Reitstunde bezahlen wenn Kind verhindert/krank/zu heiß etc.

Bei mir war das nicht üblich, ich kenne es so, dass man Reitkarten kauft und vor jeder STunde eine abgibt. Beim Gitarrenunterricht hingegen musste ich pro Woche zahlen, auch in den Ferien.

Bei mir war das auch nie so, wir hatten aber so Aufkleber, die wir kauften und mit denen wir die von uns beanspruchten Stunden abklebten/bezahlten.

Andererseits kenne ich es auch nicht, eine Reitstunde wegen Hitze abzusagen.

Es ist natürlich nicht so schlau von der Reitstall-Besitzerin, dass sie keinen Vertrag mit Euch gemacht hat. Hier ist es üblich, dass monatlich gezahlt wird und Stunden an anderen Tagen nachgeholt werden können, soweit Platz ist.
Pferde kosten unheimlich viel Unterhalt und wenn (gerne auch in den Ferien) viele einfach nicht kommen und auch nicht zahlen, haben die Veranstalter schnell Probleme, den Unterhalt aufzubringen.
Also; die Reitlehrerin hätte für sich selber sorgen müssen und einen Vertrag machen sollen aber Ihr seit dann wohl höchstens moralisch in der Pflicht, nicht rechtlich..

Das ist aber wieder was anderes. Bei einem vereisten Boden können gerade bei einem ungelernten Reiter schnell Verletzungen fürs Pferd auftreten und extremer Regen ist nicht gerade gut für das Material, ganz abgesehen davon, dass ein nasser Sattel auf dem Pferderücken auch gut scheuern bzw. nicht mehr richtig gut sitzen kann.
Da ist der Schweis nicht ganz so tragisch und bei Hitze macht man mit den Pferden eben nicht unbedingt superanstrengende Übungen oder galoppiert stundenlang, aber ein Grund, nicht zu reiten, ist es sicherlich nicht.

Aber da hat jeder seine eigene Einstellung dazu, ich kenne es eben nicht. Zu deiner Eingangsfrage finde ich Mios Beitrag sehr hilfreich. Ich selbst bin bislang immer nur bei großen Höfen geritten und kann nur von dort berichten.

Bei uns ist es so, dass wir die Kinderstunden monatlich bezahlen. Immer, außer in den Sommerferien. Eben weil die Ponys auch ihren Unterhalt verdienen müssen. Sind wir also Ostern weg, zahle ich trotzdem (und finde das OK). Einzelne Tage oder Stunden können wir in Absprache mit den anderen Eltern tauschen. Kinderstunden werden aber nur an zwei Wochentagen angeboten.

Für den Unterricht der Großtochter Zahlen wir nur die Lehrerin, das Pony gehört Freuden. Hätten wir eine Reitbeteiligung, käme monatlich noch diese Summe dazu. Je nach Pony/Pferd sind das 30 - 45€, die ganzjährig fällig sind. Eine Beteiligung an einem Pferd ist für einen fixen Tag und eben auch die Verpflichtung sich an diesem Tag ums Pferd zu kümmern. Auch, und zB gerade, wenn das Pferd krank ist. Wir zB haben den Donnertag und bewegen / versorgen das Pony auch an Feiertagen. Die Besitzer verlassen sich da auch drauf.

Die Vorgehensweise bei euch ist üblich, das Tauschangebot völlig OK. Ich würde es annehmen oder zahlen, wenn wirklich keiner der Tage passt. Gerade, weil der Stall so klein und heimelig ist.

Ach ja, Pferde können hohe Temperaturen besser ab als wir. Frost macht Böden ohne Überdachung idR unbereitbar. Für Dauerregen gilt je nach Bodenqualität das Gleiche. Pferde stolpern, rutschen oder verletzen sich dann. Dabei fällt es sich auch schnell als ungeübter Reiter. Das ist schlicht gefährlich, und es leidet auch das Material. Niemand lässt gerne seinen vielleicht etliche Tausend Euro teuren Sattel verschlammen. Die Kinder haben da auch wohl keinen Spaß dran...

Hallo Farbklecks,
wir haben hier auch so einen kleinen Stall, und wenn wir den nicht hätten, würde ich unsere Tochter gar nicht zum Reiten geben. Ich mag die klassische Reitstall-Atmosphäre nicht so gern. Solche kleinen Ställe müssen ziemlich wirbeln, um überhaupt über die Runden zu kommen. Und wenn ich eine Yoga-Stunde kurz vorher absage, muss ich die auch zahlen (mal so als Vergleich).
Hier gilt auch: Bei höherer Gewalt (Frost, Starkregen, Pferd oder Kind krank) gehts halt nicht und sonst 24 h vorher absagen oder Ersatztermin finden, sonst muss die Stunden gezahlt werden. Finde ich logisch und gut.

Ja.
Und beim Arzt habe ich bei Terminvereinbarung auch keinen Vertrag und muss versäumte Terminwahrnehmung zahlen.
Von daher eine interessante Frage, darf der das?
Ich sehe es aber wie die anderen: wenn man das Glück hat, Nutzniesser einer solchen Einrichtung zu sein, sollte man nicht nur die Beeren rauspicken.
Ich kenne viele Höfe, die um die Existenz kämpfen. Und eine "Zucht" in dem Ausmass würde sich nie tragen, wäre da nicht das Zusatzeinkommen der Reitstunden. ( Die machen ja sicher die wenigsten aus reiner Freude. Das Geld wird schlicht und ergreifend benötigt.)

ich sehe es auch so wie ManuMami..
Du hast sehr kurzfristig abgesagt, Dir wurden mehrere Ersatztermine angeboten.. wenn Du die nicht wahrnehmen kannst dann musst Du die Stunde eben bezahlen..
mein Sohn geht zum Voltigieren und wir bezahlen gleich einen monatlichen Beitrag weil eben früher viele einfach kurzfirstig abgesagt haben und so die Pferde einfach nicht zu finanzieren sind.
Am Dienstag war es bei uns ähnlich heiss und ich wäre ehrlich gesagt nicht auf die Idee gekommen dass mein Sohn deshalb nicht gehen könnte (ich habe selber 2 Pferde..), die Trainerin berücksichtigt das doch, sie wird mit Sicherheit nicht so ein extremes Programm durchziehen dass alle Kinder mit Hitzschlag umfallen..
klar kann man mal sagen ich hab heute keinen Bock, ich geh lieber ins Schwimmbad bei dem Wetter, aber dann sollte man dazu stehen und die Stude trotzdem bezahlen wenn man dann einfach kurzfirstig absagt (es war doch am Montag auch schon klar dass es heiss werden würde, da wäre eine Absage noch nicht ganz so kurzfirstig gewesen).. weil alles andere einfach unfair ist und gerade kleine Betriebe so nicht lange überleben können..

Zitat von ManuMami

Das Verhalten der Reitstall Besitzerin ist sehr okay. Natürlich habt Ihr einen Vertrag, einen mündlichen. Der ist rechtlich ebenfalls bindend, wenngleich vor Gericht schwieriger zu beweisen. Aber sie bot Euch Ersatztermin an. Das ist schon super.
Ich würde an Deiner Stelle schauen, dass ich einen der Ersatztermine wahrnehmen kann, ansonsten ohne Murren bezahlen.

ja, so sehe ich das auch.

Wusstet Ihr denn, dass Ihr in so einem Fall für die Stunde zahlen sollt? Wenn Ihr das mündlich so vereinbart habt, dann solltest Du natürlich entweder einen Ersatztermin wahrnehmen oder die Stunde bezahlen.
Falls Ihr das niemals so besprochen habt, dass für eine abgesagte Stunde bezahlt werden muss, Ihr das also nicht wusstet, dann würde ich das auf jeden Fall ansprechen. Denn ich finde schon, dass man Euch darauf hätte hinweisen müssen. Wenn Ihr dort weiter hingehen möchtet, dann würde ich wohl zahlen oder auf einen anderen Termin ausweichen, aber auf jeden Fall nochmal über die Konditionen sprechen.

Auch beim Arzt muss man ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass man im Falle eines kurzfristig abgesagten Termins etwas bezahlen muss. Bei uns ist das sogar in der Logopädie und in der Reha so. Dann kann man sich überlegen, ob man sich darauf einlässt oder sich jemand anderen sucht. Scheint irgendwie gerade Mode zu sein, Termine kurzfristig abzusagen...

Für den Fall, dass ihr da weiter reiten wollt (so sieht's ja aus:)), würde ich einen Ersatztermin annehmen oder alternativ zahlen.
So ein Stall ist die Ausnahme, sollte man sich warmhalten.

Bei uns zahlt man seit einiger Zeit auch im Voraus für den Monat, weil den Eltern ohne Pferdebezug weder die Kosten noch das Drumherum geläufig sind. Das ist einfach so, dass uns Pferdebesitzern und -menschen das klar ist, und euch nicht. Dass das vorher nicht angesprochen wurde, liegt wohl auch an den unterschiedlichen Sichtweisen.