Spiel: "Tausch was Tolles" - ein wenig SLP

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  • Ich bin gerade etwas amüsiert und nachdenklich und überlege, wie ich das finde.


    Meine Große (7) besucht gerade im Rahmen der schulischen Hortbetreuung in den Ferien die städtischen Ferienspiele. Ich war erst skeptisch, dass zwei der drei Betreuungswochen vom Träger an die Stadt "verkauft" worden sind (andere, unbekannte und sehr junge Betreuer, Zwangsanwesenheitspflicht bis 17 Uhr), aber das war unbegründet. Die machen das supertoll, denken sich jeden Tag etwas Schönes zum Basteln aus, führen jeden Tag ein kleines Theaterstück vor, gehen mit den Kindern schwimmen (Betreuungsschlüssel 3:5, damit kann ich in einem öffentlichen Freibad und mit Bronzeabzeichen gut leben), machen kleine und größere Ausflüge und sogar ein dreitägiges Zeltlager (anderes Thema). M. geht sehr gern dorthin.


    Eben hat sie mir erzählt, dass sie ein Spiel mit o. g. Namen gemacht haben. Sie zogen also mit Äpfeln, Kartoffeln (?), selbst angemalten Blumentöpfchen etc. los, klingelten (in Begleitung) an Privathäusern und boten ihre Sachen zum Tausch an. Wie man es sich denken kann, gab es hauptsächlich Süßigkeiten zurück, auch mal eine Murmel oder einzelne (!) Chips.


    Ich frage mich, was das soll. Irgendwie finde ich diese Klingelei an fremden Türen etwas peinlich und den Kindern einzelne Chips in die Tüte zu packen, auch etwas eklig. Man weiß doch garnicht, was das für Leute sind...


    Wenn bei mir Kinder mit so einem Anliegen klingeln würden, wäre ich ehrlich gesagt spätestens nach dem zweiten oder dritten Mal ziemlich genervt. Und auf die Schnelle hätte ich auch nur Süßigkeiten zum Tauschen - da bewundere ich ja die Person, die dafür schöne Murmeln griffbereit hatte.


    Morgen ist Familientag (den bieten die sogar auch noch an, an einem Samstag - die sind wirklich sehr engagiert!), da frage ich dann mal nach. Kinder vergessen bei ihren Erzählungen ja gern mal entscheidende Einzelheiten. Vielleicht waren die Leute ja "gebrieft" oder es war doch irgendwie anders...


    Bis dahin: wie findet ihr das?

  • Also, wenn die Kinder wirklich bei Fremden klingeln "mussten", fände ich dass auch nicht in Ordnung! Wie du sagtest, man kennt die Leute nicht und lose Knabbereien finde ich da schon ziemlich bäh... Außerdem gehört es sich einfach nicht.

  • Ich finde das auch nicht gut, vor allem im Rahmen einer organisierten Betreuung.
    Ich habe das Spiel mit einer Freundin als Kind selbst gerne gemacht, das war aber anders als das, was du beschrieben hast. Wir haben direkt bei unseren Nachbarn geklingelt, die wir kannten und sie uns ja auch, und auch nur bei denen, die wir als kinderfreundlich einschätzten.

  • Du kannst mal im Forum suchen, zu diesem Spiel gab es letztens einen Thread. Ich kannte das nicht, viele andere schon.

    Liebe Grüße
    Silke mit dem Großen 06/2006 und der Kleinen 06/2009

  • Zitat

    Also, wenn die Kinder wirklich bei Fremden klingeln "mussten", fände ich dass auch nicht in Ordnung! Wie du sagtest, man kennt die Leute nicht und lose Knabbereien finde ich da schon ziemlich bäh... Außerdem gehört es sich einfach nicht.


    Danke Mistbiene. Ich sehe das eigentlich auch so, will aber morgen noch einmal nach dem Hintergrund fragen. Es ist mir auch nicht klar, ob das als Aktion im Rahmen der Ferienbetreuung erkennbar war. Wenn dem nicht so wäre und meine Tochter bei Bekannten geklingelt hätte oder aufgrund der Ähnlichkeit zu mir erkannt worden wäre, wäre mir das irgendwie unangenehm. Und ich hätte auch nicht so gern Äpfel o. ä. aus verschwitzten fremden Kinderhänden!


    Anders wäre es vielleicht, wenn sie einen "Afrika"-Tag gemacht hätten, dabei für die Armut in der Welt sensibilisiert worden wären und selbstbemalte Blumentöpfchen als Gegenleistung für eine Spende nach Afrika angeboten hätten - mit einem Betreuer an der Seite, der einen entsprechenden Ausweis dabei gehabt und eine entsprechende Erklärung abgegeben hätte.


    Vielleicht kann ich das morgen ggf. mal vorschlagen.


    Mir geht dieser inflationäre Umgang mit Süßigkeiten soooo auf die Nerven und nun auch noch in der Ferienbetreuung!

  • Zitat

    Du kannst mal im Forum suchen, zu diesem Spiel gab es letztens einen Thread. Ich kannte das nicht, viele andere schon.


    Oh danke, das hab ich nicht gemacht - hole das gleich nach.

  • Zitat

    Ich finde das auch nicht gut, vor allem im Rahmen einer organisierten Betreuung.
    Ich habe das Spiel mit einer Freundin als Kind selbst gerne gemacht, das war aber anders als das, was du beschrieben hast. Wir haben direkt bei unseren Nachbarn geklingelt, die wir kannten und sie uns ja auch, und auch nur bei denen, die wir als kinderfreundlich einschätzten.


    Bei "Bekannten" geht das ja auch noch. Aber bei völlig Fremden, in einem anderen Stadtteil, die uns u. U. trotzdem kennen, finde ich das nicht toll.

  • "Tauschspiel an der Haustüre" heißt der Thread, den du meinst, Silke - ich hab ihn gefunden. Kann leider via Tapatalk schlecht verlinken. Aber das Spiel in der Betreuung ging wohl etwas anders - in unserem Fall wurde ja nicht ein Gegenstand gegen einen möglichst wertvolleren eingetauscht und dann verglichen, wer "das Beste" dabei herausgeholt hat (das hätte ich noch witzig gefunden), sondern es wurden stumpf Süßigkeiten ertauscht. Das ist doch blöd.

  • Wir sind früher bei einem jugendlager der Pfarrei (also auf gänzlich unbekannten Terrain, zB in Freiburg, und an Cham erinnere ich mich auch) regelmäßig mit einem Pfennig losgeschickt worden. Die Gruppe, die dafür den größten Gegenstand erstanden hat, war Sieger. Das war ein sensationelles Spiel. Wir haben in erster Linie uns in Läden und Werkstätten den Mund fusselig geredet und kamen dann mit teilen von Stahlträgern, Alufelgen und ähnlichem zurück. Mich würde interessieren, ob das heute noch funktioniert.
    (Mensch, jetzt fühl ich mich alt.)

  • Ich kenn das als Eiertauschen auch aus den Kindergruppen der Gemeinde meiner besten Freundin, mit der ich zusammen zur "Gruppe" gegangen bin. Wir selber haben es aber nie gespielt, weil wir zu schüchtern waren...


    Das Klingeln und tauschen find ich weder schlimm noch peinlich, aber die Reaktion, dann nur Süßigkeiten oder gar lose Knabbereien zu geben ist blöd bis bäh...


    Die Afrika-Spenden-Sammel-Aktion widerum fände ich in der Form blöd, das ist dann so nach dem Motto: WIr schicken die Kinder als Sympathieträger vor um Spenden zu sammeln. Kommt für mich dem Betteln nahe #weissnicht

    You never know how strong you are until being strong is the only choice you have

    .



  • Nokona, so könnte es auch rüberkommen. Am liebsten wäre es mir, sie würden die Kinder gar nicht an fremden Türen klingeln lassen, mal sehen, was ich heute Nachmittag erfahre.

  • Unsere Pfadis spielen auch immermal "Ein Appel und ein Ei" und ja, es funktioniert noch. Zuletzt vor 5 Wochen auf einer Freizeit in Ostfriesland. Seitdem ist Sohni Besitzer eines saucoolen Cowboyhutes #super
    Die Kids hatten alles mögliche ertauscht von Boccia Spiel über ein Tuch eines anderen Pfadi Stammes bis zu einem funktionstüchtigem Radio #freu

  • Ich finde das auch nicht so schön und wäre als Mutter vermutlich dagegen.


    Alternativ, das haben wir bei uns auf dem Campingplatz mal gemacht: etwas größere Kieselsteine schön bemalt und lackiert und dann von Hütte zu Hütte gegangen und jeder durfte sich einen Glücksstein aussuchen. Kostenlos, einfach so. Als Achtsamkeitsübung haben wir uns beim malen schöne Geschichten erzählt oder an was schönes dabei gedacht. Das macht den Kindern Spaß und wenn dabei die eine oder andere Tafel Schokolade abfällt, ist das nett für die Kids. Ich würde mir aber die Gegend bewußt aussuchen, wo das gemacht wird.

  • Ach, das war eigentlich unkompliziert. Die Kids haben mal nen Euro bekommen, mal nix oder Schokolade/Eis und haben sich am meisten drüber gefreut, dass sich die Leute gefreut haben. Die mich später angesprochen haben waren da recht entspannt.