HILFE - Buchstaben lernen in der Vorschule

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  • Hallo!


    Meine Tochter ist 6 Jahre alt und kommt dieses Jahr in die Schule. Ihren Namen kann sie schon lange schreiben. Sie erkennt ihn auch. Sie malt gerne Buchstaben nach. Wenn jemand Geburtstag hat, dann muss ich ihr dann den gewünschten Text Buchstabe für Buchstabe vorschreiben und sie malt dann alles nach. Auch in Freudebücher "schreibt" sie alleine rein. Es macht ihr Spaß und sie kommt von sich aus zu mir und sagt mir, was ich ihr vorschreiben soll.


    A b e r ...


    sie kann sich nicht merken wie die Buchstaben heißen. Sie redet von mein Vorderbuchstabe und mein Hinterbuchstabe und das ist dem "NameBruder" sein Vorderbuchstabe.


    Sie erkennt schon die Form, aber sie kann sich nicht merken wie der Buchstabe heißt. Sie weiß das Igel mit I anfängt, aber wenn sie eins sieht, dann weiß sie nicht, dass es ein I ist. Auch die Buchstaben ihres Namens kann sie nicht benennen.


    Beim letzten Elterngespräch im Februar im KiGa hab ich da mit der Erzieherin geredet. Da meinte sie noch ich mach mir zu viele Gedanken und es ist alles ok.


    Heute haben wir ein Buchstaben Memory mit heim bekommen damit wir üben können, weil sie es nicht kann und können müsste.


    Wie kann ich ihr helfen, dass sie sich die Buchstaben merken kann. Die anderen Kinder fangen mittlerweile ein bisschen mit lesen an. Aber dadurch, dass sie sich die Buchstaben nicht merken kann, kann sie natürlich die Wörter auch nicht lesen.


    Bitte schreibt mir alle Eure Gedankengänge dazu.


    Ach ja,was mir auch noch im Kopf rumgeistert ist: Mein Mann und seine Geschwister haben alle ein mehr oder weniger furchbare Rechtschreibung. Der Einkaufszettel meines Mannes ist oft sehr interessant. Bei einem Bruder ist wohl auch eine Lese/Rechtschreibschwäche vorhanden.


    Viele Grüße


    Magma

    Magma mit Mäusemädchen 06/2007 und kleinem Mann 08/2009

  • Ich würde mir da auch keinen Stress machen.
    Mit irgendwas muss sie sich im ersten Schuljahr ja auch noch beschäftigen :)
    Bei uns (auch Franken) hat es letztes Jahr bis Pfingsten, also fas das ganze erste Schuljahr gedauert, bis alle Buchstaben in Druckschrift einmal durch waren, da hat sie also in der Schule noch genug Zeit.
    Und doch noch ein praktischer Tip: Vielleicht kannst du dir ja bei Tante Google mal eine Anlauttabelle besorgen (die werden sie wahrscheinlich auch in der Schule verwenden) und irgendwo aufhängen, vielleicht hilft ihr die, sich die Namen der Buchstaben zu merken.

    We will rage with the forcefield of a woman! Polly Scattergood

  • Eine Sache ist aber sehr wichtig jetzt: Nicht die Buchstabennamen sagen (Bee, Ceee, Dee, Eff..), sondern nur die Laute.


    Insbesondere, wenn Kinder sich nicht ganz so leicht damit tun, muß man darauf besonders achten, um das Lesenlernen nicht zu behindern.


    Außerdem schreiben sie sonst ewig Ma, wenn sie Em-ma, schreiben wollen und ähnliches.

  • Mach dir doch keinen Stress, wieso muss sie schon alle Buchstaben können, BEVOR sie in die Schule kommt? Soweit ich weiß, ist die Schule doch dazu da, dass sie da lesen und schreiben lernen.


    Mein Sohn kann auch seinen Namen "schreiben" (oder auswendig aus dem Gedächtnis malen wohl eher), seit er das kann, hat er sich nicht weiter für Buchstaben und schreiben interessiert. Ihm reicht das, den Rest will er in der Schule lernen.

    Mal bist du die Taube, mal bist du das Denkmal.

  • Ihr könntet Buchstaben nicht nur nachmalen, sondern auch kneten. Oder auf den Boden malen und "ablaufen". In Sand schreiben. Mit Steinchen legen. Ich glaube, so haben die Erstklässer bei meiner Mittleren jeden Buchstaben in Stationen erarbeitet. Einfach so viele "Kanäle" wie möglich ansprechen und sich Zeit lassen für die einzelnen Buchstaben.

  • Ich schließe mich dem Tenor "Mach Dir keinen Stress! Dein Kind muss das noch nicht können" an :) . Dennoch lese ich eine kleine Besorgnis heraus und kann verstehen, dass Du Deiner Tochter auf die Sprünge helfen willst.


    Ja, es gibt in der Tat Kinder, die sich (auch noch im Schulalter) schwer damit tun, sich die Verbindung von "Laut" und "Buchstabengestalt" zu merken.


    Diesen Kindern hilft es oft, wenn Laut und Buchstabe mit einer Lautgebärde verbunden werden. (googel mal "Lautgebärde"). Es gibt unterschiedliche Systeme der Lautgebärden - z.T. sind es Fingerbewegungen am/vor dem Mund, z.T. auch großräumiger z.B. mit den Armen.


    Bei einem Vorschulkind würde ich mit dem Kind gemeinsam (evtl. vor dem Spiegel) ein Lautgebärdensystem erarbeiten. z.B.: was macht der Mund beim "O"? - Er ist kreisrund (hierbei netterweise analog zur Buchstabengestalt ;) ). Also: Daumen und Zeigefinger zum "O" formen und um die Lippen legen. Was macht der Mund beim "A"? - Lippen öffnen sich. Also: Daumen an Unterlippe, Zeigefinger an Oberlippe und an den Lippen auseinanderspreizen.


    Auf diese Weise hat das Kind neben dem auditiven Eindruck (Laut hören) und dem visuellen Eindruck (Buchstabengestalt sehen) noch mehrere Eselsbrücken durch andere Wahrnehmungskanäle, um sich die Laut-Buchstaben-Verbindung besser einprägen zu können.

    Liebe Grüße von cosalema


    "Dein Kind sei so frei es immer kann. Lass es gehen und hören, finden und fallen, aufstehen und irren" - Pestalozzi

  • Ich würde ein Buchstabenposter aufhängen. Wir haben das "Mein buntes Kinder-ABC", das passt auch mit den Anlauten gut.


    Das was Cosalema schreibt haben unsere Vorschüler im Kiga auch gemacht, sie haben die Buchstaben mit Gesten in Verbindung gebracht, die Erzieherin die das gemacht hat hatte Fortbildungen in Motopädie.


    Aber sonst schließe ich mich an, macht euch keinen Stress. In der Schule lernen sie nach und nach jeden Buchstaben, wenn euch dann immer noch auffällt dass es ihr schwer fällt kann man weiter gucken.

  • Hallo Magma,


    wenn es tatsächlich nur um die Buchstaben geht, würde ich sagen: Überlasst das, so lange das Kind nicht von sich aus Interesse hat, getrost der Schule, dafür ist die da.


    Wenn allerdings wie du beschreibst, eine Neigung zu Rechtschreibproblemen vorliegt, würde ich dem nachgehen. Wie sit es denn sonst so? Kann sie sich sonst Dinge gut merken, kann sie kleine unterschiede finden (Suchbilder, Labyrinthe, finde den Fehler... ), kann sie Dinge in der richtigen Reihenfolge speichern...?


    Für Rechtschreibprobleme gibt es ja Ursachen, z.B. Differenzierungsprobleme, Wahrnehmungsschwierigkeiten usw. Und dann würde "Buchstaben üben" überhaupt nichts bringen, denn die Grundprobleme bleiben und der Punkt an dem sie es mit dem größten Fleiß nciht mehr kompensieren kann, wird kommen.
    Da könnte man vor der Schule aber noch viel tun,. Das würde ich dann allerdings nicht als Mama zu Hause leisten wollen und können, sondern in die Hände von Fachleuten geben.


    Darum mein Vorschlag: Laßt jemanden draufschauen. Nicht wegen den Buchstaben sondern wegen der Veranlagung. Ein Ergotherpeut/eine Ergotherapeutin kann das ganz spielerisch testen. Sagen die dann: "Alles prima, das kommt bei ihr halt nur erst noch", dann könnt ihr euch beruhigt zurücklehnen. Und gibt es hier und da doch noch kleine Auffälligkeiten, kann man da in dem Alter noch unheimlich viel machen - oder dann ab der Schule das Lernen sehr gezielt begleiten.


    Alles Gute

  • Erstmal danke für Eure vielen Antworten. Gestern war ich zu aufgewühlt um zu schreiben. Die Kinderpflegerin hat mich im Kindergarten beim bringen nochmal angesprochen.


    Sie findet es erschreckend, dass mein Kind seine eigenen 3 Buchstaben nicht benennen kann. Und sie weiß nicht mehr weiter, wie sie es ihr beibringen kann. Die anderen Kinder können schon "BALL" lesen und sie erkennt keinen Buchstaben davon.


    Danach war ich total fertig und saß erstmal heulend im Büro.


    Wir haben uns dann gestern Nachmittag ans A gemacht. Wir haben ein großes A gemalt und viele Kleine. Einen Affen und ein A aufs Blatt gestempelt, ein A aus der Zeitung und ein Auto ausgeschnitten und aufgeklebt und Auto, Apfel und Ananas gemalt. Immer darüber geredet, dass das ein A ist und das größte A dann auch noch mit Glitzeruhu verschönert.


    Dann haben wir was getrunken, waren auf der Toilette und dann hab ich auf ein neues Blatt ein I geschrieben und sie gefragt, was das denn für ein Buchstabe ist. Nach kurzem Überlegen kam dann die Antwort: ein A


    Ich hab dann das Blatt mit dem A genommen und ihr gezeigt, dass das ja ein A ist und das ja ganz anders aus sieht. Sie hat dann den Igelstempel gesehen und dann gesagt, dass das ein I ist. Wir haben das oben genannte auch mit dem I gemacht und zum Schluss hab ich sie dann noch ein paar Mal gefragt. Sie musste aber doch noch überlegen, wie jetzt die Buchstaben heißen.


    Gestern Abend hat sie meinem Mann dann die Blätter gezeigt und ihm von sich aus die richtigen Buchstaben genannt. Ich hoffe jetzt, dass sie die heute auch noch weiß.


    Sie hatte wärend der ganzen Zeit Spaß dabei und wollte noch gerne einen weiteren Buchstaben machen. Aber ich wolle nicht zu viele auf einmal machen und musste dann auch weg.


    Sie ist jetzt die 2. Woche wieder im KiGa seit unserem Urlaub und sie hat gestern den gesamten Text vom Sommerfest erzählt. Es war ein relativ langer Text. Sie hat ihn dann auch gesungen. Ich wollte dann wissen, ob das ein Lied ist, da sagte sie, dass weiß sie nicht, im KiGa sprechen sie es, aber sie hat gerade Lust es zu singen.


    Die Oma hat mit ihr ein paar Mal "Weil ich Jesus Schäflein bin" gesungen. Das kann sie jetzt komplett mitsingen. Mit meinem Mann singt sie Abends im Bett andere Lieder, teilweise auch von meinem Mann erfundene. Die kann sie sich sofort merken. Sie baut komplett alleine große Lego Friends Bauanleitungen zusammen.


    Aber wie dieser Buchstaben aussehen geht einfach nicht in den Kopf rein. Die Zahlen 1 - 5 erkennt sie sicher. Danach geht auch nichts.


    Ich hab einfach Angst, dass sie in der normalen Grundschule untergeht. Wir haben hier noch zwei "Sonderschulen" (keine Ahnung wie die korrekte Bezeichnung lautet) Die eine macht ganz normal die ersten 3 Grundschuljahre in 4 Jahren durch und danach wechselt man von der 4. Klasse in die 4. Klasse der Regelgrundschule. Die andere Schule gehört zur Lebenshilfe. Da sind hauptsächlich behinderte Kinder. Sie arbeiten wohl angelehnt an Montessori und lassen dem Kind die Zeit, die es braucht.


    Sie hat die Zahlen 1 bis 5 auch einfach so gelernt und für die anderen ist es vielleicht noch nicht der richtige Zeitpunkt. #weissnicht


    Wie komme ich zu einem Ergotherapeuten? Brauche ich da ein Rezept? Ich wollte zu einem Ergotherapeuten wegen Klärung der Händigkeit. Dafür hab ich kein Rezept bekommen, dass kann der Kinderarzt selber hieß es. Es hat dann die Arzthelferin gemacht, die sich die nötigen Infos aus dem Internet heraus gelesen hat. Die hat mir dann auch aus dem Internet ausgedruckt, dass das mit der Händigkeit heikel ist und man da Fachkräfte ran lassen soll.


    Die Händigkeit ist jetzt also getestet, aber ich bin mir nicht sicher, dass das Ergebnis stimmt.


    Kann ich auch einfach so privat zu einem Ergotherapeuten gehen?

    Magma mit Mäusemädchen 06/2007 und kleinem Mann 08/2009

  • Ich verstehe deine Sorgen ehrlich gesagt nicht so recht ...
    Die Buchstaben zu lernen ist Stoff des ersten Schuljahres. Was soll dein Kind denn in der ersten Klasse den ganzen Tag machen, wenn es die Buchstaben alle schon aus der Trainingsstunde daheim kennt?
    Ich kenne das Problem, dass das Kind mit großem Vorsprung in die Schule kommt (mein Sohn kannte alle Buchstaben, konnte bereits lesen und lautgetreu schreiben) und es war in der Schule NICHT zu seinem Vorteil, sondern hat ihn in die "Störerrolle" gebracht, weil ihn nervte, dass ständig im Fokus stand, was er doch schon lange konnte.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Mein Problem ist, dass die Erzieherin sagt, dass sie das jetzt schon können muss. Sie lesen das im Kindergarten im Vorschulunterricht. Und alle anderen Kinder können das wohl nur meins nicht!

    Magma mit Mäusemädchen 06/2007 und kleinem Mann 08/2009

  • Hallo,


    dein Kind muss es jetzt noch nicht können. definitiv nicht. Die buchstaben werden IN der Schule gelernt, acuh wenn heute tatsächlich ein Großteil der Kinder viele Buchstaben schon vorher kann, ist es dennoch keine Pflicht.


    Auffällig finde ich aber schon, daß sie in dem Alter selbst mit so viel intensiver Übung unmittelbar hintereher die 2 Buchstaben nicht sicher auseinanderhalten kann. dabei geht es mir gar nicht um die Tatsache Buchstabe sondern um die Frage der Differenzierungsfähigkeit allgemein.


    Wie ist das mit anderen abstrakten Zeichen oder Piktogrammen? Diese Rätselbilder bei denen aus mehren abstrakten Bildchden anhand einer Vorlage das gleiche oder eins mit einem kleinen Unterschied gefunden werden muss... ?


    Die allgemeine Merkfähigkeit scheint ja OK zu sein, vielleicht liegt wirklich eine Differenzierungsschwäche vor? (eine klassische Ursache für eine LRS)


    An eine Ergo kommst du über ein Rezept vom KiA. Ich würde Druck machen, damit er eins ausstellt, vielleicht hilft es, wenn du ihm erklärst, daß der Kiga verschiedenes auffällig fand. ruhig etwas dick auftragen (allerdings sollte das Kind dann nicht danebensitzen und mithören), manchmal erscheinen Erzieherinnen glaubwürdiger als die Eltern - leider.
    Es gibt allerdings leider auch Ärzte, die ihren Kompetenzbereich nicht klar erkennen und meinen, sie könnten auch Dinge klären, die nicht mehr unter ihr Fachgebiet fallen. Da würde dann wohl ein Arztwechsel anstehen.


    Alles Gute!

  • Danke!


    Ich bin auch schon wieder viel ruhiger. Ich werde jetzt mal schauen, ob wir so ein Rezept bekommen und dann schauen, was dabei raus kommt.


    Vielen Dank!

    Magma mit Mäusemädchen 06/2007 und kleinem Mann 08/2009

  • eine Freundin hat diesen Irrsinn gerade genau so durch und ich kann gut verstehen, daß Dich das so mitnimmt! #knuddel


    Bei ihr hat die Erzieherin sogar massiv auf eine Rückstellung gedrängt. Dann ging der Terminmarathon los und am Ende: nichts, gar nichts, alles o.k., das Kind wird eingeschult.


    Wie hier die meisten Antworten hat auch ihr Umfeld reagiert: laß Dich nicht verrückt machen, das soll er doch in der Schule lernen, aber man macht sich dann doch Gedanken, wenn das angeblich ALLE können außer dem eigenen Kind.


    Daß Dir eine Überweisung zum Ergotherapeuten verweigert wird zur Feststellung der Händigkeit ist so kurz vor der Einschulung eine Schweinerei! Das steht Euch zu und ist wichtig für Dein Kind!!


    Es wurde ja schon geschrieben, Diagnose, ob da Förderungsbedarf ist: ja, aber aufgrund Deiner eigenen Beobachtung und dem Familienhintergrund und NICHT, weil wieder mal im Kiga schon Lerninhalte gefordert werden, die Schulstoff sind!!


    Und irgendwelcher Druck, damit sie nun schon vor dem Schulstart die Buchstaben kennt: nein!! Material und Beschäftigung damit anbieten soweit es dem Kind spielerisch Spaß macht, ja aber ohne Ergebnisdruck!!


    Etwa zeitgleich zu der einen Freundin ging es einer anderen ähnlich allerdings mit ihrem zweijährigen (!) in der Krippe, er sei auffällig wegen diverser Sachen, das hätten sie getestet. Sie ist eigentlich ganz gelassen, trotzdem hat es sie umgetrieben. dabei macht er all das, was er beim Testen angeblich nicht gezeigt hat (Treppen steigen z.B) im Alltag außerhalb der Krippe ohne irgendwelche Probleme.


    Irgendwie läuft doch da was schief...

    Viele Grüße
    Elena mit Mini1 (*2004) und Mini2 (*2006)

  • Ich weiß nicht, ob dir das hilft, aber ich habe bei meiner Tochter (die sich schon jetzt mit 5 sehr fürs Lesen und Schreiben interessiert) gemerkt, dass sie sich die Buchstaben am besten bildlich merken kann. Also das A sieht für sie aus wie ein Dach, das B hat zwei Busen, das D einen dicken Bauch, das H ist eine Leiter, das S sieht wie eine Schlange aus, das U wie ein Hufeisen, usw. Auf diese Weise kann sie inzwischen schon eine große Menge Buchstaben erkennen. Allerdings nur die Großbuchstaben, da die Kleinen teilweise komplett anders aussehen, kommt sie da noch in Bredouille. Wenn die Erzieherin z.B. ihren Namen mit Kleinbuchstaben schreibt, beschwert sie sich, dass das falsch geschrieben wäre. ;)


    Also, ganz grundsätzlich finde ich es super, dass deine Tochter sich von sich aus fürs Schreiben interessiert und z.B. kleine Texte auf Grußkarten oder in Freundschaftsbüchern selber schreiben will. Das zeugt von Ehrgeiz und Lernwille. Sie scheint eher der kreative Typ zu sein, der gerne malt. Jedes Kind hat Stärken und Schwächen und ich plädiere grundsätzlich eher dafür, die Stärken zu fördern anstatt ewig mühselig an den Schwächen herum zu doktorn. Es gibt zig Wege, wie man Lesen und Schreiben lernen kann. Aber da kennt sich ein ausgebildeter Lehrer am besten mit aus, das ist nämlich auch sein Job. Wenn deine Tochter also eher der visuelle, bildliche, kreative Typ ist, wird ein guter Lehrer versuchen, ihr das Lesen auf dieser Schiene zu vermitteln. Ich finde es zwar sehr löblich von dir, dass du das auch schon versuchst (du hast gemerkt - die Kombination Igel = I hat sie hinbekommen, also bleibt sehr wohl etwas bei ihr hängen. Sie merkt sich Zusammenhänge und Bilder, keine "nackten" Buchstaben), aber nimm bitte trotzdem den Druck raus, denn sonst kann es passieren, dass sie den Spaß am Lernen verliert. Sie braucht nicht nur Erwartungen, die an sie herangetragen werden, sondern auch Erfolge. Also lass die Buchstaben mal Buchstaben sein und guck, was deine Tochter besonders gut kann und was vielleicht fördernswert wäre. Wie sehen denn z.B. ihre Bilder aus? Malt sie vielleicht sogar schon besonders detailliert und sorgfältig? Oder ist sie sportlich, hat ein musikalisches Talent, kann sich Melodien gut merken? Konzentriere dich auf die Stärken und gib ihr auch immer wieder das Gefühl, dass sie etwas gut und richtig macht. Das Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein, dass sie daraus zieht, wird gerade in der Schule für sie besonders wichtig sein, um z.B. etwaige Misserfolge (die zwangsläufig nicht ausbleiben werden) wegzustecken. Wenn es irgendwo speziellen Förderbedarf gibt, wird die Grundschullehrerin dich schon darauf hinweisen.


    In einer Grundschule kommen Schüler zusammen, die auf einem zum Teil extrem unterschiedlichen Entwicklungs- und Leistungsniveau sind. Es gibt Erstklässler, die schon so reif und lernerfahren sind wie 7-jährige, und andere die noch auf dem kindlichen Niveau eines 5-jährigen stehen, und trotzdem werden sie alle gemeinsam in einer Klasse unterrichtet und alle erreichen sie gemeinsam das Grundschulziel (Sitzenbleiben gibt es in der Grundschule nämlich nicht). Vertraue auf die Eigendynamik, die Kinder in der Schule entwickeln, und auf die pädagogische Kompetenz des Lehrers. Jedes Kind kann lernen - aber eben in seinem ganz eigenen Tempo und mit seiner ganz eigenen Methode. Da sind Grundschulen heute ja gsd wesentlich flexibler und auch kreativer als noch zu meiner Zeit.


    Übrigens fängt das Schreiben lernen meines Wissens nach auch heute noch mit "Schwungübungen" und klassischer Schreibschrift an, und nicht gleich mit Druckbuchstaben. Eigentlich bringen die meisten Eltern ihren Kindern das Lesen zuhause völlig falsch bei und die Grundschullehrer müssen eh noch mal ganz von vorne anfangen, was bei entsprechend manifestierten Vorkenntnissen sogar u.U. sehr viel schwerer sein kann, als wenn das Kind eben noch gar nicht lesen kann bei Schulbeginn. Die ganzen "Druckbuchstaben-Leser" sind da nämlich schon ganz schön blockiert ...

    Es gibt nichts das höher, stärker,
    gesünder und nützlicher für das Leben ist,
    als eine gute Erinnerung aus der Kindheit.

    - Fjodor M. Dostojewskij -

  • Hallo,


    wir haben hier auch so ein Kind ...sie ist 6, bald 7, kommt diesen Sommer in die Schule, kann noch keine Buchstaben und keine Zahlen. Sie ist eher so der "Draußen-Typ", motorisch sehr fit, arbeitet aber einfach ungern am Tisch. In der Kita finden sie das unbedenklich, die Schulärztin hat das aber sehr beanstandet.... wir haben jetzt immer so Vorschulzeugs mit ihr geübt, allerdings keine zahlen / Buchstaben, sonder sowas wie gleiche Dinge wiederfinden, räumliche Angaben wie vor, unter, hinter auf Bildern erkennen, Unterschiede auf fast gleichen Bildern erkennen usw. Das läuft so mit recht mäßigem Erfolg ... ich habe aber mittlerweile keine Angst mehr vor der Einschulung.


    Ansonsten scheint deine Tochter ja sehr fit zu sein (Lego bauen, Texte/Lieder schnell auswendig lernen usw.). Ich würde auch die ersten Montaae der 1. Kl. abwarten.


    Hagendeel

  • An eine Ergo kommst du über ein Rezept vom KiA. Ich würde Druck machen, damit er eins ausstellt, vielleicht hilft es, wenn du ihm erklärst, daß der Kiga verschiedenes auffällig fand. ruhig etwas dick auftragen (allerdings sollte das Kind dann nicht danebensitzen und mithören), manchmal erscheinen Erzieherinnen glaubwürdiger als die Eltern - leider.
    Es gibt allerdings leider auch Ärzte, die ihren Kompetenzbereich nicht klar erkennen und meinen, sie könnten auch Dinge klären, die nicht mehr unter ihr Fachgebiet fallen. Da würde dann wohl ein Arztwechsel anstehen.


    Hier unterschreibe ich ganz fett! Wenn der KiA sich nicht auf die Ausstellung eines Rezeptes einlässt, kannst Du noch versuchen, ihn wenigstens auf die Ausstellung eines Diagnostikrezepts herunterzuhandeln (z.B. 3 Einheiten zwecks Diagnostik). Stellt er auch das nicht aus: Kinderarzt wechseln!


    Du kannst Dich auch im Vorfeld schon mal mit einer Praxis für Ergotherapie in Verbindung setzen (ich rate immer zu einer auf Pädiatrie spezialisierten Ergopraxis!). Die können Dir telefonisch schon mal Auskunft geben, was auf einem (Diagnostik-)Rezept stehen sollte, wieviele Behandlungseinheiten dafür veranschlagt werden sollten und - wenn Du Glück hast - nennen sie Dir auch einen Alternativkinderarzt (für den Fall, dass Eurer auch kein Diagnostikrezept ausstellt).


    Da Du Dir ja offensichtlich in mehreren Bereichen bzgl. der Entwicklung Deiner Tochter nicht so sicher bist, würde ich das an Deiner Stelle unbedingt abklären lassen (Händigkeitsfeststellung durch Arzthelferin aufgrund von Internetkenntnissen geht gaaaar nicht !).#kreischen

    Liebe Grüße von cosalema


    "Dein Kind sei so frei es immer kann. Lass es gehen und hören, finden und fallen, aufstehen und irren" - Pestalozzi

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