Spiegel-Artikel zu Job/Familie

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  • Carlotta, offizielle Zahlen des Bundesministeriums für Familie: bei U3 Kindern arbeiten 7% (!) der Mütter Vollzeit. Bei Kindergartenkindern 17,8%.
    Die offizielle Zahl der vollzeit tätigen Frauen mit Kindern unter 18 (!) Jahren ist: 16% (!)
    ÜBERHAUPT berufstätig bei einjährigen Kindern 26% der Mütter, bei Kindergartenkindern 50%. Wohlgemerkt, das schließt Minijobs mit ein.


    Vielen Dank für die Zahlen - ich war gerade versucht selber zu suchen weil ich schon an meiner Wahrnehmung gezweifelt habe aber jetzt muss ich das nicht!

  • Carlotta, offizielle Zahlen des Bundesministeriums für Familie: bei U3 Kindern arbeiten 7% (!) der Mütter Vollzeit. Bei Kindergartenkindern 17,8%.
    Die offizielle Zahl der vollzeit tätigen Frauen mit Kindern unter 18 (!) Jahren ist: 16% (!)
    ÜBERHAUPT berufstätig bei einjährigen Kindern 26% der Mütter, bei Kindergartenkindern 50%. Wohlgemerkt, das schließt Minijobs mit ein.


    also, dass zuhause bleibende Mütter bei Kleinkindern irgendeinem Trend entgegenstünden, oder die seltene Abweichung von der Norm darstellen, davon kann ja wohl absolut nicht die rede sein.

    das ist ein mittelwert, der irgendwie gar nichts aussagt. nicht, wie hoch die quote in städten höher ist (ausreichend kita plätze) oder warum sie in anderen teilen niedrig ist (keine chance auf einen kita platz).


    => die reale situation sagt nichts darüber aus, was gesellschaftlich erwünscht ist.


    und das ist => frauen sollen spätestens nach 3 jahren wieder arbeiten.
    => deswegen sind die bundesländer verpflichtet, betreuungsplätze bereitzustellen.


    die botschaft der familienminister ist schon lange nicht mehr: liebe frauen, bitte bleibt zu hause. ihr leistet da wertvolle arbeit!


    Nein danke, lass mal stecken, die theologischen Einzelmeinungen von Privatpersonen sind mir aus der Berichterstattung zur Genüge bekannt.

    ich meinte zwar eher die gängige lehrmeinung (die ich persönlich nicht durchgehend schlüssig finde) - aber pressieren tuts mich jetzt nicht.

    Mein Unverständnis bezog sich darauf, warum Vollzeitmütter sich ständig in einer Verteidigungsposition wähnen und sich dauernd kritisiert fühlen, auch wenn dem gar nicht so ist.

    naja. also, wenn mir jemand suggeriert, ich sei bloß hormongesteuert und naiv, weil ich zuhause mit meinen kindern glücklich bin und mir nur mit unverständnis begegnet wird, wie ich so doof sein kann, mich so abhängig zu machen - *ich* wäre da schon angefasst.


    ich meine - mich betrifft es ja nun nicht. mir geht es ums prinzip.

    Aber wenn Du die ausschließliche Beschäftigung mit Familie, Haushalt und Kindern als das "ursprüngliche, weibliche" bezeichnest, dann dämmert mir, dass es tatsächlich keinen Sinn hat, weiter zu diskutieren.

    hm - das war vielleicht missverständlich formuliert.


    für mich hat meine persönlichkeit mit der schwangerschaft und dem gebären irgendwie noch eine andere dimension von weiblichkeit bekommen.
    das mutter-sein an sich ist etwas ursprünglich weibliches. frauen sind die, die neues leben in die welt bringen/begleiten - wie auch immer man es nennen möchte.


    man kann es drehen und wenden - das ist zunächst mal sehr lange keine 50/50 nummer zwischen mann und frau. 9 monate und eine geburt stehen immer dazwischen.


    ich bin auf meinen "einsatz" in schwangerschaft und geburt ähnlich stolz wie auf dinge, die ich in studium und beruf erreicht habe. ob das nun meine examensarbeit mit 250 seiten ist - sauber wissenschaftlich gearbeitet. *strike*. oder das überstandene referendariat, oder sonstwas.


    genauso auf das, was ich insbesondere im ersten lebensjahr der kinder geleistet habe mit stillen/fläschchen und tragen und kümmern.


    dass das gesellschaftlich so gar nichts zählt nervt mich gewaltig. genauso gewaltig, wie es mich nerven würde, wenn jemand käme und sagen würde: ach, deine examensarbeit: das war doch bloß pädagogik. also, wenn es jetzt ein doktor der medizin gewesen wäre, aber so? das ist doch son bastelkram, das kann doch jeder.


    oder


    ach jetzt stell dich nicht so an - so ein ref ist echt nicht so schlimm. andere leute machen auch eine ausbildung.


    es ist einfach unfair.

    Und meine Kollegin (in Hamburg, wohnen tut sie ebenfalls in Süs-SH), die von mir einen teil der Aufgaben übernahme, als ich beim ersten Kind in Mutterschutz ging, antwortete mir auf die Frage, wieviele Stunden sie arbeite "20 und das ist schon zu viel. Sonst hätte ich ja nichts mehr von den Kindern. Da brauche ich ja keine Kinder zu bekommen, wenn ich zu viel arbeite".

    und das ist natürlich keinesfalls ihre eigene meinung, die volle berechtigung hat, sondern sie gibt natürlich nur wieder, was sie von ihrer umwelt aufgeschnappt hat, was ihr suggeriert wird.


    weil sie zu blöd ist, selbst zu wissen, was sie will oder zu feige, zu ihrer entscheidung zu stehen?



    sorry, aber das wird mir jetzt zu blöd.


    ich hab auch nicht mehr die zeit, der diskussion zu folgen *meine* ferien sind nämlich seit mittwoch quasi vorbei. für so mütter gezanke hab ich jetzt keine zeit mehr, ich muss mich jetzt um die wirklich wichtigen dinge im leben kümmern.


    nämlich meine familie zu ernähren, in dem ich das geld ranschaffe.


    viel spaß noch.

    Denn Gott in seiner Weisheit hat es den Menschen unmöglich gemacht, mit Hilfe ihrer eigenen Weisheit Gott zu erkennen.
    Stattdessen beschloss er, alle zu retten, die einer scheinbar so unsinnigen Botschaft glauben. 1 Kor 1,21

  • und das ist natürlich keinesfalls ihre eigene meinung, die volle berechtigung hat,

    Natürlich ist es das! Nichts anderes habe ich je behauptet.
    Ich führte das nur an, weil Du das in Deinem Umfeld noch nie gehört hast, weder direkt an Dich gerichtet, noch im Bekanntenkreis und Dir deshalb nicht vorstellen konntest, dass es in Hamburg so gesagt wird. Und ich wollte dem ein persönliches, selbst erlebtes, Beispiel entgegenhalten. Nicht mehr, nicht weniger.
    Punkt.

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

    Einmal editiert, zuletzt von Annie ()

  • @ Kysara


    So wenige? 8I  
    Das haut mich jetzt doch von den Socken. Wo sind die denn alle, die dauerhaften Hausfrauen? Oder liegt's echt an meinem Umfeld? :S

  • @ Kysara


    So wenige? 8I  
    Das haut mich jetzt doch von den Socken. Wo sind die denn alle, die dauerhaften Hausfrauen? Oder liegt's echt an meinem Umfeld? :S


    Naja, ich denke genau dieses Umfeld spielt ja auch eine Rolle, wie man sich selbst entscheidet und was man als normal und gewünscht empfindet. Wenn man die Erfahrung macht, dass alle Freundinnen oder Verwandten schnell wieder viel arbeiten, ist das nichts besonderes und man kommt vermutlich nicht so schnell auf die Idee es anders zu machen. Die Sichtweise ist halt anders. Außerdem bestätigt man sich gegenseitig in dem, was man tut und motiviert sich, bestimmt auch sehr wertvoll für die eigene Entscheidung.


    Hier ist es bei mir genau andersrum. Alle meine Freundinnen mit Kindern sind momentan daheim und waren es auch seit der Geburt des 1. Kindes. Bei vielen gab es nun schon das dritte. Wenn überhaupt ist erst nach dem 3. Geburtstag geplant wieder ein wenig zu arbeiten, auf keinen Fall mehr als Teilzeit, eher Minijob. Krippenplätze gibt es hier eh kaum und die paar sind in der Qualität sehr schlecht. Außerdem sehe ich es in der Praxis gar nicht als Problem an, es ist halt normal die ersten Jahre daheim zu bleiben #weissnicht Eher im Gegenteil, man befindet sich in gleicher Gesellschaft, hat Zeit sich zu treffen, ähnliche Probleme und Ansichten :)


    Ach und für die Statistik: Hier im Kreis gibt es für 13,6 % der Kinder unter 3 Jahren einen Betreuungsplatz (Kita oder Tagesmutter) ;)

  • feministin ist alice schwarzer. für die sind kinder die frauenfalle. wie geht ihr damit um? dass ihr euch durch das kinderkriegen so habt dominieren lassen?


    Nein, Feministin ist nicht Alice Schwarzer, absolut nicht.
    Frau Schwarzer ist Herausgeberin ein Zeitung, und wird damit besonders stark gesehen, und damit hat es sich auch.


    Feministinnen vertreten sehr unterschiedliche Positionen und an denen die Frau Schwarzer vertritt gibt es innerhalb der Bewegung einiges an Kritik.


    Was du hier als allgemein feministische Position verkaufst, ist nun mal nur die Postion einiger Feministinnen.
    Und damit erübrigt sich eigentlich auch die weitere Diskussion zum Thema, da hier eine Position unterstellt wird, die einfach nicht allgemeiner Teil des Feminismus ist.

    It all started with the big BANG!


    (Big Bang Theory)

    Einmal editiert, zuletzt von Shevek ()

  • Natürlich ist es das! Nichts anderes habe ich je behauptet.
    Ich führte das nur an, weil Du das in Deinem Umfeld noch nie gehört hast, weder direkt an Dich gerichtet, noch im Bekanntenkreis und Dir deshalb nicht vorstellen konntest, dass es in Hamburg so gesagt wird. Und ich wollte dem ein persönliches, selbst erlebtes, Beispiel entgegenhalten. Nicht mehr, nicht weniger.
    Punkt.

    Also ich wurde in Hamburg, auf dem Weg zum Abholen meines Großen vom Kindergarten, von einer wildfremden Frau darauf angesprochen, wie schrecklich es doch sei, Kinder so lange im Kindergarten zu lassen.


    Klar, ist ihre Meinung, kann sie gerne haben, aber was erzählt sie das mir?

    It all started with the big BANG!


    (Big Bang Theory)

  • entschuldige Carlotta, aber die tatsächlichen zahlen spiegeln die faktische realität wieder. das was ist. und wenn so manche frau vielleicht nicht aus leidenschaft zuhause bleibt, sondern weil sie keinen kitaplatz findet, dann findet sie sich als hausfrau dennoch schlicht und herzergreifend nicht in der gesellschaftlichen minderheit wieder.
    Und wenn man wirklich wissen will, was die "gesellschaft" bzw. die politik WILL, dann schaut man doch logischerweise genau auf sowas wie kitaplätze.
    WEnn "die politik" wollte, dass alle frauen arbeiten, bzw. das als "normal" empfinden würde, dannn gäbe es ein gut ausgebautes betreuungsnetz und keine diskussion darüber.
    eben genau die tatsache, dass es eine abdeckung von 20% gibt, 35% angestrebt sind und so manche frau zuhause bleiben muss, weil es keine plätze gibt, und sich die politiker winden und winden und blödsinn reden und bagatellisieren und behaupten, alles wäre okay, genau das ist doch eine aussage darüber, was erwünscht ist.


    dass es darüber hinaus regionale und subkulturelle unterschiede gibt, daran ist ja kein zweifel.
    aber von einer grundsätzlichen stimmung, dass mütter unbedingt arbeiten sollen, am besten vollzeit, sehe und höre ich nichts.


    also, ich lebe im Osten, da wo es angeblich "normal" ist, dass alle frauen ganz schnell wieder vollzeit arbeiten gehen.
    De fakto hab ich eine 35h stelle, und meine kinder sind morgens die ersten und nachmittags die letzten, die gebracht und geholt werden.
    einen kiga zu finden, bei dem man die kinder schon um 7h abgeben kann, ist nicht sooo leicht, und es gibt immer mal wieder erstaunen darüber, dass ich angebote (gespräche, feste, etc.), die um 14h stattfinden, nicht wahrnehmen kann.
    und dass ich meine kinder nicht um 15h zum turnen oder ballet bringen kann.
    und dass ich nicht, wenn aus irgendeinem grund der kiga von heute auf morgen für ein paar tage schließt (z.B. weil die erzieherin krank ist und kein ersatz da), ich nicht sagen kann "okay, kein problem, bleiben wir halt zuhause, sondern echt geschockt reagiere.
    ich werde immer wieder schief angeschaut, weil ich "so viel" arbeite.
    eine bekannte (AE) darf sich da ganz viel anhören, von wegen "armes kind" etc., weil sie vollzeit arbeitet.
    und auch in meinem umfeld gibt es genügend mütter, die nicht oder nur gering arbeiten. zumindest genug, dass die sich nicht als freaks oder außenseiter fühlen.


    ich nehme die Diskussion um Kitaplatzgarantie auch kein stück so wahr, als ob damit frauen suggeriert werde, sie sollten arbeiten gehen.
    Im gegenteil. der ton, den ich in den medien wahrnehme, ist eher "eigentlich gehört eine frau ja nach hause zu ihren kindern. Aber wir haben ja leider so viele emanzen, die das nicht wollen. ach, ja, und da war ja noch die schlechte wirtschaftslage und die schlechten löhne. naja, kann sein, dass ein paar sogar arbeiten müssen, weil ein gehalt ja nicht mehr ausreicht. oder weil sie AE sind. okay, dann sind wir wohl gezwungen, kitaplätze auszubauen.
    aber wie wäre es mit der herdprämie? so 100,-, wenn eine frau auf ihren platz (der de fakto ja trotz anrecht eh nicht existiert) verzichtet? vielleicht sind die frauen ja so doof und kaufen uns ab, dass 100,- ein gehalt ersetzen (was in den gegenden, wo eine frau mit 2 kindern für die tagesbetreuung ungefähr so viel zahlen muss, wie sie hinterher als gehalt nach hause bringt, ja auf ne verquere art sogar stimmen mag).
    oh, und wir veröffentlichen mal ganz viel berichte darüber, wie schädlich u3 betreuung doch ist.
    Und wir lassen die diskussion, ob arbeiten für mütter gut und richtig ist, überhaupt wieder aufleben. auch wenn wir am ende immer behaupten, dass arbeitende mütter erwünscht sind und sich keine schuldgefühle machen sollen. allein, DASS es überhaupt wieder diskutiert wird, säht ja schon schön zweifel (so wie wenn jemand aus heiterem himmel sagt sagt "keine sorge, du bist nicht zu dick/ flaschefütternde mütter müssen keine schuldgefühle haben/ dein freund trifft sich nur so mit mir, wir haben nichts miteinander/...". DANACH fängt man erst an, über sowas überhaupt nachzudenken). dann kommt das mit der 35% abdeckung für kitaplätze schon hin."


  • Danke Kysyra, ich nehme das genauso wahr.

  • Ups, sorry, ich wollte nicht den ganzen Beitrag zitieren #schäm, sondern nur den letzten Abschnitt. Nichtsdestotrotz find ich den ganzen Beitrag gut ;)

  • Danke, Kysyra, ich kann jedes Wort unterschreiben.


    Zitat

    die botschaft der familienminister ist schon lange nicht mehr: liebe frauen, bitte bleibt zu hause. ihr leistet da wertvolle arbeit!


    Das wäre ja auch ganz schlimm. Jeder Mensch, der ein Zuhause hat und eine Familie, leistet da wertvolle Arbeit. Das ist noch lange kein Grund, sein Beruf nicht (mehr) auszuüben.


    Und das nächst logische Schritt bei "liebe Frauen, bleibt daheim, da ist Eure Arbeit so wertvoll" wäre Frauen brauchen keine Ausbildung und kein Studium - viel zu teueres Vergnügen, um dann zu Hause zu bleiben.

  • Ach, ich finde es gerade wunderbar, dass sich hier so viele Feministinnen tummeln!!!


    Und carlotta, du solltest dich wirklich bei dem Thema Feminismus nicht so aus dem Fenster hängen - dir fehlt da differenziertes Wissen. Was du so schreibst über dieses Thema ist echt peinlich.

  • Wäre schön, wenn die Diskussion etwas sachlicher bliebe.

    Süsskram aus den Jahren 2009 und 2012 <3

    Einmal editiert, zuletzt von soulfire ()

  • Wäre schön, wenn die Diskussion etwas sachlicher bliebe.


    Dem schließe ich mich an. Gerade bei den Leuten, die inhaltlich im Wesentlichen meine Meinung vertreten, finde ich es schade, dass sie sich tw. so polemisch und unfreundlich äußern. Das tut doch der Sache nichts Gutes.



    Der Feminismus hat viele verschiedene Strömungen. Soweit ich das überblicke, sind sich alle mehr oder weniger einig, dass Frauen gleich viel wert sind wie Männer und auch entsprechend behandelt werden und handeln dürfen sollten. Und da hört's dann schon auf.


    Es gibt z.B. differenzfeministische Strömungen, die Männer und Frauen für grundsätzlich unterschiedlich halten und vor allem dafür kämpfen, dass das, was sie als wesentlich weiblich ansehen, genauso wertgeschätzt wird wie das, was sie als wesentlich männlich ansehen.

  • Dem schließe ich mich an. Gerade bei den Leuten, die inhaltlich im Wesentlichen meine Meinung vertreten, finde ich es schade, dass sie sich tw. so polemisch und unfreundlich äußern. Das tut doch der Sache nichts Gutes.

    Polemisch?


    Ich fand die Diskussion bisher sehr sachlich.

    It all started with the big BANG!


    (Big Bang Theory)