Insulinpflichtige Schwangerschaftsdiabetes und Hausgeburt

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  • Hallo.


    Ich habe morgen einen Termin bei meiner Diabetologin und übermorgen mit meiner Hebamme. Aber ich brauche jetzt schon Antworten!


    Zunächst zu meiner Situation: Ich bin in der 16. Woche mit meinem 2. Kind schwanger. Da ich bereits in der letzten Sws eine Gestationsdiabetes entwickelt habe, die ich durch bewusste Ernährung gut regulieren konnte und ein normal entwickeltes Kind auf die Welt gebracht habe, bin ich jetzt bereits in der 13. Woche zum Zuckerbelastungstest gegangen. Der wurde dann allerdings nicht gemacht, da mein Nüchternwert bereits bei 92 mg/dl (im kapillaren Blut gemessen) lag und damit zu hoch war.
    Tagsüber sind meine Werte o.k. (1h nach den Mahlzeiten zwischen 80 und 120, meistens sogar unter 100, nach meiner Diabetologin dürfen sie bis 140). Nur Nachts und Morgens schwanken sie zwischen 90 und 100. Hier sollen sie unter 90 mg/dl liegen.
    Ich bin nicht Übergewichtig (und war es noch nie), bin unter 30 Jahre alt, in meiner Familie gibt es Niemanden der eine (gewusste) Diabetes hat, ich habe keine Probleme mit dem Blutdruck (auch in der letzten Sws nicht) und auch ansonsten passe ich nicht wirklich in die Risikogruppe.



    Morgen werde ich wahrscheinlich Insulin für die Nacht verordnet bekommen und bin dann eine "insulinpflichtige Gestationsdiabetikerin", die dann keine Möglichkeit mehr zur Hausgeburt hat. Ich finde das so gemein!


    Macht es einen Unterschied für mich oder mein Baby ob ich die "super" Werte durch eine Ernährungsumstellung oder durch Insulin erreiche? Warum ist eine Hausgeburt im ersten Fall möglich, im Letzteren aber ausgeschlossen?


    Kennt ihr Hebammen die trotzdem eine Hausgeburt begleiten? Welche Argumente bringen diese an?


    Ihr, die ihr auch eine Diabetes in der Sws hattet und Insulin spritzen musstet, hattet ihr Komplikationen während der Sws, Geburt oder eure Babys danach?
    Habt ihr Mittel/Wege gefunden euren Blutzucker zu senken?


    Kann mir jemand ein Forum mit dem Schwerpunkt Hausgeburten empfehlen, in dem ich ggf. noch einmal nachfragen kann? Und ein Forum das sich allgemein um Diabetes dreht und in dem nette Leute schreiben, suche ich auch. Denn ich werde ja in den nächsten Jahren auch ohne Schwangerschaft sehr wahrscheinlich eine Diabetes entwickeln.


    Kennt ihr gute/informative/kritische Internetseiten oder Bücher, die ihr mir empfehlen könnt?



    Ich bin gespannt auf eure Antworten!

  • Bevor du dir jetzt den Kopf darüber zerbrichst, ob HG oder nicht, würde ich mal den Termin abwarten. Vielleicht können ja zu hohe Morgenwerte über eine spätabendliche Abendmahlzeit (Kleinigkeit) reguliert werden.


    Ich hatte einen insulinpflichtigen Gestationsdiabetes, Hausgeburt wollte ich eh nicht, da wir hier ein wunderbares Privatsanatorium (nur für Frauengeschichten :)) haben, in dem ich mit Hebamme und meinen FA entbinden konnte, der Diabetes stand dem nicht im Wege. Ich hatte beim OGTT ziemlich hohe Werte, danach wurde ein Tagesprofil gemessen und ich wurde auf Insulin eingestellt. Nach einer Zeit nahm ich Insulinmengenkorrekturen selbst vor und hatte diese und die Werte super im Griff - die Termine auf der entsprechenden Ambulanz habe ich dann in Rücksprache mit meinem Arzt bleiben lassen. Wobei hier in Ö viel engere Grenzwerte gelten als in D.


    Ich hatte während der Schwangerschaft und auch bei der Geburt keine Probleme, Tochter kam mit 2,5 kg eine Woche vor Termin innerhalb von 1.5 h absolut fit zur Welt. Mir wurde zB auch nie ein 'echtes' Krankenhaus mit Kinderstation empfohlen (wobei die Kinderklinik fast in Gehweite des Sanatoriums liegt).


    Bewegung senkt den Blutzucker. Ich bin übrigens immer schon untergewichtig, war aber bei der Schwangerschaft 35 Jahre.

  • Vielleicht jetzt überflüssig, Du scheinst ja schon sehr informiert, aber ich schreib's trotzdem mal:
    Wann isst Du denn abends das letzte Mal?
    Ich hatte in der letzten Schwangerschaft eine Glukosetoleranzstörung (Vorstufe zum Gestationsdiabetes) und habe festgestellt, wenn ich meine letzte Mahlzeit früh am Abend eingenommen habe und/oder ganz ohne Kohlenhydrate (große Gemüsepfanne), dann waren die morgendlichen Blutzuckerwerte zuverlässig unter 90. Ansonsten drüber.
    Vielleicht lässt sich ja auch bei Dir da noch was drehen, sodass Du um das Insulin und die Hausgeburtsdiskussion herum kommst.

  • Also ich habe keine Hebamme gefunden die unter den Umständen eine Hausgeburt begleitet hätte und ich habe viel telefoniert und gefühlt das halbe Internet durchgelesen. Solltest du eine entdecken freue ich mich über eine PN. :)


    Gesundheitlich gab es weder beim Gnom noch bei mir Komplikationen.


    Für mich wäre die einzige Möglichkeit gewesen ums Insulin drumherumzukommen vollständig auf Kohlenhydrate zu verzichten, selbst auf Milchprodukte, da kann ich dir also nicht weiter helfen.

  • Ja, da gibt es schon recht wunderliche Dinge.


    Ich hatte auch eine Zeit lang einen zu hohen Morgenwert, der sich im Verlauf der Schwangerschaft lustigerweise verändert hat.


    Viel Bewegung soll helfen, bei mir nicht. #confused
    Was half, war spät abends oder sogar Nachts (ich wurde eh dauernd wach, wegen Vielstillerei) noch mal ein fetthaltiger Snack...


    ....und ein neues Blutzuckermessgerät!


    Ich habe das Ding aus der letzten Schwangerschaft (nicht alt, meine Beiden sind ja nur 18 Monate auseinander) noch mal benutzen wollen und das war wohl trotz neuer Messstreifen schon zu alt #stumm
    Neuskalierung ist ein Witz bei Schwangerschaftsdiabetes, weil der Toleranzbereich viel zu hoch ist und wenn es wichtig ist, ob 79 oder 81 dann schaut man schon mal genauer ;)
    Also aus dem Fenster schmeissen!


    Ich habe drann drei ausprobieren können und mich für das Messgerät mit den "sympatischsten" Werten entschieden #schäm (da ging es echt nur drum, ob, 79 oder 82 oder 84 oder so)


    Zwei Monate später war aber alles wieder besser und ich brauchte den mitternächtlichen Snack gar nicht mehr!


    Der Grund für mein "Dahinterklemmen" war auch hier der Wunsch, im Geburtshaus entbinden zu dürfen, also nicht im KH.
    Konnte ich dann trotzdem leider nicht, aber das hatte ganz andere Gründe...


    Alles Gute für Dich!

    "Die größte Kunst ist, den Kleinen alles, was sie tun oder lernen sollen, zum Spiel und Zeitvertreib zu machen."
    John Locke, 1632-1704

    Einmal editiert, zuletzt von Watership ()

  • Frag doch mal im "Hausgeburtsforum.de".
    Dort geht es allgemein um Hausgeburten, außerklinische Geburten.
    Natürlich kommt auch dort eine KH-Geburt oder Kaiserschnitt immer wieder vor.
    Ich finde es nett dort! Eine Anmeldung lohnt sich in jedem Falle.


    Zu deinen Fachfragen kann ich wenig beitragen. Ich kenne persönlich keine Hebamme, die das macht. Das muss aber nichts heißen.
    Ich bin selber Kinderkrankenschwester und kenne von der Arbeit im wesentlichen die Kontrollen der Babys nach der Geburt.
    Die Babys können schon (müssen aber nicht) heftige Probleme mit dem BZ in den ersten 3 Tagen haben.
    Meistens solange, bis die Frau richtig gut Milch hat. Bis dahin müssen sie engmaschig kontrolliert werden und meistens zugefüttert.
    Außerdem hat sich nach 3Tagen die kindliche Bauchspeicheldrüse etwas normalisiert (produziert ja in der SchwScha für dich mit Insulin).


    Ein Kind das richtig unterzuckert ist nicht witzig und kann auch schon mal bös enden...


    Ich kann aber deinen Wunsch nach der HG sehr nachvollziehen.
    Wenn morgen dein Termin ist, würde ich ab jetzt keine kohlenhydratreichen Lebensmittel mehr zu mit nehmen. Vielleicht ist damit dein Wert morgen gut und du bekommst vielleicht die Chance ein Blutzucker-Tagesprofil über zwei Tage hinweg zumachen.
    Sind diese Werte im Rahmen, brauchst du erst mal kein Insulin und die Entscheidung für oder gegen die HG vertagt sich noch etwas.


    Schreib doch zu diesem Tema noch mal "MissT" an. Sie ist auch Kinderkrankenschwester und arbeitet auf einer Wöchnerin-Station.
    Vielleicht kann sie dir weiterhelfen.

  • Danke schon mal für eure Antworten!


    Den letzten Termin bei der Diabetologin hatte ich am Donnerstag. Dort wurde besprochen das ich bis morgen auch min. einmal in der Nacht den BZ messe um zu sehen wie er sich im Verlauf der Nacht entwickelt. Eben um zuschauen ob ich jetzt mit einem Kurz- oder Langzeitinsulin eingestellt werde.
    Die Sache mit dem Insulin scheint also schon beschlossene Sache zu sein.


    Kohlenhydrate esse ich eh nur noch durch Obst, Gemüse und Milchprodukte. Sonst wären meine Werte grottig.


    Ja, mein größter Ernährungsfehler ist wirklich, dass ich abends zu spät esse. Aber selbst wenn ich den Wert dann durch Bewegung in die 80ger runterhole, steigt er in den nächsten Stunden wieder in die 100ter. :(


    Auch wenn sie mir morgen Insulin verschreibt, werde ich echt noch mal eine Woche gezielt versuchen die Werte mit abends weniger essen und tägliche Bewegung zu regulieren. Meine Freundin hat mir einen Crosstrainer geschenkt, so dass es mir leichter fallen sollte.



    Aber ich würde so gerne verstehen, warum bei gleichen Werten eine Hausgeburt ohne Insulin geht, aber mit nicht. #confused


    Danke für den Tipp mit den Hausgeburtsforum! Da werde ich mich heute Abend mal ein wenig umschauen.


    Ich hatte auch eine Zeit lang einen zu hohen Morgenwert, der sich im Verlauf der Schwangerschaft lustigerweise verändert hat.

    Oh! hoffentlich ist das bei mir auch so!!!


    Mein Messgerät ist o.k. Mein Altes hat auch verzerrte Werte angezeigt. Das Neue haben wir in der Praxis mit dem Gerät abgeglichen das das venöse Blut misst. Hier liegt also auch keine Möglichkeit mehr.



    Danke, Lilifee, ich warte mal noch ein paar Antworten ab, dann werde ich mich ggf. bei MissT melden.

  • Ich denke, es ist so: Wenn dein Körper es schafft, nur durch eine gezielter Ernährungsumstellung im Rahmen zu bleiben, produziert deine Bauchspeicheldrüse noch genügend Insulin.
    Brauchst du aber bereits den nächsten Schritt, nämlich die Insulinspritzen, ist das ein Zeichen dafür, dass deine Bauchspeicheldrüse erschöpft ist. Die körpereigene Insulinproduktion reicht nicht mehr aus.
    Wenn du dies unbehandelt lässt, muss dein Baby mit seiner (unreifen) Bauchspeicheldrüse für dich mitarbeiten.
    Das führt zu einer Überlastung!
    Im schlimmsten Falle kann das ein Diabetes bei deinem Kind auslösen (im Kindesalter!).


    Bei der Hausgeburt ist es ja so: Die Hebamme ist nach der Geburt nur noch kurz da. Dein Kind braucht aber eine tagelange, engmaschige Kontrolle. Deshalb lehnen die meisten Hebammen dies ab.
    Die Gefahr eines "plötzlichen Kindstodes" ist zu hoch.
    Und auch du bist mit deinen Werten unter der Geburt vielleicht nicht konstant. Was ja völlig normal wäre.
    Es ist einfach eine riesengroße Anstrengung!
    Vielleicht brauchst du eine Glucose-Infusion und/oder zusätzliche Insulingaben. Das ist dann einfach ein Bereich, der mehr in die medizinische Abteilung gehört.

  • Danke Lillifee, für deine Worte. Das war mir so noch nicht bewusst.


    Ich verabschiede mich immer mehr von meinem Wunsch nach einer Hausgeburt. Es tut schon ganz schön weh. Weil ich echt schiss vorm KH habe und sehr schlechte Erfahrungen bei meiner ersten Geburt gemacht habe.
    Aber ich komme wohl nicht darumherum mir über Alternativen Gedanken machen. Da es in der Region in der ich wohne keine Beleghebammen mehr gibt, fällt mir eigentlich nur noch ein, eine Doula um bestand zu bitten.

  • Guten Morgen!

    Viel Bewegung soll helfen, bei mir nicht.
    Was half, war spät abends oder sogar Nachts (ich wurde eh dauernd wach, wegen Vielstillerei) noch mal ein fetthaltiger Snack...


    Und was hast du dann so z.B. verspeist?




    Ihr anderen Gestationsdiabetikerinne, hattet ihr regelmäßig Werte unter 80?

  • Du wirst in der Schwangerschaft normalerweise zuerst auf ein Langzeitinsulin eingestellt, je nach Werten erst einmal am Tag, oft dann auch auf zwei Dosen verteilt, wenn das nicht mehr reicht, kommt noch ein Mahlzeiteninsulin dazu. Das Langzeitinsulin soll verhindern, dass die grossen Blutzuckerspitzen überhaupt erst auftreten, ist somit günstiger für die Einstellung. Das Problem unter der Geburt ist nun das Langzeitinsulin, das ja weiterhin im Körper bleibt. Unter der Geburt wird eine Glukose-Insulin-Infusion unter stündlicher Kontrolle gegeben, damit der Blutzucker tief bleibt, das Kind also nicht gegenregulieren muss und somit nach Geburt in einen Unterzucker kommt. Für die Mutter fallen mit der Geburt der Plazenta die ganzen diabetogenen Hormone, die ja von dort kommen, weg, das LZ-Insulin ist aber weiterhin da, so dass auch dort eine relevante Gefahr eines Unterzuckers besteht. Das Ganze braucht recht viel Erfahrung und ziemlich viele Kontrollen, damit dabei niemand unterzuckert. Bei mir waren es am Vortag der Geburt noch insgesamt 80 Einheiten Insulin, als wirklich sehr, sehr viel, am Tag nach Geburt habe ich nix mehr gebraucht.

  • Nur kurz, da ich zum eigentlichen Thema nichts beitragen kann, aber das hier:

    Im schlimmsten Falle kann das ein Diabetes bei deinem Kind auslösen (im Kindesalter!).


    stimmt einfach nicht.


    Ein Gestationsdiabetes kann viele (auch weniger schöne) Dinge beim Kind auslösen, aber ganz sicher keinen Typ I - Diabetes.


    Meine Tochter hat im Alter von 3 Jahren Typ I bekommen. Ich war auf diversen Schulungen, in zwei Rehas, habe 1.000de Bücher und Internetseiten gelesen - aber diese Aussage stimmt einfach nicht.


    Was richtig ist: 9% der Gestationsdiabetikerinnen entwickeln in den folgenden Jahren einen Typ II (!!!) - Diabetes.

    Liebe Grüße von Diana #sonne


    mit G. (06/2008 ), M. und E. (09/2013)

    Einmal editiert, zuletzt von dorfbaby ()

  • Und es gibt einen statistischen Zusammenhang zwischen Gestationsdiabetes (auch eingestelltem!) und Übergewicht im Kindesalter, und dann wiederum einen statistischen Zusammenhang zwischen Übergewicht und Diabetes mellitus Typ 2. Es wird eine Verbindung vermutet zwischen Gestationsdiabetes bei der Mutter und einem höheren Risiko, einen Typ-2-Diabetes im Kindesalter zu haben. Insofern ist die Aussage von Lillifee nicht falsch.


    Lillifee hatte ja nicht ausdrücklich geschrieben, dass sie einen Typ 1 meint. Ein Typ 1 wird tatsächlich nicht durch Gestationsdiabetes ausgelöst.

  • Aha - na dann.


    Ich persönlich gehe bei "Diabetes im Kindesalter" (leider) durch persönliche Betroffenheit immer von einem Typ I aus. Ist ja im Kindesalter auch der "häufigere" wenn man das so sagen kann. Dann sorry...

    Liebe Grüße von Diana #sonne


    mit G. (06/2008 ), M. und E. (09/2013)

    Einmal editiert, zuletzt von dorfbaby ()

  • Ihr anderen Gestationsdiabetikerinne, hattet ihr regelmäßig Werte unter 80?


    Warum müssen die Werte bei dir unter 80 sein?


    Eigentlich heißt es ja, dass ein nüchternzucker bis 92 in Ordnung ist, solange die anderen Blutzuckerwerte auch in Ordnung bleiben. Wenn allerdings ein Gestationsdiabetes diagnostiziert wird,bzw. das fetale Wachstum weiterhin übermäßig ist, soll die Gestationsdiabetikerin auf einen Nüchternwert von unter 85 eingestellt werden. Ich habe noch nie gehört, dass der unter 80 sein muss. Finde ich auch nicht zielführend - mir z.B. geht es bei einem Nüchternzucker unter 80 auch unschwanger echt schon schlecht. Offiziell bin ich da natürlich nicht unterzuckert, aber mein Wohlfühl-Nüchternwert läge bei 83 (nur als Beispiel).


    dorfbaby
    ist ja auch richtig, was du geschrieben hattest. Dass du als Betroffene erst mal vom juvenilen Diabetes ausgehst, ist ja auch irgendwie logisch. Und hat ja auch direkt ganz andere Auswirkungen, jugendliche Typ2-Diabetiker können durch reine Ernährungsumstellung, viel Sport und Abnahme ja schon super viel erreichen.

    Einmal editiert, zuletzt von Trüffel ()

  • Ok, hatte mich wohl etwas unklar ausgedrückt.
    Ich wollte eigentlich auch gar nicht so ins medizinische Detail gehen. Für Sesam sind die anderen Antworten direkt "Rund - um - die - Geburt" ja auch viel wichtiger.

  • mir z.B. geht es bei einem Nüchternzucker unter 80 auch unschwanger echt schon schlecht. Offiziell bin ich da natürlich nicht unterzuckert, aber mein Wohlfühl-Nüchternwert läge bei 83 (nur als Beispiel)


    Ist das nur bei einem Gestationsdiabetes keine Unterzuckerung? (Ich weiß, dass da die Werte etwas enger sein müssen.)
    Also, ich meine, es ist keine Hypoglykämie - das ist klar. Aber eine Unterzuckerung KANN es mMn schon sein. Eine Unterversorgung der Zellen mit Zucker kann gut schon bei 70er-80er-Werten (3,8 - 4,4 mmol) passieren.

    Liebe Grüße von Diana #sonne


    mit G. (06/2008 ), M. und E. (09/2013)

  • Ich hatte in allen drei Schwangerschaften Diabetes. Die ersten beiden waren auch insulinpflichtig, bei der zweiten habe ich wirklich viel spritzen müssen.
    In der dritten Schwangerschaft hat es dann ohne Insulin geklappt und ich konnte im GH entbinden, obwohl ich hier auch extremen Druck von den Klinikärzten bekommen habe, die Schwangerschaft spätestens zum ET durch Einleitung im KKH zu beenden (glücklicherweise hat sich das Kind schon eine Woche vor ET auf den Weg gemacht).


    Meine Kinder hatten alle keine Probleme bei und nach der Geburt. Ich habe auch keine Infusion zur BZ-Kontrolle im KKH bekommen und musste auch nicht länger bleiben für eine engmaschige Kontrolle des Kindes. Dessen BZ wurde nach der Geburt geprüft und damit war das Thema erledigt. Also praktisch gab es auch bei den Kindern, die nach einer insulinpflichtigen Gestationsdiabetes geboren wurden, bei MIR keinerlei medizinische Interventionen.


    Schau mal hier sind die Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe und der Deutschen Diabetes-Gesellschaft:
    http://www.awmf.org/uploads/tx…tionsdiabetes_2011-08.pdf. In Kapitel 7 steht alles zur Geburtsplanung, u.a.

    Zitat

    Schwangere mit insulintherapiertem GDM müssen richtlinienkonform in einem Perinatalzentrum LEVEL 1 oder 2 entbunden werden (Härtegrad A).

    Ich glaube nicht, dass Du eine Hebamme findet, die diese Richtlinie umgeht.


    Du schreibst, dass Du Kohlenhydrate nur noch über Obst und Milchprodukte zu Dir nimmst (Gemüse enthält keine Kohlenhydrate! oder meintest Du Kartoffeln?).
    Das kann auf Dauer zu einer Unterversorgung bei Dir führen und dazu, dass schädliche Ketone freigesetzt werden.
    Der menschliche Körper braucht Kohlenhydrate, gerade auch in der Schwangerschaft.
    Es gibt Keton-Teststreifen für den Urin, die zeigen, ob ein KH-Mangel vorliegt.
    Es ist keine gute Idee, um des Ziels außerklinische Geburt willen, hier eine Unterversorgung zu risikieren.


    Ich hatte nie Probleme mit den Nüchternwerten, deswegen kann ich dazu nicht viel sagen. Außer vielleicht, dass es am besten ist, die Kohlenhydrate mit etwas fettreichem am Abend zu verbinden, also z.B. Vollkornbrot mit Butter.
    Mir hat in der letzten Schwangerschaft auch eindeutig Bewegung geholfen. Also z.B. direkt nach dem Frühstück erstmal 2 km zügig gelaufen (Kind zur Schule gebracht), Aquagymnastik, Yoga ...

  • Gemüse enthält keine Kohlenhydrate!


    Das stimmt nicht, Freda. Fast jedes Gemüse enthält KH in kleineren oder größeren Mengen. Möhren z.B., Tomaten, Paprika, Kürbis....die enthalten alle Kohlenhydrate. Hülsenfrüchte sogar in wesentlichen Mengen.


    Obst enthält wiederum so viele KH, dass ich empfehlen würde, die Obstmahlzeiten vormittags zu essen. Milchprodukte enthalten Laktose, das ist nur ein Zweifachzucker, der so leicht gespalten ist, dass ich da auch gucken würde, nicht zu viel davon zu mir zu nehmen.


    Prinzipiell (also zum Thema Geburt) würde ich übrigens tatsächlich empfehlen im KH zu entbinden, der Mechanismus einer drohenden Unterzuckerung bei dir wurde ja schon erklärt. Und auch generell - ein eingestellter Gestationsdiabetes ist NICHT dasselbe wie ein gesunder Stoffwechsel. Die Reaktionen auf Stoffwechseländerungen, Blutzuckeränderungen SIND träger bzw. nicht mehr vorhanden. So sehr ich den Wunsch nach einer außerklinischen Geburt verstehen kann, aber das würde ich auch nicht machen. Ich finde jetzt nicht, dass man mit sehr gut eingestelltem Diabetes gleich in ein Perinatalzentrum Level 1 muss, ich finde, ein Level 2 (das haben ja viele) reicht dann durchaus auch, wenn das das "bessere" im Sinne von rabigere KH wäre (oder dort z.B. beleghebammen möglich wären).


    @dorbaby
    ja, ich meine hypoglykämisch. Das ist man ja offiziell erst unter 60. Generell gelten (meines Wissens) Werte zwischen 70 und 80 als normal, also noch nicht als Unterzuckerung, solange es einem dabei gut geht. Bei einem GD so enge Grenzen zu stecken, finde ich aber wie gesagt nicht zielführend, und entspricht (wiederum meines Wissens) weder der von Freda verlinkten Leitlinie noch der DGE-Leitlinie zu Gestationsdiabetes.