Kindergeburtstag: Gilt der "Deal" nicht mehr?

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  • Aus meiner Kindheit kenne ich den recht eindeutigen Deal "Lädst Du mich ein, lad ich dich ein". Das war sowas wie ein ungeschriebenes Gesetz und man musste schon sehr gute Gründe haben oder sich total zertritten haben, um das zu brechen. Ich weiß noch, dass meine Mama mal die Gästezahl limitiert hatte und ich total verzweifelt war, weil ich zwei Kinder, die mich eingeladen hatten, dann nicht einladen konnte, die waren auch entsprechend sauer. Und als eine Freundin mich mal nicht eingelden hat obwohl sie auf meinem Geburtstag war, war das eine echte Katastrophe, denn es hieß soviel wie "ich mag dich nicht mehr". Sprich: Es war ein echter Affront, jemanden nicht einzuladen, der einen eingeladen hatte. Sogar jetzt im Erwachsenenalter kenne ich das noch weitgehend so ...


    Auf dem Geburtstag meines Sohnes waren aber zwei Kinder (außer seinen drei besten Kumpels), nämlich ein Nachbarskind und ein Kiga-Kind, die ihn definitiv nicht eingeladen haben. Beim Nachbarskind weiß ich so in etwa, wann der hat und es hingen damals auch Luftballons vor der Tür. Es ist aber nichts vorgefallen oder so, er kommt nach wie vor öfters mal zum Spielen oder auch mal andersrum. Die Mama von dem Kita-Kind hat mir vor einigen Tagen so nebenbei was erzählt vom Geburtstag ihres Sohnes bzw. der Feier (wo wir aber nicht eingeladen waren) also so in der Art, dass sie unsere Feier super fanden und das und das und das übernommen haben. Fand ich total komisch, dass die das so locker erzählt, mir käme das gar nicht über die Lippen, wär mir superpeinlich ..: Ich kann auch aus Gewohnheit gar nicht anders, als das als Affront zu sehen. Gibt es diese "Regel" gar nicht mehr? Ist das nicht mehr üblich? Ich weiß noch, als meine Freundin mich damals nicht eingeladen hatte, hat erst ihre Mama meine Mama angerufen und ihr das lang und breit erklärt und dann sie mich und es mir nochmal erklärt. Beleidigt war ich damals trotzdem sehr und jeder hat das verstanden, weil es eben völlig unüblich war ...

  • Bei uns gibt es diese Regel nicht.

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

  • na ich handhabe es so,dass wir auch die einladen bei denen mein großer eingeladen war..ausser er mag denjenigen wirkl.garnicht,dann geht er aber auch nicht auf dessen geburtstag..
    die regel gilt also für uns schon..und ich fände es auch seltsam,wenn es eigentl.freunde sind,und man nicht eingeladen wird..

  • ich kenne es aus meiner Kindheit auch so. Wenn man dann jemanden nicht eingeladen hat war das wirklich eine Watsche. Im Gegenzug hat es mich immer sehr getroffen wenn 1-2 Mädels mich dann nicht eingeladen haben. Das hat wirklich sehr geschmerzt.


    Wie es heute ist weiß ich nicht...

    Girl keep your head up,
    We've still got miles to go,
    Were lead by starlight through,
    The rain and the snow.

  • Hmm, ich weiß, was du meinst. Ich hätte da, als Mama des einladenden Kindes, auch ein schlechtes Gewissen. Und ich weiß auch noch, wie wichtig sowas früher war.


    Aber andererseits sind doch gerade im Kindergartenalter Freundschaften oft noch nicht so fest und dauerhaft und die Frage, wer zum Geburtstag eingeladen werden soll, wird hier jede Woche anders beantwortet (mit manchmal ganz überraschenden Wendungen ;) ), von daher stehe ich eher auf dem Standpunkt, dass man so etwas nicht allzu wichtig nehmen sollte!

  • Ich kenne den Deal auch aus meiner Kindheit - und ich würde den hier auch so leben. Aber meine Tochter hält davon rein gar nichts. Ihr ist es auch total egal, ob sie im drauffolgenden Jahr bei den anderen Kindern eingeladen ist, oder nicht. Deshalb hat sie sich diesmal entschieden, eine Übernachtungsparty zu machen mit nur 3 Gästen. Davon kam dann aber eine nicht. Ihr hat es trotzdem gefallen. Und meine Nachfragen in Richtung "möchtest du nicht noch xy einladen, bei der warst du doch auch eingeladen?" liefen gegen eine Wand. "Ist mir egal, die führt sich immer so auf und macht nur Stress" war die Antwort.


    Tja, also meine Tochter findet den Deal schwachsinnig.

    Es gibt Tage, an denen Du denkst, dass Du untergehst. Wie stark Du wirklich bist, erkennst Du erst, wenn Du sie überstanden hast...

  • Meine Tochter wünscht sich, dass wir es so machen, manchmal ist es mir aber leider nicht möglich. Wir hatten hier schon Jahre da war meine Tochter bei 18 Kindern auf dem Kindergeburtstag eingeladen, so viele Kinder wollte ich sie dann doch nicht einladen lassen.
    Noch heute ist es so, dass sie bei ca. 12 Kindern im Jahr auf Geburtstagen eingeladen ist, wenn sie jedem Kind eine Gegeneinladung macht, kann sie nie jemanden anderen neuen mehr einladen. Oder gibt es hier auch Kinder, da muss man fast wenn man einen einläd, die Geschwister alle mit einladen, weil man sonst sehr schief angeschaut wird.


    Wir haben bis jetzt immer eine Lösung gefunden, bei der meine Tochter und ich zufrieden waren.


    Das blödeste was uns bis jetzt passiert ist war, dass meine Tochter mündlich von einer Mutter eines Geburtstagkindes eingeladen wurde (in meinem Beisein) und sie nie eine Einladung zur Feier bekommen hat.

  • Hm,ich überleg grad,wie es bei uns damals war. ICh glaub,meine Mutter hat da schon einwenig interveniert,wen ich zu meinem Geburtstag einladen darf und wen nicht. Da gings auch darum,bei wem ich zum feiern war und wo nicht...


    So ein bischen schleichen sich die Gedanken bei mir auch ein,wenn es darum geht,wer zum Kindergeburtstag eingeladen wird. ABer letztendlich ist es die Entscjheidung meines Kindes und die Intesivität der Freundschaft ändert sich hier eh wöchendlich,machmal auch täglich.


    Ausserdem haben wir die Regel,dass soviele Kinder eingeladen werden dürfen,so alt das Kind wird und mein großer Sohn z.b. wurde im vergangenem Jahr mehr als 7mal auf eine Feier eingeladen. Da hätten wir dann da ein Problem.

  • Gibt es hier nicht, aber das ist auch noch Kindergartenalter, sprich, die Freundschaften wechseln noch oft und schnell :)


    Meinen Jungs ist es auch nicht sooo wichtig, sprich, sie sind nicht sauer, wenn sie wo nicht eingeladen sind, wo derjenige bei uns war (oder umgekehrt). Mir hat neulich auch eine Mama lang und breit erklärt, warum nur der jüngere der Jungs eingeladen ist und nicht der Große, obwohl ihr Sohn bei beiden unseren Jungs war. Mir persönlich ist das völlig schnuppe, die Mama kam mir aber fast so vor, als wolle sie sich entschuldigen... Und dem Großen war es auch egal. Also ich würde dem ganzen nicht sooo viel Bedeutung beimessen.

  • Kenn ich so nicht und finde es auch eigentlich unpraktisch.


    Unsere Kinder dürfen zu ihrem Geburtstag jeweils so viele Kinder einladen, wie sie alt werden.
    Mein Sohn hatte also zu seinem 4. Geburtstag 4 Kinder dabei. Alle aus seiner Kitagruppe, nur ein eingeladenes Kind hatte ihn zuvor zu seinem Geburtstag eingeladen, das konnte aber nicht. Dafür war ein anderes Kind quasi "nachgerückt". Die anderen Kinder waren im Jahr zuvor noch nicht seine Freunde gewesen, so dass er keine Einladung bekommen hatte bzw. hatten ihren jeweils Dritten Geburtstag nicht groß gefeiert.
    Alle Kinder hatten inzwischen wieder Geburtstag und eins hat ihn nicht eingeladen. Sie ist das beliebteste Mädchen in der Kitagruppe und wird von fast allen Kindern eingeladen. Sie selbst darf aber auch nur 5 Kinder zum 5 Geburtstag einladen. Mein Sohn fand es nichtmal erwähnenswert, dass er nicht eingeladen war und ich finde es auch vollkommen ok.
    Vor ein paar Wochen war mein Sohn auf einem 5 Geburtstag von einem Jungen, mit dem er gar nicht so richtig befreundet ist. 14 Kinder waren dort! Allein 9 aus seiner Kitagruppe. Und das war wirklich furchtbar!


    Im nächsten Jahr wird die Hälfte der Gäste vom 4. Geburtstag meines Sohnes nicht mehr in seiner Kitagruppe sein. Müssen die ihn dann auch noch einladen, obwohl sie nichts mehr miteinander zu tun haben?


    Darum finde ich es ist vollkommen ok, wenn Einladungen nicht erwidert werden.


    Es sei denn, ein Kind ist wirklich traurig darüber. Dann muss man vielleicht noch was klären. Aber ich denke, das sind oft eher die Sorgen der Eltern.


    LG, Katinki


    mit J. (3/2008) und G. (1/2011)



    2.321 Beiträge!

  • Das war unter uns Kindern früher auch ein ungeschriebenes Gesetz, eine gesellschaftliche Regel, was auch immer, auf jeden Fall war das ungeheuer wichtig. Das führte dazu, dass meine Kindergeburtstage irgendwann rießig waren, meine arme Mutter hat das tapfer mitgemacht.


    Die Probleme hatten wir bisher noch nicht, meine Tochter hat bisher immer die gleichen Kinder eingeladen und die sie, aber ob ich so einfach mit dieser "Regel" brechen könnte, weiß ich auch nicht.
    Aber warscheinlich muss man auch irgendwann mal einen Schlußstrich ziehen, wenn man nicht so enden will wie meine arme Mutter damals, sie hat das echt tapfer gemacht :)
    Ich fände es definitiv auch seltsam, so etwas aus dem Mund einer anderen Mutter zu hören, aber wenn das viele hier nicht so kennen, würde ich mir auch nicht weiter einen Kopf machen.

  • Bei uns gibt es diese Regel nicht und ich bin froh drüber. Sonst müssten wir hier zwölfunddrölfzig Kinder einladen. #augen

    Happiness can be found even in the darkest of times, if one only remembers to turn on the light. -Albus Dumbledore-

  • ein Kindergeburtstag soll ein Freudenfest sein und mein Kind soll zu seiner Feier all die Leute einladen, die es dabeihaben möchte. Jetzt und hier. Und sie soll sich nicht schon als Kind irgendwelchen (unerfreulichen) sozialen Verpflichtungen unterwerfen.
    Also ne, wir machen das Spiel der Gegeneinladung nicht mit und viele Menschen die wir kennen auch nicht.


    edit: sie dürfte zwölfunfdrölfzig Kinder einladen, dann passe ich eben die Art des Festes an. #pfeif

    Einmal editiert, zuletzt von Fräulein Wunderbar ()

  • ein Kindergeburtstag soll ein Freudenfest sein und mein Kind soll zu seiner Feier all die Leute einladen, die es dabeihaben möchte. Jetzt und hier. Und sie soll sich nicht schon als Kind irgendwelchen (unerfreulichen) sozialen Verpflichtungen unterwerfen.
    Also ne, wir machen das Spiel der Gegeneinladung nicht mit und viele Menschen die wir kennen auch nicht.


    edit: sie dürfte zwölfunfdrölfzig Kinder einladen, dann passe ich eben die Art des Festes an. #pfeif


    Seh ich genauso und ist hier genauso. Letzten Endes sind es doch die Eltern, die dem Kind diese Regel eintrichtern. Bei uns die Oma, die ist aber gescheitert.

  • Bei uns gibt es diese Regel nicht, ich kenne aber Eltern, bei denen das so läuft.


    Ich möchte, dass mein Kind sich am Geburtstag mit Leuten umgibt, die es mag. Meine Kinder entscheiden im Großen und Ganzen selbst, wen sie da haben möchten. Ich lenke vor allem bei der Kleinen aber schon manchmal.


    Meine Kinder werden übrigens nicht so häufig eingeladen. Sie erwarten aber auch keine Rückeinladung, daher sind sie auch bis jetzt nicht traurig gewesen. Wenn das mal so sein sollte, werde ich sie trösten. Mehr kann ich nicht tun.


    Ich finde das irgendwie ehrlicher, als jemanden einzuladen, nur weil der einen vorher eingeladen hat. Könnte für denjenigen oder für beide Seiten auch doof werden.

  • Hmmm, komisch, also bei mir ist das echt drin, inklusive der sofortigen, fast reflexartigen Reaktion "nöchstes Jahr werden die nicht mehr eingeladen". Für mich hat das echt was von einer Beleidigung, aber vielleicht bin ich auch schief gewickelt ...

  • Meine Mutter hat auch die Gästezahl limitiert. Auf 5 Kinder.


    Eine Freundin hat mir dann mal erklärt, dass sie es blöd findet, dass sie bei mir nie eingeladen wird. Und ich hab ihr dann erklärt, dass ich da gar nichts dafür kann. Ich wurde dann von ihr nicht mehr eingeladen. Konnte ich mit leben.


    Bisher schau ich schon, dass die Kinder eingeladene werden, bei denen "wir" auch waren, aber wenn mir das zu viele werden, werde ich auch limitieren. Ich weiß aber schon, welche Kinder da waren und welche nicht, und würde der Mutter eines Nicht geladenen Kindes sicher nicht von der Feier vorschwärmen.

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • Ich bin ehrlich grad etwas verwundert.


    Ich kenne diesen Deal gar nicht.
    Haben ihn bisher auch gar nicht beachtet.


    Und nein, ich würde den auch in manchen Fällen nicht einhalten können bzw. auch nicht wollen.


    Diese Fälle jetzt aufzuzählen würde den Rahmen sprengen.



    Auch von unserem Umfeld kenne ich diesen Brauch eigentlich nicht.
    Hier darf meist das Kind entscheiden, wen es einladen möchte. Und das sind von Jahr zu Jahr andere Kinder, unabhängig wer bei wem eingeladen war.

    J. mit zwei Töchtern, Mann und Hund