Spiegel-Artikel zu Job/Familie

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  • Ich bin gerade im Burn out drin, weil ich mich zwischen Studium und Kindern und Familienorganisation aufgerieben habe. Mein Mann ist auch schon ziemlich kaputt, eben das selbe wegen dem Job.
    Ich habe ja nichtmal Geld verdient mit meiner "Arbeit". Aber wäre das wirklich so ein großer Unterschied?


    Dann hätte ich nicht nur den Verlust meiner Zukunftsvorstellungen sondern auch noch finanzielle Einbußen gehabt. Wiegt es das auf? Und wo wäre genau mein Vorteil?


    Arbeitslos bin ich so oder so. Auf Rente setze ich mal überhaupt nicht. In meinem Fall ist da eh nichts mehr, aber für alle anderen sieht es doch kaum besser aus.
    Wir haben Lebensversicherungen, das muss reichen. Mehr Geld zur Vorsorge haben wir eh nicht.

  • Nennt mich ruhig naiv, ich stand ja noch nie im Berufsleben, aber ich war immer der Meinung, irgendwo kann man schon genug zum Leben auftreiben, wenn man kreativ genug ist.


    Das ist in der Tat naiv und es erschreckt mich. Jede zweite Ehe in Deutschland geht kaputt, meint Ihr, Ihr seid da alle nicht dabei?

  • Das ist nicht unbedingt ein Problem der Frauen, sondern v.a. der Wirtschaft, die dann keine adäquaten Stellen mehr bietet, die die Frauen (in Teilzeit) besetzen könnten.

    das fginde ich nämlich auch.


    Du kannst in deinem erlernten Beruf qualifiziert arbeiten. Das ist schon das ganze Ziel. Wenn das jeder Frau so offen stünde, gäb es gar kein Problem.

    aber für einen teil der frauen gibt es vielleicht auch einfach so gar keines, weil sie trotz tollem studium und super job in der babypause feststellen, dass zu hause bleiben und vollzeitmutter sein ihnen *noch* *mehr* erfüllung bringt.


    warum sollen die dieses lebensmodell nicht wählen dürfen?


    jaja, schon klar. dürfen sie ja. sie dürfen sich dann nur auch ständig anhören, wie naiv sie doch sind und was denn los sein wird wenn... und überhaupt - haben sie den *wirklich* (wirklich!!!) fürs alter vorgesorgt? und überhaupt, eigentlich sind sie eine fehlinvestition des staates.


    ich hätte gerne, dass männer und fauen, die gerne zu hause bleiben, einfach, weil es das ist, was sie glücklich macht, auch entsprechende wertschätzung erfahren.


    und sorry - ihr könnt noch tausnemal beteuern, dass ja jeder so darf, wie er will - aber DAS lese ich in diesem thread nicht.

    Du hattest mich auf mein erstes Post hin angegriffen, weil ich schrieb, dass ich es gut finde, über die Schwierigkeit von Teilzeit-Anstellungen zu informieren. Den dafür könne ja schließlich die Frau nichts, da sollen doch bitte die Arbeitgeber zur Verantwortung gerufen werden. Ja, stimmt, guter Ansatz. Deswegen Frauen in dieser Situation ins offene Messer laufen zu lassen, ist allerdings nicht zuträglich und geht nur zu deren Lasten...

    ich finde es nicht richtig, den frauen allein die verantwortung zuzuschieben, wie das denn in ihremg ewählten beruf mit teilzeit sein wird. und da die arbeitgeber schön außenvor zu lassen.


    ich sehe den gesellschaftlichen trend, dass kinder und familie zum problemn der eltern gemacht wird. maximal werden krippen und kita plätze mit miesem betreuungsschlüssel aus dem boden gestampft.


    aber die wirtschaft, die die frauen angeblich so dringend braucht tut rein gar nichts, um familien zu unterstützen un attraktive teilzeitstellen zu schaffen.


    und dann finde ich es auch ein bisschen den hohn frauen zu sagen "wähle bitte einen beruf, in dem du später gut teilzeit arbeiten kannst".
    das schränkt die wahl ziemlich krass ein - dann kannste auch fast schon wieder sagen: lohnt sich nicht. krieg erstmal kinder und orientier dich beruflich, wenn die kids in der grundschule sind. wenn du früh anfängst, kannste dann immer noch studieren und jeder nimmt dich mit kusshand, weil du die babypause schon durch hast.


    Wenn ich nicht mehr da wäre, würde er jemand verlieren, der den Haushalt schmeißt, sich um Organisation und Termine kümmert und die Kinder (emotional) versorgt.
    Was würde mehr fehlten? Was ließe sich einfacher ersetzen?

    von der persönlichen und organisatorischen ebene mal abgesehen fehlt ihm dann auch ein ganzer batzen einkommen - den er dann nämlich bezahlen müsste für betreuung und putzhilfe und sowas.


    Es klingt doch so, als sei bei dir alles super und du hättest dich so eingerichtet, wie es zu eurem Leben passt, ist doch prima. Sorry, aber ich empfinde deine Art gerade als ziemlich aggressiv und genau das, was du von anderen forderst (Respekt, Toleranz, Verständnis für andere Lebensentwürfe) kann ich bei dir selbst gerade gar nicht erkennen.

    kann ich nicht nachvollziehen. ich habe niemandes lebensentwurf abgewertet oder eingeschränkt (außer im ersten posting, das ironisch war).


    ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass es auch andere lebensentwürfe gibt, die bitte genauso eine berechtigung haben und vielleicvht nicht einfach nur naiv und aus der not heraus geboren sind.


    und ich darf mich hier nicht beteiligen, weil es mich nicht betrifft, oder wie?
    (im übrigen würden wir gerne beide teilzeit arbeiten. scheitert daran, dass mein mann a) keinen job hat und wird b) in 2 jahren vermutlich dran scheitern, dass es kaum gescheite teilzeitstellen gibt. insofern bin ich schon betroffen - ich bin nur nicht in der position des dekorierenden, marmelade kochenden, sondern in der des vollzeit rödelnden).

    Denn Gott in seiner Weisheit hat es den Menschen unmöglich gemacht, mit Hilfe ihrer eigenen Weisheit Gott zu erkennen.
    Stattdessen beschloss er, alle zu retten, die einer scheinbar so unsinnigen Botschaft glauben. 1 Kor 1,21

  • Jede zweite Ehe in Deutschland geht kaputt, meint Ihr, Ihr seid da alle nicht dabei?


    kann ja schon mal nur die hälfte betreffen. ich gehör zur anderen hälfte.

    Denn Gott in seiner Weisheit hat es den Menschen unmöglich gemacht, mit Hilfe ihrer eigenen Weisheit Gott zu erkennen.
    Stattdessen beschloss er, alle zu retten, die einer scheinbar so unsinnigen Botschaft glauben. 1 Kor 1,21

  • Das einzige, was ich an dem Artikel gut finde, ist die Forderung nach Gleichsetzung der Arbeitszeiten zw. Männern und Frauen.


    Alles andere ist Polemik :evil:


    Ich unterschreibe mal hier.


    meine mutter ist Ingenieurin, die schwester meines vaters Chemikerin und eine schwester meiner mutter luft- und raumfahrtingenieurin. Ich HASSE es, wenn deutsche geschichte auf westdeutsche geschichte reduziert wird.


    Und hier ebenfalls. Meine Mutter ist Professorin, und meine Oma war Ärztin. Also. Die wagten noch viel meh zu träumen, als ich je.



    Grundsätzlich, finde ich den Artikel grottenschlecht. Das angesprochene Thema ist wichtig, aber wie das aufgearbeitet wurde! Von den Autorinnen, selbst Frauen, wird anderen Frauen einfach durch die Blumen Dummheit unterstellt.


    Am meisten hat mich geärgert, dass Frauen ein Berufswahl ohne Sinn und Verstand unterstellt wird. Meiner Erfahrung nach wählen beide Geschlechter gleich, manche Menschen - unabhängig vom Geschlecht - mit Bedacht und nach Neigung, manche - unabhängig vom Geschlecht - einfach so, weil sie nicht wissen, was sie tun sollen. Das Schlimmste ist, wenn Wahrheit und Unsinn, Wichtiges und Unwichtiges, vermischt wird. Zum Beispiel, wird Zubereitung glutenfreier Speisen gleichgestellt mit jahreszeitenpassendem Deko - was unglaublich abwertend für die Betroffenen wirklich Kranken ist, für die Diät essentiell wichtig ist, hier als wäre es mütterliche Erfindung. Für den Zeitvertrieb.


    Die pauschalen "Ratschläge" an die frau als solche finde ich unpassend.


    Das einzig Interessante ist die Fotostrecke und das einzig Gute Forderung nach Teilzeit für alle.

  • Das ist in der Tat naiv und es erschreckt mich. Jede zweite Ehe in Deutschland geht kaputt, meint Ihr, Ihr seid da alle nicht dabei?


    Die Vorstellung finde ich auch reichlich naiv, auch völlig unabhängig dabei, ob die Ehe bestehen bleibt. Wo soll sich denn dieses Irgendwo befinden, wo man schon genug zum Leben auftreiben kann? Hmm....

  • ich finde es nicht richtig, den frauen allein die verantwortung zuzuschieben, wie das denn in ihremg ewählten beruf mit teilzeit sein wird. und da die arbeitgeber schön außenvor zu lassen.


    ich sehe den gesellschaftlichen trend, dass kinder und familie zum problemn der eltern gemacht wird. maximal werden krippen und kita plätze mit miesem betreuungsschlüssel aus dem boden gestampft.


    aber die wirtschaft, die die frauen angeblich so dringend braucht tut rein gar nichts, um familien zu unterstützen un attraktive teilzeitstellen zu schaffen.


    Ein Arbeitgeber tut das bestimmt nicht zum reinen Selbstzweck. Warum sollte er? Also braucht die Wirtschaft Frauen wohl doch nicht so dringend bzw. zieht es eben vor den Mann auch bei schlechterer Quali einzustellen.
    Das Arbeitsleben ist auf Vollzeit ausgerichtet. Ist es nach wie vor so, dass Arbietgeber davon ausgehen können, dass Frauen aussetzen, Elternzeit nehmen, werden sie nach wie vor die Männer bevorzugen, die voraussichtlich nur max 1 oder 2 Monate Elternzeit nehmen und von der Frau in ihrer Karriere unterstützt werden.


    Ich hatte in einem anderen Strang schon geschrieben, wir sind die Gesellschaft. Wollen wir hier Veränderung, wird uns nix anderes übrig bleiben als mitzuwirken.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Ich hatte in einem anderen Strang schon geschrieben, wir sind die Gesellschaft. Wollen wir hier Veränderung, wird uns nix anderes übrig bleiben als mitzuwirken.


    das stimmt. sich als frau (oder mann, denn warum sollen die nicht vorausplanene, wenn sie sich familie wünschen und einen bruf wählen, in dem teilzeit gut möglich ist) bei der berufswahl einzuschränken halte ich nicht für zielführend.


    und nebenbei für frauenfeindlich, aber das ist wohl ein wenig OT.

    Denn Gott in seiner Weisheit hat es den Menschen unmöglich gemacht, mit Hilfe ihrer eigenen Weisheit Gott zu erkennen.
    Stattdessen beschloss er, alle zu retten, die einer scheinbar so unsinnigen Botschaft glauben. 1 Kor 1,21

  • tut mir leid, ich komme gerade nicht dazu alles nachzulesen, da hat sich ja eine Diskussion aufgetan 8I


    Ich dachte, daß das Fazit des Artikels zu einem "Hurra" führen würde, denn das wäre für mich wirklich nahe am Ideal: 32 h als "neue Vollzeit".


    Das reicht, denn genau: Arbeiten um zu leben und nicht umgekehrt. So habe ich das gelesen.


    Aber auch in der Forderung die gleiche Arbeitszeitreduzierung für BEIDE Elternteile zum REGELFALL zu machen. Was soll denn daran falsch sein?


    Das und noch ein gesetzlichen Mindestlohn und es gäbe viele Existenzprobleme nicht mehr.


    Ich habe beruflich mit den finanziellen Auswirkungen gescheiterter Ehen zu tun. Gut, man kann das Ausblenden und hoffen. Aber ich sehe auch wie dieses Thema bei vielen in der (noch) bestehenden Ehe mitschwingt. Das Wissen, daß man beruflich keinen Fuß mehr auf den Boden bekommen wird. Der Aufstockungsunterhalt ist befristet. Und dann?


    Warum ist das so unausweichlich, daß die Frauen das wirtschaftliche Risko des Scheiterns ihrer Ehe tragen? Ich verstehe das nicht. Und warum verteidigen sie dieses System auch noch?


    Bei 32 h Arbeitszeit in der Woche für jeden bleibt Papa und Mama genug Zeit SELBST mit den Kinder zu basteln, zu lesen, sonstwas.


    Das beschriebene Phänomen sehe ich schon, daß rundum immer die Frauen auf Dauer extrem reduziert arbeiten. Ich bin dafür, das zu verteilen.


    Aber ich lese den Artikel ganz sicher noch ein- oder zweimal. Mir kommt es zum Teil so vor, als als spräche ich über einen anderen Text...

    Viele Grüße
    Elena mit Mini1 (*2004) und Mini2 (*2006)

  • Vielleicht ist es unromantisch, aber ich möchte einfach nur mal in die Runde das Wort "Ehevertrag" werfen. Diejenigen, die das "Alleinverdienermodell" leben möchten, sollten eben einen Ehevertrag mit entsprechendem nachehelichen Unterhaltszahlungen abschließen. Dann ist die finanzielle Last einer gescheiterten Ehe gleich verteilt.
    Im Endeffekt schließt man am Standesamt sowieso einen Vertrag miteinander, da kann man doch auch den Vertrag schließen, der zu seinem Lebensmodell passt, oder? #weissnicht


    Zum Artikel: Ich finde es ist einer der typischen "Jeder ist an allem selber schuld, insbesondere die Frauen und noch mehr natürlich die Mütter"-Pamphlete. Kannst Du nur Teilzeitarbeiten, selber schuld falschen Beruf gewählt. Ist Dein Chef mies, selbst schuld such Dir was neues. Macht Dir Dein Job weniger Spaß als Marmelade kocheen, was bist Du denn so faul. Sein deine Kinder zu dick, selbst schuld, warum essen sie auch nur Fast Food-Mist (In der Kita ;-)), sind Deine Kinder schlecht in der Schule, selbst schuld Du übst zu wenig / zu viel mit ihnen. Du hast Krebs, selbst schuld Du warst nicht bei der Vorsorgeuntersuchung / bist zu dick / machst zu wenig Sport. Du bist gestresst, selbst schuld Du könntest ja Yoga lernen oder Du hast Dir zu viel vorgenommen, Du bist arbeitslos, du bist zu unflexibel / zu faul / zu anspruchsvoll / zu dumm ....


    Ich finde dieses "Du bist an allem selber schuld" zum #motz Nie heisst es, ja das Leben ist manchmal anstrengend / ungerecht / Schwierig. Lass Dich in den Arm nehmen und wir schauen, wie wir Dir helfen können. Scheint irgendwie ein gesellschaftlicher Trend zu sein #weissnicht

  • Die Vorstellung finde ich auch reichlich naiv, auch völlig unabhängig dabei, ob die Ehe bestehen bleibt. Wo soll sich denn dieses Irgendwo befinden, wo man schon genug zum Leben auftreiben kann? Hmm....


    Das "Irgendwo" befindet sich dort, wo Frauen sich - genau wie ihre Männer - arbeitsfähig halten, um (in so einem Fall) selbst für ihr Einkommen sorgen zu können. Abzüglich einer angemessenen Pause, um dem Baby einen guten Start zu geben. In diesem Forum gibt es sicherlich genug Alleinerziehende, die im "Irgendwo" ihr eigenes Leben finanzieren können. Frag die mal.

  • Zum Artikel: Ich finde es ist einer der typischen "Jeder ist an allem selber schuld, insbesondere die Frauen und noch mehr natürlich die Mütter"-Pamphlete. Kannst Du nur Teilzeitarbeiten, selber schuld falschen Beruf gewählt. Ist Dein Chef mies, selbst schuld such Dir was neues. Macht Dir Dein Job weniger Spaß als Marmelade kocheen, was bist Du denn so faul. Sein deine Kinder zu dick, selbst schuld, warum essen sie auch nur Fast Food-Mist (In der Kita ;-)), sind Deine Kinder schlecht in der Schule, selbst schuld Du übst zu wenig / zu viel mit ihnen. Du hast Krebs, selbst schuld Du warst nicht bei der Vorsorgeuntersuchung / bist zu dick / machst zu wenig Sport. Du bist gestresst, selbst schuld Du könntest ja Yoga lernen oder Du hast Dir zu viel vorgenommen, Du bist arbeitslos, du bist zu unflexibel / zu faul / zu anspruchsvoll / zu dumm ....


    Ich finde dieses "Du bist an allem selber schuld" zum #motz Nie heisst es, ja das Leben ist manchmal anstrengend / ungerecht / Schwierig. Lass Dich in den Arm nehmen und wir schauen, wie wir Dir helfen können. Scheint irgendwie ein gesellschaftlicher Trend zu sein #weissnicht


    *unterschreib* So ähnlich hatte ich es ja auch schon geschrieben. Die Frauen scheinen immer an allem Schuld zu sein und eh alles falsch zu machen. Und statt konstruktiver Kritik (immerhin soll der Artikel ja eine Werbung für dieses Berufsberatungsunternehmen sein, was man kaum glauben kann nach der Lektüre) wird nur aufeinander losgedroschen... Kein Wunder, dass uns die Männer oft nicht ernst nehmen... :S

  • Das "Irgendwo" befindet sich dort, wo Frauen sich - genau wie ihre Männer - arbeitsfähig halten, um (in so einem Fall) selbst für ihr Einkommen sorgen zu können. Abzüglich einer angemessenen Pause, um dem Baby einen guten Start zu geben. In diesem Forum gibt es sicherlich genug Alleinerziehende, die im "Irgendwo" ihr eigenes Leben finanzieren können. Frag die mal.


    Huch, abgesehen davon, dass es eine rethorische Frage war und ich mir absolut sicher bin, dass ein "irgendwo" nicht existiert, verstehe ich wirklich die Antwort nicht. Jedes einzelne Wort ja, Sinn nicht.

    • Offizieller Beitrag

    *unterschreib* So ähnlich hatte ich es ja auch schon geschrieben. Die Frauen scheinen immer an allem Schuld zu sein und eh alles falsch zu machen. Und statt konstruktiver Kritik (immerhin soll der Artikel ja eine Werbung für dieses Berufsberatungsunternehmen sein, was man kaum glauben kann nach der Lektüre) wird nur aufeinander losgedroschen... Kein Wunder, dass uns die Männer oft nicht ernst nehmen... :S


    Hm, interessant, wie unterschiedlich da die Wahrnehmung ist.
    Ich empfind' das gar nicht wie einen Schuld-Appell an mich bzw. die Frauen, sondern mich macht das eher darauf aufmerksam, dass man das ja durch die eigenen Entscheidungen, die man trifft, selbst zu einem Großteil in der Hand hat, wohin die Reise geht. Dass man wahrgenommene Entwicklungen in eine einem nicht genehme Richtung selbst wieder korrigieren kann. Und das finde ich sehr beruhigend. Aber ja, konkrete, konstruktive Ratschläge kommen eher nicht bei dem Artikel rum, das stimmt. Aber sachliche, ausgewogene Informationen zu bieten ist wohl gar nicht die Intention dieses Artikels.


    Und ja, die Wirtschaft könnte in vielen Dingen familienfreundlicher sein. Das passiert aber auch mit Gesetzen nicht von heute auf morgen, sondern ist natürlich auch immer eine Frage der Einstellung, die die Entscheidungsträger, die auf bestimmten Stellen sitzen, so haben. Und da hilft wohl nur eine Art Generationenwechsel. Ich hab schon oft genug erlebt, dass die Führungsriege 50+ nicht mehr..wie drücke ich das jetzt einigermaßen politisch korrekt aus...geistig flexibel genug ist zu verstehen, dass Familie und Job sich mit wenigen Weichenstellungen prima vereinbaren lassen. Aber da ist zu oft noch Angst vor einer vermeintlichen Unproduktivität da, wenn man den Arbeitnehmern eine größere Flexibilität einräumt, wo das eigentlich relativ problemlos möglich wäre. Manche Branchen sind da schon beträchtlich weiter.
    Wie dem auch sei, für die individuelle Situation hilft es nicht soviel zu krähen, dass die Wirtschaft bitte mal dieses oder jenes tun solle, wenn sie es halt einfach nicht tut. Da muss man sich dann halt mit den Gegebenheiten arrangieren und zusehen, wie man das Beste für sich rausholt.

  • Das "Irgendwo" sehe ich bei meinen (alleinerziehenden) Freundinnen und Freunden.
    Das wären: Verkäuferin, Paketdienst, Callcenter, Sekretärin, Versicherungsvertretrin, Selbständige, Programmiererin, Umschulungen, Studium, jeweils mit jobben zur Finanzierung und Hilfe vom Staat und der Familie.


    Ich habe nie behauptet, dass das alles einfach wäre.


    Aber was tut denn ein(e) vollzeit Arbeitende(r) mit Kind(ern), wenn der Partner ihn/sie verlässt? Wo findet man Kinderbetreuung bis 19 oder 20 Uhr? Wie bezahlt man diese und die Haushaltshilfe mit einem mäßigen bis durchschnittlichen Gehalt?
    Gibt es überall Teilzeitstellen, die mit Kinderbetreuung kompatibel sind und genug zum Leben abwerfen?


    So oder so steht man dumm da. Muss improvisieren, Glück haben und die Zähne zusammenbeißen.

  • Aber was tut denn ein(e) vollzeit Arbeitende(r) mit Kind(ern), wenn der Partner ihn/sie verlässt? Wo findet man Kinderbetreuung bis 19 oder 20 Uhr? Wie bezahlt man diese und die Haushaltshilfe mit einem mäßigen bis durchschnittlichen Gehalt?
    Gibt es überall Teilzeitstellen, die mit Kinderbetreuung kompatibel sind und genug zum Leben abwerfen?


    Was denkst Du denn, was sie tut, Schnuck? Unterhalt für die Ex-Ehefrau gibt es nur noch, bis die Kinder 3 Jahre sind (meines Wissens), dann geht es ans Eingemachte. Der Staat zahlt nicht freiwillig HartzIV, weil die Kinder länger bei Muttern bleiben sollen.


    Frau arbeitet also im günstigsten Fall weiter Vollzeit, weil die Kinder bis 16 Uhr in die Kita oder in eine Ganztagsschule mit Betreuung bis 18 Uhr gehen. Außerdem rechne doch selbst einmal: Man kann locker 8 Stunden plus Mittagspause bis 16 Uhr arbeiten, nix mit 19 oder 20 Uhr (für einen normalen Büroarbeitstag). Ganze Generationen von Kindern mit alleinerziehenden Müttern sind so groß geworden, auch meine Großen. Ich hab dann irgendwann mal reduziert auf 35 Stunden, das ist oft drin, weil die Arbeitgeber sowieso wissen, dass man dann eben in 5 Stunden weniger sein Arbeitspensum schaffen muss.


    Und wenn so eine Betreuung in Deiner Gegend noch nicht ausgebaut ist, so wird sie das bald, da bin ich sicher.

  • Dann hat mein Mann wohl mehr als Vollzeitstelle?
    Er verlässt um 7:30 das Haus und kommt meist zwischen 18:30 und 19 Uhr zurück.
    Dabei ist der Arbeitsweg nicht mal so sehr weit.
    KiTa ist von 7:30 bis 16:30 möglich, Schule meistens 8:45 bis 16 Uhr, Freitag eher kürzer.


    Wäre ich nicht da (Scheidung, Krankheit, Todesfall..) hätte er da aber ein Problem (zusätzlich zu allem anderen.)

  • Aber auch in der Forderung die gleiche Arbeitszeitreduzierung für BEIDE Elternteile zum REGELFALL zu machen. Was soll denn daran falsch sein?


    gar nichts. aber wo es einen regelfall gibt, gibt es auch immer ausnahmen, für die das nicht passt.


    und ich finde, es sollte doch wohl möglich sein, anderen menschen einen anderen weg zu lassen, auch wenn man selbst mit 2x teilzeit super glücklich ist.


    ohne ihnen ständig reinzureden, ob und wenn ja wie sie denn jetzt für und gegen alle möglichkeiten abgesichert sind.


    mal andersherum: wer hat denn hier eine berufsunfähigkeitsversicherung?
    wer kann sich sicher sein, dass die in jedem fall zahlt? (daran soll es öfter mal haken, habe ich gehört).
    wer hat schon einen plan, was er tut, wenn der arbeitgeber insolvent geht?
    wenn man dann vielleicht schon 55 ist?
    wie löst ihr das denn, wenn einer von beiden längerfristig wegen krankheit ausfällt?
    wer hat eine feuerversicherung? (einbruch am tage, aus wut, weil nichts da war schwelbrand gelegt - da ist alles hinüber - wer ist da versichert?)


    könnt ihr aus dem stand ein neues auto wuppen, falls ihr einen unfall habt? ist ja durchaus für manche menschen essentiell, um damit zur arbeit zu fahren.


    was macht ihr, wenn was mit einem der kinder sein sollte? unfall - langfristig pflege und intensive betreuung? wie sieht es dann finanziell aus? wie soll das organisiert werden?



    sorry, aber ich kann überhaupt nichts damit anfangen, dass die argumente des eigenen sicherheitsempfindens auf den lebensstil anderer übertragen werden.

    Denn Gott in seiner Weisheit hat es den Menschen unmöglich gemacht, mit Hilfe ihrer eigenen Weisheit Gott zu erkennen.
    Stattdessen beschloss er, alle zu retten, die einer scheinbar so unsinnigen Botschaft glauben. 1 Kor 1,21

    • Offizieller Beitrag


    kann ja schon mal nur die hälfte betreffen. ich gehör zur anderen hälfte.

    Sorry, aber dazu fällt mir nun wirklich gar nichts mehr ein.... Ach doch, natürlich, es werden nur die Ehen von den Menschen geschieden, die das auch vorher schon wussten. Mit Sicherheit dürfen sich alle, die zum jetzigen fest an die Unkaputtbarkeit ihrer Ehe glauben, entspannt zurücklehnen. Denn von solchen Fällen, bei denen sich glückliche Ehen in Scherbenhaufen verwandeln hätte man ansonsten ja sicher schon mal gehört... #hammer

    • Offizieller Beitrag

    carlotta, so langsam kann und will ich dich nicht mehr ernst nehmen. Ich schreibe von Armutsrisiko Alleinerziehender und du kommst mit Wahlfreiheit. Dein letzte Post ist ungefähr auf dem Niveau: "Rauchen ist ungesund" Antwort: "Ja, aber das Überqueren einer Straße, Essen von Fastfood oder Autofahren können ein auch töten...."


    Ja, all das was du aufzählst, sind Fälle, auf die man sich am besten auch gut vorbereiten sollte! Hat aber nichts damit zu tun, dass es trotzdem und gerade deswegen sinnvoll ist, die eigene Erwerbsfähigkeit zu sichern, solange man das kann...


    Ich habe wirklich ein eher unterdurchschnittliches Sicherheitsbedürfnis und übertrage erst mal gar nichts. Ich sehe nur verschiedene Fälle in meiner Umgebung, in denen sich Frauen eben nicht aus ungesunden Beziehungen verabschieden können, eben weil sie sich vorher auf so eine unfaire Rollenverteilung eingelassen haben. Oder Frauen, die das tun und die nächsten Jahre am untersten Rand des Existenzminimus rumkrebsen, eben weil sie in Jobs, mit schlechter Bezahlung arbeiten, zeitlich eingeschränkt sind oder vielleicht gar nicht erst den Fuß in die Tür bekommen.