Eifersucht auf den kleinen Bruder

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  • Liebe Raben,


    unser Mini ist nun eine Woche alt und war bisher sehr pflegeleicht. Der Zwerg wird im September drei Jahre alt und war noch nie pflegeleicht ;) Er braucht immer sehr viel Aufmerksamkeit, wenn er die hat ist er aber ein absoluter Schatz. In den letzten Monaten haben sich wunderbare Phasen mit ganz schlimmen Wutanfall-Phasen abgewechselt, was natürlich auch mit der Schwangerschaft zusammenhing.


    Nach der Geburt war der Zwerg 4 Tage bei der Oma, war aber jeden Tag mit Papa oder Oma bei mir im KH. Er hat sich sehr über seinen Bruder gefreut und kuschelt sehr gerne mit ihm. Zu süss! Schon im KH hatte er allerdings wegen nichts diverse Wutanfälle, wenn ich ihn z.B. gebeten habe ums Bett rum zu gehen, damit er besser hochsteigen kann, wenn er zu mir wollte.
    Zuhause angekommen wurde es ziemlich schlimm, er wütete nur noch durch die Gegend in einer Art und Weise, die ich nicht akzeptieren kann und will. Natürlich ist meine Toleranzgrenze gerade nicht besonders hoch, schliesslich befinde ich mich eigentlich noch im Wochenbett. Uneigentlich ist hier schon wieder der Alltag eingekehrt, d.h. ich koche selbst, mache den Haushalt, schaue zu den Tieren und bin heute mit den beiden Jungs alleine zuhause, weil mein Mann arbeiten muss. Zum Glück habe ich meine Schwiegereltern hier in der Nähe, die spanne ich gerade recht stark ein, vor allem um mich im Umgang mit dem Zwerg etwas zu entlasten. Aber sie übernehmen auch Arbeiten, die ich einfach nicht machen darf, weil ich ja nach dem Kaiserschnitt nur den Mini heben sollte und nicht mehr.
    Mein Mann ich gerade ziemlich ausgelastet, er hatte eine stressige Zeit und danach wird er immer krank. ich hoffe, dass es nur der Blütenstaub ist und dass er nach dem Gewitter wieder etwas besser drauf ist.


    Gestern abend konnte der Zwerg nun zum ersten Mal seine Wut verbal äussern und hat erklärt, dass es ihn so wütend mache, dass ich dauernd Mini herumtrage, dass dieser immer wieder weine (was er gar nicht tut, er ist sehr zufrieden) und dass er dauernd stillen will. Ich gebe mir übrigens Mühe, z.B. mit dem Zwerg Bücher anzuschauen, wenn wir stillen, aber es fällt mir momentan noch nicht so leicht, da meine Brust etwas malträtiert ist und ich nicht einfach so "nebenbei" stillen kann und es geht gerade auch nicht den Mini mal kurz abzudocken, weil der Zwerg mich sonst irgendwo braucht. Ausserdem habe ich das Bedürfnis mich gerade mit Mini irgendwo einzuigeln und einfach nur das Wochenbett zu geniessen, aber das geht gerade gar nicht.


    Wie würdet ihr mit dem Verhalten des Zwergs umgehen? Ich kann doch nicht einfach alles ignorieren, nur weil er gerade der "arme grosse Bruder" ist - er benimmt sich wirklich fürchterlich, schlägt und tritt mich und meinen Mann, wütet bei der kleinsten Bitte wie eine Furie los. Umgekehrt befürchte ich auch, dass ich ihn ungerecht behandle, weil ich gerade einfach nur meine Ruhe haben möchte. Ich ertrage es schon fast nicht, wenn er in fröhlicher Laune herumspringt und irgendwelchen Lärm macht.


    Heute bin ich logischerweise etwas angespannt, weil mein Mann nicht da ist. Das führt dazu, dass ich Mini nirgends ablegen kann, sondern immer mit mir herumschleppe. Das ist auch anstrengend (körperlich meine ich, meine Rückenmuskulatur ist leider noch etwas angeschlagen, so dass ich nach einer Stunde Tragetuch Schmerzen habe) und führt dazu, dass ich noch weniger Nerven für den Zwerg habe. Dabei lief es heute recht gut, mein Mann ist früh weg und wir haben noch gemütlich im Bett gekuschelt und gestillt, nach dem Morgenessen haben wir ein paar Haushaltsarbeiten erledigt, dann kam Opa und nahm den Zwerg spontan mit für einen Ausflug, um 10 Uhr kam Oma zum Hühnerstall ausmisten, weil ich das gerade noch nicht kann und ich fuhr mit Mini zum Arzt um meine Fäden zu ziehen (was dann doch nicht ging, da noch nicht gut genug verheilt). Mittagessen verlief dank per Post angekommenen Geschenken stressfrei, das anschliessende Stillen dadurch auch (neues Buch zum Vorlesen). Dann habe ich versucht den Zwerg ins Bett zu bringen (ohne Mittagsschlaf wird der Abend eine Katastrophe), was dazu führte, dass Zwerg + Mini am Schluss weinten und schon bin ich wieder mit den Nerven am Ende..


    Ich habe übrigens diverse Leute, die mir den Zwerg abnehmen würden, neben Oma + Opa auch Freundinnen mit Kindern im gleichen Alter, aber ich frage mich, ob es wirklich sinnvoll ist, ihn nun abzugeben? Eigentlich würde ich viel lieber einen Weg suchen, mit ihm zusammen eine Lösung zu finden, sonst verzögert sich das Problem doch einfach nur..
    Mein Mann versucht den Zwerg möglichst zu beschäftigen, wenn er da ist, aber ich befürchte auch das verzögert das Thema nur...


    Am einfachsten wäre es einfach mit den beiden raus zu gehen, Spielplatz, Baden etc. Aber eigentlich bin ich ja noch im Wochenbett und sollte mich etwas schonen...


    Etwas wirr, sorry, aber genauso fühle ich mich gerade...

    • Offizieller Beitrag

    Ich kann gerade nur kurz, sorry. Mir fiel nur spontan ein: klar, babykuscheln und erholen sind jetzt dran. Was ist schlimm daran, wenn sich das Zurechtruckeln mir dem Zwerg verzögert? Ihr habt doch Zeit. Und du bist dann mehr bei Kräften.


    Es hört sich für mich so an, als wäre Zwergbetreuung durch jemand anderen für alle Seiten stressfreier. #knuddel


    Edit: ich glaube nicht, dass Ihr schnell eine Lösung finden müsst. Es ist eben eine Umstellung und die braucht Zeit.

    • Offizieller Beitrag

    Naja, so als 3jähriger stellt man sich so Babies doch nicht ganz so "raumgreifend" vor, fürchte ich - und dass die dann dauernd auf der Mutter kleben und IMMER Prioriät haben, kann schon nerven, denke ich mir.


    Könnte nicht jemand, der sich für den Zwerg anerboten hat, auch mal das Kleinchen für eine halbe Stunde im Tuch/Wagen rumkutschieren? Omas machen das doch meistens nicht ganz ungern ;)


    Und Du setzt Dich solange mit dem "Grossen Kleinen" hin und machst etwas, was er richtig gerne mit Dir macht: Bücher anschauen bis zum Umfallen, Zeichnen, Kneten...


    Herzlichen Glückwunsch auch noch!


    Liebe Grüsse


    Talpa

    • Offizieller Beitrag

    Talpa, echt jetzt? Sechs Tage nach der Geburt das Baby abgeben? Das würde ich nicht einplanen.


    Ich musste eine knappe Woche nach Töchterchens Geburt mit dem Großen zum Arzt, in der Zeit saß meine Schwiegermutter mit ihr im Wartezimmer - und das ist mir echt schwer gefallen. Freiwillig hätte ich das nicht gemacht.


    Noch ein-zwei Wochen später hätte es wieder anders ausgesehen. Aber im Frühwochenbett?

    • Offizieller Beitrag

    Oh, da haben wir wahrscheinlich was anderes im Kopf: ich dachte schon eher so mit einem schlafenden Kleinchen "auf dem Hof rumgehen" oder in der Küche... Also nicht stundenweise draussen spazieren - sondern einfach einViertelstündchen den Grossen ins Zentrum stellen.


    Logischerweise nur, wenn das für die Mutter auch okay ist - bei mir wäre das jetzt bei den Omas, meiner Schwester und meinem Mann durchaus okay gewesen - immer vorausgesetzt, dass das Kind in "Rufweite" bleibt.


    Ich denke aber auch wie Du: soooooo schnell muss das nicht gemacht sein. Der Grosse hat das Recht, ein bisschen "durch den Wind" zu sein. Und so Exklusivzeit kann man auch noch in einer, zwei oder mehr Wochen ins Auge fassen - wann es halt passt.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Es macht wohl den Anschein, dass ich etwas ungeduldig bin. Ihr habt recht, eigentlich ist es völlig irrsinnig zu glauben, dass alles jetzt und gleich funktionieren muss..


    Nun, ich hoffe mein Mann ist morgen wieder ganz für uns da und dann ist erstmal Wochenende. Wobei der Samstag auch wieder spannend wird - ich kann aussuchen, ob ich den ganzen Tag alleine zuhause bin (nur mit Mini, der Zwerg würde mitfahren) oder ob wir einen Familienausflug quer durch die halbe Schweiz an ein Geburtstagsfest machen.


    edit: DANKE für eure objektiven Meinungen wollte ich noch sagen *gg* Momentan ist alles etwas hormonverhangen hier ;)

    Liebe Grüsse
    Roxi


    Einmal editiert, zuletzt von roxi ()

  • Huhu,


    Ich kann auch nur auf die schnelle - wie habt ihr ihn denn auf das Baby vorbereitet? Das Baby ist süß, kannst du mit spielen und alles schön? Oder habt ihr auch gesagt das ihr erstmal weniger Zeit haben werdet weil das Baby auf euch angewiesen ist?


    Denn DEN Teil lassen ja viele Leute leider aus und die Reaktionen des grossen Geschwisterkindes wären denen eures Sohnes ähnlich.


    Abgeben würde ich keines der Kinder denn so wie du schon schreibst - das Problem würde sich nur verschieben.
    Kenne euch nicht und weiß auch nichts weiter - ist eben nur mal so ins blaue geraten - was mir zum Thema so einfällt. Pick dir raus was zutreffen könnte, den Rest ignorierst du einfach :)


    Trotzphasen haben wir - wenns wirklich schlimm wurde mit ganz eng umschlingen gemeistert. Einfach das Kind ganz fest in den Arm nehmen - rundherum. Notfalls die Arme mit einklemmen (unser grosser hatte Zeitweise die Angewohnheit einen regelrechten Tobsuchtsanfall zu bekommen wo er geschrien hat und mit Armen und beinen um sich geschlagen) und gaaaaanz ruhig mit dem Kind reden.


    Mit einbinden in den Babyalltag. Simon hat es geliebt wenn ich gefragt habe ob er mir helfen kann. Windel holen, Strampler reichen, Spielzeug aussuchen etc. Er war Quasi ständig mit dabei und immer mittendrin.


    So, das war erstmal das erste was mir so einfällt zum Thema, vielleicht ist ja was für dich/euch dabei!


    Alles Liebe für euch :) #sonne #blume

    Viele Grüße Wiebke


    - Rechtschreibfehler dürfen gern ignoriert werden - mein Lektor hat zur Zeit Urlaub...! -


    Bin manchmal so in Eile, hab dann keine Zeit mehr groß Korrektur zu lesen. Ich bitte um Verzeihung und hoffe man kann es trotzdem lesen :)

    • Offizieller Beitrag

    Was mir noch einfällt - was bei einem enttrohnten 8jährigen funzt, geht sicher auch bei einem Kleinen:
    ich habe sobald es "technisch" ging, die Stillzeiten benutzt, um drm Grossen vorzulesen. Er fand das klasse - und die Kleine liess sich nicht stören.


    Vielleicht wäre das was für sofortige Entlastung?


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Hallo Roxi,


    herzlichen Glückwunsch!!


    Zu der Geschwisterproblematik kann ich leider (noch) nichts beitragen.

    Wobei der Samstag auch wieder spannend wird - ich kann aussuchen, ob ich den ganzen Tag alleine zuhause bin (nur mit Mini, der Zwerg würde mitfahren) oder ob wir einen Familienausflug quer durch die halbe Schweiz an ein Geburtstagsfest machen.

    Ich habe mich nur gewundert, dass Ihr mit einem so kleinen Baby nicht
    erstmal die Zeit für Euch zu viert nutzt, um in Eurer neuen
    Familiensituation anzukommen und es Euch gemeinsam schön macht. Zumal Du ja geschrieben hattest, dass Dein Mann eine sehr stressige Zeit hatte. Ich weiß ja nicht, wer Geburtstag hat, aber mir war in der ersten Zeit das Zusammensein als Familie sehr wichtig und mit einem so kleinem Kind würde ich auch nicht reisen.


    Ich wünsche Dir viele Momante zur Erholung und viel Gelassenheit für Deine beiden Kleinen.

  • Huhu :)
    Herzlichen Glückwunsch zum Baby!


    Mein Großer war auch durch den Wind, allerdings eher weinerlich als wütend. In der ersten Zeit hatte mein Mann Urlaub und Oma war ganz viel da, aber er musste trotzdem selbst damit klar kommen (und ich dann auch)


    Das was bei uns am Besten geholfen hat war... die Zeit #schäm Jetzt ist die Kleine 11 Monate und es hat sich gut eingespielt.


    Vorlesen beim Stillen oder wenn das Kind schläft ist hier auch noch immer Gold wert.


    Ich hatte Freude daran die Kleine ziemlich schnell der Großfamilie vorzustellen, aber da musst du selbst entscheiden.
    Außerdem fand und finde ich es oft entspannter mit den Kindern unterwegs zu sein als sie zu Hause zu beschäftigen ;) Wenn dein Körper es schon mitmacht, warum nicht?


    LG
    cloudy

  • Ich vote mal für aufschieben!


    Mein erster Kaiserschnitt war ein Notkaiserschnitt und ich habe lange gebraucht, um mich wieder zu berappeln. Nie hätte ich nach so kurzer Zeit zusätzlich ein Kleinkind im besten Trotzalter zufriedenstellen können.


    Nimm an, was Du kriegen kannst an Grosskindbespassung und sorg dafür dass die Wunde gut verheilen kann (die Wundheilung scheint ja auch nicht die Beste zu sein)
    Dein Grosskind ist vermutlich glücklich in Zeiten der Bespassung außer Haus und fühlt dann auch keine Eifersucht. Es geht ihm also gut, während Du wieder zu Kräften kommen kannst.
    In 3-4 Wochen könnt ihr Euch immer noch aneinander gewöhnen, viel besser wenn Du wieder gute Kräfte hast, kannst Du viel lässiger sein, das springt ja über.

    "Die größte Kunst ist, den Kleinen alles, was sie tun oder lernen sollen, zum Spiel und Zeitvertreib zu machen."
    John Locke, 1632-1704

  • Ich hab Grad wenig Zeit, daher nur kurz: Ich kann dich soo gut verstehen und bei mir sind die Voraussetzungen doch noch einfacher. Ich hatte keinen KS sondern ambulant entbunden und war erst nach drei Wochen das erste Mal einen ganzen Tag mit beiden alleine. Ich würde dir auch eher raten dich im Moment zu schonen und den Grossen bespassen lassen, es müssen ja nicht gerade ganze Tage sein. Dabei hält darauf achten, wie sich das Grosskind fühlt.
    Ach ja, Mittagsschlaf wenn der Kleine beim Einschlafen nicht schläft ist hier auch #kreischen


  • Ich kann auch nur auf die schnelle - wie habt ihr ihn denn auf das Baby vorbereitet? Das Baby ist süß, kannst du mit spielen und alles schön? Oder habt ihr auch gesagt das ihr erstmal weniger Zeit haben werdet weil das Baby auf euch angewiesen ist?


    Ja, versucht haben wir es schon, ihm zu erklären wie es mit Baby wird. Zudem er selbst ein sehr anspruchsvolles Baby war und ich damit rechnete wieder so eines zu haben ;) D.h. er liess sich absolut nicht ablegen, hat schlecht in den Schlaf gefunden und fast dauergestillt. Aber sich das vorzustellen wie es genau sein wird, das war ja auch für mich sehr schwierig und für einen gut 2.5 jährigen erst recht..


    Zitat

    bgeben würde ich keines der Kinder denn so wie du schon schreibst - das Problem würde sich nur verschieben.


    Ich habe mit meinem Mann heute noch etwas darüber gesprochen, da es gerade wieder katastrophal ist und wir sind der Meinung, dass wir da nun durch müssen. Ev. versuche ich nächste Woche 1-2 Zwerg-freie Tage zu organisieren, wenn mein Mann unterwegs und auch mittags nicht da ist, einfach zu meiner Entlastung. Mit dem Wissen, dass es unser Problem nicht löst, aber vielleicht meine Situation kurzfristig verbessert.


    Zitat


    Trotzphasen haben wir - wenns wirklich schlimm wurde mit ganz eng umschlingen gemeistert. Einfach das Kind ganz fest in den Arm nehmen - rundherum. Notfalls die Arme mit einklemmen (unser grosser hatte Zeitweise die Angewohnheit einen regelrechten Tobsuchtsanfall zu bekommen wo er geschrien hat und mit Armen und beinen um sich geschlagen) und gaaaaanz ruhig mit dem Kind reden.


    Das führt hier zu Hau-Anfällen seinerseits und das ertrage ich gerade überhaupt nicht. Zudem ich auch noch Körperteile wie meine Brüste und meinen Bauch habe, die gerade etwas berühungsempfindlich sind ;)


    Zitat


    Mit einbinden in den Babyalltag. Simon hat es geliebt wenn ich gefragt habe ob er mir helfen kann. Windel holen, Strampler reichen, Spielzeug aussuchen etc. Er war Quasi ständig mit dabei und immer mittendrin.


    Das klappt super und so haben wir den Tag gestern auch gut überstanden. Es braucht für mich aber momentan sehr viel Energie, einen sehr strukturierten Tag zu gestalten. Ich gönne mir momentan nach dem Stillen, wenn Mini schläft, gerne noch ein paar Momente Ruhe ;)


    Was mir noch einfällt - was bei einem enttrohnten 8jährigen funzt, geht sicher auch bei einem Kleinen:
    ich habe sobald es "technisch" ging, die Stillzeiten benutzt, um drm Grossen vorzulesen. Er fand das klasse - und die Kleine liess sich nicht stören.


    Das ist wirklich ein sehr guter Tipp, den wir von Anfang an versucht haben zu beherzigen. Allerdings war es so (juhee, heute ist der erste Tag mit fast schmerzfreiem Stillen, meine Brustwarzen erholen sich langsam!), dass ich einfach 5 Minuten Ruhe brauchte um den Zwerg richtig anzulegen und mit vom Ansaugschmerz zu erholen ;) Und in den 5 Minuten hatte er dann durchschnittlich 5 Wutanfälle, die auch mein Mann fast nicht abfangen konnte. Vorhin hat er ihn zu sich in die Küche geholt zum Geburtskarten basteln, also etwas, das für ihn normalerweise superspannend ist, damit ich ruhig anfangen konnte zu stillen. Die Situation ist dermassen eskaliert (war ja trotzdem in Hörweite), dass ich beim Stillen hätte heulen können...


    Ich habe mich nur gewundert, dass Ihr mit einem so kleinen Baby nicht
    erstmal die Zeit für Euch zu viert nutzt, um in Eurer neuen
    Familiensituation anzukommen und es Euch gemeinsam schön macht. Zumal Du ja geschrieben hattest, dass Dein Mann eine sehr stressige Zeit hatte. Ich weiß ja nicht, wer Geburtstag hat, aber mir war in der ersten Zeit das Zusammensein als Familie sehr wichtig und mit einem so kleinem Kind würde ich auch nicht reisen.


    Tja, das ist so ein Ausflug, der mir auch sehr viel bedeutet, liebe Freunde, die wir selten sehen und die Familie will zusammen als Geschenk dort singen und dafür brauchts halt meinen Mann zwingend. Ich wäre sehr traurig, wenn ich alleine zuhause wäre und ich bin sicher, es wird ein toller Tag werden. Der Jubilar (ist ein runder Geburtstag) hat selbst drei Kinder und ich bin sicher, dass ich dort die nötige Ruhe finden werde um mich mal auszuruhen.
    Aber nötig wäre es gerade nicht ;)


    Huhu :)
    Mein Großer war auch durch den Wind, allerdings eher weinerlich als wütend.
    In der ersten Zeit hatte mein Mann Urlaub und Oma war ganz viel da, aber er musste trotzdem selbst damit klar kommen (und ich dann auch)


    Ja, die Stimmung hat sich nun auch eher von wütend Richtung weinerlich verlagert. Das ist eh seine Art, er weint immer sehr viel. Ist ja eigentlich gut, wenn er einen Weg hat um seine Emotionen zu zeigen.
    Heute habe ich ihm aber auch versucht zu erklären, dass er doch versuchen soll, sich verbal zu äussern, er spricht übrigens schon sehr gut. Die Situation war nämlich eigentlich fast konfliktlos...


    Wir sind beim Mittagessen. Mini schläft, der Zwerg hat also unsere volle Aufmerksamkeit. Die Situation war entspannt, wir haben geplaudert. Zwerg: "Ich möchte gerne Kakao haben!" (Die Diskussion ist schon älter, Kakao gibts bei uns morgens und abends, mittags trinken wir normalerweise Wasser, heute stand auch frischer Apfelsaft auf dem Tisch). Ich: "Wir trinken mittags Wasser, aber heute darfst du auch Apfelsaft haben, wenn du möchtest!" Zwerg fängt an herzzerreissend zu weinen und schluchzt "Apfelsaft!". Als er sich etwas beruhigt hat, war klar, dass er sehr gerne Apfelsaft haben wollte, der Kakao war kein Thema mehr. Wieso er geweint hat? Keine Ahnung... er wusste es auf Nachfrage übrigens auch nicht.


    Zitat


    Ich hatte Freude daran die Kleine ziemlich schnell der Großfamilie vorzustellen, aber da musst du selbst entscheiden.
    Außerdem fand und finde ich es oft entspannter mit den Kindern unterwegs zu sein als sie zu Hause zu beschäftigen ;) Wenn dein Körper es schon mitmacht, warum nicht?


    Ja, mir geht es körperlich wirklich sehr gut und eben - unterwegs sein ist wirklich SEHR viel entspannter. Wir hatten bisher auch gar keinen Besuch hier und somit keine Ablenkung von unseren Konflikten. Hab mir für heute Nachmittag eine Freundin mit Kindern eingeladen, damit der Zwerg mal ein bisschen Spielablenkung hat.


    Ich vote mal für aufschieben!
    Mein erster Kaiserschnitt war ein Notkaiserschnitt und ich habe lange gebraucht, um mich wieder zu berappeln. Nie hätte ich nach so kurzer Zeit zusätzlich ein Kleinkind im besten Trotzalter zufriedenstellen können.


    Ich kenne nun den Unterschied zwischen einem Notkaiserschnitt (meiner war zwar offiziell keiner, aber ging in 20 Minuten über die Bühne, was ziemlich schnell ist, wie ich beim zweiten festgestellt habe) und einem "normalen". Ich fühle mich körperlich wirklich viel besser. Daran liegt es nicht. Aber ich ertrage momentan all die lauten Geräusche und Konflikte überhaupt nicht. Seelisch fehlt mir die Schutzhülle, so fühlt es sich an! Es kommt einfach viel zu nahe an mich heran.


    Zitat


    Nimm an, was Du kriegen kannst an Grosskindbespassung und sorg dafür dass die Wunde gut verheilen kann (die Wundheilung scheint ja auch nicht die Beste zu sein)


    Wegen der Wundheilung weiss ich nicht genau was normal ist, da mein Hausarzt fand, 7 Tage nach KS sei sehr kurz um Fäden zu ziehen, im KH wurde mir das aber so gesagt. Ich konnte die Narbe gestern zum ersten Mal inspizieren ;) vorher war sie abgeklebt. Es sind nur einzelne (vermutlich durch Bewegung etwas belastete) Stellen, die noch nicht zugewachsen sind, der Rest sieht sehr gut und auch nicht entzündet aus. Ich versuche nun, mich noch etwas besser still zu halten als vorher.

  • Ich hab Grad wenig Zeit, daher nur kurz: Ich kann dich soo gut verstehen und bei mir sind die Voraussetzungen doch noch einfacher. Ich hatte keinen KS sondern ambulant entbunden und war erst nach drei Wochen das erste Mal einen ganzen Tag mit beiden alleine. Ich würde dir auch eher raten dich im Moment zu schonen und den Grossen bespassen lassen, es müssen ja nicht gerade ganze Tage sein. Dabei hält darauf achten, wie sich das Grosskind fühlt.
    Ach ja, Mittagsschlaf wenn der Kleine beim Einschlafen nicht schläft ist hier auch #kreischen


    Das beruhigt mich - ich glaube ich habe mir das ganze einfacher vorgestellt als es ist ;) Aber die Wutanfall-Phase war ja auch vorher so schlimm, aber da konnte ICH gut damit umgehen, bzw. hatte meine Strategien und war sicher, dass es für uns ein guter Weg ist damit umzugehen.


    Danke für eure Tipps, ich werde versuchen, ein bisschen gelassener zu bleiben. Gestern hat es echt gut geklappt, wir haben nach dem Mittagsschlaf (der nur mit Geheule beim Einschlafen ging, das aber für beide Seiten zu ertragen war) ein Picknick draussen im Garten gemacht, der Zwerg konnte Baden und mit mir Kuscheln, Mini hat noch geschlafen und ich konnte ein Stündchen im Schatten liegen.
    Beim ins Bett bringen ist es nochmal kräftig eskaliert, aber wir haben dann doch noch irgendwie konstruktiv rausgefunden. Mini hat den Streit zum Glück verschlafen und ich konnte sogar noch kurz duschen, bevor wir ins abendliche Clusterfeeding eingestiegen sind ;)
    Ich habe halt auch ein schlechtes Gewissen, wenn ich darüber nachdenke Mini jetzt schon einen Schnuller zu geben, damit ich ihn kurzfristig "ruhig" halten kann um den Zwerg ins Bett zu bringen. Das ist doch fies, es ist doch sein normales Bedürfnis abends viel zu trinken, damit er genug für die Nacht hat. Er schläft ja schon so gut (3-4 Stunden Stillabstände, ich stille nur 1-2 Mal in der Nacht, was im Vergleich zum Zwerg einfach wie Urlaub ist *gg*), da ist es doch doof seine Bedürfnisse auch nur kurzfristig zu ignorieren.
    Ich werde in Zukunft sicherlich mind. 2 Mal die Woche abends zur Schlafenszeit alleine sein (was ich normalerweise geniesse, ich bin ein "Alleinsein-Mensch" und brauche das für mein Seelenheil), ich kann ja nicht immer jemanden organisieren, der den Zwerg ins Bett bringt, zudem ja da auch nur einzelne Menschen in Frage kämen (Oma + Opa und die fahren im Juli erstmal 3 Wochen in Urlaub). D.h., da müssen wir einfach durch.. Der Zwerg schläft halt nur ein, wenn ich nicht im Zimmer bin, d.h. ich kann stundenlang mit Mini stillend bei ihm Sitzen / Liegen, er wird nicht einschlafen. Das war schon immer so.. aber alleine sein kann er gerade auch nicht, wenn ich bei Mini bin. Verzwickte Situation..


    So, nun habe ich ja einen ganzen Roman geschrieben. Mein Mann ist mit dem Zwerg weg, Geburtskarten verteilen und der Mini schläft in der Hängematte :)

  • Ich (mit überhaupt keiner Erfahrung, da erst ein Kind :) ) habe irgendwo mal gelesen, dass man dem großen Kind erzählen kann, dass es auch mal so klein war. Und Fotos von "damals" gucken.
    Falls das ein blöder Tipp ist, bitte überlesen!
    Ich wünsche Dir, dass es dem Zwerg und Dir bald besser geht. Das muss ja auch schlimm sein, seine Mama teilen zu müssen.

  • Ich wollte mal kurz berichten wie es gerade läuft:


    übers Wochenende war hier ziemlich viel los. Samstags waren wir an dem (supergemütlichen) Geburtstagsfest wo der Zwerg auf ein Haus voller Spielsachen und keine Kinder im gleichen Alter traf (die Kinder, die dort waren, waren alle 4-6 Jahre älter). Der Zwerg konnte also konkurrenzlos spielen und hat es SEHR genossen.
    Sonntag hatten wir Besuch und er war abgelenkt und sehr anständig ;)


    Heute gings verhältnismässig sehr gut, einzelne Anfälle und ich habe ihm zwischendurch mal erklärt, dass ich wirklich keine Lust darauf habe über die kleinste Kleinigkeit mit ihm zu diskutieren und dass wir nun die Kleider einfach anziehen, weil ich das so will. Erstaunlicherweise folgte darauf kein Wutanfall, sondern Verständnis ;)


    Ab morgen werden wir versuchen, hier wieder etwas Alltag einkehren zu lassen, mein Mann wird wieder arbeiten gehen (er ist im schlimmsten Fall in 10 Minuten zuhause) und ich bin sicher, dass dies dem Zwerg gut tut.

  • Nur mal zum Vergleich: Mein Mann hatte 2 Monate Elternzeit und die Zeit fast ausschließlich für den Großen verwendet. Als er wieder arbeiten musste, ging hier alles gut. :) Ich war erholt, Stillen etc. hatte sich eingespielt, ich hatte genug Zeit, um mir Strategien zu überlegen und im Beisein meines Mannes zu "proben". Gib euch noch Zeit, gerade auch dem Zwerg. Sei so geduldig wie möglich, schimpfen würde ich auch nicht. Das verunsichert ihn im Moment sicher noch zusätzlich. Ich würde auch gucken, dass er so oft wie möglich was mit anderen Leuten unternehmen kann. Und in ein paar Wochen bist du dann vielleicht wieder körperlich und seelisch robust genug für das ruckelige erste Jahr mit zwei Kindern (bei uns ist es erst dann so richtig gut geworden).

    mit Sohn groß (2007) und Sohn klein (2010)

  • Liebe Fürchel, leider gibt es in der Schweiz aber nur gerade einen Tag vaterschaftsfrei, wenn man einen fortschrittlichen Arbeitgeber hat, vielleicht eine oder zwei Wochen.


    roxi: Habe gerade nicht neuesbeizutragen, aber mein knapp Dreijähriger ist auch in einer äusserst hartnäckigen Trotzphase und das ohne neues Geschwister...

  • Ja, mein Mann ist zum Glück selbständig und unterstützt mich wo er nur kann. Er betreut den Zwerg eh einen Tag die Woche wenn ich arbeite und das versuchen wir auch im Mutterschaftsurlaub so zu machen. Aber wenn er nicht arbeitet, verdient er auch kein Geld..


    Heute Abend war ich zum ersten Mal alleine mit den Jungs und es hat prima geklappt. Der Mini hat eine Viertelstunde geschlafen als ich dem Zwerg vorgelesen habe und wir konnten mal ungestört kuscheln :)
    Dank fehlendem Mittagsschlaf ist er sogar ohne weiteres Theater eingeschlafen :) ich mach mir nun mit Mini einen gemütlichen Abend im Bett ;)

  • Ich wollte damit nur sagen, dass ich es kein Wunder finde, dass die Situation so angespannt ist. :) Bei mir/uns war sie das trotz der Anwesenheit des Vaters immer noch oft genug.


    Wie schön, roxi! :) Mögen solche Tage immer mehr werden und die anstrengenden immer weniger. #ja

    mit Sohn groß (2007) und Sohn klein (2010)