Ich bin gerade auf etwas gestoßen:
ZitatBremen - Moritz Neubronner ist 16 Jahre alt und hat gerade an einer
Bremer Schule seinen Realschulabschluss mit der Note 1,4 bestanden. Das
Ungewöhnliche: Moritz ist nur kurz zur Grundschule gegangen und drückte
jetzt freiwillig wieder seit Februar die Schulbank (siehe Infokasten).
Seine Eltern sind Verfechter des „Homeschoolings“. Mit Moritz sprach
Klaus Wolschner
http://www.kreiszeitung.de/lok…it-geniessen-2980142.html
Danke für den Link. Aber ich dachte in Deutschland besteht Schulpflicht..
Gibts irgendwo Infos dazu, wieso sich da keine Behörden eingeschaltet haben?
Das war ja in Absprache mit den Behörden, zuvor hat Moritz mit seiner Familie jahrelang im Ausland gelebt. Es gibt aber auch in D immer wieder Ausnahmeregelungen und Duldungen, halt meist nach anstrengenden Verfahren.
Lt. Kommentar untendrunter hat die Familie in Frankreich bzw Spanien gelebt!
Edit: Jerry war schneller
Letzte Woche war er ja in Stern TV, man kann das auch noch online sehen; ich muss nur mal den link suchen. Im Frühjahr hatte er seinen Hauptschuleabschluss gemacht .
Ich habe Moritz bei SternTV gesehen, leider nur die letzte paar Minuten, da wirkte er wahnsinnig cool und souverän und hat sein Gegenüber (ich habe vergessen, wer es war - irgendein Verfechter der Schulpflicht) in wenigen Worten und noch dazu mit bemerkenswerter Freundlichkeit in Grund und Boden argumentiert.
Ist sehenswert!
Danke! Meint ihr das könnte ein Anstoß für die Behörden zu einem ersten Umdenken sein?
Hallo,
Ich kenne persönlich auch JungeMenschen, die nur kurz eine übliche Schule besucht haben und dann mit einer Mischung aus Unschooling (wie sie das geschafft haben möchte ich aus Sicherheitsgründen nicht näher schreiben) und einer sehr sehr freien Schule, die eigentlich acuh weitestgehend unschooling praktiziert durch die Schulzeit gekommen sind. Auch sie haben ziemlich gute Mittelschulabschlüsse gemacht - obwohl Schulfremdenprüfungen ja noch mal herausfordernder sind als schuleigene (Mehr Prüfungen, fremde Prüfer...)
ZitatMeint ihr das könnte ein Anstoß für die Behörden zu einem ersten Umdenken sein?
Ich fürchte, leider nicht.
Wenn ich erlebe wie selbst SCHULEN in freier Trägerschaft immer mehr die Luft abgedrückt wird und man schon für die Genehmigung, noch viel mehr aber für die Anerkennung an Verpflichtungen gebunden wird, die eigentlich kaum noch echte Lernfreiheit zulassen, kann ich mir nicht vorstellen, daß die Schulpflicht fallen wird. Leider.
Danke Ringelelfe für den Link. Ich mußte ja jetzt echt ein paar Tränen verdrücken als die Mutter so beschrieb wieviel Ablehnung, ja sogar Hass ihnen begegnet ist. Ich finde es bewundernswert wie geradlinig diese Familie für ihre Kinder diesen Weg gegangen ist!
Hallo,
Wie verschieden man so etwas verstehen kann...
Gestern kam ich mit meiner Mutter (ehemalige Gymnasiallehrerin) ins Gespräch, die unserer Schulentscheidung sehr kritisch gegenübesteht und fest der Menung ist, ohne "richtige" (=Regel-)Schule kann aus Kindern nichts werden und glücklich können sie so schon mal gar nicht sein.
Sie hat die gleichen Beiträge gesehen und SIE hört heraus: Er wollte ja eigentlich in die Schule, sonst wäre nicht in dem Alter, wo andere anfangen zu schwänzen, freiwillig gegangen. Außerdem hätte er gesagt, er wäre froh gewesen, endlich mal Jugendliche kennenzulernen und nciht nud seinen Bruder. (Was ja schlicht Quatsch ist, sie waren ja nie isoliert, aber offenbar kann man irgend eine seiner Bemerkungen so umdeuten)
Und außerdem sagen alle Fachleute in den Beiträgen, daß er nur eine Ausnahme ist und bleiben muss und die Schulpflicht essentiell ist und das nur geht, weil seine Eltenr aus dem Beruf kommen und beide ihre Arbeit aufgegeben hätten und jeden Tag stundenlang mit ihnen gelernt hätten.blablabla. Und die "Fachleute" haben natürlich recht und nicht die Eltern, die ihr Kind nur zur Schule hätten überreden müssen..
Ich habe die Beiträge im Net nachgesschau und bei mir kommt etwas völlig anderes an. Nämlich, daß er es eher aus Neugier gemacht hat und dank einer glücklichen Kindheit und Eltern, die immer zu ihm standen ihn seinem Alter jetzt ganz anders in der Lage ist, auch Dinge auszuhalten, die ihn als Kind kaputt gemacht haben. Und daß er durch das Homeschooling weder "dumm geblieben" ist (und von täglich stundenlang lernen müssen habe ich in keinem ihrer Beiträge über die vielen Jahre hinweg gehört...) noch die Lust am am Lernen verloren noch soziale Probleme irgendwelcher Art hat (was ja auch ein häufiger Kritikpunkt am Homeschooling ist)
Tja, das Sender-Empfänger-Ding, jeder gibt "seins", seine Einstellung mit hinein bei dem was er "heraushört".
Ein Grund mehr, warum ich leider nicht glauben kann, daß sich viel in der Richtung ändert, im Gegenteil, wenn diese starke Familie mit dem Homeschooling durch ist und nicht mehr medienwirksam wird das Thema wieder weitestegehend totgeschwiegen werden.
Ich fand die Sendung auch zwar für Trash - Tv durchaus ok, aber es hätte soooo viel besser drin können !
Die Gefahr der Sichtweise, dass er ja dann letztlich zur Schule ging und zB auch Omma den weg ja nicht so gut fand, hm.
Und noch besser wäre es, wenn endlich Home - und unschooler ganz ohne Schule ihren Abschluss machen , einige kommen ja jetzt in das alter. Und noch viel mehr öffentlich werden. Denn die neubronners sind ja schließlich nicht die einzigen.
Ich denke, ganz langsam kann es ein gewisses Umdenken geben. Manche Beobachter von außen oder in d engagierte Leute in dem Bereich sehen da durchaus Tendenzen.
Ich finde solange Schule so ist wie sie ist darf sich der Staat nicht wundern, wenn manche Eltern und Kinder andere Wege gehen.
Schön, dass der Junge seinen Weg gehen konnte und kann.