Lesen durch schreiben, völliger Unsinn?

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  • Selektion vom feinsten.


    genau. das freut diejenigen eltern, deren kinder mithalten können und als creme de la creme einsortiert werden.

    Denn Gott in seiner Weisheit hat es den Menschen unmöglich gemacht, mit Hilfe ihrer eigenen Weisheit Gott zu erkennen.
    Stattdessen beschloss er, alle zu retten, die einer scheinbar so unsinnigen Botschaft glauben. 1 Kor 1,21

  • Naja, Carlotta, das mit den HA ist jetzt nicht seit 30 Jahren "erwiesen". Wie Du schon sagst müssen HA sinnvoll gestellt werden. Da liegt sicher einiges im Argen. Und ich gebe Dir recht, dass es eigtl. vor allem ein Elternproblem ist. Daran könnte man als Schule aber bewusst arbeiten.
    Wochenplanarbeit geht aber durchaus auch als HA. Das hab ich beim Großen gesehen. Die Lehrerin hat dann die Sachen am Ende der Woche eingesammelt und durchgesehen. Ich weiß zwar nicht, wie lange man sowas durchhält als Lehrerin, aber immerhin war es mehr Kontrolle als in Klasse 1 und 2.


    Carlotta, nach allem, was ich von Reichen weiß, geht es bei ihm aber nicht darum, ab Klasse 2 oder 3 systematisch RS-Regeln zu erarbeiten. In Reinform ist daher die Kritik berechtigt (wobei ich zugeben muss, dass ich Reichen nicht komplett gelesen habe- berichtige mich also, wenn ich falsch liege).


    Freies Schreiben gibt es auch nicht erst seit Reichen in der 1. Klasse.


    Und ich muss mich wiederholen: Die Ausdrucksfähigkeit beim Schreiben hat sich durch vermehrtes kreatives Schreiben auch nicht nachhaltig verbessert. Wenn ich meine Deutschkollegen danach frage, verdrehen die eher die Augen. Da ist die Entwicklung zu komplex als dass man da mit früherem freien Schreiben und Referaten alleine etwas verbessern könnte.


    Und zum Generellen Problem Reflexion/Nachahmung: Soweit ich mich an mein Ref erinnere muss beides zu etwa gleichen Teilen passieren, da die Kinder zu unterschiedlichen Zeiten darauf ansprechen. Zudem gibt es die versch. Lerntypen, wie schon genannt. Reines Nachahmen, reine Drillübungen sind natürlich nicht für alle dauerhaft sinnvoll. Aber ein gewisses Maß an Nachahmung ist nicht verkehrt, der Mensch lernt viel durch Nachahmung. Die Reflexion kommt häufig erst etwas später. Ich sage das jetzt aus der Sicht meines Faches (Englisch). Und Nachahmung muss Kreativität nicht ausschließen!!! Kommt auf die Art der Übungen an.


    So wie Carlotta ihren Umgang mit der Methode beschreibt, hätte sicher kaum jemand ein Problem damit. Es ist aber eben häufig anders.

  • @hetereo...: Aber auch das hat null mit der Schreiblern-Methode zu tun.


    ICH persönlich finde übrigens Rechtschreibung und Form durchaus genauso wichtig, wie den Inhalt geschriebener Texte.
    Klar, man kann von einem Erstklässler nicht verlangen, dass er alles dreies gleichzeitig perfekt erlernt und kann mit den verschiedenen Methoden unterschiedliche Schwerpunkte setzen.
    Aber am Ende muss mMn alles zusammenpassen. Und deswegen macht es in meinen Augen Sinn, alle drei Aspekte auch von Anfang an zu berücksichtigen. Wobei die äußere Form dadurch, dass kaum noch etwas handschriftlich geschrieben wird, heutzutage wohl die niedrigste Priorität haben kann. Das war früher ja doch ganz anders. Aber leserlich sollte die Handschrift trotzdem sein.

  • Naja, meine Mutter hat auch in den 70ern Schreiben gelernt ... da gab es bei missratenen Buchstaben oder einem wiederholten RS-Fehler eben das Holzlineal auf die Finger ... wie erfolgreich die damaligen Methoden waren, sieht man heute übrigens sehr gut in der Quote der Analphabeten dieser Zeiten.
    Natürlich hat man einige zu sehr guten Ergebnissen drillen können. Es gibt immer Menschen, die man mit jeder Methode - ob mit Strafe & Folter oder ausschließlichem Lob ohne jede Korrektur - zu Höchstleistungen bringt. Die Frage ist: Wie viele bleiben auf der Strecke?


    Das war aber nicht überall so. Man kann nicht sagen, SO wurde damals unterrichtet.

  • Hallo,


    Fibelmethode, wie sie aktuell hier unterrichtet wird (zum Glück nciht bei meinen Kidnern):


    Alle fast von Anfang an mit Füller (Tintenroller sind unerwünscht, die würden das SChreiben zu leicht machen). Ganz anm Anfang werden ein paar Buchstaben in Druckschrift gelernt, danach geht es sofort zur Schreibschrift.


    wird ein neuer Buchstabe eingeführt, lernen die Kinder also gleichzeitig 4 Zeichen dafür - jeweils Groß- und Kleinschreibung in Schreib- und Druckschrift. Bei Buchstaben, die verschiende an andere "Angehängt" werden auch gleich noch die verschiedenen Anhängearten.


    Gelernt wird, indem zuerst der große Buchstabe über mehrere Zeilen geschrieben wird, dann der Kleine. DAnn im Wechsel beide. Dann erste Worte mit dem Buchstaben, später kurze Sätze.
    Wer die Worte dann immer ncoh nocht kann, weiol er vielleicht für den SChreibvorgang soch viel Kapazität braucht oder einfach nicht der visuelle Typ ist, hat Pech, er wird anb jetzt in ALLEN Schriftstücken rote Striche dran haben. Aber keine zusätzliche Hilfe außer dem Auftrag das zu Hause zu üben, denn alle anderen sind ja schon beim nächsten Buchstaben.


    Freies Schreiben ist nicht verboten, klar. Sie kommen nur im Unterricht in Klasse 1 nicht vor, in Klasse 2 kaum. Nachmittags dürfen sie dann, falls sie noch Lust auf Schreiben haben. Aber wie schon gesagt, wen ich die frei geschriebenen Texte dieser "Fiebelkinder" lese, dann sind sie auf keinen Fall fehlerfreier als es die Texte meiner Kinder waren (ich durfte heute einige Abschioedbriefe der 4. Klasse lesen... nun ja, das Gleiche, einige können es, andere nicht).


    ich bin froh, daß meine Kinder da nicht durch mussten, für sie wäre es motorisch und auch lerntechnisch ganz schlimm gewesen.


    UND - ein gut gemachter Schreiblehrgang mit einem Freien Ansatz beinhaltet nun mal genau so die schrittweise Rechtschreibvermittlung. Es ist NICHT richtig, 2 Jahre lang nichts zu sagen und dann Rechtschreibung zu fordern.
    DAS anzukreiden, kann ich nachvollziehen. Desewegen die ganze Methode zu vwerwerfen und zur alten zurückzuwollen, nicht.


    Angenommen jemand bietet einen Schwimmlehrgang "Spielen udn Schwimmen'" an, der neben viel Spaß und Spiel zur Wassergewöhnung natürlich auch Das Vermitteln der Schwimmbewegung beinhaltet. Vielleicht können dann nciht alle Kidenr nach 10 Wochen schwimmen (Können in anderen Kursen aber auch nciht immer alle) sondern erst nach 15 oder 20, aber sie hatten viel Spaß dabei udn haben das Wasser als Element ganz anders kennengelernt.


    Und nun kommt einer und sagt er bietet "Spielen und Schwimmen" an - lässt die Kinder aber nur im flachen Wasser plätschern und hilft keinem ermutigt keins... Nach 8 Wochen findet er, nun sollten sie es können und wirft die die es noch nicht wollen, rein und schimpft, weil sie es nicht können. Grund dafür könnte sein, daß er die Methode nciht richtig verstanden hat oder auch einfach, daß er in einer zu großen Gruppe gar ncith in der Lage ist, individuell auf die kdienr einzugehen und gleichzeitig auf alle aufzupassen.


    Ist es nun sinnvoller, alle "Spielen und Schwimmen"-Kurse zu schließen und zur alten Methode zurückzukehren? (Ich hab mit 3 Schwimmen noch an der "Angel" gelernt und KONNTE es dann zwar, hatte aber lange Angst vor dem Element Wasser an sich, selbst später im Schwimmtraining noch)
    Oder wäre es sinnvoller, darauf zu dringen, genügend Schwimmlerher einzustellen und diese gut zu schulen?


    Daß Schule anders geht, wissen wir alle. Meine Kinder waren auf einer Schule ganz ohne HA (Abgesehen von seltenen und langfristigen Sachen wie Interviews oder mal Material sammeln o.ä., gezielte Therapien zähle ich nicht zu den HA) . Geht. Prima sogar.


    Und statt zu fordern, daß die Lehrer die HA mehr kontrollieren, wäre MIR eine Schule lieber, die keine HA nötig hat.
    Eben WEIL es in meinen Augen unnötig vergeidete Zeit ist, die HA zu kontrollieren (ich weiß wovon ich rede, ich hab den Spaß ja täglich im Hort - und da müssen wir tatsächlich eigentlich nur auf Vollständigkeit kontrollieren...). In der Zeit kann mMn im Untericht sinnvolleres fürt alle gemacht werden.


    Wenn der Lehrer die HA zu Hause durchsieht, hilft es dem Kind nicht wirklich weiter, ein roter Strich dran vermittelt ihm zwar mal wieder "Du kannst das nicht", was genau es aber nicht kann und vor allem WIE es diese Wissenslücke füllen kann, weiß es dann noch lange nicht.
    (Da lob ich mir z.B. die "eingebaute Selbstkontrolle" die z.B. Montessorimaterial meist hat - nur braucht man dafür halt edie entsprechenden Schulstrukturen)


    (Und warum nur Kinder nach Fibel-Lehrgang irgendwann auch verschiedene Laute den Buchstaben/Buchstabenkombinationen zuorden konnen sollen und Kinder die nach freien Methoden lernen, nicht, hat mir immer noch keiner erklärt...)

  • Naja, Carlotta, das mit den HA ist jetzt nicht seit 30 Jahren "erwiesen".


    als ich 2003 examen gemacht und mich ins thema hausaufgaben eingelesen habe war ich erstaunt: die entsprechenden, sehr umfassenden empirischen untersuchungen waren da schon 20 jahre alt. leider hab ich die namen der verfasser nicht mehr auf tasch. falls mir meine alten examensunterlagen beim aufräumen unterkommen, merk ich es mir.


    ich war jedenfalls schockiert, dass sich trotz dieser studie NULL geändert hat(te). ein bisschen tut sich ja mittlerweile was - in HH zumindest.

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  • Soweit ich weiß, wird immer noch untersucht. Die Bedingungen sind halt immer so unterschiedlich, dass es schwer ist zu sagen, was wirklich entscheidend ist. Zu viele Faktoren...


    Trin, ich kenne von den Schulen hier in der Umgebung keine, wo die Fibelmethode so schauderhaft umgesetzt wird. Und freies Schreiben kommt durchaus, wenn auch je nach Lehrer unterschiedlich viel, im Unterricht dran.

  • Soweit ich weiß, wird immer noch untersucht. Die Bedingungen sind halt immer so unterschiedlich, dass es schwer ist zu sagen, was wirklich entscheidend ist. Zu viele Faktoren...


    na, dass solange weiteruntersucht wird, bis das ergebnis stimmt, ist ja klar. es gibt genügend leute, die auf ha schwören und gerne nachgewiesen hätten, dass es was bringt. solange das nicht bewiesen ist, wird weiteruntersucht.


    ich könnte jetzt hier einen langen beitrag zum thema HA schreiben und warum die, die klassischerweise aufgegeben werden *nicht* sinnvoll sind - aber das ist wohl OT.


    genauso wie etwas, das mich persönlich interessieren würde: hat jemand gleich mit schreibschrift (ohne druckschrift?) angefangen? könnt ihr euch vorstellen, dass man das sinnvoll händeln kann?
    => weil ich es recht stupide finde das erste schuljahr mit dem erlernen der druckschrift zu verbringen und dann im 2. schuljahr zu sagen: so. und jetzt lernen wir alle buchstaben noch mal neu - nur anders.


    ich würde ja vermuten, dass die Kinder die druckschrift nebenehr mitlernen können. gerade mit vereinfachter schulausgangsschrift sind die unterschiede ja marginal. würde zeit sparen und käme möglicherweise den schwächeren kindern entgegen, die sich nicht noch mal umgewöhnen müssen, wenn sie endlich alle buchstaben sicher können.


    falls jemand lust drauf hat - gerne bescheidsagen, dann mach ich einen neuen thread auf.

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  • ich hab damals mit schreibschrift begonnen. druckschrift beim lesen. meine kinder haben etwas versetzt mit schreibschrift begonnen. aber noch im ersten jahr.

  • und wie war das für dich?
    versetzt anfangen fände ich jetzt nicht so reizvoll - ich würde eines davon schon gerne sparen.

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  • In meiner Schulzeit (DDR 1974 - 1984) war es auch üblich, sofort mit Schreibschrift anzufangen, die Druckschrift wurde nur gelesen. Und der Umweg über die Druckschrift erschließt sich mir nach wie vor nicht, ich weiß nicht, wo das Problem ist, direkt in Schreibschrift zu schreiben.


    Zum eigentlichen Thema: Ich bin da eher skeptisch, weil ich mir vorstellen kann, dass die nicht so lernstarken Schüler Probleme mit dem Wechsel zur Rechtschreibung hin haben könnten. Andererseits gab es auch lange vor dieser Methode genügend Leute, die Probleme mit der Rechtschreibung hatten. Mein Sohn lernt mit tinto und kommt ganz gut klar.


    Und den Artikel im Spiegel, dieser Vergleich von den 70er Jahren und jetzt, finde ich schlichtweg fies, bei den Vergleichen wurden eindeutig Kinder mit sehr unterschiedlichem Lernniveau rausgesucht, das ist wie Äpfel und Birnen vergleichen.

  • Zitat

    und wie war das für dich?


    Auch wenn die Frage nicht für mich bestimmt war ;) : Bei uns war das einfach so, ich denke, vorher war das auch schon immer so, und mir ist das auch nie schwer gefallen. Ich war allerdings eine Einser-Schülerin, vielleicht wäre es mal interessant, die andere Seite zu hören. Aber wie gesagt: ich glaube, bis dahin wurde das immer so gehandhabt, so dass es weder Vergleichsmöglichkeit noch Alternative gab.

  • naja das war halt so. erstmal gabs schwunguebungen. lesen parallel mit druckschrift. ich erinnere mich nicht an probleme. ich war aber auch schon 7. ich frag mal meine mom. die kennt ja beides noch.

  • Meine Kritik an den Hausaufgaben bzw. der fehlenden Kontrolle war eher rhetorischer Natur. Mir ist schon klar, dass das nicht leistbar ist aber dann stehe ich auf auf dem ketzerischen Standpunkt, wer bestellt bezahlt. Sprich, wer eine Leistung in Auftrag gibt, muss auch deren korrekte Ausführen kontrollieren und diesen Job nicht an Dritte (die Eltern) delegieren. Wegen mir bräuchte es nämlich keine HAs. Die haben im ersten Schuljahr, weil von der Lehrkraft so eingefordert, hier regelmäßig für Hausfriedensbruch gesorgt. Einmal im Monat wurden dann Hefte eingesammelt und seitenweise fehlendes angestrichen mit der Aufforderung zur Nacharbeit. Tolle Strategie, bei einem Kind, das in diesem Punkt alle Register der Vermeidungsstrategie zieht.


    Dass die (bildungsnahe und standesbewusste) Elternschaft das Stellen von HAs z. T. massiv einfordert muss ich hier leider auch erleben. Da wird schon mal das Kind gerügt, weil es an einem tatsächlich hausaufgabenfreien Tag nicht noch zwei Seiten freiwillig schreibt oder rechnet. Diese Mütter sind dann auch ganz angegrätzt, wenn die Lehrkraft (hat im 2. Schj.gewechselt) anmerkt, dass das Kind doch bitte nicht so viel vorarbeiten möge.


    Ob aktuell auch mit Schreibschrift begonnen wird, kann ich nicht sagen, allerdings haben meine eigenen Geschwister (eingeschult 1975 und 1976) mit Schreibschrift gebonnen. Davor kamen hefteweise Schwungübungen. Ich selber habe mit Druckschrift begonnen, Schreibschrift war relativ schnell parallel und im zweiten Halbjahr des ersten Schuljahres wurde mit Füller geschrieben. Sohni hat ebenfalls mit Druckschrift begonnen, Schreibschrift kam kurz vor Ostern parallel dazu, Füller erst nach den Osterferien der zweiten Klasse. Letzterer hat ihm aber einen schreibtechnischen Motivationsschub gebracht. Die Ansage der Lehrerin lautet, wer zu viele Fehler macht, muss zurück zum Bleistift.

  • Hallo,

    ich würde ja vermuten, dass die Kinder die druckschrift nebenehr mitlernen können. gerade mit vereinfachter schulausgangsschrift sind die unterschiede ja marginal. würde zeit sparen und käme möglicherweise den schwächeren kindern entgegen, die sich nicht noch mal umgewöhnen müssen, wenn sie endlich alle buchstaben sicher können.

    Wir haben vom ersten Tag an mit Füller geschrieben und nur in Schreibschrift. Druckschrift wurde nur gelesen, erlernt wurden aber alle 4 Buchstaben gleichzeitig.
    Die Druckschrift kam irgendwann in Klasse 3 als wir geübt haben, irgendwelche Formulare auszufüllen, bei denen "Blockschrift" gefordert war.
    Da wo ich arbeite wird mit Druckbuchstaben angefangen, aber nach kurzer Zeit kommen die Schreibschriftbuchstaben dazu und die weitern Buchstaben werden gleich in Schreibschrift unterrichtet. Hier wird auch nach wie vor noch die klassische Schulausgangsschrift gelehrt, also eine, bei der der Bewegungsablauf durch das permanente vor und zurück, auf und nieder nicht wirklich effektiv ist.


    Wie es war kann ich nicht sagen, ich habe ja keinen Vergleich. Ich selber stelle es mir aber fürs Gehirn anstrengender vor, sich immer gleich 4 Zeichen merken zu müssen, die sich manchmal nicht mal sonderlich ähneln.


    Bei meinen Kindern war es anders (freie Schule), die konnten schreiben, wie sie wollten. Eine Tochter wollte gleich Schreibschrifft lernen, die anderen erst mal Druckschrift bzw. lange ausschließlich Großbuchstaben. Schreibschrift kam später dazu, aber eher weil es der Lehrplan nun mal fordert, nicht weil eine echte Notwendigkeit bestand.


    Genau so blieb es ihnen überlassen, welches Schreibobjekt sie nutzen, Füller, Tintenroller oder Bleistift. Meist haben sie eine WEile rumprobiert und dann ihres gefunden. Oder sie wechseln je anch Schreibanlass oder Lust.
    Der Große (Linkshänder) schreibt schon lange mit Kuli, weil da am wenigsen verwischt, die Mädels mögen ihre Füller, der Wichtel mag am liebsten einen Rollerpen oder diese Frixon Roller (auch wegen der Radierbarkeit).


    Am Ende schreiben sie nun - wie vermutlich fast alle schreibenden Menschen - eine Mischung aus Druck- und Schreibschrift und persönlichen Lösungen.


    Keins meiner Kinder hat eine schöne Schrift, lediglich eine lesbare - aber die hab ich trotz klassischer Schönschreibübung (inkl. Benotung) und gefühlten 1003 noch mal abgeschriebenen Hausaufgaben bis heute auch nicht. Liegt irgnedwie in der Familie.


    Ich vermute daher mal, der einfachste Weg wäre über die Druckbuchstaben mit entsprechenden Tipps als Angebote zu einer persönlichen, teilweise (da wo es wirklich effektiv ist) verschliffenen Handschrift zu kommen - aber da gibt es ja gleich den nächsten Aufschrei, mit dem Verschwinden der klassischen Schreibschrift geht ja sicher gleich die abendländische Kultur unter. :D
    Aber die gleiche Debatte gabs schon mal zu Zeiten meiner Oma - und wir schreiben trotzdem kein Sütterlin mehr uns trotzdem gibt es noch Kultur ;) .

    2 Mal editiert, zuletzt von Trin ()

  • Ich bin als DDR-Kind 1981 eingeschult worden und es wurde sofort mit Schreibschrift begonnen, Druckschrift wurde nur gelesen. Wozu sollte man mit Druckschrift beginnen?

  • Weil es motorisch einfacher ist, weil es der Hand mehr Möglichkeiten zum entspannen bietet (nämlich nach jedem Buchstaben und nicht erst am Ende des Wortes) und weil die meisten Menschen später sowieso keine reine Schreibschrift schreiben sondern eher eine individuelle Zusammenstellung oder gleich eine verschliffene Druckschrift...


    Da die meisten Kinder bei der Einschulung motorisch noch gar nicht so weit sind - mit hat mal ein orthopäde erklärt, die für diese feinmotorische Dauerleistung notwendige Verknöcherung der Hand wäre bei den meisten Kindern nicht schon mit 5 oder 6 sondern erst mit ca. 8, manchmal noch später erreicht - wären das für mich schon Argumente. Zumal es keinen Schaden daraus gibt. (Außer vielleicht "Es sieht aber nicht so "schön" und gewohnt aus wie bei uns früher, als wir noch wirklich Schreibschrift in Schönschrift geübt haben!")

    Einmal editiert, zuletzt von Trin ()

  • Carlotta, an unserer Schule lernen die Kinder inzwwischen mir Grundschrift schreiben, das ist eine mischung aus Druck und Schreibschrift, doppeltes lernen, bzw umlernen entfällt dadurch.

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

  • genauso wie etwas, das mich persönlich interessieren würde: hat jemand gleich mit schreibschrift (ohne druckschrift?) angefangen? könnt ihr euch vorstellen, dass man das sinnvoll händeln kann?
    => weil ich es recht stupide finde das erste schuljahr mit dem erlernen der druckschrift zu verbringen und dann im 2. schuljahr zu sagen: so. und jetzt lernen wir alle buchstaben noch mal neu - nur anders.


    Einschulung 1979, hier wurde sofort mit Schreibschrift begonnen. Die Fibel "unsere liebe Fibel" hatte in der ersten Hälfte nur schreibschrift. Nachdem alle Buchstaben in schreibschrift eingeführt waren, ca. Mitte des Buches, gabs kurzerhand eine Tabelle mit je 4 Buchstaben und anschließend gabs alle Texte in Druckschrift, gleich das gesamte Alphabet nutzend.
    Mir hat das wenig ausgemacht, ich konnte bereits vor der schule lesen (druckschrift), so dass ich halt einerseits die schreibschrift gelernt habe und wenns mir zu langweilig war im unterricht beim lesenlernen hab ich kurzerhand über die mitte raus geblättert und dort die texte gelesen.
    Mit dem füller haben wir begonnen, als das G kam, das war direkt nach den osterferien in der ersten klasse.


    Einschulung 2011, begonnen wurde mit Druckschrift, ab der 2 klasse wurde die grundschrift gelehrt. Es wurde freigestellt, welcher Buchstabe wie geschrieben wird, d.h. es wurde einerseits gezeigt, wie man druckbuchstaben verbinden kann, andererseits wurde auch die klassische Schreibweise der schreibschrift, allerdings nur kleinbuchstaben, gezeigt. Es mussten beide Varianten so ca. 4 Seiten lang geschrieben werden, dann wars eben freigestellt. Bei der grossen hatte ich den eindruck, dass ihr das runde der schreibschrift eigentlich besser liegt. Anfangs gingen die druckbuchstaben besser, weil ja schon 1 jahr geübt. Da haben wir drüber gesprochen, dass sie etwas länger als nur die übungsseiten die schreibschrift probiert, aber trotzdem auch später noch sagen kann "Den buchstaben drucke ich und verbinde"
    Im endeffekt schreibt sie nun klassische schreibschrift in kleinbuchstaben, die grossbuchstaben sind gedruckt.


    Die mittlere wird diesen Sommer ev. direkt mit Grundschrift beginnen. Das stand zumindest mal im Raum, weil sich die Grundschrift in den abgelaufenen 2. Klassen sehr gut angelassen hat. ich gebe gerne rückmeldung. Erinnere mich bitte ggf. in 1 Jahr per PN dran ^^

    Was macht ihr eigentlich, ihr flinken Sekundenhorter, mit all der Zeit, die ihr spart, wenn ihr "lg" tippt statt lieb zu grüßen?

    - aus einer Berliner S-Bahn-Station -

    • Offizieller Beitrag

    Ich (75 Jg.) habe auch noch Seitenweise Buchstaben gemalt, Linien gefüllt mit "Mimi malt Momo" und ähnlichem.
    Dann kam dann meine Grosse zur Schule und lange grauste es mich wirklich vor ihrer Rechtschreibung. Ich war wirklich entsetzt. Bis mir meine Mutter dann mal unsere Ferientagebücher vorbeigebracht hat... da stand dann auch (in krakliger Schrift): "Wier sind gogen baden unt ich bin ganz fil ins Waser gjuckt."
    Seither sehe ich es auch locker, wenn mein 1. Klässler stolz schreibt: "Ich ben sonder Kilbi gangen".
    Bei uns an der Schule ist es aber so, dass der Lehrer der Mittelstufe (4.-6.) die Kinder auch sehr viel schreiben lässt. Alle 14 Tage müssen sie ein "Wochentagebuch" mit etwa 2-3 Seiten Text abgeben. Der Text muss erst als Entwurf zur Korrektur gegeben werden und dann schön eingetragen. Themenauswahl ist vollkommen frei.