Wenn Eltern Lehrer sind - Erfahrungen erbeten :)

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  • Hallo,


    unser Sohn kommt demnächst in die Schule und im Unterforum "Lernen" bin ich auf einen Beitrag gestoßen, der mir zu Denken gab. Es wurde erwähnt, dass die Beziehung zwischen Schulkind und Mama / Papa, welche Lehrer sind "gefährdet" sein könnte.


    Ich studiere Sonderschullehramt / Grundschule, der Papa ist Realschullehrer und unser Großer wird nun bald ein Schulkind sein. Ich bin natürlich total gespannt, was er dort lernen wird, wie seine Arbeitsblätter aussehen werden, was er für Hausaufgaben bekommt, die ich natürlich auch gern mit ihm machen möchte. Eigentlich stand ich dem bis jetzt sehr positiv gegenüber. Aber es stimmt, ich habe schon öfter mitbekommen, dass diese Kombination nicht immer förderlich ist, ob Lehrerkinder oder auch Kindern von Psychologen etc.


    Nun bin ich mal gespannt, ob es hier noch mehr Lehrerkinder gab (ihr selbst wart) oder ihr Lehrer seid und Kinder habt oder sonstige Erfahrungsberichte. #ja

  • Hier!! Meld...doppelt geschädigtes Lehrerkind. Ich glaube aber das das nicht so sein muss, mit meinem Vater hatte ich diesbezüglich nie Probleme, meine Mutter allerdings hat sich immer über Gebühr mit eingebracht und war sehr ungeduldig bei ihren eigenen Kindern. Am amüsantesten fand ich immer die Aussagen meiner Mitschüler, wie gut ich es doch hätte, da ich meine Eltern ja immer allles fragen könne...Pustekuchen, in Mathe und Physik konnte mir keiner der beiden helfen und in anderen Bereichen...um stundenlangen Vorträgen zu entgehen habe ich immer lieber nicht gefragt. Doof fand ich auch das meine Eltern den großteil meiner Lehrer (GsD waren beide nicht an meiner Schule) persönlich kannten, dass fand ich immer schwierig und natürlich immer der Verdacht der Mitschüler mann wäre Lieblingskind weil...


    Was bei meinen Eltern allerdings auch echt nervig war, war das gute Leistungen als Selbstverständlichkeit vorrausgesetzt wurden und schlechte immer als persönliche Beleidigung betrachtet wurden...


    Gruß Kiwi

    • Offizieller Beitrag

    Mein Mann ist ein doppeltes Lehrerkind und bislang konnte ich weder bei ihm, noch bei seinen Geschwistern irgendetwas Negatives feststellen, was durch den Job der Eltern bedingt ist.


    Das einzige, worüber er sich in dem Zusammenhang gerne scherzhaft beschwert, ist, dass seine Eltern einfach auch immer die Sicht seiner Lehrer gut verstanden. Wenn da es da nun von Seiten der Lehrer Kritik über sein Verhalten gab, haben ihn seine Eltern dafür sozusagen gemaßregelt. Er guckte da manchmal neidvoll auf andere Familien, wo die Eltern nichts auf ihre Sprösslinge kommen ließen.
    (Das hab ich aber von meinen Eltern, beide keine Lehrer, genauso erlebt...)
    So, hab ihn grad nochmal gefragt. Er meinte, in einer dörflichen Umgebung wäre man aufgrund des Nachnamens gleich erkannt worden ("Ah, der Sohn von der Frau/vom Herrn Soundso!") und es gab auch mal blöde Sprüche "Lehrers Kinder, Pfarrers Vieh, geraten selten oder nie" und so. (Alter... :stupid: ) Gut, das geht aber anderen Kindern von etwas bekannteren Eltern (Regionalpolitiker, Geschäftsinhaber, Ärzte...) genauso.
    Den einzigen ernsthaften Kritikpunkt, den er hat, ist, dass er gerne von den Berufserfahrungen aus der freien Wirtschaft seiner Eltern profitiert hätte - wenn sie denn keine Beamten gewesen wären. (Diese Erfahrungen hab ich von meinen Eltern aber auch nicht bekommen...)


    Aber mir sind sehr positive Dinge bei meinen Schwiegereltern aufgefallen. Sie haben sich ihren Kindern mit großer Aufmerksamkeit gewidmet und alle wurden wirklich gut anhand ihrer Fähigkeiten gefördert. Auf den Bildungsaspekt wurde in der Familie schon ein großer Wert gelegt und meine Schwiegereltern sind beide durch wenig aus der Ruhe zu bringen, meine Schwiegermutter eine Meisterin in "Struktur in Sachen bringen" und "Menschen vermitteln, dass man sie liebt". Ich fühle mich heute noch in meiner Schwiegerfamilie absolut wohl deshalb. ich würde sagen, meine Schwiegereltern haben sich auch in schulischen Dingen wie ganz normale Eltern verhalten.


    Die Psychologenkinder, die ich kenne, können auch nichts Negatives über ihre Eltern, das mit deren Beruf zusammenhänge, sagen. Diese Eltern wurden eher als besonders entspannt beschrieben und ihre Kinder kamen doch auch im Erwachsenenalter immer mal wieder gerne wegen eines Ratschlages auf sie zu.


    Einzig bei den Nachkommen von Medizinern ist mir ganz subjektiv aufgefallen, dass da gerne eine größere Betonung von Leistung und Erfolg in der Familie herrscht.


    Nunja, letztlich gibt es ja so viele Faktoren, die viiiiel wichtiger sind als der konkrete Beruf der Eltern. Denn gestresste, überforderte, unsichere, ängstliche, überfordernde, autoritäre usw. Elterncharaktäre gibt es ja in allen Geschmacksrichtungen ;)

  • Meine Mutter ist Lehrerin und eine zeitlang waren wir sogar auf der gleichen Schule! Das war nur dann komisch, wenn sie Vertretungsweise in meiner Klasse unterrichtet hat. Ein Problem war das nicht. Ich glaube nicht, dass das Verhältnis zwischen uns deswegen irgendwie schwieriger war, als in anderen Familien. Ich würde an deiner Stelle ganz gelassen bleiben!

  • Hier! Vater und Mutter sind Lehrerin, und ich ging 4 Jahre lang in die Schule, in der auch meine Mutter unterrichtet hat.


    Und es war schlimm. Ich war eine gute Schülerin und es kam oft die Aussage, das sei ja nur so, weil meine Mutter eben auch an der Schule sei. Außerdem habe ich mich teilweise sehr ausgeschlossen gefühlt in der Klasse. Meine Mutter hat sich überall eingemischt und mir auch viel Druck gemacht (obwohl ich gut in der Schule war). Eine Aufgabe aus dem Einmaleins nicht können wurde immer gleich zu einem riesigen Drama - auch wenn es fast nie vorkam. Die Lehrerin hat mich außerdem behandelt wie ein rohes Ei, weil sie wohl fürchtete, ansonsten Streit mit meiner Mutter zu bekommen.


    Ich war froh, als ich nach 4 Jahren aufs Gymnasium konnte. Andere Kinder, andere Schule, anderer Ort - das war deutlich besser und der Einfluss meiner Mutter war dort viel geringer.

    You never forget a person who came to you with a torch in the dark.

  • Ich bin doppeltes Lehrerkind und meine Kinder sind Psychologenkinder. Trotzdem scheinen sie gesund zu sein ;)


    Ich denke es kommt absolut auf Deine Werte und Einstellungen an und nicht auf die Tatsache, dass ihr auch vom Fach seid.

  • Unsere Kinder haben das Pech, einen Lehrer und eine Psychologin als Eltern zu haben. Bisher sind sie aber eigentlich ziemlich normal:cool:.
    Also ich würde mir da mal keinen Kopf machen. Ich selbst war Lehrerkind an der Schule meiner Mutter, dass war ein bisschen doof, aber jetzt auch nicht soooo schlimm. Ich hab sie halt in der Schule einfach immer gesiezt wie die anderen auch.


    Edit: vor was genau hast du denn da Angst?

  • Hallo,
    doppeltes Lehrerkind, beide Eltern am selben Gymnasium wie ich, und es war die Hoelle - auch fuer meine Schwester.
    Man war automatisch ausgeschlossen, und da ich auch sehr gut war, gab es noch einen weiteren Grund, mich zu hassen. Dann die Sorge der Lehrer, die mit meinen Eltern befreundet waren, mich zuuebervorteilen und daher mir schlechtere Noten als verdient zu geben (zuletzt in einer Abipruefung, da musste der Externe dann eingreifen und dafuer sorgen, dass ich eine bessere Note bekam) gepaart mit Lehrern, die mit meinen Eltern nicht klarkamen und das hemmungslos an mir ausliessen.
    Ne, haette ich gut drauf verzichten koennen!
    LG
    Liesmie

    Your beliefs don't make you a better person, your behaviour does.

  • Meine Große -Lehrerinnenkind :D - kommt heuer ja auch zur Schule.
    Ich seh das ganz entspannt und bin gespannt, wie ihre Lehrerinnen das so machen.
    Für später kann ich mir sogar gut vorstellen, dass sie auf meine Schule geht (weiterführende Schule).

  • Wir sind auch beide Lehrer, unser Kind kann später nur zwischen Mamaschule oder Papaschule entscheiden. Ich versuche mich immer so weit es geht aus der Schule rauszuhalten. Vllt übe ich etwas Druck aus, was die HA betrifft, aber das würde ich bei meiner Großen auch so tun müssen. Ich versuche mich wenig einzumischen, nachfrage und kontaktieren die Lehrerin nur wenn es nicht anderes geht usw.
    In der Grundschule finde ich es nicht so problematisch, über die weiterführende Schule kann ich in einem Kahr erzählen.


    LG

  • Hier auch Lehrerin mit Sohn an der gleichen Schule. Ich finde es im Moment noch okay. Für ihn ist vielleicht etwas komisch, dass sein Klassenlehrer ein guter Freund von mir ist.

  • Ich bin doppeltes Lehrerkind und ich kann heute sagen: Problem war nicht, dass beide Eltern Lehrer waren sondern das Problem waren meine Eltern an sich mit ihren Ansprüchen, Erwartungen, der Kontrollsucht, schwarzen pädagogik usw.
    Die hätten ejden anderen Beruf der Welt machen können, es wäre nicht besser gewesen :(

  • Für mich war es erst blöd, als ich zu meinem Vater in die Schule ging (Oberstufe). Und als schüchterner Mensch war es mir unglaublich peinlich, die anderen Lehrerinnen und Lehrer, die ich schon ewig kannte, in der Schule zu duzen.

  • Für mich war es erst blöd, als ich zu meinem Vater in die Schule ging (Oberstufe). Und als schüchterner Mensch war es mir unglaublich peinlich, die anderen Lehrerinnen und Lehrer, die ich schon ewig kannte, in der Schule zu duzen.

    Wir haben immer die Lehrer, die wir privat geduzt haben, im Unterricht oder wenn wir ihnen in der Schule begegneten, gesiezt. Das war uns allen lieber.
    LG
    Liesmie

    Your beliefs don't make you a better person, your behaviour does.

  • Doppeltes Lehrerkind. Mein Vater hat an der gleichen Schule unterrichtet an der ich war und ich hatte gar keine Probleme und habe morgens den Fahrdienst sehr geschätzt 8)

  • Ich bin Lehrerin und mein Sohn geht seit einem Jahr in die Schule. Diesbezüglich keinerlei Probleme. Er bringt mich gar nicht wirklich mit seiner Schulerfahrung in Verbindung.


    Ich halte diese Aussage für ganz schön blödsinnig ehrlich gesagt.


    :stupid:

    Adrian wurde im August 2006 geboren
    Julian im September 2012

  • Mann: Mehrfach geschädigt (beide Eltern)
    Ich: einseitig
    Wir sind beide auch Lehrer geworden.


    Nee, ganz im Ernst, meine Mutter hat sich so gut es ging rausgehalten. Das ging aber ganz gut, weil es bei uns einfach ganz gut lief, zumindest anfangs.


    Mein Mann hat auch ein super Verhältnis zu seinen Eltern. Wüsste nicht, was da gestört sein sollte.


    Es ist manchmal nicht einfach, denke ich, und man muss sich ab und an zurückpfeifen, aber auch andersrum, sich mal überwinden, nun doch ein Gespräch zu führen, obwohl man andererseits nicht die Lehrermama raushängen will.


    Ansonsten finde ich, dass es auch Vorteile hat, da wir als Eltern für einiges schon sensibilisiert sind.


    Also, wie immer: Es hat Vor- und Nachteile.


    Edit: Mein Mann hatte seinen Vater als Lehrer (Gym). Ging nicht anders.
    Mir ist es sehr wichtig, dass meine Kinder nicht an meiner Schule sind. Ich will nicht ständig mit ihnen in Verbindung gebracht werden. Da mein Sohn zumindest kein ganz einfacher Schüler ist, schwant mir da nix Gutes. Wobei ich persönlich nur wenige negative Erfahrungen mit Kindern von Kollegen gemacht habe.

  • Ich bin auch doppelt betroffen ;-).


    Eigentlich war es absolut in Ordnung, nur als ich mal kurzfristig nicht so gut in der Schule war, sind meine Eltern in Panik ausgebrochen. Das hatte aber eher mit ihrer eigenen Geschichte und ihrem eigenen Schulversagen zu tun, als mit ihrem Lehrerdasein.


    Unterbewusst habe ich allerdings die Fächer, die meine Eltern unterrichtet haben abgelehnt. Mein größter Triumph war es, als ich Deutsch in der Oberstufe abwählen konnte. Meine Eltern haben beide Deutsch und dann Englisch und Französisch bzw. Geschichte und Politik unterrichtet.
    Ich habe Mathe und Musik als Leistungskurse gewählt und dann Chemie und Geschichte im Abitur gewählt.

  • Nochmal doppelt :)


    Erwartungsdruck, Ansprüche und in Geographie war ich eine Niete- mein Vater hat Referendare geprüft und war auch ab und zu auf meinem Gym. Hochpeinlich.


    Und in der Oberstufe hat mein Tutor meine Mutter auf meine originellen Entschuldigungen angesprochen:" Na, habt ihr alle Pferde wieder eingefangen?" Auch peinlich.


    Rückblickend aber kein Drama.

    Viele Grüße
    Julika


    Glücklich zu sein ist nicht der Zweck unseres Lebens sondern das Ergebnis unserer Lebensweise.

  • Ich kann lediglich beitragen, dass die Lehrerin meines 9-Jährigen mir immer wieder erzählt, dass sie mit ihrem Sohn genau die gleichen Schwierigkeiten hat, wie wir auch. Sie kennt den Hausaufgabenterror, denn so ab der 2.Klasse macht das keinen Spaß mehr und ergo gibts deswegen zuhause immer Streit, sie kennt auch das trödeln, die Unlust etc. Ich finde das immer sympathisch, denn es scheint mir ganz normal zu sein.... also das es eigentlich nichts ändert, dass die Mutter selbst Grundschullehrerin ist. Sie ist allerdings ein bisschen koordinierter/planmäßiger dabei mit dem üben und von daher bringt ihr Kind auch insgesamt bessere Leistungen (ist schon auf der Weiterführenden mittlerweile). Mir scheint es von der Ferne her also eher ein Vorteil zu sein diese Mutter zu haben.

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)