Puh, wo fang ich an? Mein Sohn hatte eine mistige Grundschulzeit. Anders kann man das nicht nennen. Von Lehrerinnen die eine "kalte Dusche" an der Tagesordnung sein liessen, über ständige Klassenlehrerwechsel, "Neger"- beschimpfungen, und einer KLasse mit für einer Grundschule erschreckend hoher Gewaltbereitschaft und heftigen Aussagen.
So sagte eines der Kinder zu ihm er würde in einem Computerspiel (NAme habe ich vergessen FSK 18) immer einen Menschen erstellen der so angezogen sei wie mein Sohn und auch so aussähe und dann würde er ihn erschiessen 8I
einmal kam ich auf den Schulhof da verprügelte ein älterer Junge gerade seinen kleinen Bruder. Ja, das sei richtg so, das müsse er tun. Es sei sein jüngerer Bruder und der hätte Brot auf den Boden geworfen, Brot sei heilig und dann müsse man als älterer ihm das zeigen...
Viele Kinder verherrlichen Krieg, kommen aus Ländern die gg andere länder Krieg führen oder im Krieg stehen und verherrlichen dies mit heftigen Parolen und dass sie froh seien wenn sie mal jmd erschiessen können....
Lehrer drohen wenn Du das nicht so machst gibts ne 6.
Was heute ist, kommt aus einer anderen Sparte. Nur je mehr ich drüber nachdenke, so läuft doch alles auf eines hinaus.
Gewalt.
Also, heute kam mein Sohn nach Hause und war sichtlich geschockt. Ein Junge sass wohl zittern und weinend im Bus weil er sein Sportzeug vergessen hatte- die Mama würde ihn dafür zu Hause schlagen. Ein Mädchen hat dies dann der KLassenlehrerin erzählt. Sie hat dann auch erzählt das der Junge eine 4 im Diktat hatte und für jedes falsche Wort eine Ohrfeige bekommen hat.
Mir kamen direkt die Tränen. Ich hab schon schlimmeres gehört, klar. Aber gerade dieses greifbare, nahe, dieses berechnende hat mich erwischt. Die Lehrerin weiss Bescheid-GsD, hab meinem Sohn auch gesagt dass wir sie sonst hätten informieren müssen. Das sei ihm klar.
Ja, und dann? In mir brodelts. KLar kann ich jetzt einfach weitermachen, klar kann ich denken es wurde ja weitergegeben. Aber irgendwas ist diesmal anders. Ich denke man MUSS Dinge anders tun um im gaaaanz kleinen was zu bewegen. Morgen (vielleicht auch deshalb dieses weitersuchen nach Möglichkeuten) ist Abschiedsfest. Ich werde dieser Mutter dort auch begegnen. Erst kamen mir so Dinge wie " Die will ich garnicht grüssen". Aber so will ich eigentlich nicht sein.
Dann kam mir der Text von Astrid Lindgren in den Sinn "NIemals GewalT". Und dann kam mir diese Idee morgen Briefumschläge zu verteilen, mit der Geschichte und einem kurzen Text. Ja, das ist ungewöhnlich und es macht mir auch Angst. Nach vielen Sätzen die mir so einfielen (erhobener Zeigefinger ) kommt jetzt immer mehr dass wir alle nur einen Schritt von Gewalt entfernt sind. Und zwar immer von der nächst schlimmeren Gewalt. Das fast jeder Gewalt ausübt oder akzeptiert. Durch wegschauen, durch Verniedlichen (nur ein Klaps) und das auch Worte schon Gewalt sein können. Das mir klar ist dass Menschen die Gewalt ausüben das irgendwann als Weg und Lösung vorgelebt bekommen haben und viele wahrscheinlich aus Angst um Ihre Kinder Gewalt ausüben um sie mit allen möglichen Mitteln auf den richtigen Weg bringen zu wollen. Aber Fakt ist dass das einzige was Gewalt erzeugt Gegengewalt ist, Gewalt erzeugt NICHT bessere Schulnoten, bessere Ausdrucksformen oder bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Gewalt macht klein, hilflos und bringt einen dazu Gewalt als Mittel zu akzeptieren. Dieser teufelkreis MUSS durchbrochen werden. Und das kann er nur durch uns Erwachsene. Die auch einmal Kinder waren. Ich möchte niemanden blossstellen. Mir tut jeder leid der als Kind Verletzungen erlitten hat, der nicht weiss wie es anders gehen kann. Aber es kann anders gehen. Manchmal sind kleine Schritte grosse Schritte. Man kann an sich arbeiten- jeden Tag, man kann und ist verpflichtet (!!!) sich Hilfe zu holen wenn man schon zu weit gegangen ist (und ein Klaps ist zu weit!!es gibt keinen Klaps). Das schönste: Kinder verzeihen! Kinder lieben uns egal was wir tun- gebt ihnen Grund Liebe als etwas wunderbares kennenzulernen. Eines der wichtigsten Lernziele im Leben unserer Kinder sollte sein dass man sich ändern kann und sich jederzeit Hilfe holen kann...Unsere Kinder gehen jetzt in die Welt hinaus, sind die Erwachsenen von Morgen. Gewalt ist niemal eine Lösung. Der eine muss vielleicht lernen weniger bestimmend zu sein, der andere weniger rumzuschreien, der andere nicht zu schlagen.....Fakt ist: wir können und müssen alle was tun. Malt Euch alle Euren eigenen Stein.
Sich Hilfe holen erfordert Mut- aber es lohnt sich. Ein erster Schritt wäre ein Anruf bei der Erziehungsberatung Tel .XY
Das geht auch anonym. Jeder Schritt ist besser als keiner. Diese Aktion wurde nicht von der Schule unterstützt, ich bin nur Mutter und konnte nicht ohne diese Worte gehen.....Worte können zerstören-aber Worte können auch etwas bewegen. Und wenn es nur einen von Ihnen bewegt und mich selbst erinnert an das was ich möchte: Leben ohne Gewalt. Natürlich habe ich Angst belächelt zu werden- aber das ist mir egal. Ich erzeug lieber en solches Lächeln als zu wissen manchen Kindern wird täglich aufs neue das Lächeln genommen. Sorgen wir für mehr Lächeln auf der Welt.Das geht.
Ich schreib mich hier um Kopf und Kragen, das ist zu lang und zu wirr und klingt alles so "bla bla bla" die will sich wichtig machen- die meisten werden es wegwerfen. Ich komm mir richtig doof vor aber irgendwie muss das alles raus. Ich hoffe hier bei Euch kann ichs lassen. Hab nichtmals Zeit da jetzt richtig über Worte nachzudenken denn der Alltag hier ist grad zu vollgepackt. Aber was dann? Morgen schön eititei Abschied feiern und alles so stehen lassen? Ich hab das Bedürfniss etwas zu sagen über die viele vile (zum Teil verbale) Gewalt die dort gelebt wurde.
Helft mir doch mal zu sortieren,