Hallo,
unser Sohn ist 8 Jahre alt, in der 3. Klasse und (vor allem in Mathe) überdurchschnittlich begabt.
Man kann ihn wohl als Hochleister bezeichnen, denn abgesehen von Sport hatte er in allen Fächern eine Eins auf dem Zeugnis.
Auf Hochbegabung haben wir ihn (bisher) noch nicht testen lassen, da es einfach keinen Anlass dazu gab.
Nun hatten wir in der letzten Woche Elternsprechtag und seine Lehrerin hat uns geraten, ihn überspringen zu lassen (von der 3. Klasse direkt aufs Gymnasium), weil sie sich Gedanken darüber macht, wie sie ihn im 4. Schuljahr noch beschäftigen soll.
Wir haben dies mit unserem Sohn ausführlich besprochen und er möchte auf gar keinen Fall überspringen.
Er ist in seiner Klasse sehr gut integriert, ist glücklich und geht sehr gerne zur Schule.
Die Schule bedeutet für ihn keinerlei Herausforderung (eigentlich in keinem Fach), aber er macht trotzdem klaglos seine Hausaufgaben und ist auch sehr selbstständig und gut organisiert.
Allerdings denke ich, dass es nur deshalb keine Probleme in der Schule gibt, weil wir ihm nachmittags in vielen Bereichen so viel Beschäftigung und Anregung ermöglichen, dass er glücklich und ausgelastet ist.
Er spielt zwei Instrumente, geht zum Fußball und zum Schwimmen, belegt Bastelkurse und geht zur Kindergruppe in der Gemeinde.
Ich betone, dass er das alles gerne macht und er BRAUCHT all diese Anregungen und Beschäftigungen, um mit sich zufrieden zu sein.
Man kann also sagen, dass für ihn die Schule morgens eher wie ein Hobby ist und die Nachmittage bieten ihm die Herausforderungen, die er dort nicht bekommt.
Tja, nun sieht die Lehrerin aber keinen Sinn mehr darin, dass er weiterhin am Matheunterricht teilnimmt. 8I
Sie meint, dass ihm das rein gar nichts mehr bringt, hat ihm nun die Bücher für die 4. Klasse gegeben, die er aber auch schon zur Hälfte durchgearbeitet hat.
Er soll sich also in Mathe komplett eigenständig 'weiterbilden' und braucht auch nicht mehr die HA zu machen, die die anderen Kinder machen, sondern soll dann zu Hause jeweils 40 Minuten in seinen eigenen Heften arbeiten.
Wenn die anderen Mathe haben, kann er die Klasse ruhig verlassen und sich einen ruhigen Raum suchen, wo er für sich arbeiten kann.
Trotzdem hat sie im Gespräch mit ihm betont, dass er sie jederzeit fragen soll, wenn er Fragen hat und sie ist auch wirklich sehr offen für alles und macht sich auch Gedanken darum, wie man ihm gerecht werden kann.
Nun frage ich mich aber, ob das der richtige Weg ist.
Zum einen macht es mir ein bisschen Sorgen, dass er dann ja über ein Jahr lange keinen Matheunterricht haben wird - ist das nicht ein bisschen 'komisch'?
Hmm, was macht er denn dann in der 4. Klasse, wenn er mit seinen Matheheften durch ist?
Das ist alles gar nicht so einfach und vielleicht habt ihr ja Tipps, was man in solch einem Fall machen kann.
Ich bin ja wirklich sehr froh, dass er immer so fleißig ist und alle Aufgaben erledigt, die man ihm gibt, aber vielleicht hat er irgendwann einfach keine Lust mehr darauf und langweilt sich nur noch und das ist auch das, was der Lehrerin Sorgen macht.
Er hat ja noch ein ganzes Jahr Grundschule vor sich und man kann ihn ja auch nicht zwingen, ein Jahr zu überspringen, zumal er auch noch der Jüngste in seiner jetzigen Klasse ist.
Sollten wir noch irgendwelche anderen Maßnahmen ergreifen oder ihn doch mal auf Hochbegabung testen lassen? Aber für den Alltag bringt uns das Ergebnis ja eigentlich auch nichts.
Über ein paar Gedanken dazu würde ich mich sehr freuen!
LG,
murmel