Parallel 2 Methoden verpflichtend durchzunehmen finde dagegen überzogen, vor allem wenn das,was man sich von Methode 2 verspricht eigentlich in methode 1 genau so enthalten ist. Dazu fehlt auch die Zeit, denn im Lehrplan stehen auch noch andere Sachen als Rechtschreibung.
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Für mich kann der Weg darum nicht sein: "Wir streichen das kleine bisschen Vielfalt, daß es gibt und führen wieder verbindliche klassische Gleichschritt-Einheitsmethoden ein" sondern "Wie gestalten wir Schule so, daß sie der Individualität der Kinder Rechnung tragen und für JEDES Kind geeignete Methoden anbieten kann?"
Trin, das hat doch gar keiner geschrieben 8I . Es geht doch darum die Ansätze sinnvoll zu verknüpfen, nicht den Kindern ein doppeltes Pensum aufzuerlegen oder alle mit einer "Gleichschritt-Einheitsmethode" zu unterrichten.
Aber leider ist es nun mal so (und ich denke, das sieht man auch an diesem Thread), dass die schlechten Erfahrungen mit der Vermittlung über die Lesen-nach-Schreiben-Methode überwiegen, es den Lehrern also nicht gelingt, eine sinnvolle Integration der Rechtschreibung in diesem Ansatz zu erreichen, zumindest nicht im derzeitigen (staatlichen) Schulsystem.
Das scheint eben längst nicht so selbstverständlich zu sein, wie Du es schreibst und aus Deinen guten Erfahrungen berichten kannst.
Bei der Klasse, in die mein Sohn gewechselt ist, war es auch so, dass in der 1. Klasse gar nicht korrigiert wurde und die Eltern auch gebeten wurden, die Rechtschreibung nicht zu verbessern.
Und auch jetzt in der 2. Klasse wurde meiner Ansicht nach viel zu wenig in den Arbeitsheften/Schreibheften kontrolliert, so dass die Kinder auf ihre Fehler gar nicht aufmerksam werden und dann im Diktat aus allen Wolken fallen, weil sie DAS ja nicht gewusst haben.
Aber das Kontrollieren ist natürlich auch für die Lehrer sehr aufwändig, wenn sie regelmäßig 25 Hefte auf Rechtschreibung kontrollieren sollen. Manchmal habe ich auch das Gefühl, dass das durchaus auch ein Knackpunkt ist. Ich habe eine ehemalige Grundschullehrerin in der Verwandschaft und wenn die mir erzählt, wie sie früher die Hefte aller Kinder regelmäßig kontrolliert und den Kindern individuell die Verbesserungswege aufgezeigt hat, dann muss ich sagen, dass zumindest die zwei Grundschullehrerinnen (beide frisch vom Referendariat), die ich bei meinem Sohn nun kennengelernt habe, meilenweit davon entfernt sind, diesen Aufwand auf sich zu nehmen. Unabhängig davon, wie sich die Methode nennt.