Väter bei der Geburt - eure Erfahrungen

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    • Offizieller Beitrag

    Meerkat, mein Mann ist wohl ähnlich wie Deiner.


    Mir war er eine grosse Hilfe. Nur schon durch seine Anwesenheit und er hat abwechselnd Nierenschale, Wasser und Lippenpflegestift gereicht. Und am Schluss noch Händchen gehalten... Aber er war da.
    Ich war fasziniert von der Einfühlsamkeit der Hebammen, die ihn im richtigen Moment ermuntert haben - okay, mein Mann sagt: gezwungen ;) - doch stehen zu bleiben und zu kucken. Er hätte sich nicht getraut, fand den Moment aber doch toll.


    Bei der zweiten Geburt waren wir ja alle etwas überrascht von dem kleinen Wirbelsturm - da waren wir alle nur Statisten, Talpita hat das allein geregelt...


    Ich würde einfach vorher viel reden - und ihn mit anderen Vätern reden lassen. Das fand meiner etwas schade, dass ihm so niemand die Vatersicht schildern konnte seiner Freunde.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Danke Frau Dechse für das Anstossen dieses Themas und an euch alle für eure Offenheit!


    Ich mache mir zu dem Thema grad auch sehr viel Gedanken, weil ich Angst hab, dass Männe im Falle einer Verlegung (geplant ist GH) vom medizinischen Personal überfahren wird und ich aus diesem Grund eigentlich den Wunsch nach einer Doula hege, den er selber aber für übertrieben hält....


    Eure Berichte bewegen mich sehr! In beide Richtungen... "mit Doula" - "wir schaffen das als Paar"

  • Ich will unbedingt noch einzeln auf die Antworten eingehen, aber an dieser Stelle schon mal sagen, dass ich aus euren vielseitigen Berichten ganz viel mitnehmen konnte und es auch den Dialog mit dem KV sehr bereichert hat.
    Mir ist dabei zB aufgefallen, dass ich trotz eines guten Gefühls bei der Klinik Ängste habe, dass man nach der Geburt das Baby entfernt, ja sogar dass jemand dort ihm Böses wollen könnte. #angst Habe also auch für mich festgestellt, dass da doch an manchen Stellen noch Redebedarf besteht.


    MissT - eine gute Doula wäre ja "nur" unterstützend da. Wenn diese Unterstützung bei euch so aussieht, dass sie im Hintergrund bleibt bis sie gebraucht wird, dann geht das genauso wie wenn du sie rund um die Uhr an deiner Seite brauchst. Steckt bei deinem Mann vielleicht eher die Angst dahinter nicht genug zu sein?
    Tolle Männer können ja viel, aber sie können keine Frauen sein und in manchen Situationen braucht es eben weibliche Unterstützung wie die beste Freundin oder eine Doula.
    Vielleicht kannst du ihm klarmachen, dass es eher um dien Bedürfnis nach (weiblicher) Unterstützung geht, als darum dass du glaubst er packt das nicht? Aber falls dein Wunsch nach einer Doula tatsächlich daher kommt, dass du unsicher bist, dass er leistet was du von ihm erwartest, dann wären ein paar Gespräche zwischen euch angesagt, denke ich.
    Und habt ihr einen Geburtsplan für ihn, auf den er gucken kann, wenn er sich zwischendurch unsicher ist?

    Schultern entspannen. Jetzt.  

    Einmal editiert, zuletzt von Frau Dechse ()

  • Also bei uns war immer klar, dass mein Mann dabei sein wird und auch will...das gibts bei uns auch kein Tabuthema und so wie ich ihn einschätze hat er da auch nie Hemmungen gehabt oder ihn hätte etwas schockiert. er hat selber ein sehr gutes Körpergefühl und weiß, dass eine Geburt eben nunmal auch etwas sehr "körperliches" ist. Insofern ist er mir bisher wirklich immer eine sehr sehr große Stütze gewesen.
    Groß etwas gemacht hat er nicht, er war eben einfach "da"....damit kann er auch recht gut umgehen. Aber natürlich war es schon auch einfach ein Abwarten und er meinte im nachhinein, dass es manchmal ein bisschen zäh für ihn voran ging, fast etwas langweilig...eben weil er nicht groß was tun konnte. Aber so ist das halt *find* da muss er dann eben durch...ich werde mich hüten da jetzt noch von mir aus Aufgaben zu verteilen, ich bin ja nicht zum Entertain dort ;-P Die kann er sich selber suchen...Aber ich werd ihn vorher nochmal erinnern worauf es mir ankommt...zB. mich mal nach trinken zu fragen mit Strohhalm, oder mich im Rücken zu stützen, dass ich mich etwas fallen lassen kann in der Wanne, nach meinem Temperaturempfinden zu fragen, wegen dem Wasser oder auch einfach mal ein ermunterndes "Du machst das gut" :)
    Ansonsten brauche ich einfach nur das Wissen, dass er bei mir ist, das ist mir das wichtigste.
    Und ich will möglichst wenig Anweisungen von meiner Hebamme...ich möchte nach Gefühl entscheiden..Tips finde ich toll, aber ich mag es so gar nicht, wenn es heißt "Jetzt setzt dich mal so hin" oder "Lass uns mal aufstehen"..da vertraue ich meinem Gefühl...falls die Hebi da anderer Auffassung von Geburtshilfe ist, hoffe ich, dass mein Mann was sagt :)
    Bei unserer ersten Geburt wurde er leider vom Krankenhauspersonal total überfahrne, geradezu vergessen, das war wirklich blöd....aber ich glaube er hat daraus auch lernen können, dass man dort seinen Mund shcon selber aufmachen muss. Ich vertraue, dass es so kein zweites Mal passieren würde...wir sind ja auch älter geworden.
    Die Nabelschnur durchschneiden ist dann aber auch nix für meinen Mann..ab dem Moment wo das Baby da ist, ist er einfach auch im Babyglück und will einfach nur noch mit uns kuscheln :)

  • Lemony und Kaline, danke euch!
    Ich hab tatsächlich gehadert, ob ich so offen schreiben kann, wie schön es für uns war. Aus der Sorge heraus, anderen Frauen unwillentlich weh zu tun. Ich hoffe, das ist nicht passiert.
    Aber ja, Lemony, ein guter Geburtsvorbereitungskurs ist wirklich wichtig. Und gute Kurse sind mitunter rar. Wir hatten das große Glück, einen tollen Kurs hier in einem Geburtshaus zu machen. (Von daher würde ich immer eher zu einem GH-Kurs tendieren.) Das war echt Zufall, tatsächlich hatte ich mich während der Schwangerschaft gefragt, ob es denn notwendig ist überhaupt so einen Kurs zu machen. Meine Trägheit hätte mir fast einen Strich durch die Rechnung gemacht.
    In dem Kurs bekamen die Männer ganz gezielt einiges an die Hand. U.a. haben wir zum Schluss einen kleinen Hefter bekommen, in dem die Hebamme aufgeschrieben hatte, was wann wichtig ist, welche Phasen es gibt usw. - wir haben bei Geburtsbeginn echt den Hefter zur Hand genommen und nachgeschlagen. :D


    Die Frage ob Männer überhaupt bei einer Geburt dabei sein sollen, finde ich spannend. Odent ist ja (inzwischen?) dafür, dass nur Frauen unter der Geburt anwesend sind. Ich finde die Position nachvollziehbar, aber für mich passt es nicht. Für mich ist der Vertrautheitsgrad entscheidender, weniger das Geschlecht.
    Allerdings ist es ja wirklich so, wer auch immer zur Geburt mitgenommen wird, muss damit rechnen, dass er oder sie eventuell vom medizinischen Fachpersonal überrumpelt wird oder aber völlig übergangen. Das sollte man sich mE schon bewusst machen. Nicht, um eine Angst mehr mit in die Geburt zu nehmen - und Geburt ist, so positiv man eingestellt ist, alleine schon wegen der völligen Unplanbarkeit, eine beängstigende Situation. Das ist normal und gehört dazu! Aber weil man leichter mit Ängsten umgehen kann, die man präsent hat und die nicht diffus im Unbewussten wirken. Ihr könnt im Vorfeld Strategien überlegen, jeder kann in Ruhe sagen, was für ihn wichtig ist. Von daher auch hier: Redet, redet, redet!
    Ein Geburtsplan ist sicher nicht verkehrt. Wobei ich vor der Geburt so dermaßen überhaupt keine Vorstellung davon hatte, wie ich die Geburt erleben würde, dass ich mich nicht imstande fühlte einen Geburtsplan zu schreiben. Mich hätte das überfordert.
    Und natürlich sollte man so einen Plan nicht mit der Absicht schreiben, dass alles dann genau so 1 zu 1 laufen wird. Aber es ist eine Möglichkeit, um ein Gefühl für die eigenen Prioritäten zu bekommen und diese zu vermitteln.


    MissT, wenn du dir eine Doula wünscht, nimm das doch einfach in Angriff! Vielleicht reicht auch schon ein Gespräch mit einer, um deine Gedanken zu klären. Und grundsätzlich bin ich überzeugt, die Frau weiß und muss entscheiden dürfen, wo sie gebären will und mit wem. Wenn du unsicher bist, ob dein Mann so eine Geburt wirklich verpackt kriegt, kau das mit ihm jetzt durch, wo noch Zeit ist. Für manche Paare passt es wirklich nicht (vermutlich für mehr, als man so denkt) - und das ist vollkommen in Ordnung so. Einerseits finde ich es großartig, dass es heute normal ist, Männer mit zur Geburt zu nehmen. Aber nichtsdestotrotz ist dieser damit einhergehende Quasi-Zwang auch falsch.
    Es muss doch auch gar nicht dieses entweder "Wir als Paar" oder "Nur mit Doula" sein. Es könnte doch "Wir als Paar mit Doula" sein. Die Doula könnte schließlich auch eine Stütze für deinen Mann sein. Im Zweifelsfalls ist er nicht alleine und hat eine kompetente Frau an seiner Seite, die - wenn es zum Äußersten kommen sollte - gemeinsam mit ihm deine Interessen vertreten kann.


    Frau Dechse: Gut, dass du diese Ängste jetzt so klar wahrnehmen kannst. Ängste sind überhaupt ein wesentlicher Teil der Geburtsvorbereitung. Es ist durchaus normal, kurz vor Schluss nochmal einen regelrechten Angst-Boost zu erleben - damit die Frau dann, wenn sie ihren Ängsten bewusst begegnen konnte, gelassen in die Geburt gehen kann. Mir ging es exakt so. Also keine Angst vor der Angst!
    Die Sorge, dass euer Baby irgendwie blöd behandelt werden könnte, ist z.B. was, was du deinem Mann überantworten kannst. Denn auch wenn die von der Klinik doof sein sollten, kann er ja aktiv dagegen halten. Was genau meinst du denn mit "Böses wollen"? Hast du da konkrete Vorstellungen im Kopf, irgendwelche Geschichten, die du gehört/gelesen hast?
    Denn bei allen möglichen Horrorstorys, es gibt wirklich richtig richtig tolle Kliniken und liebevolle Hebammen, Ärzte, Schwestern. :)

  • Was braucht eigentlich so ein Vater an Unterstützung bei der Geburt seines Kindes?


    hm, also jetzt mal ganz platt formuliert: wie männer eben so sind: klare anweisungen. klare aufgaben.


    geburt 1 im KH fand mein mann nicht so toll, weil er sich überflüssig fühlte. ich hatte ihm aber auch vorher nicht gesagt, was seine aufgaben sind:
    - neben mir sitzen
    - sich die hand zerquetschen lassen
    - da sein
    - meine interessen vertreten


    war natürlich auch etwas schwierig, denn ich hatte ja selber noch nie geboren und wusste gar nicht, was ich genau wollte, ich wollte ihn nur dabei haben. als unterstützung eben.
    was auch geholfen hätte, wäre gewesen, wenn wir b eide den geburtsablauf so erwartet hätten und er meine interessen hätte vertreten können. aber es kam dann ja alles anders als geplant und naja.


    gut war, dass er den großen auf der nackten brust haben konnte, während ich genäht wurde. das hat er auch genossen.


    bei nr. 2 war es ja dann eine HG und alles anders. da hatte er zum teil klare aufgaben (kaffee kochen für dammschutz, handtücher im ofen heiß machen, mir den rücken massieren) und ansonsten hab ich ihm klar gesagt, was ich von ihm will.


    zur austreibungsphase habe ich mich an seinen schultern festgekrallt und ihm in die brust gebrüllt. mein gefühl ist, dass wir das kind zusammen bekommen haben (nicht 50:50 natürlich. mehr so 98:02 - aber immerhin zusammen) während bei geburt eins alles an mir hing und schrecklich war und er nur hilflos zugucken konnte.


    er fand die HG auch um längen besser und würde - von seiner warte aus - wieder für eine HG plädieren, sollte sich da noch mal was einschleichen.
    müssten wir ins KH wüsste ich dann aber auch besser bescheid und könnte ihm klare anweisungen geben.



    grundsätzlich ist mein eindruck, dass männer dazu neigen gerne etwas MACHEN zu wollen. da tun es aber dann auch kleine aufgaben, es muss nicht die nabelschnur sein.

    Denn Gott in seiner Weisheit hat es den Menschen unmöglich gemacht, mit Hilfe ihrer eigenen Weisheit Gott zu erkennen.
    Stattdessen beschloss er, alle zu retten, die einer scheinbar so unsinnigen Botschaft glauben. 1 Kor 1,21

  • Ich danke euch auch mal für den Denkanstoß und die Berichte. Heut früh hab ich Männe mal drauf angesprochen, dass er sich da demnächst mal Gedanken drüber machen soll. Außerdem werde ich ihn ermutigen, die Väter im Umkreis mal auf ihre Erfahrungen anzusprechen, zum Glück gibt es da einige und vielleicht ist ihm das eine Hilfe, um heraus zu finden, was er will und eine Vorstellung zu bekommen, wie das alles so läuft.

  • Mein Mann war nicht nur bei den Geburten dabei, er hat sie anstelle der Hebamme sozusagen "durchgeführt"... zumindest die letzten beiden Geburten ganz aktiv (nachdem die groe Tochter ja eine Alleingeburt im KRankenhaus war und er sie "geholt" hat).
    Die Hebamme saß im Hintergrund und hat ab und zu mal Herztöne abgehört, ansonsten hat sie uns machen lassen. Und mein Mann war eine große Hilfe. Er hat mich während der Wehen so gut massiert, dass ich diese echt gut veratmen konnte, auch hat er den Dammschutz gemacht und das Kind dann aufgefangen, als es herauskam und mir auf den Bauch gelegt. Das war für ihn ein unbeschreibliches Erlebnis und wir waren eine wahnsinnig enge Einheit. So stelle ich mir Geburt vor, egal aber ob es dann der Mann oder ne Freundin ist - es sollte einfach sehr vertraut sein.

  • Bei unserer ersten Geburt im ..angeblich Baby-und Stillfreundlichen KH.. haben wir einen Großteil der seeehr vielen Stunden dauernden Eröffnungsphase alleine zusammen gemeistert. Es war viel los an dem Tag und zum Glück haben die uns machen lassen, denn die meisten Kommentare und die angeblich ständig so wichtigen CTGs haben mich immer völlig aus der Ruhe gebracht.
    Er war immer bei mir, hat mir sehr viel Kraft gegeben, war aber stellenweise auch hilflos, da das Personal sehr dominant war und wir uns vorher nicht genügend über unsere Rechte schlau gemacht hatten :/
    Jedenfalls war er es, der am Ende zu mir durchdrang und WIR haben unser erstes Kind geboren.


    Das war schon eine gute Erfahrung, wird aber ums tausendfache von unserer tollen HG getoppt,
    hier schwirrt auch irgendwo mein Geburtsbericht davon rum.


    Wir haben sehr oft über meinen HG Wunsch geredet, von anfangs Angst und vielen Bedenken ist er nach einem gemeinsamen GH-GVK nur noch sehr gespannt auf das Ereignis gewesen.
    Im Prinzip haben wir die HG alleine geschafft, die Hebamme war nur für den Schreibkram zuständig meinte mein Mann ganz stolz hinterher.
    Sowieso hat es ihn tief beeindruckt und die stellenweise traumatischen Erfahrungen im KH leichter verarbeiten lassen.
    Er ist sehr stolz, wie wir es geschafft haben und sagt mir immernoch oft, wie dankbar er mir für diese Erfahrung ist #herzen und seiner Meinung nach ist ja unsere Träumerin hauptsächlich wegen dieser Traumgeburt so tiefenentspannt #augen


    edt
    sorgenlos, das klingt auch wunderschön!!
    Sowieso, echt schöner Thread #sonne

    “As we work to create light for others, we naturally light our own way.”
    ― Mary Anne Radmacher

    Einmal editiert, zuletzt von Lillien ()

  • Vielleicht kannst du ihm klarmachen, dass es eher um dien Bedürfnis nach (weiblicher) Unterstützung geht, als darum dass du glaubst er packt das nicht? Aber falls dein Wunsch nach einer Doula tatsächlich daher kommt, dass du unsicher bist, dass er leistet was du von ihm erwartest, dann wären ein paar Gespräche zwischen euch angesagt, denke ich.
    Und habt ihr einen Geburtsplan für ihn, auf den er gucken kann, wenn er sich zwischendurch unsicher ist?


    Das Problem ist glaub ich einfach wirklich, dass mir sehr präsent ist - wie es Lillien auch beschrieben hat - dass Klinikpersonal sehr dominant und absolut sein kann. Und ja - er kennt meine wahre Angst, dass er überrumpelt wird mit der Forderung einer Entscheidung, die gegen meinen Willen ist und dass die Notwendigkeit einer Entscheidung mit einer vermeintlichen Gefahr für Mutter und Kind einhergeht. Das ist mein persönliches Horrorszenario. :huh:
    Er kennt meine Gedanken - wir reden schon auch immer wieder drüber - ich muss aber auch aufpassen es nicht zum Dauerthema zu machen.


    Kontakt zu einer Doula hab ich schon - sie hat mir auch Artikellinks geschickt, wo Männer über ihre Doula-Erfahrung berichten. Es geht ja nicht die Doula STATT ihm sondern FÜR UNS dabeizuhaben. Andererseits sind 500 EUR für eine 30%ige Wahrscheinlichkeit überhaupt in eine Situation zu kommen wo ich ihre Notwendigkeit sehe doch eher viel Geld, auch ein Grund. Auch einem unverbindlichen Kennenlernen stimmt er nicht zu - er möchte das einfach nicht. Er kann mir auch sonst gar keine konkreteren Gründe nennen, außer dass das ja jemand Fremdes ist und warum sollte man jemand Fremdes dafür bezahlen #augen (ja, dass man die vorher kennenlernt etc lässt er einfach ganz rigoros außer acht)


    Einen Geburtsplan, bzw. Prioritätenlisten, entstehen grad - soll gemeinsam mit einer Patientenverfügung letztlich verfügbar sein - das hat rechtlich doch nochmal nen höheren Stellenwert, und sei es nur in meinem Gefühl.... #pinch


    GVK mit Partner kommt leider erst 4 Wochen vor Entbindung ... einen anderen Termin gab es nicht mehr. Aber vielleicht ist das für uns auch der richtige Weg um dann in der Akutphase nochmal konkreter zu reden. Vielleicht ist es für Mr T dann auch präsenter #yoga Bringt ja nix an den Partner ranzuquatschen wenn er grad gar kein Ohr dafür hat :wacko:


    Deinen Horror @Dechse bzgl Personal welches das Baby "wegnimmt" teile ich übrigends voll und ganz. Da werd ich zur Löwin. Das hat gar nichts mit "was tun" zu tun ... alleine das "nehmen" ist schon zu viel #nägel


    Am Ende machen wir es einfach so, dass wir bei meiner "Lieblingshebamme" aus dem GH entbinden und alles geht gut #herzen

  • Kontakt zu einer Doula hab ich schon - sie hat mir auch Artikellinks geschickt, wo Männer über ihre Doula-Erfahrung berichten. Es geht ja nicht die Doula STATT ihm sondern FÜR UNS dabeizuhaben. Andererseits sind 500 EUR für eine 30%ige Wahrscheinlichkeit überhaupt in eine Situation zu kommen wo ich ihre Notwendigkeit sehe doch eher viel Geld, auch ein Grund. Auch einem unverbindlichen Kennenlernen stimmt er nicht zu - er möchte das einfach nicht. Er kann mir auch sonst gar keine konkreteren Gründe nennen, außer dass das ja jemand Fremdes ist und warum sollte man jemand Fremdes dafür bezahlen #augen (ja, dass man die vorher kennenlernt etc lässt er einfach ganz rigoros außer acht)


    Ganz im Ernst, bei der Geburt geht es hauptsächlich um dich und dein Kind. Wenn du dir eine Doula wünschst dann investier die 500 €.
    In meinen Augen ist das einzig und allein deine Entscheidung, gerade wenn du die Befürchtung hast das dein Mann deine Wünsche nicht durchsetzen kann würde ich seine Befindlichkeiten hinten anstellen und auf mein Bauchgefühl hören.

  • Mann bei der Geburt... lass mich mal überlegen.


    Hauptsächlich war er Statist aufm Wannenrand und dazu verdammt, sich von mir anschreien und sich seine Arme zerquetschen zu lassen. Vor der Austreibungsphase haben wir es aber sehr genossen, zusammen in der Wanne zu kuscheln, noch was zu trinken und bisschen Obst zu knabbern. Das war wirklich seehr schön und hat mir auch gut beim entspannen geholfen. Einfach nochmal ganz bewusst die letzten Minuten zu zweit genießen.
    Aber während den Presswehen wäre ich viel lieber komplett alleine gewesen, ohne Mann und ohne Hebis. Ich konnte mich zwar gut in mich selber zurückziehen, aber wirklich gebraucht hab ich keinen der drei, ich hab das lieber mit mir alleine ausgemacht.


    Trotzdem hätte ich ihn bei der nächsten Geburt gerne wieder dabei. Einfach um im Falle des Falles zu wissen, da ist jemand, der für uns kämpfen kann, falls eine Verlegung notwendig wird.


    Er meinte übrigens im Nachhinein, das es für ihn eine sehr eindrucksvolle Erfahrung war zu sehen, mit welcher natürlichen Urgewalt ein Kind geboren wird. Und das er einen Heidenrespekt vor mir hat, das ich das so geschafft habe. #love

    Phönix mit Prinzessin (03/12), kleinem Mann (03/14) und Krümel (02/23)


    Wenn dich dein Leben nervt, streu Glitzer drauf.

  • Also ich habe oft den Eindruck, dass Männern oft Gefühle abgesprochen werden. Wieso sollten denn seine "Befindlichkeiten" hinten angestellt werden? Das ist doch auch sein Kind, das da geboren wird.


    Niemals hätte ich auf meinen Mann während der Geburten verzichten wollen. Wir haben das gemeinsam durchgezogen und das sind Erfahrungen die uns als Paar sehr bestärkt haben. Das ist ja auch einfach eine extrem intime Situation, da hat der Mann auch vielleicht ein ganz gutes Gespür wenn er (so kurzfristig) keine für ihn fremde Person dabei haben möchte.
    Ärzte und Hebammen nehme ich davon mal aus, die sind zur Sicherheit und Unterstützung da.


    Danke erbsprinzessin für deine offene Beschreibung, das hat mich sehr an unsere Geburten erinnert und davon wird wohl wirklich viel zu selten berichtet.
    Also von Geburt als gemeinsames Paarerlebnis, das die Nähe und Intimität in einer Beziehung nochmal auf ein ganz anderes Level heben kann.

  • Wieso sollten denn seine "Befindlichkeiten" hinten angestellt werden? Das ist doch auch sein Kind, das da geboren wird.


    Ich behaupte einfach mal, dass das Wohlbefinden der Mutter mehr Einfluß auf den Verlauf der Geburt hat als das des Vaters.
    Schön und gut, dass es auch sein Kind ist, deswegen liegt die Entscheidung wie, wo und mit wem ich es gebäre dennoch bei mir. Wenn ich ihn dabei haben möchte ok, wenn nicht hat er das auch zu akzeptieren. Genauso wie wenn ich mir weitere Begleitung wünsche.


    Gefühle spreche ich den Männern nirgends ab.

  • Ich wollte dich nicht angreifen.
    Wir haben wahrscheinlich einfach ganz andere Grundvoraussetzungen im Kopf.
    Wir haben das Kind gemeinsam gezeugt und gemeinsam geboren. Da ist für mich ganz persönlich der Partner nicht zu ersetzen. Und ich kann mir vorstellen, dass es dem Partner der TS auch so geht. Vielleicht möchte er nicht nur Statist sein und fühlt sich durch eine Doula seiner Position beraubt?
    Ich finde es ganz wunderbar, dass es Doulas gibt, aber ihr Einsatz muss doch für alle Beteiligten ok sein.

  • Ich wünsche Euch einen guten Verlauf, möchte aber auch aus unserer speziellen Situation schildern: Primäre Sectio unseres Frühchens. Mein Partner war bei Vorgesprächen mit unserer Hebamme (die uns beim KS nicht begleiten konnte), mit dem Chefarzt und dann bei der OP selbst dabei. In den Gesprächen mit unserer Hebamme konnte er viele Fragen loswerden und wir wurden für die Gespräche in der Klinik gebrieft. Während der OP waren wir beide sehr nervös, mein Partner war dafür zuständig, an meiner Seite zu sitzen und meine Hand zu halten. Seine Anwesenheit empfand ich als sehr unterstützend, zumal mir aus einem OP-Team von 13 Personen nur eine vorher bekannt war. Nach dem Kaiserschnitt begleitete mich mein Partner in den Aufwachraum, unser Mini war für eine Stunde zur Erstversorgung auf der Frühchenintensivstation alleine. Mein Wunsch wäre gewesen, dass mein Partner dabei ist, doch er teilte mir vorher bereits mit, dass er sich nicht gegen die ärztliche Vorgabe ("Das machen wir immer so.") durchsetzen würde. Nach einer Stunde ging er dann zu unserem Mini an den Inkubator und hat seine Hand gehalten. Ich wurde aufs Zimmer gebracht, konnte aber noch nicht in den Rollstuhl, um zum Baby zu kommen. Mein Partner wechselte dann immer zwischen den Stationen, brachte mir die ersten Fotos vom Mini, sprach auf der Intensivstation mit den Ärzten etc. Als Unterstützung für ihn hatten wir zwei vertraute Menschen dabei, die in der Cafeteria saßen und bei Bedarf sofort da gewesen wären. Ernsthaft gebraucht wurden sie glücklicherweise nicht.

  • puh ... wollte jetzt kein Fass aufmachen in Frau Dechses Thread ... hier soll es ja eigentlich um die Situation der Männer gehen - und wie es denen in der Geburtssitutation ging ... bin sehr interessiert an weiteren Erfahrungsberichten!!

  • Es kommt doch auch ziemlich sehr auf den Vater dabei an und ob er mit "so was" umgehen kann. Ich hab meinen lieber zu Haus gelassen. ;) #pfeif :D Der kann sich die übelsten Splatterfilme reinziehen, aber bei der Geburt seiner Kinder wäre er umgefallen. #freu Meine große Tochter guckt immer gerne so Haustier-Sendungen im TV und wenn da mal an nem Tier rumgeschnibbelt wird, dann meckert er immer gleich rum, sie soll das mal weg machen - das wäre ja wohl voll eklig. :stupid: #freu


    Also, nicht, dass ich nicht gefragt hätte. Aber als er nur rumgedruckst hat, hab ich ohne ihn geplant. #ja

    Alles, was einmal war, ist immer noch. Nur in einer anderen Form. (Hopi-Weisheit)