genervt-kinder schlagen sich und ich verhänge die unmöglichsten konsequenzen

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  • hallo zusammen


    hach.. ich bin so genervt!!


    ich habe vor ein paar wochen schon geschrieben, dass meine beiden kinder 4,11 j und 2,3 j angefangen haben zu streiten, sich anzuschreien und sich zu schlagen. ich bin völlig ratlos. und hätte bis vor ein paar wochen nie nie gedacht, dass meine kinder sich mal so verhalten würden und dass ich so eine genervte, drohende und laut sprechende mutter sein werde. ;(


    bissher habe ich immer mit erfolg die kloeters briefe angewendet. aber ich bin nun irgendwie in einer absoluten abwärtsspirale gefangen.


    oft ist der auslöser, dass ihnen langweilig ist. dann foppen sie sich und fangen an zu zanken und irgendwann schlagen sie sich. und sie schlagen richtig fest zu. und ich kann mir nicht immer logische konsequenzen aus den fingern saugen. immer häufiger sage oder drohe ich dann, dass sie am abend keinen sandmann schauen dürfen, oder sie kein eis zum nachtisch bekommen usw. völlig dämlich.


    aber ich kann und will nicht tollerieren, dass hier geschlagen wird. es ist ein verbot, dass ich zur zeit nicht durchsetzen kann.


    ich kann grad nicht so ausführlich schreiben, da ich in eile bin. aber habt ihr eine idee, wie ich es besser machen kann.

    Mandragora
    mit Sonnenschein 07, Kuschelbär 10, Zwerglein 14, kleine Bohne 20

  • meinst du die frage ernst. lässt du deine kinder andere schlagen!


    ich will ihnen vermitteln, dass schlagen nicht toll ist. dass sie konflikte anders lösen müssen. und desswegen will ich nicht, dass meine kinder geschlagen werden oder schlagen.


    und es geht ja nicht um kleine rangeleien oder um kindliches kräftemessen. und sie machen es ja auch nicht spielerisch im stillen kämmerlein.


    das eine kind schlägt, das andere rennt weinend zu mir. maaamaaa die a hat mich gehauen. oder maaamaaa der b hat mir bauklötze an den kopf geschmissen.


    ich tröste, vermittle, erkläre und ein paar minuten später das selbe. maaamaaa! lautes geschrei, der b hat dieses und jenes. ich schlage vor, dass sie getrennt spielen, nein, wollen die kinder nicht. 3 minuten später wieder, maaammaaa usw. usw.


    ich will das nicht.


    und ich habe schon geredet, freundlich und ruhig, oder auch weniger ruhig, ich habe geschumpfen, doofe konsequenzen angedroht. aber es hat nicht wirklich was gebracht. die kinder wissen dass sie nicht schlagen dürfen. aber sie können es nicht umsetzen.


    wie kann ich ihnen helfen, dass sie aufhören zu hauen. hauenlassen ist keine option.

    Mandragora
    mit Sonnenschein 07, Kuschelbär 10, Zwerglein 14, kleine Bohne 20

  • Wie sieht es mit räumlicher trennung aus? Wenn sie nicht miteinander können den jeder in ein anders Zimmer?

    Rei
    Iudex ergo cum sedebit,
    Quidquid latet apparebit:
    Nil inultum remanebit.
    Quid sum miser tunc dicturus?
    Quem patronum rogaturus?
    Cum vix iustus sit securus.
    (Goethes Faust)


  • oft ist der auslöser, dass ihnen langweilig ist.


    habt ihr eine idee, wie ich es besser machen kann.


    Naja, wenn du den Auslöser kennst kannst doch für weniger Langeweile sorgen?


    Meine Kinder können sich auch gut anpesten wenn sie nichts zu tun haben. Sobald wenigstens einer einen Freund da hat ist das passé, dann wird entweder freidlich zu dritt gespielt oder der eine ist aus dem Verkehr gezogen und die andere kann sich wirklich wichtigen Dingen zuwenden :)

  • Anja: ich denke der auslöser ist sehr sehr oft langeweile. aber ich gehe jeden tag mit den kindern raus, spiele, singe albere mit ihnen.


    aber ich kann und will sie nicht den ganzen tag animieren. oft fehlt mir auch einfach die zeit.

    Mandragora
    mit Sonnenschein 07, Kuschelbär 10, Zwerglein 14, kleine Bohne 20

  • Ich trenne meine Kinder rigoros, wenn sie sich zoffen, egal ob sie das wollen oder nicht. Oder ich biete Lösungsmöglichkeiten an, wenn ich mitbekomme, worum der Streit geht und sie versuchen es noch mal miteinander.


    Evtl. könntest du auch versuchen, dich zu den Kindern zu setzen, wenn sie anfangen sich zu zanken und aktiv zwischen beiden vermitteln bevor es eskaliert. Vielleicht findest du dann auch heraus, an welchen Stellen es vielleicht immer Probleme gibt (Spielzeug teilen, das Spiel bestimmen oder, oder) und kannst da noch mal Regeln festlegen/Lösungsmöglichkeiten anbieten.
    Friedliche Konfliktlösung müssen die Kinder erst lernen und so wie es sich liest, brauchen sie dazu momentan noch bzw. verstärkt deine Hilfe.


    Viel Glück!

  • naja, vielleicht solltest du die Option in Betracht ziehen.
    Du bist sehr genervt davon. Ich würde -wenn alle guter Dinge sind- mal in Ruhe mit den Kindern sprechen. Sag ihnen kurz und klar und freundlich, dass du ihr Verhalten nicht tolerierst, dass du in deinen Augen alles versucht hast und dass du jetzt keine Lust mehr hast und dich raushälst. Und das versuch dann mal.
    Einzig das jüngste Kind scheint mir zu jung für den Ansatz zu sein, die beiden anderen werden es begreifen.
    Und obwohl ich kein Freund von Gewalt bin, würde ich sie auch mal hauen lassen, ja. So lange es nicht zu ernstlichen Verletzungen kommt, kann man das mal probieren.

  • Hallo,


    die Frage war schon ernst gemeint – du schreibst ja, dass ihnen oft langweilig ist, dass du sie auch nicht den ganzen Tag animieren willst, in dem Moment, in dem sie beginnen sich zu prügeln, erhalten sie letztendlich die Aufmerksamkeit, die sie suchen …


    Ich schließe mich wunderbarerweise Frl. Wunderbar an: Halte dich raus.


    Meine Kinder streiten sich auch – und da fliegen manchmal die Fetzen, ich schaue, dass alles im Rahmen bleibt und die Kräfteverhältnisse ähnlich sind ansonsten hilft nur: #yoga


    Und Geschwister sind nicht »andere« …


    LG
    Merlind

    • Offizieller Beitrag

    es sind nur zwei kinder, wenn ich das richtig verstanden habe, oder? 4,11 heißt vier jahre, 11 monate?
    das macht es etwas schwieriger, weil das zweijährige da natürlich deutlich unterlegen ist.


    ich habe die erfahrung gemacht, dass einmischen, vermitteln etc. nicht dauerhaft hilft. ich tröste, wenn ein kind wegen streit zu mir kommt, und sage etwas wie "sag ihm/ihr, das darf er/sie nicht" oder "du hast recht, das war doof". aber mehr in der regel nicht. wenn ich nicht in reichweite bin, ist es äußerst selten, dass sie sich richtig streiten, also mische ich mich nicht ein, dann klappt es auch in meiner anwesenheit weitgehend.
    außerdem war/ist es bei uns so, dass phasenweise gestritten wird, vorwiegend, wenn die familiensituation neu sortiert wird, die kleinere einen entwicklungsschritt gemacht und ins terrain des großen eingedrungen ist etc. dann klären sie neu die verhältnisse und dann ist es wieder friedlich. haben die kinder bei euch jeweils auch eigene bereiche, nischen für sich, nicht nur räumlich, auch von fähigkeiten, neigungen etc. her?

  • ja, es sind 2 kinder, das habe ich etwas unglücklich geschrieben. die grosse wird in 3 wochen 5 jahre alt und der kleine ist 2 jahre alt.


    das mit der negativen aufmerksamkeit stimmt schon. desswegen habe ich früher einfach getröstet aber mit dem anderen kind nicht geschimpft, weil ich davon ausgegangen bin, dass es ja weiss, das schlagen nicht gut ist.


    und dann kam die abwärtsspirale, ich habe mehr und öfters geschimpft und rückblickend denke ich, dass die kinder sich je mehr ich schimpfte, auch häufiger handgreifflich wurden. ich wurde wütend, verzweifelt, habe geschimpft und die kinder haben gehauen.


    ja, es nervt mich. wenn sie sich schlagen. aber desswegen werde ich sie nicht einfach lassen. das ist für mich (auch in anbetracht ihres alters) der falsche ansatz.
    ich werde sie häuffiger trennen. dann hat jeder die ruhe, die er braucht und kann in sein spiel eintauchen.

    Mandragora
    mit Sonnenschein 07, Kuschelbär 10, Zwerglein 14, kleine Bohne 20

  • In einem Ratgeber (ich glaube es war Juul) habe ich mal gelesen, dass das Zulassen der schlechten Gefühle den Nährboden für gute Gefühle bildet. Soll heißen: je mehr wir intervenieren und uns Harmonie herbeisehnen, desto mehr wird es eskalieren. Finde ich schlüssig, aber:


    Die Konflikte zwischen den Beiden sind keine verbalen Streitigkeiten. Die Kleine überschreitet ständig die Grenzen der Großen, es kommt zu Respektlosigkeiten und Handgreiflichkeiten, ein "Stop! Das will ich nicht!" wird ignoriert. Dann kommt mein Part, denn das kann ich nicht tolerieren. Wir vermitteln ständig, wie wichtig es ist, körperliche Grenzen zu wahren - also müssen wir auch danach handeln. Und das ist so schwer! Ich bin da oft an einem Punkt, wo es nicht mehr weiter zu gehen scheint und ich nicht gerade ein Vorbild in der Konfliktlösung bin, wenn ich einfach nur noch genervt bin und laut werde.


    Das "Opfer" trösten: ja, das mache ich oft, jedoch stellt sich im Nachhinein heraus, dass beide ihren Teil zur Eskalation beigetragen haben. Übrigens vertragen sich die Mädchen immer (nur) dann, wenn sie "Geschwister" miteinander spielen. Und das tun sie zum Glück sehr oft.

    mache Pause - bin im Flohmarkt erreichbar! :)

  • haha, so ist es bei uns auch. jetzt ist die kleine zum glück schon etwas größer, aber immer noch, selbstverständlich, dem großen deutlich unterlegen. das ist echt ein nachteil, finde ich, bei größerem altersabstand. (aber der einzige, soweit ich das überblicke #pfeif )


    also, ich hab da mal ein wirklich hilfreiches buch gelesen, von faber und mazlish, über geschwisterrivalität. auf deutsch ist es scheinbar vergriffen, aber vielleicht findest du es oder kannst englisch oder französisch lesen. muß ich auch mal wiederlesen.


    zur zeit ist es hier so: ich habe erklärt, daß ich für beide verantwortlich bin und daß ich nicht zulassen kann, daß sie sich schlagen. deshalb trenne ich, wenn es nötig ist, und zwar schon, bevor sie anfangen, sich zu kabbeln. an guten tagen tue ich das sehr unaufgeregt, wenn es nötig ist, weise ich jedem ein zimmer und eine beschäftigung zu. (eine beschäftigung ohne mich, in den meisten fällen, oder beteiligung an meiner aktivität. ich bin zur animateurin einfach gar nicht geschaffen).
    ich sage auch öfters etwas wie: großer (kleine), du hast es vielleicht nicht gehört, aber ich habe es gehört: die kleine (der große) hat "stopp" gesagt. jetzt, wo du es gehört hast, respektiere das bitte! :)


    mich machen diese klppereinen manchmal richtig fertig. ich weiß, daß meine schwester und ich uns buchstäblich bis aufs blut geprügelt haben und daß sie mir immer unterlegen ist, obwohl sie nur ein knappes jahr jünger ist, als ich. ich habe das als kind gehaßt und hätte mir sehr gewünscht, daß sich da mal jemand dafür interessiert und moderiert. deshalb ist hauen lassen für mich auch keine option, obwohl ich den ansatz theoretisch nachvollziehen kann.

    the nature of this flower is to bloom

    (alice walker)

    • Offizieller Beitrag

    hi,


    auch ich gehöre "ich halte mich da raus" fraktion, obwohl ich kein freund von gewalt bin. mir gefällt es auch nicht, dass sie aufeinander losgehen, dabei laut brüllen, ringen, kämpfen, meist auch nur als spiel, das sich aber irgendwann umschlägt. je nach möglichkeit, geh ich ausm zimmer raus, oder schick ich sie irgendwo anders hin. wenn eins von beiden weinend ankommt tröste ich aber beschwerden wie "der hat mir so und so weh getan" lehne ich ab:


    ihr habt beide gekämpft, dabei passiert sowas. wenn es dir zuviel ist bleib bei mir.


    oder wie Henrietta,in dem fall, dass der eine dem anderen eins drauf gehauen hat ohne dass sie kämpften: das ist doof, sag ihm, dass er es sein lassen soll.


    juul hatte während eines vortrags mit einer mutter (mit zwei jungs) über genau diese situation gesprochen und aus seiner erfahrung mit solchen jungs als erwachsene menschen erzählt. sie als erwachsene (besonders die damals kleinen "schwächeren") fanden das ständige eingreifen der eltern sau doof und hätten sich gewünscht, dass sie sich zurück gehalten hätten. juul sagte auch, dass er es ganz gut nachvollziehen kann, dass es den eltern dies sehr schwer fällt, aus völlig verständlichen gründen. doch sollten sie es versuchen, wenn es ihnen nicht gelingt, weil sie es schlicht nicht aushalten, hätten sie natürlich das recht das zimmer zu verlassen und/oder kinder wegzuschicken.


    unser eingreifen macht die sache i.d.r. nicht besser. der große ist groß und sehr stark für sein alter. der kleine gehört eher den kleineren kindern aber eigentlich sehr fit und kann eigentlich einiges einstecken und auch selber austeilen. dennoch kommt es meistens so, wie es kommen muss, in dem wir versuchen den kleinen zu schützen, drängen wir ihn mehr in die opferrolle und der große steht da als böser. das ist natürlich nicht das, was wir wollen.


    am meisten klappt es, wenn wir sie zwar im auge behalten oder unsere ohren spitzen aber uns zurückhalten können. das heißt ja nicht, dass wir so lange warten, bis blut fließt. aber dadurch greifen wir weniger ein und dann wird das auch von kindern akzeptiert. wenn sie sich 10 mal am tag kabbeln und wir 10 mal eingreifen, schert sich keins der kinder drum, was wir sagen.


    oder aber wir müssten ständig anwesend sein und versuchen alle streitigkeiten im keim zu ersticken. ich persönlich kann/mag ich es nicht leisten. abgesehen davon, wollen die jungs uns auch nicht immer dabei haben, klar die sind ja ein wenig älter.


    ich verstehe, dass du genervt bist, das bin ich auch. aber irgendwie ist es auch "normal".

  • Zu dem Raushalten und der Einstellung als heutige Erwachsene: meine Eltern haben sich rausgehalten. Manchmal nur danebengestanden und zugesehen, während ich meinen Bruder geboxt habe und er (deutlich älter) mich in den Schnee drückte, dass ich keine Luft mehr bekam, die Tür gegen meinen Körper schlug und mir den Arm umdrehte. Einziger Kommentar meiner Mutter: "du weißt doch, dass er stärker ist"


    Ich habe das Ignorieren unserer Konflikte als Gewaltübertragung empfunden. Mein Bruder erledigt den Job meiner Eltern. Auch, wenn es nicht bewusst so gemeint war, habe ich diese Situationen als sehr demütigend empfunden und hätte mir elterliche Intervention gewünscht.

    mache Pause - bin im Flohmarkt erreichbar! :)

  • Ich fnde das ruashalten schwirig, da meine sich durchaus verletzt habe. Soll ich mich auch raushalten wenn es blutig wird? Ich finde ab da muss ich eingreifen, aber vielleicht sehe ich das auch falsch

    Rei
    Iudex ergo cum sedebit,
    Quidquid latet apparebit:
    Nil inultum remanebit.
    Quid sum miser tunc dicturus?
    Quem patronum rogaturus?
    Cum vix iustus sit securus.
    (Goethes Faust)

    • Offizieller Beitrag

    aniko u rai: soweit kommen lassen wir es hier auch nie. die beispiele find ich heftig.
    es geht mir nur drum es ein stück zu akzeptieren weil diese rivalität dazu gehört u nicht kategorisch abzulehnen. in dem fall der ts find ich es persönlich noch in rahmen. sie sagt ja selber dass sie in eine blöde spirale geraten sind, sie greift ein, kinder hören gar nicht u steigern sich hinein, weil aufmerksamkeit (negativ zwar aber egal) bekommen u sie wird in "strafdrohungen" radikaler.