Wir diskutieren hier doch nicht über das Für und Wider der verschiedenen Regelungen, sondern über das Für und Wider der Organspende.
Und da habe ich klare Prioritäten, die ich auch so benenne, wofür ich hier ja schon recht heftig angegriffen werde.
Ob ich da nun einen Ausweis für ausfüllen muss oder einfach gar nichts mache ist da ja zweitrangig.
Das eine hängt mit dem anderen zusammen. Und für viele ist es eben nicht zweitrangig, ob sie einen Ausweis ausfüllen müssen oder nicht. Wenn ich mich mit dem Thema nicht beschäftigen will, tu ich das eben nicht. Basta. Wenn in dem Moment die Widerspruchsregelung gilt, ist das gut für die Menschen, die auf ein Organ warten. Wenn die Zustimungsregelung gilt, ist das für die Wartenden schlecht.
Und du wirst nicht für deine Prioritäten angegriffen, sondern dafür, dass du alle dazu bringen willst ihre Prioritäten deinen gleich zu setzen.
Außerdem kommt es gar nicht so selten vor, dass Menschen, die beschenkt wurden daraufhin etwas zurückgeben wollen. Nun geht das bei der Organspende nicht an den Schenkenden, aber vielleicht an jemanden, der auch ein Geschenk braucht.
So, jetzt habe ich eine Frage an die Bibelversteher. Es gibt (nicht nur im Christentum) doch das Gebot der Nächstenliebe. "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst." Ist die Bereitschaft zur Organspende jetzt gelebte Nächstenliebe, oder nicht?
Und zum Problem der Widerspruchslösung in Österreich: Das ist eigentlich nur ein Argument dafür einen Spenderausweis bei sich zu haben. Man kann nämlich auch "Nein" ankreuzen auf dem Ausweis.