Die erste Geburt - warum ist sie "schwieriger"?

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  • Ich fand die erste Geburt nicht schwieriger, ich hatte zwar eine Blutung aber die Hebammen hatten die nach einer Weile im Griff und ich habe mich (war eine HG) immer wohl gefühlt.

  • Danke MissB26 für den Beitrag. Das bestärkt mich darin, die nächste Geburt nur noch mit Beleghebamme machen zu lassen. #top

  • Ich war bei der ersten geburt im GH. Ich hatte tolle Hebammen, ein tolles Team, alles an Unterstützung was ich wollte. Aber mein Körper wusste einfach noch nicht, was da genau mit ihm passiert. Ich wusst es auch nicht. Ich war von manchen Dingen, von der Intensität, der Dauer, den Schmerzen, völlig überrascht und überrumpelt, OBWOHL ich ne tolle Atmosphäre hatte und OBWOHL ich im GH war und OBWOHL ich doch vorher so viel tolles zu Hausgeburten gelesen hatte und doch genau wusste, was wichtig ist.


    Das sag auch nicht nur ich, das sagen auch viele Hebammen. Dass alleine durch die lange Eröffnungsphase der 1. Geburt die Frauen viel erschöpfter sind. Und das ist Fakt, dass bei der 1. Geburt der Muttermund langsamer aufgeht. Dass man einfach noch nicht weiß, was passiert. Dass man in vielen Dingen so auf sich konzentriert ist, dass sprechen, Wünsche äußern, oder die Bewegung des Babys nachfühlen in vielen Fällen nicht möglich ist. Dass man in der Übergangsphase schier überwältigt ist von dieser Urgewalt, und dass man bei der 2. Geburt einfach weiß, was Sache ist, und weiß, wo man grade steht. Und wenn da eben schon ein Baby durch ist, dass dann in den meisten Fällen die zweite Geburt einfacher wird.

  • Aber es hat mich eben schon verunsichert, dass es angeblich körperlich nahezu unmöglich sei, das erste Kind zu Hause zur Welt zu bringen.


    Das hat doch niemand behauptet, oder?


    In meinem GH wurden 25 % der Erstgebärenden verlegt, und ca. 10 % der Mehrgebärenden. Das heißt ja aber auch das 75 % der Erstgebärenden nicht verlegt wurden.


    Ich habe auch nur gesagt: Viele Leute, unabhängig vom Geburtsort, fanden die 1. Geburt "schlimmer" als die Folgegeburten. Das liest man auch hier im Forum sehr, sehr oft. Da es aber auch hier sehr viele Erstgebärende gibt, die außerklinisch geboren haben, ist eben nicht nur der Faktor KH vs. HG, der da reinspielt, sondern einfach das Erlebnis Geburt an sich.

  • Ich glaube Kamelwehen sind Wehen, bei denen es zwei "Höhepunkte" gibt. #weissnicht


    Ich will Oskar ja wenns geht auch zu Hause bekommen und vertraue meiner Hebamme voll und ganz, ich glaube, wir sind ein gutes Geburtsteam. Aber es hat mich eben schon verunsichert, dass es angeblich körperlich nahezu unmöglich sei, das erste Kind zu Hause zur Welt zu bringen.


    das ist quatsch, lass dich bloß nicht verunsichern machen, denn obwohl ich die erste Geburt schrecklich fand und der Ar....arzt mir das Leben unnötig schwer gemacht hat, ist alles gut gegangen und mit 6 h auch rel. schnell. Ich glaube sicher das man mit einm guten Team auch das erste Kind problemslos zur welt bringen kann, zu hause im GH und auch im KH. man ist nur einfach auch unerfahren und weiß nicht genau wie man selber in einer solchen Extremsituaion reagiert und ausserdem bin ich bei der zweiten geburt einfach viel ernster genommen worden mir meinen Wünschen, bezüglich keine PDA und Selbstsbestimmer Gebärposition...


    Kiwi

  • Hat sich das "Wünsche äußern können" bei euch denn bei der zweiten Geburt gebessert? Ich hab gerade noch 2-3 Wort Sätze rausbekommen, allerdings hatte ich auch keine Wehenpausen.

  • Hat sich das "Wünsche äußern können" bei euch denn bei der zweiten Geburt gebessert? Ich hab gerade noch 2-3 Wort Sätze rausbekommen, allerdings hatte ich auch keine Wehenpausen.


    Bei mir schon. Während der ersten geburt hatte ich das gefühl mein gesamtes Gehirn ist abgeschaltet, als wäre ich gar nicht richtig dabei, ich hatte schlicht nur schmerzen und zwar auch in den wehenpausen. Bei der zweiten war ich völlig klar, die wehenpausen waren tatsächlich Pausen und bis auf die Presswehenphase lies es sich auch aushalten. Danach wurde ich zwar von meinem eigenen Körper regelrecht entmachtet, sprich totaler Kontrollverlust, ich hatte das gefühl nicht aktiv zu gebären sonder der Körper hat das einfach gemacht ob ich wollte oder nicht... aber ich habe ja bereits vorher klar formulieren können was ich wollte und daran wurde sich auch gehalten...


    Kiwi

  • Danke das Ihr das so schreibt. Denn bei Euch waren das ja äußere Umstände und nicht Eure "körperliche Unfähigkeit" (die Ihr sicher nicht hattet), die Eure ersten Geburten schwierig gemacht haben, oder?


    leanida,


    meiner Meinung nach ist die erste Geburt "schwieriger", weil der Körper und auch die Frau erst ihren Weg finden muß.
    Die Geburtswege sidn noch geschlossen, nicht vorgedehnt usw. das alles passiert ja erst zur Geburt.


    Die Frau kennt Wehen noch nicht, weiß nicht was sie erwartet. Den psychischen Faktor darf man da nicht außer acht lassen. Sie weiß ja gar nicht, was da mit ihr passiert. Der Körper arbeitet plötzlich und Frau kann es nicht beeinflußen bzw. nur in einem geringen Ausmaß.
    Plötzlich sind da Schmerzen und das mitunter in einer heftigkeit udn Intensität, die man sich nicht vorstellen kann.

  • Es tut gerade richtig gut hier zu lesen, dass man bei der 2ten Geburt durchaus bessere Erfahrungen (ich weiss nicht wie ich es besser beschreiben kann) machen kann.
    Meine Geburt war fuer das GH geplant, aber als es dann losging musste ich wegen Bluthochdruck ins KH. Obwohl es eine ambulante Geburt war fand ich sie nicht schoen. Alles was ich mir fuer das GH vorgenommen habe, konnte ich im KH nicht umsetzen.
    Obwohl ich eine Beleghebamme hatte, war es sehr fremdbestimmt. Vorallem das ich eine PDA brauchte, bzw von mir gefordert wurde, macht mir sehr zu schaffen. So ala 'andere Frauen schaffen es auch ohne'...
    Aber meine Hebamme meinte auch das zweite Kind kommt dann problemlos zu Hause. Also muss es ja doch daran liegen, dass es die erste Geburt war?

  • Wie ist es denn, wenn das erste Mal ein Not-KS gemacht wurde? Ist der Ausgang dann trotzdem "benutzt"? (Kann das leider nicht richtig schreiben, dass es nicht so komisch klingt.) Oder ist die 2. Geburt dann wieder eine 1. Geburt?


    Ich glaube das kommt darauf an, wann der Not-KS gemacht wurde. Bei meiner ersten Geburt wurde er gemacht, da war ich 10 cm eröffnet und hatte noch keine Presswehen, d. H. das Kind war noch nicht im Geburtskanal gewesen. Bei meiner zweiten Geburt, die normal verlief, waren deswegen die Eröffnungswehen sehr leicht, da ich schon mal einen vollständigen offenen MM hatte, die Presswehen dagegen waren sehr schmerzhaft, da es das erste Mal war das ein Kind durch den Geburtskanal ging. ;) Ich hoffe beim dritten Mal wird beides leichter. ;)

  • Ich hatte ja auch eine...witzige... erste Geburt!


    Geplant war sie im GH. Ich hatte bereits seit Mittwoch abend leichte Wehen, hab mit der Hebamme telefoniert und die sagte mir, ich soll mich melden, wenn ich das Gefühl habe, dass ich jetzt alleine nicht mehr zurecht komme.


    Und nachdem man ja immer so viel hört, von panischen Erstgebärenden und so, #augen habe ich mich auf eine lange Wartezeit eingestellt und den Mann ins Bett geschickt. Dann habe ich vor mich hin geweht.


    Es ging mir eigentlich immer prima, auch wenn ich jedes Zeitgefühl verloren hatte. Donnerstag morgen um 5:30 Uhr hatte ich dann aber ganz deutlich das Gefühl: "jetzt komm ich nicht mehr allein klar!"
    Also Hebamme angerufen, für 6:30 Uhr imGH verabredet.


    15 Minuten später Mann geweckt, Telefon in die Hand gedrückt und gekeucht:"Ruf die Hebamme an, ich muss pressen!"
    Er hats erstmal gar nicht geschnallt und wollte erst noch duschen gehen... #yoga #lol


    Die Hebamme kam dann um 6:10 Uhr und um 6:30 war meine Tochter da.


    Direkt nach der Geburt hab ich die Hebamme gefragt:"wars das schon?"


    Soviel zum Thema lange und schwierige Erstgeburt...
    Meine zweite Geburt war deutlich länger und schwieriger...Ich für mich bin der Meinung, dass man da kaum drauf schließen kann, wie die Geburt wird, nur aufgrund der Zahl der vorangegangenen Geburten. Außer der eben schon genannten Tatsache, dass man genauer weiß, was man will und was nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn ich meine Geburten vergleiche, dann war es wohl in erster Linie, dass ich bei der ersten Geburt nicht genau Bescheid wusste, was kommt, was ich machen kann, etc. Halt ein richtiger Neuling #freu
    Und dann hat die Geburt schon auch einiges geweitet, was nachher NICHT wieder 100% zurück gegangen ist, Rückbildung in allen Ehren. Das Gewebe ist einfach schon mal vorgedehnt und das macht einen Unterschied. Nicht umsonst ging bei den weiteren Geburten gerade der Muttermund erheblich schneller auf.


    Und ein Stück weit hatte ich das Gefühl, dass nicht nur das "bewusste ich", sondern auch mein Körper (der ja auch Teil meines Ichs ist - ach Ihr wisst schon, was ich meine) jetzt weiß, was getan werden muss.


    Meine erste Geburt war übrigens - wie die dritte auch - mit Beleghebamme im KH. Ich konnte meine Wünsche äußern und wurde gehört. Trotzdem war die Geburt die schmerzhafteste (wenn auch nicht die unangenehmste) für mich - ich glaub eben auch aus den oben ausgeführten Gründen.

  • Was die Verlegungsrate angeht, so denke ich auch, dass die Hebammen bei Erstgebärenden weniger Risiko eingehen als bei Frauen, die schon mal "bewiesen" haben, dass ein Baby gut rauskommen kann. Es wäre ja doch möglich, dass das Becken zu eng ist (auch wenn das wirklich selten vorkommt heutzutage), und das weiß die Hebamme bei der ersten Geburt ja nicht.


    In GB liegt die Verlegungsrate bei Erstgebärenden übrigens bei 45%. Da ist es aber auch viel leichter zu organisieren, es erst einmal zuhause zu probieren, und ich denke, dass viele von vornherein einplanen, ins KH zu wechseln, falls die Schmerzen ihnen zu stark werden.
    Allerdings hat die Birthplace Studie auch gezeigt, dass es bei Erstgebärenden bei HGs mehr Probleme gibt. Wahrscheinlich halt deswegen, weil man nicht alles vorher abschätzen kann.


    Ich gehe davon aus, dass ich ins KH verlegt worden wäre, wenn meine 3. Geburt die erste gewesen wäre. Es hat echt lange gedauert und ich war völlig erschöpft am Ende. Als Erstgebärende wäre die Hebamme sicherlich kein Risiko eingegangen und hätte eine Verlegung empfohlen, aber nach zwei natürlichen Geburten hat sie mich machen lassen, und das Baby kam schließlich auch gesund und munter zur Welt.

    Mirjam mit Clown (2006) und Spaßvogel (2008) und Quatschkopf (2010)

  • Ich hab zwar noch keine Geburtserfahrung, aber ich wollte mal einwerfen, dass man bei Tieren auch sagt, dass die erste Geburt schwieriger ist als die Folgenden. Scheint also zumindest zum Teil körperliche Ursachen zu haben.

  • Buntgrün: ich hab keine Ahnung, womit Geburtsverläufe zusammenhängen... nur bin ich eben der Meinung, dass die erste Geburt nicht schwierig sein muss (und nachfolgende dann automatisch leichter).

  • Leanida, ich hatte eine gute erste Geburt. Zwar im Krankenhaus, aber ohne Bevormundung, ohne ignorieren meiner Wünsche und insgesamt recht entspannt.
    Ein Vorteil der ersten Geburt war definitiv, dass ich nicht wusste wie stark der Wehenschmerz sein kann. Andere hier beschreiben das ja eher als Minuspunkt, also dass sie nicht wussten was kommt.
    Bei mir war das eigentlich ganz gut, denn ich mache mir diesmal deutlich mehr Gedanken.


    Ich war übrigens mit der Hebamme alleine bei der Geburt im Krankenhaus. Meine Ärztin kam kurz nachdem mein Kind geboren war dazu. Ich hatte also niemanden, der für mich sprechen konnte, aber mit einer einfühlsamen Hebamme(die ich gar nicht mal besonders "toll" fand. Sie war einfach menschlich :)), ging das ohne Probleme.


    Vor der zweiten Geburt habe ich mehr Angst.


    Es gibt also bestimmt auch haufenweise gute erste Geburten :)

  • Das die ersten Geburten als schwieriger wahrgenommen werden, liegt an ganz vielen Faktoren.


    * Der Körper weiß noch nicht was er machen soll
    * Die Frau weiß nicht wie sie reagieren soll
    * Der Geburtsort (KH) und die damit verbundenen Eingriffe
    * Unwissenheit
    * Vorgauckeln falscher Tatsachen - nur KH ist ein sicherer Geburtsort
    * Angstmachen durch Aussagen vieler Frauenärzte


    Die aufgeklärten und wissenden Frauen gehen bei der ersten Geburt schon in ein GH oder bleiben ganz zuhause. Diese Frauen erleben die erste Geburt durchweg als positiv.

  • Ich bin in die erste Geburt mit der Einstellung gegangen "Ich mache das schon - so viele Frauen kriegen jeden Tag Kinder."


    Und dann habe ich kein Wort rausgebracht. Die haben mit mir gemacht, was sie wollten. Es war einfach nur schlimm.



    War bei mir genau so! (Nur habe ich z. B. sogar noch gefleht, sie möge bitte! damit aufhören, als ich mich mal artikulieren konnte.)


    Ich war wirklich positiv eingestellt und habe mich so gut, wie es mir sinnvoll erschien, vorbereitet.


    Der Vorbereitungskurs hat allerdings kaum etwas gebracht.


    Bis zum letzten Schichtwechsel war auch alles gut soweit und ich habe mich gut aufgehoben gefühlt. Trotz Einleitung und der xten Hebamme wegen Schichtwechsel.


    Ab der wirklich anstrengenden Phase wurde es wirklich nur noch schlimm. Die Schmerzen, die Behandlung durch die Hebamme auch nach dem KS, der dann vom Arzt angeordnet wurde. Der konnte zu dem Zeitpunkt wohl auch nicht mehr viel mehr machen, als er noch versucht hat. Er musste damit arbeiten, was ihm die Hebamme da fabriziert hat.


    Ich hatte mir vorher nicht vorstellen können, wie sehr man ausgeliefert sein kann in dieser Phase.


    Mein Mann hat sich hinterher sehr darüber geärgert, dass er nicht diese und jenes getan hat, was meiner Meinung nach klar Aufgabe der Hebamme gewesen wäre. (Vor und nach dem KS.) Völlig ohne Vorwissen hat er mich sogar beim Atmen besser angeleitet, als sie.


    Beim nächsten Mal sind wir jedenfalls schlauer. Das wird der größte Unterscheid sein. Der Muttermund war bereits vollständig offen, das Kind war wegen hohem Geradstand wohl nicht wirklich im Geburtstkanal. Da wurde also keine "Vorarbeit" geleistet.


    Ich glaube, dass die Betreuung oft weit wichtiger ist, als dass vom Körper schon mal ein Weg gegangen wurde. (Auch wenn das natürlich auch ein nicht zu vernachlässigender Faktor ist.) Mit der richtigen Betreuung kann man bestimmt auch als Erstgebärende eine problemlose Geburt haben.