SPON gegen Cosleeping

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    • Offizieller Beitrag

    Man zählt immer gerne Rauchen und Stillen als Faktoren auf, aber es gibt viele andere Faktoren, die auch auf ein erhöhtes Risiko hindeuten, aber die man gar nciht beeinflussen kann.
    So haben Frühgeborene ein deutlich erhöhtes SIDS Risiko oder das Erstgeborene von Zwillingen. Ausserdem sterben mehr Knaben, mehr Herbstgeborene und Drittgeborene.
    Ausserdem haben Kinder von sehr jungen Müttern ein erhöhtes Risiko.


    Unser Kind wurde obduziert. Man fand teilweise Organabweichungen, die sich u.U. auf das Immunsystem auswirken konnten. Ausserdem verschiedene Strepptoken, Staphylokokken im Innenohr. Man vermutete, dass das sich auf den Todeszeitpunkt auswirkte, aber alles nicht Todesursache war. Insofern spielte die leicht erhöhte Wärme, die mein Mann und ich auf unser Baby abstrahlten schon eine Rolle, weil sie zum Anstieg der Keime beitrugen. Keine Ahnung.


    Da man bei SIDS Babys vermehrt leichte Normabweichungen z.b. bei Organen feststellte, lässt es sich schon vermuten, dass da bereits in der Schwangerschaft eine Disposation gelegt wird.


    Das diese Babys ein "wackeliges" System haben, dass bei leichten Überbelastungen halt kippt. So erkläre ich mir das zumindest ;)

  • Ist das denn so?
    Also, daß dort keine Babys an SIDS sterben oder nennt man es nur anders, gibt es keine Statistiken, keine Untersuchungen dazu?


    ich weiss es nicht. ich weiss auch nicht, ob es dazu studien gibt. sinnvoll wäre es ja. ich hab das noch aus irgendeinem artikel, den ich vor jahrhunderten mal gelesen habe, wo co-sleeping propagiert wurde unter anderem mit der info, dass in ländern, in denen das "schon immer" praktiziert wird, die sidsrate gegen null tendiert.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Das Erstgeborene von Zwillingen?
    Mehr Herbstgeborene und mehr Drittgeborene?
    Interessant.
    Und es zeigt auch noch mal, wie wenig Einfluß man manchmal hat.



    Wenn ich also davon ausgehen müsste, dass unser Kind so oder so an SIDS gestorben wäre, dann bin ich doch irgendwie froh, dass es bei uns passieren musste und nicht im Zimmer nebenan.


    und wenn ich dann TATSÄCHLICH ein Kind habe, dass an SIDS stirbt, bedeutet das, das ich meines Lebens nicht emhr froh werde, weil mir das Risiko bekannt war und ich dann quasi dran schuld bin?



    Dann würdest Du es hoffentlich irgendwann so sehen können wie Daroan.




    Oh man, was für ein trauriges Thema, ich bin einmal mehr froh, daß Isebrand (und unsere anderen Kinder) aus dem Hochrisiko Alter raus ist (sind)

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

    Einmal editiert, zuletzt von Bryn ()

  • Und vor kurzem kam eine Studie raus, die mal die ganzen sogenannten Co-Sleeping-Todesfälle, die sich z.B. auf dem Sofa o.Ä. ereigneten, rausrechnete. Da schnitten die alleine schlafenden Kinder deutlich schlechter ab als die, die im (entsprechend gehandhabtem) Familienbett schliefen, die Todesrate war drastisch erhöht.


    Aber darüber redet natürlich kein Mensch. Kann man den Leuten ja kein Babyzimmer für €2000 mit verkaufen... #augen



    das ist spannend, haste da ne Quelle?? Wir wollen ja demnächst das Üben anfangen also muss ich den meinen langsam mal davon überzeugen dass Baby natürlich bei uns schläft

    Mäh! mit Pubertier (12/04) und kleinem Räuber (07/14)

  • @Trüffel: Es ist eben ganz natürlich, dass ein Kind eng bei der Mutter schläft. Das ist das vorgesehene innere "Programm". Ich bin sicher, dass dieses jahrtausendelang erprobte Modell seine Vorzüge hat, auch heute noch.
    Beim ersten Kind haben wir am Anfang noch das 3-R-Schlafen durchgezogen. Mit dem Ergebnis, dass das Kind einen Schiefhals hatte und monatelang zur Physiotherapie musste. Nr. 2 und 3 haben dann in Seitenlage an Mama gekuschelt geschlafen.


    Und ich denke auch, dass es eine angeborene Neigung zu Atemproblemen gibt, die SIDS verursacht. Fälle, in denen ein Kind erstickt wird, sind ja kein SIDS und gehören gar nicht in so eine Statistik mit rein.


    Aber interessant ist es schon, dass der Unterschied nach Herausrechnen aller anderen Faktoren so hoch ist. Die Frage ist ja auch, wie es gemacht wurde.
    Z.B. ist bei gestillten Kindern der Unterschied genauso groß, wie bei ungestillten oder bei termingerecht geborenen Kindern genauso hoch wie bei zu früh geborenen Kindern usw.
    Ich denke, da spielen so viele Faktoren eine Rolle, dass es gar nicht möglich ist, eine "saubere" Statistik zu erstellen.

  • das ist spannend, haste da ne Quelle?? Wir wollen ja demnächst das Üben anfangen also muss ich den meinen langsam mal davon überzeugen dass Baby natürlich bei uns schläft


    *klick*



    @Trüffel: Du musst das Baby natürlich wach ins Bett legen, damit es sich einschlafstillen gar nicht erst angewöhnt. Weiß doch jeder. #stumm

    Das Sams (05/2005) + Don Blech (01/2008 )



    mit dabei seit 6.9.2004

  • Hier mal ein Statement von UNICEF, das die Risikoerhöhung um den Faktor 5 relativiert:
    http://www.unicef.org.uk/BabyF…new-bed-sharing-research/


    Ich bin übrigens absolut FÜR das gemeinsame Schlafen. Ich finde es aber gefährlich aus einer Art "ideologischer" Haltung heraus, generell jede Kritik oder Hinweise auf mögliche Gefahren nicht anzunehmen.


    Ein Zitat aus der o.g. Stellungnahme:


    "4. Given the authors are advocating that parents should not bed-share, an alternative environment observed in other studies is to feed the baby at night on the sofa or an armchair (and sometimes fall asleep). The authors have chosen not to present this data but the risk associated with such an environment is far greater than co-sleeping in a parental bed.



    There is strong evidence that breastfeeding and bed-sharing have an interdependent relationship and the issue of what to discuss with parents regarding parent-infant bed sharing is controversial and confusing. Bed-sharing has advantages and dangers and views are informed by culture and personal belief."


    (Ich kann vom Handy leider keine Zitatfunktion nutzen)

    • Offizieller Beitrag

    SIDS in anderen Ländern: natürlich gibt es überall SIDS. Aaaaber: SIDS ist ja schwammig. Sicher ist ja nur, dass die Babys nachher tod sind. Aber was da genau passiert ist, oder eben nicht passiert ist, kann man ja ohne genaue Obduktion nicht feststellen. Wie kann sich ein sehr armes Land es leisten, jedes Baby, dass unerwartet stirbt so genau zu untersuchen? Dass man einen Herzfehler ausschliessen kann? Oder ein Toxic Shock Syndrom? Oder Fremdverschulden, z.B. Schütteln? Werden denn Todesfälle in so jungem Alter überall gemeldet?


    Bei uns war es ja so, dass das Krankenhaus den Todesfall melden musste. Es kam die Kantonspolizei, die uns noch im KH verhörte. Es gab eine Obduktionsanordnung von der Bezirksanwaltschaft. Wir mussten Robin ins Rechtmediznische Institut bringen, wo er bis aufs kleinste untersucht wurde, Gewebeproben entnommen und auch behalten wurden, es gab einen mehrseitigen Bericht.
    So ein Vorgehen kann sich nur ein "reiches" Land leisten. Und nur so können einigermassen verlässliche Zahlen gemeldet werden. Andere Länder melden eben keine Zahlen, weil keine vorhanden sind.

  • Ich hab irgendwann mal gelesen, dass es in Japan allgemein üblich ist, dass die Kinder sogar bis zum 10. Lebensjahr bzw. bis zum Beginn der Pubertät mit den Eltern das Bett teilen und dass dort die SIDS-Rate eher niedrig ist. Hab aber jetzt grad keine Zeit, nach der entsprechenden Statistik zu googlen. Vielleicht kennt sie hier noch wer?

  • Schwertlilie, die aussage kenne ich auch. Stand glaube ich auch in Schlafen und wachen.


    Ich habe jetzt die Stellungnahme von UNICEF uk gelesen und muss gestehen, mein englisch reicht nicht.
    Gibt es jemanden, der die Punkte mal zusammen fassen könnte?


    Ich kann mir das sodeutlich erhöhte Risiko auch kaum vorstellen. das natürlichste kann doch nicht das gefährlichste sein.

    Die meisten Edits wegen der Autokorrektur vom Smartphone #pfeif

  • Das ist SpiegelOnline, was erwartet ihr von einem erzkonservativen Schmierenblatt?

    *unterschreib*

    "Guck mal, hier ist ein bisschen Grün für Deine Kaninchen."
    "Mama, die essen nur Blau!"

  • Ich könnte mir ja vorstellen, dass es was mit Federbetten zu tun hat. Davor hat mich meine Hebi ganz explizit gewarnt. Und wenn es stimmt, dass Herbstkinder häufiger betroffen sind, könnte das passen ...

  • @kathi27: Hat Deine Hebi noch mehr zu den Federbetten erzählt, das würde mich sehr interessieren. Ich hab aus dem Gefühl heraus vorher neue Federbetten gekauft, das ist echt ein riesen Unterschied zu dem alten zerbröseltem Zeug #schäm

    Leben allein genügt nicht, sagte der Schmetterling, Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume muss man haben. (Hans Christian Andersen)
    Ich habe dich so lieb! Ich würde dir ohne Bedenken eine Kachel aus meinem Ofen schenken.
    Joachim Ringelnatz

  • Ich denke man darf jetzt auch nicht den Fehler machen, da jetzt unbedingt einen Kausalzusammenhang zwischen FamilienBett und SIDS zu sehen. Ich finde das auf jeden Fall sehr wichtig, darüber zu sprechen, aber es könnte ja auch ein weiterer Faktor den Zusammenhang zwischen Familienbett und SIDS beeinflussen. Z b könnte es ja so sein, dass Kinder, die mit einem möglicherweise schon von Geburt an bestehenden SIDS Risiko eher mit ins Familienbett genommen werden, weil sie die Nähe der Eltern mehr brauchen. Vielleicht, weil sie einen unregelmäßigeren AtemRhythmus haben und die Eltern sich besser fühlen, wenn sie das Kind bei sich haben, oder weil das Kind schlimmer schläft oder was auch immer.
    Ich finde es müsste einfach noch mehr Studien dazu geben; was die Kinder, die an SIDS gestorben sind, noch gemeinsam haben jenseits von Bett, Rauchen, Medikamenten und Stillen.

  • Stellungnahme von Unicef UK zu dieser Metastudie:


    1. die 5 verwendeten (älteren) Studien haben keine Daten zu vorherigem Drogenkonsum der Eltern erhoben und nur 2 der Studien haben den Alkoholkonsum einbezogen, daher keine Aussage über den Zusammenhang von Drogen-/Alkoholkonsum und SIDS möglich. Es gibt aber Hinweise auf diesen Zusammenhang.


    2. keine der Studien erhob den Alkoholkonsum unmittelbar vor dem letzten Schlaf oder ob der alkoholisierte Elternteil direkt neben dem Baby schlief. Alkoholkonsum der Mutter direkt vor dem letzten Schlaf wurde nur bei 2/5 der befragten Mütter erhoben. Außerdem Studien nicht vergleichbar im Hinblick auf kulturelle, zeitliche und nationale Unterschiede bei Alkoholkonsum.


    3. fehlende Daten beim Vergleich Raucher/Nichtraucher und die Wahrscheinlichkeit für SIDS bei Nichtraucherkindern ist zu hoch berechnet in der Metastudie (für genaueres ist mein Statistikwissen zu löchrig, sorry)


    4. die Alternative zum Co-Sleeping ist oft das Stillen auf einem Sessel oder dem Sofa, welches mit einem weit höheren Risiko für SIDS behaftet ist, darauf wird in der Studie allerdings gar nicht eingegangen


    Unicef UK ändert seine Empfehlungen aufgrund dieser Studie NICHT

  • Danke Thumbelina!


    Ich hatte gestern einen kurzen Artikel im Wissensteil in der SZ dazu gelesen und mich gefragt, wie die Hintergründe zu der Studie aussehen.

    Viele Grüße
    Samy (mit Mädchen *05, Junge *07 und Junge *11)

  • Noch ergänzend: Unicef UK sagen in ihren Empfehlungen natürlich auch, dass der sicherste Ort ein Kinderbett direkt neben dem Elternbett sei. WENN sich Eltern fürs co-sleeping entscheiden, dann aber x, y, z beachten (die üblichen Warnungen, nicht bei Alkoholkonsum, flache Oberfläche, keine Kissen usw.).

  • @kathi27: Hat Deine Hebi noch mehr zu den Federbetten erzählt, das würde mich sehr interessieren. Ich hab aus dem Gefühl heraus vorher neue Federbetten gekauft, das ist echt ein riesen Unterschied zu dem alten zerbröseltem Zeug #schäm


    Sie sagte, dass, wenn das Baby unter ein Federbett gerät, zuviel Kohlenstoffdioxid eingeatmet wird und zuwenig Sauerstoff während es meist wenig ausmache, wenn das Kind unter eine atmungsaktive Baumwolldecke gerate. Das liegt wohl an der Dicke des MAterials einerseits und daran, dass sich so eine Daunendecke über das Gesicht "formt" während die Baumwolldecke das weniger tut, Keine Ahnung, wie seriös das ist/ war #weissnicht .

  • Vielen dank thumbelina!


    Aber sagt mal, dann sagt doch UNICEF was ganz anderes über die Studien, als spon.
    Da wird doch behauptet, weitere risikofaktoren wie rauchen und Alkohol gab es nicht?
    Während UNICEF sagt, da wurde nichts berücksichtigt.
    Oder verstehe ich da was falsch (im Moment habe ich das Gefühl, ich merke deutlich, dass stillen Einfluss auf die hirnleistung hat;))

    Die meisten Edits wegen der Autokorrektur vom Smartphone #pfeif