Wie steht ihr zur Organspende?

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  • Hier nochmal offiziell aus Wikipedia:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Lebertransplantation


    Faktoren, die eine Transplantation erforderlich machen können, sind beispielsweise:



    Im Gegensatz zu anderen Organen wie Niere, Herz oder Lunge ist eine Ersatztherapie wie Dialyse, Herz-Lungen-Maschine oder ECMO für die Leber heute noch nicht möglich. Somit bedeutet endgültiges Leberversagen
    ohne Transplantation schnell den Tod des Patienten. Aus diesem Grund
    können Menschen mit hochakuten Erkrankungen auf der Warteliste
    vorgezogen werden.


    Aufgrund des Spendermangels sterben heute nicht wenige Patienten auf der Warteliste (siehe Organspende, Deutsche Stiftung Organspende, DSO).
    Aus diesem Grund werden Verfahren wie die Leberlebendspende und
    Split-Lebern durchgeführt. Dringlichkeit der Transplantation und
    Reihenfolge auf der Warteliste werden mit Hilfe des MELD-Score bestimmt.

    Die Entscheidung ein Kind zu haben, ist von großer Tragweite. Denn man beschließt für alle Zeit, daß das eigene Herz außerhalb des eigenen Körpers herumläuft.

  • ähm ja, da Du mich zitiert hast - die Fakten sind mr bekannt... ich persönlich habe nur bisher noch nie einen lebertransplantierten suchtkranken Menschen betreut. Und kann demensprechend auch nichts dazu sagen, wie diese Menschen mit ihrer neuen Leber/ihrem neuen Leben umgehen.

    LG
    Hannah mit Tochter 08/06, Tochter 01/13 und Sohn 09/16

  • Ich habe aber lebertransplantierte, suchtkranke Menschen betreut, vor, während und nach der Transplantation. Und da als Hauptindikation die Alkoholfrage im Raum stand habe ich mir erlaubt aus Wikipedia zu zitieren. Meiner Meinung ist der Hauptgrund einer Lebertransplnatation auch zu oft ein vorangegangener Alkoholabusus, die anderen Indikationen habe ich selten bis gar nicht erlebt, wollte sie aber nicht unerwähnt lassen.
    Wie Patienten mit ihrem neuen Leben umgehen kann ich nicht beantworten, da ich auf der Transplantationsintensiv gearbeitet habe und die Nachbetreuung in der Transplantationsambulanz stattfand.

    Die Entscheidung ein Kind zu haben, ist von großer Tragweite. Denn man beschließt für alle Zeit, daß das eigene Herz außerhalb des eigenen Körpers herumläuft.

    2 Mal editiert, zuletzt von Andacava ()

  • ich hatte mich mit dem zitierten Beitrag auf diesen (Zitat) Beitrag bezogen, der unmittelbar über meinem Beitrag steht

    @Topic: Ich hab ein wenig zu dem Thema im Internet quergelesen und was mich jetzt wirklich abschreckt, ist die fehlende Betreuung nach der Organtransplantation bei Leuten mit Suchtproblematik. Die kriegen 3, 4, 5 oder mehr neue Lebern, saufen aber fröhlich weiter.
    Ich weiß, das pauschalisiert in einem gewissen Rahmen, aber wenn ich das bisher richtig verstanden habe, ist der Anteil dieser Personen bei den Organempfängern nicht gerade gering.



    Wobei ich die Aussage mit den 3-5 neuen Lebern bezweifele... ich bezog mich nur auf den Umgang mit einem Spenderorgan.

    LG
    Hannah mit Tochter 08/06, Tochter 01/13 und Sohn 09/16

  • Edit: Es wurde übrigens schon daran geforscht, aus Stammzellen Organe "nachzubauen". Diese Forschung steh allerdings unter Beschuss, da dazu erstmal embryonale Stammzellen verwendet werden. Da gäbe es "moralische Probleme" ... völlig krank, diese Denke. Dieser Forschungsrichtung würde ich mit Freuden ein paar meiner Eizellen spenden.


    Ja, darüber habe ich auch gelesen. Sie können bereits einige Dinge kopieren und arbeiten da auch sehr engagiert dran mit dem Ziel, bald sämtliche Organe nachbauen zu können. Dabei kommt sogar noch das eigene Körpermaterial zum Einsatz, so ich das richtig verstanden habe, es gäbe also auch keine Risiken der Abstossung usw. Da hinein sollte man das Geld investieren und nicht in diese sinnlose Organspendekampagne. Denn das Leben mit Spenderorgan stelle ich mir auch nicht gerade leicht vor, ständig unter Immunsuppressiva leben zu müssen, kann nicht gesund sein.


    Ich werde meine Organe nicht spenden, da ich mich persönlich auch nur für eine Lebendspende von Niere oder Leber bzw. Knochenmark entscheiden könnte (solange keine Alternativen zur Verfügung stehen s.o.). Alles andere ist für mich auch ein Stück weit Eingriff in etwas, das mir als Verzerrung unserer Realität vorkommt. Warum muß die Medizin sich so weit aus dem Fenster lehnen und um jeden Preis Menschen retten. Wir können nicht Gott spielen, wir müssen die Endlichkeit des Daseins leider akzeptieren, sie gehört zum Leben doch auch dazu und darf nicht ausgeblendet werden.
    Allein schon, was in dem Artikel über die Abwehrreaktionen bei der Organentnahme passier(en) kann, zeigt mir, dass wir uns da medizinisch auf einem vollkommen unausgegorenen Feld bewegen. Wer sagt denn, dass jemand, der als Hirntod erklärt wurde, tatsächlich tot ist als Mensch, als Seelenwesen. Nein, das möchte ich mir einfach nicht ausmalen. Da wird mir schon von vornherein übel. Ich möchte, wenn denn jemand im Sterben liegt, lieber dabei sein, wenn die Geräte abgeschaltet werden. Aber so sehr dieses Thema zum Leben dazugehört (das Sterben meine ich), so sehr möchte ich es natürlich auch verdrängen.

  • Bevor jemand überhaupt in Frage kommt für eine Lebertransplantation, muss er nachgewiesenermassen (durch Laborwerte) mindestens 6 Monate trocken gewesen sein, erst dann wird er abgeklärt und letztendlich gelistet, was noch lange nicht heisst, dass er dann bald (oder überhaupt) eine Leber bekommt. Ich bezweifele sehr, dass wenn jemand wieder trinkt, er tatsächlich nochmal gelistet wird, ich habe das noch bei keinem Patienten erlebt. Mehr als eine Leber habe ich nur bei Patienten gesehen mit Hepatitis C, wo leider das neue Organ auch befallen und damit zirrhotisch wurde, diese Patienten sterben allerdings ebenfalls häufig auf der Warteliste.


    Die häufigste Ursache für Transplantatversagen ist Mal-Compliance, d.h. die Immunsuppressiva wurden nicht regelmässig oder gar nicht genommen. Ein Risikofaktor ist unter anderen der Erhalt einer Lebendspende (bei Nieren). Eigentlich sollte man ja denken, dass die Empfänger so dankbar für dieses Geschenk sind, dass sie sorgsam damit umgehen, aber die Menschen scheinen da anders zu sein.

  • Nun kam gerade im Fernsehen, dass nach der Klinik in Göttingen nun auch die Klinik in Regensburg unter Verdacht steht, mit Organen gehandelt zu haben.
    Allerdings habe wohl zu der Zeit ein Arzt aus Göttingen in Regensburg gearbeitet... bin gespannt, was dabei rauskommt und wie sehr sich das noch ausweitet...

    Es gibt Tage, an denen Du denkst, dass Du untergehst. Wie stark Du wirklich bist, erkennst Du erst, wenn Du sie überstanden hast...

  • Ich hab jetzt nicht alles gelesen, aber das hol ich noch nach!
    Aus sicherer Quelle weiß ich das es eine Art Organ-Maffia gibt.
    Sprich ein reicher Mensch benötigt z b eine Leber. Und ein junger Kerl mit den passenden Daten wie Blutgruppe sportlich gesund usw passt, dann zahlt der reiche mensch sehr viel Geld und "Huch" wird der junge gesunde sportlich Mann vom Motorrad gefahren und der reiche Mensch erhaelt eine neue Leber....
    Oder es warten 5 Personen auf ein Herz. Der reiche Mensch steht aber in der Liste ganz unten... Dieser geht dann zum Doc oder zu besagter Maffia bietet einen Haufen Geld und rutscht auf der Liste an die oberste Stelle...
    Unsere Kinder werden ab dem 3. Tag ihres Lebens (fersenbluentnahme) in einer statistk geführt zu der jeder der sich mit Computer gut auskennt Zugriff hat.
    Ich moechte nicht derjenige sein der vom Bus angefahren wird damit ein anderer Millionen an meinen Organen verdient!!!
    Der Grundgedanke ist toll, aber es gibt immer einen mit börsen Hintergedanken...

    Wenn du nach dem Menschen suchst, der dein Leben verändert,
    Dann schaue in den Spiegel.

  • Das mit dem Unfall klingt arg nach Film, aber das mit der Liste gabs ja gerade sogar in den Medien (war das in Göttingen?).


    Edit: Steht ja im vorletzten Beitrag, dass es Göttingen war. #schäm

    Einmal editiert, zuletzt von SimonsCat ()

  • der Unfall muss dann aber wirklich sehr präzise durchgeführt werden, wenn man den Hirntod erzielen will - sonst könnte der Mensch ja auch an inneren Blutungen, einem Schädel-Hirntrauma ohne Hirntod, Polytrauma usw. sterben - alles nach einem Unfall wahrscheinlicher als dass der Hirntod eintritt.



    Wie befördert die Mafia denn die Leute an die Spitze der Eurotransplant-Liste? Mt veränderten, falschen Angaben? Im Normalfall wird ja ein Organspender "typisiert" und dann werden die potentiellen Empfänger abgeglichen - und nicht nur nach passenden Gewebemerkmalen sondern auch nach nach Dringlichkeit und Prognose wird geguckt....

    LG
    Hannah mit Tochter 08/06, Tochter 01/13 und Sohn 09/16

  • Eben, das mit dem Unfall fand ich auch etwas filmreif. Aber das mit der Liste hat doch funktioniert. Patient gibt Arzt Geld, Arzt macht eine Diagnose, wonach Patient uuuunbedingt und sofort ganz oben auf die Liste muss und fertig.

  • Jemanden dringlich auf die Liste setzen lassen klappt natürlich gut, wenn man als Arzt eines potentiellen Organspenders Laborwerte fälscht. die Dringlichkeit auf der Liste wird nach dem sog. MELD-Score berechnet, der auf drei Laborwerten beruht
    und nachdem man berechnen kann, wie wahrscheinlich mein Patient in den nächsten drei Monaten stirbt (dann gibt es noch ein paar sog. „Standardausnahmen“ für manche Diagnosen, die mit dem MELD nicht richtig abgebildet sind, aber trotzdem
    bald sterben würden). Für den Arzt ist der Patient, der transplantiert ist, ein Erfolg (weil er erstmal nicht stirbt).


    Hingegen wenn man einen Patienten betreut mit schweren Verletzungen (bin auch auf einer Intensivstation tätig), haben wir ihn in dem Moment verloren, wenn er in Richtung Hirntod geht (= Misserfolg für betreuendes team), meine Empathie als Arzt ist sicher dann bei meinem Patienten und seinen Angehörigen und nicht bei irgendwelchen Organempfängern, die ich nicht kenne.


    Betrügen macht also wirklich vor allem Sinn bei der Listung, wo es sicher auch viel einfacher ist, ich wüsste nicht (und will auch nicht drüber nachdenken), wie man jemanden „zum Organspender macht“, der keiner sein sollte. (Abgesehen davon natürlich von zum Tode verurteilten in China oder entführten Menschen in der 3. Welt)


    Hierzulande „eignen“ sich wirklich eigentlich nur Patienten mit einem isolierten Schädel-Hirn-Trauma, der am besten keine anderen
    Verletzungen hat, wie man das mit einem Unfall hinbekommen will (ausser man haut ihn auf den Kopf, aber dann legt üblicherweise die Rechtsmedizin ihr Veto gegen die Organspende ein, auch schon erlebt...).

    Einmal editiert, zuletzt von Enna () aus folgendem Grund: RSF und komische Absätze, die ich so nicht wollte

  • Unsere Kinder werden ab dem 3. Tag ihres Lebens (fersenbluentnahme) in einer statistk geführt zu der jeder der sich mit Computer gut auskennt Zugriff hat.



    Das hab ich vor Bärchens Geburt auch gelesen - ich sollte nämlich die Einverständniserklärung für das Screening unterschreiben, um mich zur Entbindung anmelden zu dürfen... Da wurd mir schon ganz anders bei dem Gedanken, dass das Blut eingelagert wird. Das sollte wohl nach einigen Jahren vernichtet werden, jedoch hat man in irgeneinem Labor dann noch Neugeborenenblutproben aus den 70ern oder so gefunden...

    Komisch wird mir auch bei dem Gedanken an die neue elektronische Versichertenkarte, wo dann ja auch die Organspendebereitschaft eingespeichert werden soll.
    Wenn ich auf einem Papierkärtchen ankreuze ob ja oder nein und ggf. noch was dazuschreibe - da hab ich die Kontrolle drüber. An die Daten auf der "Gesundheitskarte" kommt man als Patient ja gar nicht ran und wenn ich da "Nein" angebe weß ich trotzdem nicht sicher, was letztendlich da gespeichert ist.


    Daher werde ich wohl in nächster Zeit mal eine Patientenverfügung erstellen. Weiß jemand, ob man dafür zum Notar muss? Und ob man seine Kinder darin miteinschließen darf?

    "Eigentlich weiß man nur, wenn man wenig weiß. Mit dem Wissen wächst der Zweifel." (Goethe)

  • Daher werde ich wohl in nächster Zeit mal eine Patientenverfügung erstellen. Weiß jemand, ob man dafür zum Notar muss? Und ob man seine Kinder darin miteinschließen darf?

    Du musst nicht zum Notar, ob Du Deine Kinder miteinschliessen darfst, weiss ich nicht. Es gibt eine gute Seite vom Bundesjustizministerium, wo alles wichtige drinsteht und in einer Broschüre zum Download auch Textbausteine zur Erstellung enthält, danach habe ich zusammen mit meinen Eltern ihre erstellt.



    http://www.bmj.de/DE/Buerger/g…entenverfuegung_node.html

  • Das mit dem Motorradunfall ist Naturlich übertrieben, aber Mann kann einem ja auch eine Krankheit andichten u gewisse Dinge in die Wege leiten o eine Person entfuehren... Der reiche Mensch zahlt ja nur u weiß ja nicht wie er an sein Organ kommt...
    Dasselbe mit der versichertenkarte... Da kann man was dazu dichten o weglassen...
    Arbeitgeber werfen auch schon mal einen Blick in die Daten bevor sie jemanden einstellen... Nicht das er Diabetes hat...
    Tja, das digitale Zeitalter macht uns unbemerkt zu glasmenschen!
    Versicherungen, Banken, einkaufsverhalten, Blutentnahmen, arztbesuche... Da bekommt man ein tolles Profil zusammen u kann das gezielt nutzen.
    Ich war auch immer so blauaeugig u dachte wer soll sich denn für mich interessieren...
    Aber es gibt so viele wirtschaftliche Interessen da ist das sehr hilfreich.
    Man kann ein Volk so such sehr gut lenken...
    Aber ich schweife ab!
    Ich wollte immer einen organspendeausweis um im Todesfall Menschenleben retten zu können aber inzwischen mach ich das sicher nicht mehr!
    Schade das aus etwas gutem auch etwas Boeses entstehen kann....

    Wenn du nach dem Menschen suchst, der dein Leben verändert,
    Dann schaue in den Spiegel.

  • Naja das wäre dann aber eher ein Grund für einen Ausweis und eine Spendebereitschaft. Denn letztlich entsteht der Schwarzmarkt nur, weil die "Ware" legal knapp ist. Stünden genug Organe zur Verfügung würde sich der Organhandel nicht lohnen.

  • Aber wird ein Organ nicht immer knapp sein? Wie lange hält sich sowas denn in der Kühlbox? Im Film wird es jedenfalls immer sehr eilig gemacht.


    Edit: Mir wäre es irgendwie lieber, wenn man Organe nachzüchten könnte, aber da gibts ja auch moralische Bedenken.

    2 Mal editiert, zuletzt von SimonsCat ()

  • Gibt es denn einen einzigen auch nur ansatzweise belegten Fall von jemandem, der aufgrund von Spendebereitschaft ermordet wurde um an die Organe zu kommen?


    Und warum sollte jemand, der nicht davor zurückschreckt Menschen zu töten (was dann unter Mord fällt und strafbar ist) sich noch um ausgefüllte Organspende Ausweiße scheren?

    It all started with the big BANG!


    (Big Bang Theory)

  • Gibt es denn einen einzigen auch nur ansatzweise belegten Fall von jemandem, der aufgrund von Spendebereitschaft ermordet wurde um an die Organe zu kommen?


    Und warum sollte jemand, der nicht davor zurückschreckt Menschen zu töten (was dann unter Mord fällt und strafbar ist) sich noch um ausgefüllte Organspende Ausweiße scheren?


    Jetzt polemisierst du aber schamlos. Warum sich so jemand darum sorgen sollte? Weil seine Machenschaften schneller auffliegen, sollte er es nicht tun- zum Bleistift.

    Ich hänge mich erst auf, wenn alle Stricke reißen!