Große Angst vor Hunden

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  • Ihr lieben Raben,


    ich brauche euren Rat, v. a. von den hundeerfahrenen Raben. Heute ist mir bewusst geworden, dass mein Sohn wohl eine "unnormal" große Angst vor Hunden entwickelt hat. Er war schon immer eher ängstlich, überwand diese Angst aber jedes Mal ganz gut, wenn der Hund ihn nicht beachtete oder freundlich beachtete und ich ihn entsprechend begleitete.


    Heute haben wir einen alten Mann mit einer ebenfalls sehr alten und freundlichen (und natürlich sehr kleinen) Chiwawa-Hündin getroffen. Mein Sohn ist schreiend und panisch weggelaufen, als diese freundlich auf ihn zukam. Der Witz an der Sache ist nur, dass wir diesen Mann und seinen Hund sehr häufig getroffen haben im vergangenen Sommer und Herbst und mein Sohn sich sehr gut mit ihr verstanden hat (eventuell erkannte sie ihn auch und kam deshalb gleich her).


    Zwischenzeitlich gab es aber ein unschönes Erlebnis im Winter (ein Hund stürzte laut bellend und knurrend auf den Schlitten mit meinem Sohn zu und schnappte nach seinem Gesicht) und seitdem ist es sukzessive immer schlechter geworden mit seiner Hundeangst. Egal, ob ein Hund ruhig in einer Ecke im Restaurant liegt oder nur so auf der Straße läuft: Wir mussten bereits ein Lokal verlassen und oft müssen wir die Straßenseite wechseln. Bleibt der Hund neutral, geht es noch halbwegs, ihn wieder zu beruhigen, interessiert er sich aber für meinen Sohn, ist es ganz aus und oft darf ich meinen Sohn dann wegtragen, weil er panisch zu mir flüchtet oder sogar kopflos auf die Straße rennt und schreit.


    Das ist natürlich kein Zustand, da es ja echt viele Hunde gibt. Habt ihr Ideen?


    P. S. Das Problem betrifft ausschließlich Hunde, andere Tiere nicht.

  • Kathi, du sprichst mir mit deinem Problem aus der Seele. Ich habe schon vor ein paar Tagen vor gehabt, genau so einen Strang zu eröffnen. Danke!
    Hier betrifft es meinen 5,5-Jährigen. Wirklich echte Panik. Er hatte auch schon zwei doofe Hundeerlebnisse. ;(

    Trillian grüßt






    “Isn't it enough to see that a garden is beautiful without having to believe that there are fairies at the bottom of it too?“ (Douglas Adams)

  • Ich glaube, da hilft am besten Konfrontationstherapie mit einem sehr, sehr lieben Hund. Erst mal ein kleiner vielleicht und dann steigern. Und natürlich ganz langsam. Erst mal nur gucken, dann vorbeigehen etc. Vielleicht kennt Ihr so einen Hundehalter samt Kuschelhund? Man kann über die Tiere nachlesen, Geschichten wie Lassie evtl. auch.. Mit einem kleinen Hund spielen, erst Du, dann will er vielleicht auch mal..? Kann Wochen dauern, aber macht ja nix.

  • Ich würde das je nach Schwere therapeutisch begleiten lassen. Oder Ihr legt Euch selbst einen Welpen zu.

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    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Ich weiß ja nicht .... Einen 4-Jährigen zur Therapie? Es ist ja auf ein konkretes Erlebnis zurückzuführen.


    Ein Welpe kommt nicht in Frage. Wir haben Kaninchen und die fühlen sich in der Gegenwart von Hunden nicht so wohl. Zudem würde ich auch keinen Hund haben wollen und Göga auch nicht. Das wäre nochmal so ein großer Batzen Arbeit zusätzlich zu Kindern, Großmutter und chronisch krankem Kaninchen, das wird uns viel zuviel.

  • Wenn es beginnt sich zu einer Phobie auszuwachsen und nicht nur eine Phase ist, würde ich auch mit einem 4-jährigen zur Therapie. Wenn er Ergotherapie brauchen würde, würdest Du doch bestimmt auch nicht sagen: Was, mit einem 4-jährigen?


    Ich finde, gerade bei Phobien ist es gut, wie gesagt, wenn es keine Phase ist, früh anzusetzen, dann kann es sein, dass es ganz schnell auch gut ist, während man später dann ewig rumpruckeln muss.


    Hm, ich versteh echt nicht, was dagegen spricht, einem 4-jährigen mit Hilfe einer Fachkraft bei einem Problem zu helfen, wenn man es selbst nicht in Griff bekommt? Was ist so schlimm an einer Therapie?


    PS Was das konkrete Ereignis angeht, ist doch prima, wenn man weiß, wo es herkommt. Letztendlich ist die Ätiologie doch aber erstmal egal.


    Musst halt gucken, wie groß das Problem wirklich ist und wie dauerhaft.

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    Einmal editiert, zuletzt von Fiawin ()

  • Seit Februar ist es immer schlimmer geworden ... Da war das mit dem Hund ... Wobei ich bisher immer dachte "Ach, er war halt müde" oder "das war eben ein so großer Hund". Aber heute mit dem minikleinen Chiwawa, den er eigentlich immer mochte. Das war schon sehr alarmierend.


    Menno. Warum gibt es auch so doofe Hundehalter, wie den, dem der Hund gehörte, der ihn angegangen ist #sauer (konnte noch nichtmal verstehen, warum er ihn an die Leine nehmen sollte, nachdem er gebellt, geknurrt und geschnappt hatte). Eigentlich sollte der die Therapie dann bezahlen und nicht wir #sauer .

  • Müsstet Ihr das denn bezahlen?


    Frag doch mal den Kinderarzt. Ansonsten halt echt jemanden, der einen absoluten Kuschelhund hat, oder besser noch wen mit ganz kleinen Welpen.


    Denkst Du denn, dass es sich "verwachsen" könnte? Das ist ja immer so die Frage, ob es eine manifeste Phobie wird oder nur eine Phase ist... #knuddel

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  • Kathi, hast du selbst Angst vor Hunden?
    Wie gehts du denn auf sie zu? Jedenfalls solltest du vor seinen Augen viel und entspannt mit Hunden umgehen. Vielleicht wird es dann von allein besser.

  • Meine Tochter hat nach mehreren schlechten Erfahrungen auch Angst vor Hunden gehabt. Wir sind daraufhin allen Hunden aus dem Weg gegangen, dabei legte sich die Panik - sie kamen nicht ans Kind ran.
    Als Hunde aus der Ferne betrachten nicht mehr sooo fürchterlich war, habe ich angefangen "Werbung" für Hunde zu machen. Und im nächsten Schritt habe ich angefangen mit fremden Hunden zu reden und diese zu streicheln.
    Damit kamen wir immerhin so weit, dass mein Kind die Hunde interessiert betrachtete. Anfassen mag Sie fast keine fremden Hunde.
    Seit einer Woche haben wir selber einen Hund, Sie mag ihn, aber sie fürchtet sich auch ein bisschen. - Zurecht übrigens. Für Leute mit Hundeangst ist der Tipp sich einen eigenen Welpen anzuschaffen nach meiner Meinung vollkommen verkehrt. Diese Felldingsis sind super süß, klar. Aber die hauen auch überall ihre Zähne rein und versuchen hochzuspringen. Gerade Kinder eignen sich da total gut... #pfeif Klar lass ich das nicht zu, aber ich kann es nicht immer verhindern.

  • Ach komm, das war auch eher ein Scherz. Man schafft sich ja auch nicht eben mal einen Hund an.

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  • Kathi, hast du selbst Angst vor Hunden?


    Nein. Ich mag zwar andere Tiere lieber, finde sie aber okay. Hunde mögen mich sehr, warum auch immer.


    Wie gehts du denn auf sie zu?


    Entweder beachte ich sie gar nicht groß oder, wenn der Hund auf mich zukommt, sag ich sowas wie "Na, Du Süßer" oder sonst irgendwas sinnfrei Freundliches. Manchmal streichle ich sie auch, wenn der Hund Interesse daran bekundet und der Halter sein Okay gegeben hat.


    Wir haben hier in der Straße auch noch ein Hundepaar (von sehr merkwürdigen Leuten, die mit niemandem Kontakt wollen), die bellen auch immer sehr aggressiv und springen gegen den Zaun und so, wenn man dran vorbeigeht. Die sind auch noch so ein Punkt, die sind auch sehr angstfördernd und, ich glaube, auch ganz wirklich nicht ohne.

  • Ja, das glaube ich auch, dass sie angstfoerdernd sind. Um so wichtiger, dass diese schlechten Erlebnisse durch gute ersetzt werden. Vielleicht zum Anfang ein paar niedliche Youtubefilmchen?

  • Meine Tochter hatte auch, nach einem blöden Erlebnis mit einem Hund, eine Riesenangst, über einen langen Zeitraum. Geholfen hat dann, dass eine Verwandte von uns, die Hunde hat, ir gezeigt hat, wie sie mit ihnen umgehen soll. Also klare Ansagen, unterstützt durch Körpersprache. Und als der Hund sich auf das mit festem Kinderstimmchen gesagte "Sitz" hinsetzte, war das Eis gebrochen und sie hat ihn stolz an der Leine herumgeführt. Seitdem ist es immer besser und besser geworden. Inzwischen wünscht sie sich einen Hund 8I .

  • Da ich selbst sehr, sehr starke Angst vor Hunden hatte und immer noch sehr starke Angst habe, würde ich empfehlen, ihm vor allem beizubringen, wie Hunde (im Normalfall) ticken. Ich würde ihm nicht nur einen Hund zeigen, der nett ist und darauf hoffen, dass die Angst dadurch verschwindet. Ich habe das in solchen Fällen jedenfalls immer so empfunden, als würde meine Angst nicht ernst genommen werden.


    Es ist ja auch wichtig, dass Kinder das Verhalten von Hunden einschätzen können. Es gibt ja durchaus eine Menge Hunde, bei denen eine ordentliche Portion Respekt angebracht ist und es ist ja wichtig, dass Kinder lernen, dass man nicht davon ausgehen kann, dass jeder Hund harmlos ist und man ihn einfach streicheln kann. Selbst wenn die Besitzer das erlauben und fest davon ausgehen, dass der Hund ja nie beißen würde.


    Ich finde, es hilft ungemeint, wenn man lernt, zu erkennen, wann ein Hund harmlos und uninteressiert, freundlich interessiert oder aggressiv ist und wie man sich dann jeweils am besten dem Hund gegenüber verhält.


    Mir hätte es jedenfalls sehr geholfen, wenn sich jemand meiner Angst angenommen hätte, als ich noch so klein war. Ich kämpfe heute noch sehr damit und es schränkt einen doch auch ein, wenn man Gegenden zum Spazieren meidet, wo man sicher auf freilaufende Hunde treffen würde und man begegnet ja doch oft Hunden, wenn man draußen unterwegs ist. Jedenfalls geht es mir fast täglich so.

  • Du hast Recht, Wattwurm. Aber vielleicht sollte doch erst mal der liebe, süße, kuschelige Hund im Vordergrund stehen und dann bei einem gewissen neuen Vertrauen spricht man dann über den "Hund" an und für sich..

  • Habt ihr jemanden, der unterstützend mit Bach Blüten arbeitet?


    Ansonsten finde ich die Idee mit der Therapie nicht schlecht.


    Findet dein Kind sportliche Ereignisse spannend? Wäre es eine Idee ein Agillity Tunier zu besuchen, da kann man sich auch weiter weg von den Hunden aufhalten, wenn es etwas größer ist. Kennt ihr jemanden mit Kindern und Hund, wo die Kinder mit dem Hund spielen, Kunststückchen machen und so? Könnte das helfen, zu sehen, das der Hund was spannendes macht mit anderen Kindern?


    Eine Freundin von unserer Tochter hatte ein Angst, aber keine Panik vor Hunden, als sie unsere kennen gelernt hat und wir spazieren waren und unsere Tochter ihr gezeigt hat, was die alles können auf ihr Kommando war es ok.

    „Indianer sind entweder auf dem Kriegspfad oder rauchen die Friedenspfeife. Geschwister können beides.“
    Kurt Tucholsky

  • Du hast Recht, Wattwurm. Aber vielleicht sollte doch erst mal der liebe, süße, kuschelige Hund im Vordergrund stehen und dann bei einem gewissen neuen Vertrauen spricht man dann über den "Hund" an und für sich..


    Bei einem Kind in dem Alter wäre das mit Sicherheit sinnvoll, da hast du schon recht.


    Alles andere gilt vielleicht eher langfristig oder wenn der Versuch mit dem lieben kleinen Hund nicht den gewünschen Erfolg bringt.


    Ich bin als Kind (ich war so 7 oder 8 Jahre alt) von einem Rehpinscher weggelaufen! Ich hätte vor diesem Hund heute keine Angst mehr. Aber wenn jemand von einem lieben, süßen, kuscheligen Hund keine Angst mehr hat, kann er vor Hunden, die eben nicht klein und süß sind, durchaus noch riesige Angst haben. Und ich habe die Erfahrung gemacht, dass eher die kleinen Hunde an der Leine sind, aber die großen (anstrengend an der Leine?) öfter mal nicht. Und damit muss man eben auch umgehen können, weil die einem eben auch so oft begegnen.

  • Ja, da muss man sich vorarbeiten. Ich habe auch zuerst gaaaaaaaanz kleine Spinnen auf die Hand genommen, dann ganz kleine :D . Jetzt kann ich die größeren immerhin schon mal ansehen, ohne in Ohnmacht zu fallen. Also es geht voran.

  • Ich habe jetzt nicht alle Antworten gelesen und hoffe ich wiederhole nix. Ich habe kürzlich in einem sehr überzeugenden Buch gelesen, dass es für kleine Kinder extrem wichtig ist schlimme Erlebnisse immer wieder zu erinnern, in Worte zu fassen und Gefühle zu benennen. Nur dann könne sie es mit dem ganzen Gehirn verarbeiten. Vielleicht würde es ja helfen, wenn ihr Eure hundeängstlichen Kinder dabei begleitet sich an die angstauslösende Situtaion zu erinnern: "Weißt Du noch, als der Hund auf Dich zukam?" "Wie war das?" "Sicher hast Du einen riesen Schreck bekommen." usw. Ich habe diese Strategie mal angewandt nachdem mein Kleiner eine Treppe runter gefallen war. Er ist obwohl er noch kaum reden konnte mit großem Ernst und viel Engagement darauf eingestiegen. Ohne es begründen zu können: Ich hatte das Gefühl dass es ihm gut tat.


    Nur ne Idee...


    LG Silvia