Du hast noch 24 Stunden ...

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  • ... bis du stirbst.


    Wie verbringst du die noch verbleibenden 23 Stunden und 59 Minuten?


    _____________________________________________________________________


    Bin gespannt ... :)

    Die Menschen erstaunen mich,
    weil sie die Gesundheit aufs Spiel setzen, um Geld zu verdienen,
    danach geben Sie es wieder aus, um ihre Gesundheit wieder zu erlangen;
    und weil sie sehnsüchtig an die Zukunft denken,
    genießen sie die Gegenwart nicht,
    weshalb sie weder in der Gegenwart noch in der Zukunft leben.
    Und sie leben so, als ob sie nie sterben müssten.
    Und sterben so, als ob sie nie gelebt hätten.
    (Geshe Yonten)

  • Ich sage meiner Familie auf Wiedersehen, schreib noch irgendeinen furchtbar gewichtigen Abschiedsbrief, schnappe mein Kind und fliege zu meinem Freund.

    • Offizieller Beitrag

    darf ich das auch sagen?:


    keine ahnung. ich möchte mich damit auch nicht beschäftigen, auch gar nicht wissen, wieviel zeit ich noch hab.

  • was für ein Horror. 8I







    [Okay, ich hätte nicht draufklicken sollen/müssen. #weissnicht ]

  • Ich wecke Mann und Kinder auf, wir weinen, lachen und kuscheln und beten zusammen, bis es geschafft ist.
    Ich würde allen Vieren noch einen Brief hinterlassen (muss gar nicht soo gewichtig sein) und für die Beerdigung hätt ich wohl noch ein paar Liederwünsche. Und dass keiner in Schwarz kommt! Schwarz ist hässlich, sagt meine Kleine, und ich finde, da hat sie Recht!
    Und beichten würde ich auch noch wollen.


    Ich hoffe, ich kann mich mal bewusst verabschieden. Und ich hoffe, die Kinder sind dann schon erwachsen. Und ich hoffe (ganz egoistisch) dass ich vor meinem Mann sterben werde. (Dann brauch ich nicht um ihn zu trauern.)


    Ich habe keine Angst vor dem Tod, da ich glaube- höchstens davor, wie es den Hinterbliebenen geht.


    Heute Abend erst hat mich meine Tochter gefragt, wann ich sterbe. Obwohl ich ihr keine konkrete Antwort geben konnte #freu #freu war sie ganz zufrieden mit meinem: "Hoffentlich erst, wenn du schon groß bist!" "Versprichst du mir das?" "Das kann ich nicht versprechen. Aber ich hoffe es. Und ich bin auch ziemlich sicher dass ich erst dann sterbe!"

  • Keine schöne Frage - schreib doch bitte mal in den Titel oben, um was es geht. Dann klickt man nicht unbeabsichtigt hier herein.

  • Warum willst du das wissen? Ich weigere mich, über diese Frage nachzudenken.

    "Guck mal, hier ist ein bisschen Grün für Deine Kaninchen."
    "Mama, die essen nur Blau!"

  • Ich finde solche ach so tiefgründigen Fragen auch doof. Was soll das bringen, da drüber nachzudenken, ich glaube, so eine Situation gehört zu den Dingen im Leben, wo es einen riesengroßen Unterschied macht, "von außen" als Nichtbetroffener darüber nachzudenken oder so etwas wirklich erleben zu müssen.


    Klar, man soll auf die üblichen Antworten kommen, nochmal Zeit mit seinen Liebsten verbringen, nur das machen, was einem selbst und den allernächsten Personen wirklich wichtig ist, alles Unwichtige rausschmeißen aus dem unendlich wertvollen, weil so begrenztem Restleben. Und dann soll man daraus lernen, das jetzt schon zu machen, ein wenig so zu leben, als wäre die restliche Zeit absolut begrenzt. Ist sie ja auch, aber keiner von uns, weiß, wie lange. Ja, stimmt schon, was hilft es, zu weit vorauszuplanen und dabei die Gegenwart, in der man doch jetzt gerade lebt, aus den Augen zu verlieren. Aber das Umgekehrte halte ich eben auch fatal, was bin ich denn noch, wenn ich nur in der Gegenwart lebe, ohne Pläne für die Zukunft? Ohne Ziele, die ich erreichen will? Ohne Wünsche, für die ich vielleicht auch mal längere Durststrecken in Kauf nehmen muß?


    Aber über diese Balance kann man auch mit ganz anderen, viel lebensnäheren und auch offeneren Fragen nachdenken. Bin ich jetzt gerade glücklich im Leben? Warum, oder warum nicht? Was kann ich ändern, um glücklicher zu sein? Bin ich, wenn alles ungefähr so weiterläuft, auch in einem Jahr noch so glücklich wie jetzt, oder fehlt eine Weiterentwicklung? Wie sieht es in 5 Jahren aus oder in 10? Und so weiter...finde ich viel sympathischere Fragen, weil sie nicht einfach eine "gute" Antwort vorgeben, sondern viel mehr Raum für ganz verschiedene gedanken lassen.


    Klar, meine allerersten Gedanken bei dieser 24-Stunden-Frage waren auch solche: Einen Brief schreiben. Mit meiner Familie einen letzten, wunderschönen Tag verbringen. Einmal etwas ausprobieren, was ich sonst aus diversen Gründen aufschiebe oder ganz vermeide. Aber ist das realistisch? Wie toll wäre dieses Ausprobier-Erlebnis denn noch, wenn ich wirklich wüßte, daß das eins der letzten Dinge ist, die ich tue? Ich könnte mich doch eh nie mehr daran erinnern...wenn ich nach so einer Hiobsbotschaft überhaupt noch Lust darauf hätte, mal was ganze Verrücktes zu machen. Vielleicht würde ich auch einfach nur in Panik geraten und die letzten 24 Stunden heulen, verzweifeln und wütend sein.
    Einen Brief schreiben? Mein ältestes Kind ist jetzt 4. Es gibt so viele Dinge, die ich ihr in ihrem Leben noch mitgeben möchte. Noch mehr wären es, wenn ich wüßte, daß sie mich nie mehr sehen kann, ich nie von mir erzählen kann, sie irgendwann gar nicht weiß, was ich eigentlich für ein Mensch war. Ich könnte die ganzen 24 Stunden schreiben und wäre mir nicht sicher, ob es wirklich genug "ich" ist, damit es meinen Kindern ein Leben lang reicht. Mehr könnten sie von mir selbst nie bekommen, nur von anderen Personen, die aber alle ja ihre eigenen Sichtweisen haben.
    Einen schönen Tag mit der Familie machen? Könnte ich das wirklich? Würde es nicht unendlich weh tun, alles zum allerletzten Mal zu sehen und das genau zu wissen? Das letzte Mal mit meinen Kindern aufwachen, das letzte Mal "Mama" hören, das letzte Mal ihr Lachen oder Weinen, die allerletzte Umarmung...wie könnte ich unter solchen Umständen einen schönen Tag erleben? Oder eben meiner Familie bereiten? Im Grunde wäre es doch grauenvoll, nicht schön. Und wie endet der Tag dann? Einfach sterben, Mama ist plötzlich weg und niemals wieder da, ohne Vorbereitung? Oder sollte ich meine Kinder vorbereiten? Wie könnte ich einer Vierjährigen und einem Zweijährigen erklären, daß ich in wenigen Stunden sterben muß, daß wir nur noch ganz kurze Zeit zusammen haben und dann nie wieder?


    Eine furchtbare Frage. Es gibt bessere Fragen, um herauszufinden, ob man glücklich ist und was einem wichtig ist im Leben.

  • Ich Reihe mich mal ein in die Riege derer, die die Frage unsinnig und doof finden.


    Ich würde vermutlich in heftigste Depressionen verfallen, enttäuscht und wütend sein, weil ich dann wüsste, was ich alles nicht mehr machen kann. Mir fielen nämlich bestimmt nur Dinge ein, für die 24h zu kurz sind.


    Nein ich würde es gar nicht wissen wollen

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • -----


    Ich würde noch mit meiner Familie und Freunden telefonieren, meine Sachen regeln soweit wie möglich, mir meine Kinder schnappen, ihnen sagen wie toll sie sind, dass ich stolz auf sie bin und darauf vertraue dass sie ihren weg gehen werden und dann noch einen schönen Tag verbringen.


    Jawollja.



    edit wegen keine Lust auf grosse diskussionen ;)

  • Nachdem wir ( mein Mann und ich) gestern auf der Autobahn 3(!) Mal um haaresbreite tödlichen Unfällen entkommen sind, bekomme ich bei der Frage Magenschmerzen ;(

    * Das Herz hat seine Gründe, die der Verstand nicht kennt *

  • Spannend, welche Emotionen der Hinweis auf die Endlichkeit unseres Lebens auslöst :)


    ... Was würde ich tun? Evtl. Nichts weiter, die Arbeit absagen, sitzen... Im Garten sein.

  • Urteile nie über jemanden, der in einer Situation ist, in der du selbst nie warst.


    Will heißen: Solange das alles nur fiktiv ist und nicht real, kann man gar nicht beurteilen, wie es einem ginge und was man täte.


    Dagegen finde ich es einen guten Rat, jeden Tag so leben zu wollen, als wäre es der letzte.
    Deshalb ist es mir wichtig, nicht im Streit auseinander zu gehen... Probleme anzusprechen... und meinen Lieben zu sagen (und sie es spüren zu lassen), wie lieb ich sie habe.


    Mal abgesehen davon, dass einem entweder gar keine Zeit bleibt oder meist länger als 24 Stunden ab Diagnose...

    Es gibt Tage, an denen Du denkst, dass Du untergehst. Wie stark Du wirklich bist, erkennst Du erst, wenn Du sie überstanden hast...

  • Ich glaube Ana(?) hatte mal einen spannenden Spruch in der Sig.


    Ich bekomme es nicht mehr zusammen.
    Im Kern ging es darum das ein jeder am Ende seines Lebens sagen würde:


    Ich habe nicht genug gelebt.


    Das nehme ich mir zu Herzen und lebe jeden Tag in vollen Zügen. Ich möchte nicht in 10 Jahrn der Zeit hinterher trauern als die Kinder noch klein waren.


    Ich will mich an den Dingen erfreuen, die wir jetzt und hier haben.


    Ich glaube zu dem (nach mehreren prägenden Erlebnissen) das Gott es fügen wird. Wie die Geburt wird das sterben auch ein Prozess sein und ich werde (wenn ich es denn mitbekomme) versuchen dankbar zu sein für das was ich alles hatte und erleben durfte. Ich bin mir sicher das es so passiert, wie es gut ist.


    Bei meinem Großvater war klar, das er irgendwann im laufenden Jahr sterben wird und vor seinem Todestag haben sich alle wie ein magisches Band zu ihm hingezogen gefühlt.


    Ich selber habe schon 3x von dem Tot von Bekannten/Familienangehörigen geträumt ud konnte mich im Traum verabschieden.


    Ich bin also gewiss das es gut sein wird.


    Ich mag da keinen Plan haben für die letzten 24 Stunden.


    Das was mir wichtig wäre: meine Familie zb genieße ich jeden Tag.


    Für das Verabschieden bin ich mir sicher das es sich fügen wird, so oder so.


    EXId und Sachen sind geregelt. Dh mir ist schon klar das ich sterben kann, dementsprechend haben wir Patientenverfügungen, Organspendeausschluss, Kinderunterbringung, Bankvollmachten so zu es (rechtlich) möglich war geregelt.

    Einmal editiert, zuletzt von Stille ()

  • Gefunden:
    Laßt Euch nicht betrügen!
    Das Leben wenig ist.
    Schlürft es in vollen Zügen!
    Es wird Euch nicht genügen,
    wenn Ihr es lassen müßt!


    B. Brecht

  • Ich wäre glücklich, wenn ich genau wüsste, ich habe noch 24 Stunden, und der Tod nicht plötzlich und unerwartet käme. Habe es bei meinem Vater vor 2 Jahren erlebt, als die Ärzte uns sagten, Nieren funktionieren nicht mehr, die Leber kaum noch, sie haben höchstens 24 Stunden noch um sich zu verabschieden. Es war eine schöne Zeit. Papa war bei vollem Bewusstsein, hat mit jedem seiner 8 Kinder ein langes Gespräch geführt, der jüngste war da noch 6J., vieles noch geklärt, alte Streitereien in Ordnung gebracht, spät abends sind wir, Kinder nach Hause und gegen morgen ist er in der Armen meiner Mutter eingeschlafen


    Und ja, ich finde es wichtig sich ab und zu mal solche Gedanken über die Endlichkeit des Lebens zu machen und auch darüber wie es wäre wenn man keine 24 Stunden Zeit hätte
    und das eigene Leben dementsprechend auszurichten.

  • Nur meine Hunde in mein Auto packen und auf meinen Felsen auf meinem Berg fahren...und dort einfach nur allein sitzen, meinen Hunden und den Murmeltieren zuschauen...eine kurze Nachricht an meine Lieben verfassen und einfach nur das Sein geniessen, völlig zufrieden und entspannt - ohne Sorgen über die Zukunft haben zu müssen #yoga


    Ich finde diese Frage überhaupt nicht schlimm. Jeder der in Panik verfällt, wenn er nur darüber nachdenken muss, weil er noch sooo viel zu tun/erleben hätte, sollte über sein derzeitiges Leben nachdenken. Denn er erscheint zuviel in seinem Leben zu verpassen #angst


    (und mir fällt grad auf, dass ich mit IST anscheinend im Reinen bin, und eher das WAS WIRD SEIN ein Problem in meinem Leben zu sein scheint #gruebel )


    Danke an die Threaderstellerin! #kuss

  • Bitte gerne!


    Ja, und es ist in der Tat spannend, was es hier so zu lesen gibt. #flehan


    Ich selbst schleiche seit Geburt meiner Tochter um dieses Thema herum, und ich kann bisher nur erahnen, wie es mich mitreißen würde, würde ich hinlänglich tief und weit da hineingehen und mich hingeben, sprich: Mein Leben in Gedanken zu geben. Ich weiß, dass ich das tun sollte (man muss das Sterben lernen um überhaupt leben zu können (bis in aller letzter Konsequenz)), aber noch fehlt mir der Mut, und die (innere) Kraft, das auszuhalten.


    Wenn ich also eine Antwort auf die Frage hätte, werde ich sie mit euch teilen. Noch habe ich keine, zumindest keine wirkliche. Lese aber gespannt weiter, was da noch so kommen mag.

    Die Menschen erstaunen mich,
    weil sie die Gesundheit aufs Spiel setzen, um Geld zu verdienen,
    danach geben Sie es wieder aus, um ihre Gesundheit wieder zu erlangen;
    und weil sie sehnsüchtig an die Zukunft denken,
    genießen sie die Gegenwart nicht,
    weshalb sie weder in der Gegenwart noch in der Zukunft leben.
    Und sie leben so, als ob sie nie sterben müssten.
    Und sterben so, als ob sie nie gelebt hätten.
    (Geshe Yonten)