Was ist eine Freundin- Bekannte?

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  • Ich überlege schon seit längerer Zeit, was der Unterschied zwischen einer Bekannten und einer Freundin ist.


    Ich habe einige gute Bekannte, die ich manchmal als Freundin bezeichnete, bis mich mal jemand hinwies, dass das eher Bekannte sind.
    Hm, aber was macht eine Freundin aus?


    Ich habe eine Freundin die ich schon viele Jahre kenne, aber seit ein paar Jahren habe ich mit ihr weniger Kontakt als mit manchen guten Bekannten. Wir sehen uns einmal im Jahr, weil wir 800km auseinander wohnen und inzwischen verschiedene Leben führen.


    Woran macht ihr den Unterschied zwischen Bekannte und Freunde aus?


    Einen schönen Sonntagabend wünsche ich euch.
    Genmaicha

  • Muss man das immer so genau klassifizieren?
    Ich bezeichne einige Frauen als Freundinnen, auf die die Definition "wenn ich nachts un drei dort anrufen würde, wäre sie für mich da" nicht unbedingt zutrifft. Aber es wäre mir zu umständlich, für jede eine eigene Definition zu finden. Bekannte, liebe Nachbarin, Mutter eines Kiga-Freundes, Freundin einer Freundin... Ach was. Wie man es nennt, ist doch egal. Was man tief drin fühlt, ist das wirklich wichtige, da kann man auch einer Freundin, die man nur noch zweimal im Jahr sieht, viel näher stehen als der, mit der man jeden Samstag einen Kaffee trinkt.

  • gute frage. ich habe nur eine freundin und die kenne ich seit fast 40 jahren. es werden wohl auch nicht mehr werden.
    bei männern fällt es mir persönlich leichter, von guten freunden zu sprechen. da zähle ich etwa 8 leute dazu. der rest sind bekannte.

  • Mit Bekannten ratscht man kurz, wenn man sich unterwegs trifft, oder man verabredet sich ab und zu zum Kaffeeklatsch. Themen sind dann allgemein und eher oberflächlich (also von Wetter über Kindergarten bis hin zum neuesten Dorftratsch). Man hilft sich auch mal gern, gießt den Garten, wenn die Bekannten im Urlaub sind, oder holt die Kinder mit vom Kiga ab.


    Ich habe Freundinnen, die weiter weg wohnen. Da besteht die Freundschaft aus dem tiefen Interesse aneinander, dem Vertrauen, das früher mal aufgebaut wurde, und der gegenseitigen Zuneigung.


    Dann habe ich eine Freundin hier im Ort. Zuerst war sie nur eine Bekannte, aber recht schnell hat sich rausgestellt, dass wir auf einer Wellenlänge liegen. Wir treffen uns ständig, reden über alles (also auch Probleme mit Männern oder Kindern, Finanzen), können uns blind aufeinander verlassen und sind gern füreinander da. Sie bitte ich auch mal um größere Gefallen, weil ich genau weiß, dass die Gelegenheit kommt, mich zu revanchieren. Bzw. rechnen wir das gar nicht so gegeneinander auf. Bei Bekannten hätte ich da längst ein schlechtes Gewissen!


    Bei Bekannten würde ich z.B. nicht einfach ungefragt vorbeischneien, mit Kuchen im Gepäck, einfach nur um zu gucken, ob sie gerade Zeit für uns haben. Bei meiner Freundin weiß ich, dass sie sich freut.


    Irgendwie ist das alles schwierig zu erklären... Eine Freundin ist für mich eher wie Familie.

    mit Sohn groß (2007) und Sohn klein (2010)

  • Darüber sinniere ich auch ab und zu *g*


    Ich glaube Bekannte sind die Leute, die man in irgendwelchen Gruppen/Gelegenheiten trifft und mag (also sowas wie Kollegen, Eltern von Freunden der Kinder, Krabbelgruppenbesucher....) zu denen man aber ohne diese Gelegenheit den Kontakt wieder verlieren würde/wird weil man sonst nicht so viele Gemeinsamkeiten hat.


    Freunde bleiben einem unabhängig von diesen Gelegenheiten erhalten, eben auch wenn man sie länger nicht sieht.


    Die Grenzen sind allerdings fließend und von der weiteren Entwicklung, Engagement, weiteren solzialen Kontakten... abhängig.
    Und ich merke oft erst hinterher ob es eine Freundin ist oder eine Bekannte war. (und es ist ja auch nicht so, dass man zu Freunden nicht manchmal den Kontakt verlieren würde)

  • Für mich sind Freunde diejenigen, denen ich mein Innerstes anvertraue. Bekannte sind eher für alltägliche Freuden und Sorgen zuständig. Mit Bekannten fühlt sich eigentlich jede Kommunikation an wie small talk, find ich. Ohne das jetzt ganz negativ abzuwatschen!

  • Ich würde sagen, mit einer Freundin spreche ich eher mal über Gefühls- Dinge und "Geheimes" als mit einer Bekannten, da ich mit der Freundin ein besonderes Vertrauensverhältnis habe, welches auch auf Gegenseitigkeit beruht.


    Mit einer Freundin kann ich aber auch mal ganz gut schweigen, ohne dass es gleich unangenehm wird.

  • Ja, genau! Schweigen, in die unaufgeräumte Bude lassen, im Schlafanzug empfangen, den ekligen Pickel begutachten lassen, heulen... All sowas geht nur mit Freundinnen. :)

    mit Sohn groß (2007) und Sohn klein (2010)

  • Ich find den Ausdruck "Bekannte" im landläufig gebrauchten Sinne seltsam. Meine Schüler sind mir bekannt. Deren eltern. Viele Kollegen... Aber als ich kürzlich meinem Kollegen in Damenbegleitung begegnete und er sie als "äh", seine "Bekannte" vorstellte, dachte ich mir was ganz anderes. ^^


    Also. Für mich sind Leute, die ich mit Namen und ein paar Lebensdetails kenne "Bekannte". "Freunde2, denen ich alles anvertraue und die ich kenne wie mich selbst und umgekehrt, habe ich nur ganz wenige. Alles dazwischen bräuchte ggf. nähere Definition, faktisch komme ich aber nicht so in Verlegenheit, das zu definieren.


    Zu meiner Geburtstagsfeier lade ich also den "erweiterten Freundeskreis" ein, da sind hier und da, weil eingeladen mit Anhang, vll. auch die "Bekannten" ^^ von Freunden und Kollegen bei, aber ich würde meine "Bekannten" nicht einladen.

  • Der Unterschied liegt für mich nicht in der Entfernung auf der Weltkarte, sondern eher wie die Entfernung im Herzen ist.


    Ich habe einen Freund, der eindeutig ein Freund ist, der wohnt sehr weit weg und wir hatten schon sehr lange keinen Kontakt mehr und troootzdem ist er mir im Herzen ganz nah. Da sind die Umstände und Dinge die so passieren ganz egal.


    Zu unterscheiden/zu klassifizieren würde ich nicht bewusst oder aus sachlichen Gründen, es ist eher so eine Sache, die man eher weniger beeinflussen kann - es ist wie es ist.

  • Bei manchen fällt es mir vielleicht auch schwer, jemanden in *meine* eine oder andere Kategorie einzuordnen, ich habe vielleicht auch noch ein bisschen was dazwischen, aber was ich wirklich schrill fände wäre, wenn mir jemand vorschreiben wollte, wen ich wo einzusortieren hätte (außer, es wäre die betroffene Person selbst, die es sich verbitten möchte, als Freundin oder Bekannte bezeichnet zu werden. Da würde ich dann wohl diskutieren wollen, wie wir zu so verschiedenen Einschätzungen kommen (oder mir wäre das so peinlich, dass ich lieber nicht drüber reden würde). Aber jemand Drittes? Merkwürdig.


    Liebe Grüße,

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

    Einmal editiert, zuletzt von huehnchen69 ()

  • Ein Freund/ Freundin ist jemand den ich Nachts um 2 anrufen kann wenn irgendetwas ist.
    Dem ich sagen kann wie ich mich fühle und ich gehe davon aus dass er/sie mich versteht. Kurz, dem ich mich öffnen kann und von dem ich hoffe dass er mich so nimmt wie ich bin.
    Menschen bei denen ich mich verstelle, sind Bekannte. Verstellen nicht negativ gemeint, aber wenn ich aufpasse was ich sage, dann stehe ich diesen Menschen von meiner Seite aus ferner als anderen.


    Mit der Häufigkeit von Verabredungen hat das nichts zu tun bei mir. Meine "beste" Freundin treffe ich 1-2 mal im Jahr. Aber ich bin mir 100000% sicher dass sie mich kennt, und auch wenn wir unterschiedlicher Meinung sind wir uns auf uns verlassen können.


    Ansonsten ordne ich nicht ein. Je mehr ich "ich" sein kann, desto eher trifft man sich auch sonst wieder ;) und je mehr ich aufpassen muss, desto eher vertieft es sich eben nicht. Wenns passt, dann passts.

    Nur eines nimm von dem, was ich erfahren:
    Wer du auch seist, nur eines – sei es ganz!
    (mascha kaleko)

  • Ich würde Bekannte auch eher so definieren, dass ich diesen Leuten nicht gerade mein Herz ausschütte und sie mir umgekehrt auch nicht. Smalltalk, ruhig auch schon mal Austausch über Erziehungsfragen, aber neine Gefühle, die über Sympathie hinausgehen.


    Mit echten Freunden rede ich schon eher über meine Gefühle, aber da gibt es auch viele Abstufungen. Von den echten Seelenverwandten bis zu denen, die ich gut leiden kann, aber die diese innere Saite nicht (oder nicht mehr :( ) anrühren. Solche, die meine Freundinnen sind, weil sie einfach wunderbar sind, bis zu denen, wo eine gewisse Nützlichkeit (gegenseitiges Helfen z.B.) im Vordergrund steht, ohne dass diese der ausschließliche Grund für die Vertrautheit ist.


    Ich würde sagen, dass ich einen recht großen Bekanntenkreis habe und sogar mehrere Seelenfreundinnen, aber die Abstufungen sind vor allem im engeren Kreis ganz fein nuanciert.

    Der Unterschied liegt für mich nicht in der Entfernung auf der Weltkarte, sondern eher wie die Entfernung im Herzen ist.

    Das finde ich schön definiert. Ich kenne meine beste Freundin jetzt fast 26 Jahre, und es gibt Zeiten, in denen wir monatelang nichts voneinander hören, weil wir so viel Stress haben. Das macht aber nichts. Wir lieben uns einfach, und das wird immer so bleiben.

  • Zitat

    Ja, genau! Schweigen, in die unaufgeräumte Bude lassen, im Schlafanzug empfangen, den ekligen Pickel begutachten lassen, heulen... All sowas geht nur mit Freundinnen. :)


    *unterschreib*

    Es gibt Tage, an denen Du denkst, dass Du untergehst. Wie stark Du wirklich bist, erkennst Du erst, wenn Du sie überstanden hast...

    • Offizieller Beitrag

    Ja, genau! Schweigen, in die unaufgeräumte Bude lassen, im Schlafanzug empfangen, den ekligen Pickel begutachten lassen, heulen... All sowas geht nur mit Freundinnen


    Der Unterschied liegt für mich nicht in der Entfernung auf der Weltkarte, sondern eher wie die Entfernung im Herzen ist.


    #ja #ja
    allerdings gibt es abstufungen für mich sowohl mit bekannten als auch mit freunden. diese sind nur gefühlmäßig (soll die ausrede für: "nicht näher bestimm- und erläuterbar :D " sein) und ändern sich von zeit zu zeit.

  • "Früher" hatte ich nur eigentlich nur sehr wenig Freundinnen, und hab fast alle immer nur als Bekannte bezeichnet. Dann hab ich ein Jahr in London studiert, und im Englischen ist mir dann erst aufgefallen, wie albern diese Aufteilung ist. Jetzt sinds alle meine Freundinnen, bis auf die, die nur meine Bekannten sind. :D Ich versuch, den Begriff Freundinnen nicht mehr so elitär zu benutzen. Freundinnen sind die, mit denen ich mich gern treffe und auch aktiv Verabredungen eingehe, ohne dass es an irgendeinen Zweck gebunden ist. Andere Kindergartenmütter sind für mich zum Beispiel Bekannte. Wir gehen schon gern mal nach dem Elternabend zusammen was trinken, ohne die Kinder würden wir uns wahrscheinlich aber schnell aus den Augen verlieren.

    Sepia mit Tochter 09/2006 + Sohn 07/2010

  • ohne die Kinder würden wir uns wahrscheinlich aber schnell aus den Augen verlieren.


    Ja, das ist ein guter Aufhänger. Wir haben aus den Kinder-Bekanntschaften einige Leute mitgenommen, mit denen wir immer noch befreundet sind, obwohl es unsere Kinder gar nicht mehr sind. Die sind jetzt also Freunde.


    Und dann habe ich noch die "alten" Freundinnen aus den WGs oder der Studienzeit. Da ist es auch klar: das sind Freundinnen, denn die, die nur Bekannte waren, sind jetzt nicht mehr in meinem Leben präsent. Ich bin nicht gut im Bekanntschaften pflegen. Dazu lebe ich zu sehr im Hier und Jetzt, wo es immer wieder neue, nette und interessante Bekannte gibt.