Lasst Ihr Eure Kinder "schummeln"? (Brettspiele etc.)

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  • Mich würde mal interessieren, wie das bei Euch und Euren Kindern ist:


    Meine Kinder sind knapp 4 und gut 2 1/2 Jahre alt.
    Wir haben hier das Phänomen, dass eigentlich bei jedem Spiel "geschummelt" oder Quatsch gemacht wird. Also z.B. beim Memory ganz bewusst und offensichtlich 3 oder 4 Karten umdrehen, oder über die Karten krabbeln (wir spielen meist auf dem Boden) und alles durcheinander mischen.
    Oder bei einem Würfelspiel absichtlich mit der falschen Farbe ziehen und so.
    Ich hab grad nicht so viel Zeit, daher fallen mir nicht so viele Beispiele ein.


    Aber es endet eigentlich jedes Mal im Chaos, und es macht mir - ehrlich gesagt - keinen Spaß, auf diese Weise zu spielen. Es ist nicht gelegentlich mal schummeln, sondern eigentlich permanent.
    Und zwar so, dass jeder es mitkriegt.


    Ich kann es gerade nicht einordnen, warum bzw. wozu meine Kinder das machen.
    Ich habe das Gefühl, es geht nicht ums Gewinnen oder Verlieren, sondern um irgendwas Anderes, aber ich komm nicht drauf.
    Irgendwie hab ich das Gefühl, es geht in die Richtung: Jetzt testen wir mal Mamas Reaktion darauf.
    (Ach ja, und meine Reaktion darauf ist, dass ich so lange wie möglich ruhig bleibe und auf die Regeln hinweise... und irgendwann dann das Spiel abbreche, wenn ich merke, dass ich anfange, genervt zu werden).


    Es ist auch nicht so, dass die Spiele zu schwer oder zu kompliziert für sie sind. Ich weiß nämlich ganz genau, dass sie im Kindergarten oder bei der Oma eben jene Spiele "richtig" spielen, um Überforderung kann es sich also eigentlich nicht handeln.


    Alles was ich weiß ist, dass ich es furchtbar anstrengend finde, auf diese Weise zu spielen, dass es mir keinen Spaß macht und ich auch keinen Sinn darin sehe.


    Ich denke dann halt: Dann setze ich mich lieber mit ihnen hin und lese was vor, oder gehe raus in den Garten, oder koche was mit ihnen... also irgendwas, wo ich am Ende nicht selbst so genervt bin und nicht regelmäßig irgendwann die Aktion abbrechen muss. :(


    Und meine Frage(n):
    Naja..


    - kennt Ihr dieses Phänomen so oder so ähnlich von Euren Kindern?
    - Wie reagiert Ihr oder wie würdet Ihr reagieren an meiner Stelle?
    - Findet Ihr es "legitim", wenn ich unter diesen Umständen einfach keinerlei Lust auf Brettspiele habe und stattdessen lieber was Anderes mit ihnen mache, was mich nicht so nervt?
    - Wieso wollen sie trotzdem immer wieder solche Spiele mit mir spielen? Das ist das, was ich so gar nicht verstehe, und verhalten sich dann so, dass es nicht klappt?

  • Ach ja, und was ich noch zu schreiben vergaß:


    Wenn ich das Spiel dann schließlich abbreche, reagieren meine Kinder mit Tränen, Wutanfällen, Geschrei... weil sie ja u-n-b-e-d-i-n-g-t mit mir Memory etc. spielen wollen :wacko: :wacko: :wacko:

  • Hm.
    Ich kann dazu nur sagen das wir hier von anfang an das Schummeln nicht gelten lassen haben mit der begründung das wir fair spielen wollen oder gar nicht. Klar gabs da schonmal gegenwehr, aber das hat sich schnell gelegt da ich konsequent geblieben bin.


    Kenne ein Mädchen(8 jahre), bei dem ihr Schummeln immer zugelassen wurde. Naja....und wehe sie verliert....


    Das sind meine 5 Cent dazu.

  • Also wenn es Überhand nimmt hätte ich da auch keinen Spass dran und finde das auch 'legitim'. Deine Kinder sind ja auch noch sehr klein, finde ich. Mit 2,5 waren Gesellschaftspiele bei uns absolut nicht möglich, zumindest nicht bei meinen Sohn (Tochter weiss ich gerade nicht mehr).


    Meine Grosse fragt mich manchmal ganz lieb ob sie noch ne Karte umdrehen darf, da sag ich meistens ja weil sie mir so schön Honig ums Maul schmiert #hammer Wenn ich nein sage wird das aber akzeptioert. Sie fragt auch selten, also längst nicht bei jedem Spiel. Und ich mach das inzwischen auch manchmal, sie sagt dann meistens auch ja #freu


    Dem Kleinen sag ich manchmal von selbst dass er's beim Memory ruhig noch einmal probieren darf. Ich habe den Eindruck dass (evtl deshalb?) es nicht so verbissen gesehen wird - weder das Gewinnenmüssen, noch das Schummelnmüssen.


    Aber wenn sie über die Karten kriechen würden, würd ich das Spiel wohl wegräumen und mir insgeheim denken: Nächstes Jahr neuen Versuch starten, vielleicht sind sie dann alt genug #augen

  • Ich denke, dass es deinen Kindern nicht um das "Schummeln" im klassischen Sinn geht.
    Du schreibst ja selbst, dass es ihnen dabei nicht ums Gewinnen geht.


    Wenn bei uns einer seine eigenen Regeln macht und die anderen damit beim Spielen stört, dann ist er für dieses Spiel "raus" oder er hält sich fortan an die Regeln!


    Wenn beide beginnen, komisch zu spielen, dann kommt es drauf an:


    - Bin ich genervt, dann sag ich das so und spiele halt nicht mehr mit.


    - Oder aber ich steige ein und mache mit beim Quatsch-Regeln-Erfinden. (Selbstverständlich mit 2-sekündlichen Regeländerungen 8) )
    Sowas endet bei uns immer in einer Riesen-Kicherei!


    Vielleicht erkennst du euch ja in einer dieser Situationen wieder?


    In jedem Fall ist es meiner Meinung nach völlig legitim, dass DU nicht mehr weiter ein Gesellschaftspiel mitspielen magst, wenn du genervt bist von dier Art der "Schummelei"!!

    #freu Man ist dafür verantwortlich, was man sagt, nicht dafür, was andere verstehen! #freu

  • ja, find ich übrigens auch ;)

    Und ist es wichtig, dass ich rauskriege, warum sie das tun?
    (Wie gesagt, ich denke, Überforderung ist es nicht.
    Grenzen austesten? Meine Reaktion testen? Sich eine garantierte Abfuhr holen?).


    Weil, soweit ich es überblicken kann, tun sie das wirklich nur bei mir.
    Ich glaube, das ist es auch, was mich momentan ein bisschen ratlos macht. :(

  • Vielleicht leben sie bei dir einfach ihre kreative Art aus? Vielleicht werden deine Kinder später mal Spiele-Erfinder und üben das jetzt schon.


    Meine Kinder machen das "Regeln umdeuten" auch (mit 2,5 Jahren hatten sie aber z.B. noch überhaupt kein Interesse an Brettspielen). Wenn es das Spiel extrem stört, gehe ich auch und lasse die beiden allein weiter machen. Ansonsten sehe ich es nicht so eng, sondern übergehe es mit einem Augenzwinkern. Mir ist es aber auch nicht soooo wichtig, dass die Kinder sich an die Regeln halten, Hauptsache, sie haben Spaß am Spielen. Meine Tochter kombiniert inzwischen verschiedene Gesellschaftsspiele zu neuen Spielen mit ihren eigenen Regeln, die sich allerdings auch während des Spielens ändern können.


    Kannst du dir denn so eine Reaktion wie kleine_schwester sie beschreibt (einfach mit Quatsch-Regeln erfinden) für dich vorstellen? Es wäre doch interessant zu sehen, was dann passiert, oder?

  • Mir geht es weniger darum, dass "Regeln eingehalten werden müssen", sondern darum, dass so überhaupt kein Spiel möglich ist und es einfach keinen Spaß macht. Ich habe auch das Gefühl, dass es meinen Kindern gar keinen Spaß macht, die Regeln umzuändern, sondern es geht irgendwann nur noch ums "Stören" oder so.


    Es fühlt sich nicht wie ein kreatives "Regeln-neu-Erfinden" an, sondern wirkt irgendwie destruktiv. :(


    Kannst du dir denn so eine Reaktion wie kleine_schwester sie beschreibt (einfach mit Quatsch-Regeln erfinden) für dich vorstellen? Es wäre doch interessant zu sehen, was dann passiert, oder?

    Ich werde es mal versuchen. Vermute allerdings, dass das dann darin ändern wird, dass irgendwann sämtliche Karten/Würfel/Spielfiguren quer durchs Zimmer fliegen...

  • Hallo,


    vielleicht sind deine Kinder einfach noch zu klein?


    Ich persönlich kann ja eher nicht verlieren und es käst mich ziemlich an, wenn ich beim Mensch-ärgere-dich-nicht dauernd rausfliege oder beim Rommé nie legen kann, deshalb kann ich schummeln (und sich dadurch einen Vorteil verschaffen) nicht ab und achte auf die Regeln.


    Aber wenn die Kinder partout nicht wollen, lässt man das Ganze nicht unter »Gesellschaftsspiel« laufen, sondern sagt einfach »kreative Beschäftigung am Tisch« und versucht gar nicht erst, ernsthaft zu spielen #weissnicht


    Grüßle
    Merlind

  • hallo,


    deine kinder sind wirklich noch sehr klein für gesellschafts-/ regelspiele. von daher würde ich dieses "schummeln" nicht überbewerten. ich würde es einfach als ein ausprobieren werten. wirklich nach regeln länger spielen haben meine mit ca. 5 angefangen und das ist glaub ich auch das alter, wo sie sich ausdauernder mit solchen spielen auseinander setzen. vorher haben meine immer kurz nach regeln gespielt und dann immer sehr frei abgewandelt ;) das hab ich auch immer zugelassen. wenn es dich allerdings nervt, ist es völlig legitim, dass du nicht mehr mitspielst.


    lg

  • Hier wurde von Beginn an konsequent nach den offiziellen Regeln gespielt, wenn geschummelt wird, hören wir auf. AUSSER: Wir vereinbaren vorher "Fantasie"-Regeln, dann wird nach diesen Regeln gespielt.

    Mal bist du die Taube, mal bist du das Denkmal.

  • Vielleicht testen Deine beiden an dieser Stelle ganz klassisch Grenzen. Da macht sich für sie der spielerische Rahmen gut. Und nur bei Dir, da Du ja ihre Hauptbezugsperson bist.


    Vielleicht hilft es ja, vorher drüber zu reden, was die Regeln sind und ganz klar zu sagen, dass DU keine Lust mehr hast, wenn beim Spielen so ein Unsinn gemacht wird. Und dann halt konsequent abbrechen. Spielen sollte schließlich allen Spaß machen.

    Liebe Grüße von Flip mit Frau Zwergi (*11/09) und dem Schlumpf (*08/12)


    Die Welt ist absurd. Bewerfen wir sie mit Keksen. :D

  • Hallo,
    mein Sohn macht genau die gleichen Sachen wie deine. Warum weiß ich auch nicht. Es ist ja auch nicht wirklich zu seinem Nutzen was er tut. Bei Uno will er z.B. nur blaue Karten oder er gibt sich 10 und mir nur drei. Ich glaube, dass er einfach noch nicht so ganz richtig das Konzept von Gesellschaftsspielen verstanden hat. Ich denke er spielt einfach so wie sonst auch mit bspw. Lego, probiert aus was passiert wenn man was anders macht. Lego kann man ja auch bauen wie man will und da greift ja auch keiner ein, wenn man was anders baut. Ich glaube da hat er einfach noch nicht den Unterschied zwischen diesen Spielen erkannt.
    Ich machs auch wie du, versuche erst ruhig auf regeln hin zu weisen und wenn ich zu genervt bin, breche ich ab. Manchmal klappts aber auch ganz gut.
    Ich hofft einfach, dass es mit der Zeit besser wird.


    Lg

  • Regelspiele werden hier nach Regeln gespielt, sonst bräuchte man sie ja nicht. Außerdem macht das sonst keinen Spaß.


    In der Mitti haben wir ein Kind, das auch sehr gerne beschummelt. ICH musste da noch nie was sagen - das erledigen dann die anderen Kinder. Da wird akribisch drauf geachtet, dass keiner beschummelt.

    Es gibt Tage, an denen Du denkst, dass Du untergehst. Wie stark Du wirklich bist, erkennst Du erst, wenn Du sie überstanden hast...

  • Ich habe ehrlich gesagt gerade mit großen Augen geschaut. 2,5 Jahre finde ich echt klein zum Spielen vor allem dann in Kombination mit 4-jähriger.


    Legst Du da nicht ein bißchen hohe Maßstäbe an? Ich würde gar nicht erwarten, dass so ein Spiel da reibungslos funktioniert. Vielleicht einfach mal ein bißchen den Druck rausenehmen?


    Versteh mich nicht falsch, mit meiner Großen (5) spiele ich viel und gerne und da gibts (normalerweise ;) ) auch nur Spielen nach den Regeln, schummeln gibts nicht und gewinnen lasse ich sie auch nicht. Aber wenn die Kleine noch mitspielt, wirds dann gerne kreativer. so what?

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Vielleicht testen Deine beiden an dieser Stelle ganz klassisch Grenzen. Da macht sich für sie der spielerische Rahmen gut. Und nur bei Dir, da Du ja ihre Hauptbezugsperson bist.


    Vielleicht hilft es ja, vorher drüber zu reden, was die Regeln sind und ganz klar zu sagen, dass DU keine Lust mehr hast, wenn beim Spielen so ein Unsinn gemacht wird. Und dann halt konsequent abbrechen. Spielen sollte schließlich allen Spaß machen.

    Irgendsowas in Richtung Grenzen testen vermute ich auch.
    Und auch, dass das so ein Mama-Kinder-Beziehungs-Dingens ist...
    (weil sie es ja eben in einem anderen Bezugsrahmen nicht tun... und: JA, ich bin mir zu 99% sicher, dass sie die Regeln verstehen. Sogar der Kleine mit seinen 2 1/2... der hat heute - wieder mal - in einer ganz anderen Situation einen Satz rausgelassen, da hab ich nur mit den Ohren geschlackert, und da dachte ich wieder mal: "Junge, Du verstehst nämlich so ziemlich ALLES... und testest permanent meine/Deine Grenzen aus")


    Vorher drüber reden, was die Regeln sind etc. mache ich... nützt gar nichts (ich weiß auch nicht, ob es so sinnvoll ist, ein Spiel gleich mal mit einem "Ja, aaaaaaber..." zu beginnen... aber wie gesagt, es nützt auch sowieso nix).
    Und führt dann trotzdem zu Tränen und Wutausbrüchen, wenn ich irgendwann nicht mehr mitspiele.


    Ich werd nochmal in mich gehen, ob ich es nicht versuchen kann, solche Spiele künftig in einem anderen Bezugsrahmen zu sehen (von wegen "kreative Beschäftigung am Tisch" und so - was ja aber auch nix nützen würde, wenn es tatsächlich ums Grenzen testen geht... naja, das merke ich ja dann ziemlich schnell, wenn dann am Ende tatsächlich die Spielfiguren durchs ganze Zimmer fliegen).
    Und ansonsten werde ich mir wohl tatsächlich die Freiheit rausnehmen, einfach nicht mehr mitzuspielen, wenn es mir auf diese Weise keinen Spaß macht.


    Wie ich schon geschrieben habe:
    Dann lese ich lieber vor, oder spiele Bauklötze mit ihnen, oder geh raus, oder sonst was anderes.

  • @knallgrau, Du redest jetzt aber von richtig großen Kindern und nicht von Vorschulkindern bzw. fast noch Babies......

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • liddy, weil Du gerade nochmal geschrieben hast.


    Ich denke, es ist zu unterscheiden zwischen "verstehen" und das dann auch im Spiel "durchzuziehen"....


    Dann läßt die Konzentration nach, wird irgend etwas anderes interessanter....


    Aber gut, wenn das wirklich nur so bei Dir ist, bei anderen Personen klappt es hervorragend und ich hätte auf so etwas keine Lust, dann würde ich konsquent das Spiel abbrechen bzw ich aufhören.


    Immer noch erstaunt und beeindruckt bin :)

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Nein. Wir haben es am Anfang versucht, sie gewinnen zu lassen, sie haben es immer gemerkt und waren beleidigt. Also gab es den Deal: Kein Schummeln, kein Gewinnen lassen.


    Sollten Regeln geändert werden, muss das vor dem Spiel passieren. Ansonsten gelten die Regeln, die schon immer galten.


    Schummeln ist nur bei UNO erlaubt, wenn man erwischt wird, muss man ziehen. Wenn nicht: Glück gehabt.