Infos / Erfahrungen Waldorfkindergarten

Zitat von Frau Hase

Ach ja, noch eine Frage:
Sind bei euch, die ihr eure Kinder im Waldorfkindergarten hattet die Kinder alle nachher auch auf eine Waldorfschule gegangen?

bei uns besucht ca. die Hälfte der Kinder später eine Waldorfschule

manche finden Waldorf nett fürs Kleinkind, dann aber bitte etwas mehr Leistung abverlangen
manche wollten vorher nur Kindergarten und entscheiden sich dann doch auch für die Schule
und manche möchten die Waldorfschule und werden leider nicht übernommen (das war bisher selten so, nimmt aber leider zu, da die Schulen bei uns so einen irren Zulauf haben)

achso ja - schule ist noch bissel weit weg, aber wir würden unsere Kinder in jedem Falle lieber in eine Waldorfschule (auf der wir einen Platz sicher hätten) geben als in eine Regelgrundschule. Wir sind absolut gegen Schulnoten und Leistungsdruck und deshalb fällt für uns das staatliche Schulsystem aus.

Die Grundschule ist hier in der Stadt für uns allerdings etwas weiter weg, deshalb werden wir versuchen, sie in einer anderen Alternativschule direkt in der Nähe unterzubringen. Aber dafür brauchen wir sicher viel Glück. Anderenfalls müssen wir schauen, wie das Kind dann mit Bus und Bahn in die Schule kommen kann. (ich mag noch nicht dran denken)

Also unsere Tochter ist noch im Waldorfkiga und wechselt zum nächsten Jahr und ich würde sie nicht mehr dahinschicken.
Es ist nett, dass alles rund ist und sie nicht so "frühfördermäßig" zugeballert werden, aber da hört es für mich auch schon auf.
Bei uns wurde "wilde" und "negative" Energien nur wegesungen, das ganze hatte pastelfarbene Töne, aber einen autoritären, moralinsaueren Unterton, wir als Eltern wurden nicht als Erziehungspartner wahrgenommen, sondern uns wurde immer erzählt, was gut und schlecht für unsere Tochter wäre.
Das ganze in einer Parallelgesellschaft. Nie einen Ausflug in die Umgebung, zum Bäcker, in die Stadt, zum Museum oder woanders hin, weil man ja alles besser weiß und kann.
Dazu noch dieses katholische Mariagetue. Nie wieder möchte ich ein Kind, welches mir stundenlang zuhause "Maria durch den Dornwald ging" vorsingt.
Mein 2. Kind kommt in eine städtidische Naturkita mit Realitätsbezug, mit Elternstammtischen statt Elternonfoabenden ohne jegliche PArtizipations- und Diskussionsmöglichkeit und einem partnerschaftlichen Erziehungsaustausch, ohne Religionsbezug.
Es kann auch sein, dass nur unsere Kita so ist...doch leider nehmen es viele Eltern in Kauf, weil es ja "irgendwie so gemütlich ist".
Edit: Und ja Gendermäßig eine Katastophe. Auf meine Frage auf einem der "Infoabende" ob sie denn einen Unterschied zwischen Jungen und Mädchen machen: Nein auf keinen Fall, aber Jungs und Mädchen wären halt grundverschieden
Die Jungs wurde folgerichtig zum Austoben rausgeschickt während die Mädchen jeden Morgen minutengenau ihren Ritualen zu folgen haben, d.h. auch bis zu 1 Stunde stillsitzen in Sitzkreisen.
Die Jungen müssen auch "müllern" ( also Getreide mahlen), die Mädchen nur wenn sie Lust haben.
Die Mädchen werden dafür zum Tücher falten angehalten.
Das ist auch das einzige was meine Tochter im Kiga gelernt hat: Tücher falten und Tische dekorieren.
Und "Bandenkriege" zwischen den Gruppen und Jungen und Mädchen sind Gang und Gäbe, auch an der hiesigen Waldorfschule. Eingegriffen wird meines Wissens da nicht, denn es ist ja die "natürliche Ordnung", die man nicht stören will.
Auch wenn ich Regelschulen sehr skeptisch gegenüber stehe, finde ich das "Faustlos" Projekte und dergleichen Wesentlich sympatischer.
Meine Tochter hat vor vielen Kinder im Kiga Angst, auch weil die Erzieherinnen nicht gegen übergriffige Kinder vorgehen und es keinen Raum neben dem geplanten Müllern, Kochen, Malen und Fingespielen für die Thematisierung von Konflikten und potentiellen Lösungmöglichkeiten oder Ideen aus der Opferrolle herauszukommen gibt.
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oje, reisetomate, das hört sich ja nicht gut an. da sieht man mal wieder, wie unterschiedlich die kigas doch sein können- trotz gleichem grundsatz.
gilt für die schulen sicherlich auch.

Wir haben seit 8 Jahren unsere Kinder nacheinander im waldorfkindergarten und sind- glücklich ! Obwohl ohne großartige anthroposophische Vorkenntnisse...
Die Kinder lieben den Rhythmus dort, das viele Draußensein, das wenige Spielzeug (denn dann kann man mit dem Wenigen, das es gibt, irre Sachen bauen), den Waldtag, das Essen, ALLES! Die Vorschularbeiten finde ich auch so toll bei Waldorf (weben, nähen, sägen- keine Ausmalbilder etc.). Bei uns wird kein Kind in irgendwelche starren Muster gepresst, schlafen MUSS niemand und Essen soll zwar probiert werden, wenn es aber überhaupt nicht gemocht wird, muss man es auch nicht essen.
Wir würden es immer wieder machen! Unsere Kinder auch!

P.S. und bei uns im Waldorfkiga dürfen Madchen und Jungen die gleichen Sachen machen (bei den Vorschularbeiten sollen sie es sogar), alle weben, alle müllern, alle gehen raus,... Ein Junge, der regelmäßig im Kleid und mit Haarspange kommt, wurde nie blöd kommentiert oder so.

Und "Marie durch ein Dornwald ging" ist mir 1000 mal lieber als diese ätzenden geschmacklosen modernen Weihnachtslieder (ich kann kein Rolf Zuckowsky etc. mehr hören )- aber da bin ich vielleicht etwas speziell ich mag die Klassiker viel lieber. Und unsere Kinder finden die Lieder auch schön, hat sich noch keines beschwert.

Zitat von Reisetomate

Und "Bandenkriege" zwischen den Gruppen und Jungen und Mädchen sind Gang und Gäbe, auch an der hiesigen Waldorfschule.

wir wohnen neben einer statlichen grundschule und in den pausen sind "a gegen b" rufe an der tagesordnung. ich denke (wie immer) es kommt nicht auf die art der schule (des kigas) an, sondern auf die jeweilige einrichtung. waldorfkindergarten und schule auf denen ich war, sind super und ich würde es immer wieder so wollen.

davon ab tut es mir leid, dass du, reisetomate und deine familie so schlechte erfahrungen gemacht hast. das hört sich echt zum weglaufen an