich angemessen ernähren zu können. Das kann sicher nur ein Spezialist feststellen.

  • Bei der letzten Schwangerschaft durfte ich auch recht bald meine Ernährung auf Gestationsdiabetes-geeignet umstellen und das über Weihnachten, während alle um mich rum leckere Sachen futterten. Ich hab zwischendurch bei Übelkeit oder kleinem Hunger gern Haselnüsse oder Walnüsse gegessen.

    Liebe Grüße, Lillian

    "Okay Hazel Grace?"

    Einmal editiert, zuletzt von Lillian (21. Juli 2012 um 00:27)

  • Sind die Teststreifen noch ok? Nur mal so ne Frage, bevor du dir unnoetig Gedanken machst.

    Ich hab gerade eine halbe Packung von der letzten Schwangerschaft weggeworfen, weil man meine nur 6 Monate nach dem Oeffnen verwenden soll.

  • Erstmal dankeschön für eure Antworten und Erfahrungen.

    Die Teststreifen sind noch ok. Die Dose ist zwar schon etwas länger auf (ca. 1 Jahr), allerdings habe ich extra geschaut, wie lange ich die noch verwenden darf und da steht nur, dass ich sie eben verschließen und nicht nach Ablaufdatum (ist erst in ein paar Monaten) verwenden soll. Ich benutze übrigens das Contour von Bayer.

    Eine Einstellung auf Insulin würde ich wenn es nur irgendwie geht vermeide, da wir eine Hausgeburt planen und für meine Hebi spätestens dann Schluss ist und ich halt ins Krankenhaus müsste (vermutlich inkl. früher Einleitung und dem ganzen Programm, das hatte ich bei meiner Großen schon durch und das ohne Spritzen). Davon abgesehen habe ich eine ziemliche Spritzen-Phobie und das wäre so in etwa das allerletze, was ich mir grade wünschen würde.
    Ich weiß, das sind egoistische Gründe und wenn er wirklich sein muss, muss es eben. Ich würde trotzdem gern versuchen es erstmal wieder mit der Ernährung in den Griff zu bekommen. Wie auch immer :S Ich habe ein wenig Angst davor, wenn ich jetzt zum Diabetologen laufe, der es dann erst gar nicht mit Ernährung versucht. Ich meiner 1. Schwangerschaft war ich da in einer Praxis, die mir scheinbar ziemlich viel Mist erzählt haben.

    Ich habe übrigens noch keinen ogtt gemacht (der im Moment auch definitiv wenig Sinn hätte, wie das enden würde weiß ich jetzt schon), sondern nur meine Werte nach und vor dem Essen gemessen. Würde ich so überhaupt eine Überweisung bekommen oder müsste ich den erst machen *schauder*? Dann könnte ich eh erst was machen lassen, wenn die Übelkeit irgendwann vorbei ist.

    Mann, die Kombination ist grade echt bescheiden :(

    Petrosilius, so viel erbreche ich übrigens nicht, solange ich mich an gewisse "Regeln" halte. Also nur das essen, was ich wirklich essen mag (=ungesundes), vor 14 Uhr keine Küche oder Wäsche machen, morgens nach dem Aufstehen erstmal ganz schnell was essen bevor die Übelkeit zu heftig wird und dann nix mehr geht.
    So komme ich schon ganz gut über den Tag und zu wenig KH nehme ich so sicher nicht auf. Nur eben leider die falschen. :S

  • Hallo NanaBaby,

    das klingt ja sehr anstrengend bei dir. Du hast mein ganzes Mitgefühl!
    Zum Gestationsdiabetes kann ich dir nichts sagen.
    Ich hätte nur die Idee, dass du bei der Übelkeit ansetzt, indem du z.B. zur Akupunktur (TCM) gehst. Ich hätte das als nächsten Schritt bei mir probiert, glücklicherweise hat alleine die Suche nach einem Therapeuten geholfen ( ;) ). Es soll Frauen geben, bei denen die Übelkeit dadurch sehr erträglich wurde.
    In meiner 1.SSW ging die Übelkeit schließlich in der 17.Woche weg - ich drück dir die Daumen

  • Ich würde Dir auch dringend raten, Dich zu einem Diabetologen mit Spezialisierung auf Schwangerschaftsdiabetes überweisen zu lassen, damit möglichst schnell die passenden Maßnahmen ergriffen werden. Nachdem ich in meiner ersten Schwangerschaft nur zum Ende hin ganz wenig Insulin spritzen musste, sind bei der 2. Schwangerschaft schon ganz am Anfang die Werte entgleist und ich habe schon ab der 8 SSW gespritzt und zum Ende hin richtig viel. Bei der dritten Schwangerschaft ging es ganz ohne Insulin. Es kann also absolut verschieden sein und evtl. benötigst Du jetzt schon Insulin, um Dich angemessen ernähren zu können. Das kann sicher nur ein Spezialist feststellen.

    Das würde ich dir auch raten, evtl. Bekommst du dort auch eine Ernährungsberatung, vielleicht gibt es noch Sachen die du essen kannst die dir noch nicht in den Sinn gekommen sind.
    Bei mir wurde es übrigens auch erst ab der 16./17 SSW besser mit der Übelkeit.

    Edit weil weiter gelesen. Um einen OGTT wirst du wohl nicht rum kommen, allerdings würde ich mir eine andere Praxis suchen, wenn das beim letzten mal so doof gelaufen ist. Ich denke eigentlich schon das sie sich auch erst mal auf eine Ernährungsumstellung einlassen würden, da du es ja übelkeitsbedingt auch noch nicht wirklich probieren konntest.

    Liebe Grüsse
    Nani

    Zwillis (September 2005)

    Einmal editiert, zuletzt von Nani (21. Juli 2012 um 09:23)

  • Es ist Aufgabe eines ordentlichen Diabetologe, es, wenn Du es möchtest, zuerst über eine Ernährungsberatung/-umstellung und, ganz wichtig, Bewegung, zu versuchen, die Werte in den Griff zu bekommen. Wenn Du beim letzten Arzt kein gutes Gefühl hattest, such Dir einen neuen, wie gesagt, am besten, einen der viel Ahnung von Schwangerschaftsdiabetes hat. Das ist in der Behandlung anders als normale Diabetes.

    Ich kann Deine Gedanken sehr gut nachvollziehen, denn ich war auch 2 x in dieser Situation. In der 2. Schwangerschaft war es einfach aussichslos, inkl. Einleitung 14 Tage vor ET. In der dritten hat es gut geklappt, inkl. GH-Geburt.
    Die höchste Priorität hat die Gesundheit des Kindes. Und wenn der Stoffwechsel der Mutter gestört ist, ist diese nicht gesichert. Die Geburt ist nur ein kurzer Moment im Vergleich zur Schwangerschaft und dafür würde ich kein Risiko für das Kind eingehen. Nur in enger und vertrauensvoller Abstimmung mit einem Experten, kann der optimale Weg gefunden werden.

    Ich musste übrigens in der 2. und 3. Schwangerschaft keinen oGTT machen, weil meine gemessenen Werte eindeutig gezeigt haben, dass ich eine Stoffwechselstörung habe. Dafür brauchte die Ärztin keinen oGTT als Bestätigung, um das zu wissen.

    Mit Übelkeit kenne ich mich nicht so aus. Ich würde Dir erstmal viel Bewegung empfehlen. Wirklich alles, was möglich ist, zu Fuß erledigen. Kleine Mahlzeiten, am besten aller 2 h und danach wieder bewegen. Wenn Du einen festen Willen hast, das Spritzen vermeiden zu wollen, geht das wahrscheinlich, wenn überhaupt, nur mit viel Disziplin.

  • Das mit der Akkupunktur hört sich wirklich nicht schlecht an, leider ist hier (Dorf) die Auswahl nur seehr begrenzt. Auf Deutsch: Nicht vorhanden. :S Und ich habe zeitlich keine Möglichkeit da ohne meine Große irgendwo hinzufahren. Meine Hebamme macht leider keine Akkupunktur.
    Ich erinnere mich aber, dass sich bei der Maus damals die Übelkeit auch recht lange gehalten hat, wie lange genau weiß ich aber nicht mehr. Ich hoffe zumindest, dass es damit bald vorbei ist und das mit der Ernährung dann deutlich einfacher wird. Mal wieder Gemüse essen ist sicher auch sonst nicht verkehrt #pfeif

    Freda, dank dir für deine ausführliche Antwort. Das mit der Bewegung ist mir bewusst, aber bisher hält sich nicht nur die Übelkeit sondern auch die Müdigkeit hartnäckig bei mir (falle gleich vom Stuhl und werde nach dem Post auch ins Bett kriechen) und im Moment schaffe ich es nichtmal auch nur halbwegs was im Garten zu machen weil ich entweder schlichtweg zu fertig dafür bin (2. Tageshälfte) oder mich gleich ins Beet übergeben müsste (1. Tageshälfte). Komischerweise wird die Übelkeit bei Bewegung schlimmer?? #confused Fragt mich nicht, woran DAS liegt. Aber eigentlich müsste es dann ja demnächst auch besser werden. Habe auch schon Bewegungsprogramm auf dem Schirm, sobald es mir irgendwie möglich ist. Wollte so gern auch Schwimmen gehen und Yoga machen :S

    Besonders Angst macht mir wirklich die Geburt. Bei meiner Großen lief das hauptsächlich WEGEN dem Diabetes ziemlich viel schief. Einleitung kurz vor Termin, Kind war noch nicht so weit und ist nicht richtig ins Becken gerutscht, Geburtsstillstand, Kaiserschnitt. Deswegen dann starke Bindungsprobleme, stillen hat nicht geklappt,... das volle Programm. Ich weiß, die Gesundheit des Kindes ist natürlich das wichtigste. Aber der Geburt hängt auch eine Menge und ich würde diesen Weg dies mal ungern wieder so beschreiten müssen (auch wenn ich natürlich nicht weiß, ob das nicht alles ganz anders kommen würde). Die Angst ist einfach da :S

    Ich habe heute übrigens nochmal ein wenig gemessen um ein Gefühl dafür zu bekommen und werde nicht recht schlau aus allem. Die Werte sind teils so komplett unterschiedlich (habe übrigens nun auch neue Streifen besorgt zur Sicherheit), dass ich auch nicht mehr weiter weiß. Mal hab ich nach ner Mahlzeit total niedrige Werte, mal nach der gleichen am nächsten Tag total hohe. #confused Mal wegen wenig KH hohe werte, mal mit vielen KH niedrige und so. Richtig kreuz und quer. Kann das auch noch mit der Hormonumstellung und/oder der Übelkeit zusammenhängen? Bei meiner Großen hatte ich erst ab der 26. Woche gemessen, da war ich also schon deutlich weiter.

  • kleiner ernährungstipp: magst du heidelbeeren? das war in der ersten ssw mein frühstück. heidelbeeren mit quark. heidelbeeren sind unfassbar gut für den zuckerwert :D
    bei kohlehydraten jeglicher art waren meine werte jenseits von gut und böse, egal wie wenig ich gegessen hab. deswegen hab ich mein frühstück so ersetzt. und dann zur ersten zwischenmahlzeit gabs ne scheibe brot..von bananen (hatte ich zuerst, im müsli und die waren auch die werte-killer) auf nüchternen magen wird mir außerdem tierisch über, auch unschwanger.. #confused

    ich müsste auch langsam mit ernährungsumstellung anfangen. hab aber noch so gar keine motivation..
    dir wünsche ich, dass die übelkeit schnell vorbei ist.

  • Ich verstehe sehr gut, dass Du gerade aufgrund der Übelkeit den OGTT vermeiden möchtest. Wäre es vielleicht eine Option, den Test zu Hause zu machen? In der eigenen Umgebung zu sein, falls es einem schlecht werden sollte, ist vielleicht wenigstens etwas angenehmer als in einer Praxis, auf dem Heimweg von dort o.ä. Ich habe das auf Anraten meiner Hebamme so gemacht. Bei bedenklichem Ergebnis hätte sie mich dann zum Diabetologen geschickt, aber dem war zum Glück nicht so.

  • Besonders Angst macht mir wirklich die Geburt. Bei meiner Großen lief das hauptsächlich WEGEN dem Diabetes ziemlich viel schief. Einleitung kurz vor Termin, Kind war noch nicht so weit und ist nicht richtig ins Becken gerutscht, Geburtsstillstand, Kaiserschnitt. Deswegen dann starke Bindungsprobleme, stillen hat nicht geklappt,... das volle Programm. Ich weiß, die Gesundheit des Kindes ist natürlich das wichtigste. Aber der Geburt hängt auch eine Menge und ich würde diesen Weg dies mal ungern wieder so beschreiten müssen (auch wenn ich natürlich nicht weiß, ob das nicht alles ganz anders kommen würde). Die Angst ist einfach da

    Das kann ich gut nachvollziehen... Bei mir war es so, dass in der ersten Schwangerschaft der Diabetes erst am Tag vor Geburt festgestellt wurde. Bei 37+5 hatte ich einen Blasensprung, letztlich Vakuum bei Geburtsstillstand, Dammriss III° etc. Die Grosse war dann auch unterzuckert, recht gelb, hatte eine Trinkschwäche und viel zu viel abgenommen. Wir haben letzlich mehrere Wochen ewig versucht zu stillen, abgepumpt und zugefüttert, eine wirklich anstrengende, schwierige Zeit für uns alle.

    Beim zweiten Mal mit Insulin ab der 18. Woche war es eine Traumgeburt. Am Abend vor der geplanten Einleitung Wehen, Blasensprung und nach nicht mal einer halben Stunde im Kreissaal war der Kleine da, wir haben ihn direkt angelegt, stillen klappt prima. Am Tag drauf sind wir nach Hause gegangen.

    Ich hadere jetzt noch ziemlich mit der verpassten Diagnose und bin so traurig für die Grosse, dass sie so einen blöden Start hatte.

    Wie auch immer, ich möchte nur mit meinem Beispiel zeigen, dass man auch mit Diabetes und Insulin eine gute Geburt haben kann, ich bin aber mit recht viel Angst Richtung Geburt gegangen.

    Jetzt ist aber sicherlich erstmal wichtig, dass es Dir besser geht. Mir haben auch am Anfang vor allem die tiefen BZ-Werte bzw. die starken Schwankungen Übelkeit gemacht, mir hat geholfen, wirklich regelmässig zu essen. Vielleicht kannst Du ja auch mal messen, wenn Dir besonders übel ist, um zu schauen, ob das einen Zusammenhang haben kann.

    Ich habe heute übrigens nochmal ein wenig gemessen um ein Gefühl dafür zu bekommen und werde nicht recht schlau aus allem. Die Werte sind teils so komplett unterschiedlich (habe übrigens nun auch neue Streifen besorgt zur Sicherheit), dass ich auch nicht mehr weiter weiß. Mal hab ich nach ner Mahlzeit total niedrige Werte, mal nach der gleichen am nächsten Tag total hohe. Mal wegen wenig KH hohe werte, mal mit vielen KH niedrige und so. Richtig kreuz und quer. Kann das auch noch mit der Hormonumstellung und/oder der Übelkeit zusammenhängen? Bei meiner Großen hatte ich erst ab der 26. Woche gemessen, da war ich also schon deutlich weiter.

    Ganz unterschiedliche Werte bei gleichen Mahlzeiten hatte ich auch. Ich habe dann die KH gewogen, manchmal war es dann doch nicht so gleich. Ein Phänomen hat mir noch meine Diabetologin erklärt, je durchgegarter etwas ist, desto extremer der BZ-Anstieg. Bei mir waren besonders unterschiedlich Nudeln, die am ersten Tag noch ordentliche BZ-Werte gemacht haben, am nächsten Tag nach Aufwärmen und damit bestimmt nicht mehr so al dente wie am Vortag war der BZ völlig entgleist. Andere Ursache für unterschiedliche Werte kann die Menge an Eiweiss bzw Fett sein, die man dazu isst, beides sorgt für einen langsameren BZ-Anstieg.

    Die Müdigkeit war bei mir übrigens mit der besseren BZ-Einstellung bei mir auch viel besser.

    Es ist schon eine richtig blöde Erkrankung, die auch noch bei jeder anders verläuft. Such Dir jemand, dem Du ein bisschen besser vertraust als Deiner letzten Praxis. Wenn Du magst, habe ich hier noch einen sehr guten Fachartikel über Gestationsdiabetes, der alles sehr gut zusammenfasst, bei Interesse schick ich ihn Dir gerne per PN.

  • Ich kann Petrosilius zustimmen, dass man auch bei insulinpflichtigem Diabetes und Einleitung eine "normale" Geburt haben kann (allerdings halt nicht GH oder Hausgeburt), ohne Komplikationen. Das hat miteinander nicht unbedingt was zu tun.
    Und jetzt wo Petrosilius es schreibt, fällt mir auch ein, dass die Übelkeit vielleicht auch ein Unterzuckerungsanzeichen sein kann. Also Du isst, Deine BZ-Werte steigen zu stark an. Dein Körper fährt die Insulinproduktion hoch und schießt über das Ziel hinaus. Damit fällt der Blutzuckerwert zu stark ab und Du hast dann sehr niedrige Werte, die auch zu Übelkeit führen. Da kann es helfen, schnelle KH z.B. Traubenzucker oder Banane zu essen, um das abzufangen.

    Ich habe hier übrigens noch 2 DVDs für Schwangerschaftsyoga, stehen auch im Rabenflohmarkt ;) .

  • Mensch, danke fürs Mut machen #knuddel
    Ich weiß natürlich, dass eine schöne Geburt erstmal wenig mit der Diabetes zu tun hat. Aber trotzdem... unterschwellig werde ich die vermutlich so schnell nicht los. Zumal ich mir soooo sehr eine Hausgeburt wünsche und das so meine persönliche Vorstellung einer rundum schönen Gegburt ist und sollte der Diabetes zu schlimm werden, geht das natürlich nicht mehr :S
    Ich danke dir, Petrosilius für deinen kurzen Bericht, das macht jedenfalls Mut. :)

    Übrigens ein interessanter Gedanke mit der Übelkeit und den BZ-Werten, der ist mir noch gar nicht gekommen. Würde aber Sinn machen, weil die Übelkeit meist schlimm ist, wenn ich zu lange nichts gegessen habe (morgens eben und auch im Laufe des Tages immer mal wieder). Das werde ich auf jeden Fall mal überprüfen und mir ggf. versuchen kleine Zwischenmahlzeiten anzugewöhnen. Naja, versucht habe ich es schon, aber meistens nicht gefunden, das ich irgendwie essen wollte #augen Auf jeden Fall noch ein Grund "gute" KH zu den Mahlzeiten zu essen um den schnellen Anstieg und Abfall zu vermeiden.

    Das mit den unterschiedlichen Werten nach der Mahlzeit war bei mir am schlimmsten beim Brot (oder am auffälligsten eben). Jedes mal die gleiche Menge des gleichen Brotes gegessen und komplett andere Werte. Aber ich habe auch irgendwann mal was gelesen, dass Fett und Eiweiß da Einfluss haben, kam mir nur gar nicht so in den Sinn. Ein Grund evtl. dann eher fettreiche Beläge zu wählen oder?

    Petrosilius, den Artikel nehme ich gern! Habe gestern auch noch einen ausgegraben, einen sehr ausführlichen und wissenschaftlichen, aber der hat mir auch schon ein wenig geholfen. Der war sogar von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (oder so ähnlich) und hat einige Dinge richtig gerückt, womit die mich damals beim Diabetologen wahnsinnig gemacht haben. Z.B. dass die Messtoleranz dieser kleinen Geräte bei ca. 20 % liegt 8I Und die haben wegen 1 oder 2 Punkten drüber schon ein Theater gemacht und alles. Naja, da stand auch einiges zu den Folgen und der Behandlung drin, dass die Grenzwerte der Entwicklung des Kindes angepasst werden sollen usw. War damals ja auch alles nicht der Fall. Naja, aber ich freue mich jedenfalls sehr über noch mehr Input.

    mel_kane: Ne, Heidelbeeren mag ich nicht, aber trotzdem danke für den Tipp. Bin leider (oder grade Gott sei Dank?) kein Obstesser. Wünsche dir aber ebenfalls viel Erfolg bei der Umstellung!

    rheinländerin: Ich habe damals nach der Schwangerschaft den OGTT auch daheim gemacht und würde es jetzt auch erstmal so machen. Allerdings kann ich mit einer Wahrscheinlichkeit von 100 % sagen, dass ich das Zeug entweder sofort los werde oder alternativ nach einer sehr kurzen Zeitspanne. Das hat weder zuhause noch woanders Zweck, soland ich morgens so schnell was zu essen brauche.

    Freda, danke für das Angebot mit den DVDs :D Ein paar Übungen kenne ich auch noch aus meiner 1. Schwangerschaft, da habe ich das auch gemacht. Würde aber trotzdem gern so einen Kurs machen. Den zahlt hier eh die Krankenkasse, ich komm mal raus und der Schweinehund hat keine Ausrede doch auf dem Sofa zu hocken #pfeif
    Immerhin wird das Wetter jetzt endlich mal besser, da kann ich mich doch eher nochmal aufraffen spazieren zu gehen mit der Großen oder so.

    Sagt mal, ab wann bin ich eigentlich unterzuckert? War das nicht unter 65 oder so? Habe damals zum Glück keine Probleme damit gehabt und deswegen wenig Ahnung. #schäm

  • Oben hab ich es schon mal geschrieben, aber jetzt noch mal etwas ausführlicher. Gegen die Übelkeit hat mir geholfen, immer wieder zwischendurch was zu essen und nicht auf die großen Mahlzeiten zu warten, das hat geholfen. Meistens ein paar Nüsse. Oder eine Scheibe Käse, oder ein bißchen Müsli mit Milch (aber hier muß man vorsichtig sein, dass es kein gesüßtes Müsli ist oder eins mit vielen Trockenfrüchten). Das ist mir schon sehr schwer gefallen, ich esse sonst eher ungesund.

    Kohlenhydrate zusammen mit Fett gegessen sind besser als nur Kohlenhydrate, es steigt der Blutzuckerspiegel nicht ganz so schnell an.
    Trotzdem immer auf die Gesamtkalorien achten, den mit Gestationsdiabetes sollte man nicht so viel zunehmen.

    Liebe Grüße, Lillian

    "Okay Hazel Grace?"

  • Oben hast du geschrieben, du hast gesundes Frühstück probiert und bist es gleich wieder losgeworden. Was war denn das? Es gibt ja mehrere Möglichkeiten eines gesunden Frühstücks (Mittagessens/Abendessens), vielleicht finden wir ja was für dich, was du nicht erbrichst.

    Einen Diabetologen solltes du aber aufsuchen. Vielleicht gibt es was beim Messen zu beachten, vielleicht zählen andere Abstände oder Grenzwerte für eine Stunde nach dem Essen, zwei Stunden nach dem Messen. Er dir Ernährungsalternativen zeigen.

    Warum willst du den Blutzuckertest nicht machen? Wird dir übel von dem Zeug oder der langen Wartezeit danach? Bei dem Zeug gibt es ja 2 Varianten. Roter Saft, den man fertig kauft und zu Hause noch in Kühlschrank stellen kann, den finde ich besser. Dann gibt es noch das beim Arzt frisch angerührtes durchsichtiges Zeug, das werde ich mir nie wieder andrehen lassen *schüttel*. Ansonsten ging es bei mir komischerweise nach dem Zeug trinken mit Übelkeit und Hunger.

    Liebe Grüße, Lillian

    "Okay Hazel Grace?"

    Einmal editiert, zuletzt von Lillian (22. Juli 2012 um 10:12)

  • Sagt mal, ab wann bin ich eigentlich unterzuckert? War das nicht unter 65 oder so? Habe damals zum Glück keine Probleme damit gehabt und deswegen wenig Ahnung. #schäm


    Schau mal hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Hypoglyk%C3%A4mie. Ja, unter 65 beginnt die Unterzuckerung.

    Ich habe in den letzten beiden Schwangerschaften auch Yoga-Kurse gemacht. Das ist wirklich eine feine Sache. Aber eben nur 1 x in der Woche. Das bringt für die Diabetes eben nicht so viel. Deshalb habe ich schon versucht, mind. alle 2 Tage auch zu Hause was zu machen. Und das hat sich bis heute gehalten (obwohl die Diabetes ja wieder weg ist).

    Freda mit dem Jan-Feb-Mär-Trio (01/05 + 02/08 + 03/12) #love

    Ich kaufe und verkaufe im Rabenflohmarkt

    Einmal editiert, zuletzt von Freda (22. Juli 2012 um 10:13)

  • Lilian, ich will den Test schon machen, das Problem ist eher, dass ich nicht machen kann. Und mir wird sowohl von dem Zeug schlecht (mag im Moment so gut wie gar nichts Süßes essen/trinken, den roten Saft kenne ich aber) als auch von der Wartezeit. Wenn ich morgens nicht SOFORT nach dem Aufstehen etwas esse, wird mir entweder so übel, dass lange Zeit gar nichts mehr geht oder ich übergebe mich eben gleich. Und wenn ich dann zusätzlich zu der Übelkeit, die dann kommt, das Zeug trinken soll.. allein bei der Vorstellung könnte ich jetzt schon rennen.

    Das "gesunde" Frühstück war übrigens eine Scheibe Mehrkornbrot mit Aufschnitt. Müsli oder Cornflakes mag ich nicht, ebenso wie Quark oder Joghurt. Um das eigentlich Brot komme ich vermutlich beim Frühstück nicht drumherum.
    Bei den anderen Mahlzeiten habe ich da ja deutlich mehr Auswahl an Beilagen, Fleisch, Gemüse und so weiter. Da finde ich es meist leichter was passendes zu finden, zumindest wenn es eben bald besser wird.

    Im Moment esse ich meist 3-4 Mahlzeiten und keine Zwischenmahlzeiten. Lange Zeit hatte ich zwischendurch weder Hunger noch Appetit, so dass automatisch dann Hauptmahlzeiten dabei rausgekommen sind. Langsam kommt aber immerhin der Hunger wieder und ich werde das versuchen mit mehr kleinen Mahlzeiten.

    Das mit den Gesamtkalorien kenne ich auch schon so, habe damals bei meiner Großen auch ziemlich viel abgenommen in der Schwangerschaft dadurch. Leider hatte ich auch meistens Hunger, weil ich nur so wenig essen durfte. :( Habe ich in keiner guten Erinnerung behalten. Komischerweise waren damals Zwischenmahlzeiten gar nicht erlaubt, ich durfte nur 3 mal am Tag was essen und dann auch nicht viel wegen den Werten. Das regeln andere Diabetologen scheinbar anders.

    Freda, ja, leider ist das nur einmal die Woche und klar bringt es nicht viel. Aber besser als gar nichts #pfeif Bis dahin werde ich mal schauen, wie ich das einbauen kann mit mehr Bewegung und Kleinkind #augen

    Habt ihr eigentlich immer 1 oder 2 Stunden nach dem Essen gemessen? In dem Artikel, den ich gestern gelesen habe, stand, dass es prinzipiell egal ist und keine Auswirkungen hat. Es gelten dann natürlich andere Grenzwerte, aber man kann es machen wie man will. Ich habe immer nach 1 Stunde gemessen damals.

  • Da würde ich den Test auch nicht machen.

    Mehrkornbrötchen/Vollkornbrötchen mit Butter/Margarine + Käse oder Wurst, geht das? Als Brötchen hab ich das immer lieber gegessen zum Frühstück als dasBrot. Es könnte sogar gehen, Vollkornbrötchen mit Butter/Margarine mit etwas Marmelade. Das muß Marmelade/Fruchtaufstrich sein mit hohem Fruchtanteil, so 70 %, die herkömmliche hat meist nur 50 %. Marmelade mit so hohem Fruchtanteil gibts z. B. von Darbo. Da mußt du dann schauen, wie die Werte sind, kann sein dass es nicht geht oder nur die ersten Wochen, aber so bekommt man die Übelkeit-Zeit vielleicht rum. Ich kenn das, ich konnte so bis zur 16. Woche viele Sachen auch gar nicht essen.

    3 Mahlzeiten nur ist ganz schön heftig.. Selbst als ich in meiner ersten Schwangerschaft die letzten 4 Wochen im KH verbringen mußte und die Zuckerwerte selbst mit hohen Insulindosen nicht in den Griff zu bekommen waren, durfte ich noch 2 kleine Zwischenmahlzeiten essen. Jetzt gehts ja erst mal darum, die Wochen mit Übelkeit zu überbrücken und da empfehle ich dir wirklich, zwischendurch was Kleines zu essen.

    Gemessen habe ich immer 2 Stunden nach dem Essen.

    Liebe Grüße, Lillian

    "Okay Hazel Grace?"