hallo liebes rabenvolk,
der titel ist wischiwaschi, ich weiß, aber mir fällt nichts prägnantes ein. mir geht es um folgendes:
mein sohn (3,5 jahre) stillt morgens, mittags und abends mit absoluter hingabe und begeisterung.
ich bin wieder schwanger (14. ssw) und seelisch wie auch körperlich am limit.
milch fließt nicht mehr so üppig wie bisher. j. stört das nicht, er nuckelt gerne und ausgiebig trocken.
mir tut das stillen insofern gut, als es ruhige, innige momente sind, in denen ich etwas kraft schöpfen kann. doch zugleich zehrt es an mir, dieses geben, geben, geben...
jetzt habe ich eine unerschrockene, wunderbare hebamme gefunden, die mich durch schwangerschaft und bei der (außerklinischen) geburt begleiten wird. trotz einer stunde fahrtzeit entfernung - die ist es und keine andere! sie ist schon ziemlich besonders, wenig medizinisch ausgerichtet, eher psychologisch und spirituell. mir gefällt das, es paßt. nun hat sie mir geraten, abzustillen:
nur so könne ich mich jetzt dem neuen kind wirklich zuwenden. das ungeborene brauche meine ungeteilte aufmerksamkeit. den älteren sohn dürfe ich jetzt ganz an den vater geben und loslassen. das sei natürlich. selbst wenn es konflikthaft verlaufen sollte, sei das nur förderlich für das kind, ein wichtiger ablöseprozeß. es sei wichtig, da jetzt klarheit zu schaffen. weiterstillen und später tandemstillen bringe verwirrung in die familienordnung, es müsse für jedes kind einen klar umrissenen platz in der familie geben und der platz an der brust sei dem jüngsten kind vorbehalten.
sie verweist da zum einen auf evolutionsbiologie (renz-polster "menschenkinder", hab ich nicht gelesen), zum anderen auf systemische psychologie (kenn ich mich ein bißchen mit aus, kann nachvollziehen, was sie meint).
etwas in mir stimmt zu. abstillen wäre fast eine erleichterung für mich. aber etwas in mir wehrt sich dagegen. ich traue mich irgendwie nicht, das abstillen aktiv herbeizuführen und zu verantworten, es sollte lieber ganz von alleine geschehen, und ich hätte so gerne die fülle für beide kinder...
meine frage an euch: kennt ihr den oben beschriebenen ansatz der hebamme? stimmt es, daß tandemstillen bei naturvölkern nicht vorkommt? (soll ich jetzt renz-polster lesen? das soll ein dicker schinken sein, lohnt sich das?) was haltet ihr davon? irgendwelche tips, gedankenanstöße für mich?
liebe grüße,
casa.