Ich hab nur die einigermaßen harmlosen genannt, die anderen würde mir hier keiner glauben, so krass ist es, wie die Eltern uns Kinder haben wollten... Ich hoffe, diese Generation stirbt langsam mal aus. Der Kreislauf ist ja schon unterbrochen dadurch, dass wir Kinder unser Verhalten reflektieren und Gegenmodelle leben.
"es hat uns doch nicht geschadet..."
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das Team von Rabeneltern.org
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Wenn jemand behauptet, er wäre als Kind zu Recht geschlagen worden und es hätte nicht geschadet, dann gebe ich ihm zu Bedenken, dass er immerhin so weit in die Opferrolle hineinmanövriert wurde, um zu glauben, er ist Schuld an einer Situation und darf somit geschlagen werden. Und frage, ob es heute auch noch Situationen gibt, wo man ihn zu Recht schlagen darf. Und warum man glaubt, ein Recht darauf zu haben, Kinder zu schlagen und sie somit in eine Opferrolle zu bringen.
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Beim Thema Schlagen habe ich mal gesagt (was ich passend fand, aber beim Gegenüber nicht ankam), dass in meinen Augen ein großer Schaden entstanden ist, wenn dabei eine Erwachsene rauskommt, die es normal findet, Kinder zu schlagen.
Bei anderen Themen (ohne Sicherheitsgurt im Auto o.ä.) sage ich auch manchmal, dass diejenigen, denen es geschadet hat, ja jetzt leider nicht mehr mitreden können.
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Ich weiß auch nie, was ich dann sagen soll.
Durch diesen Thread habe ich aber viele Anregungen bekommen, vielen Dank! -
"bist du dir da sicher?" damit bring ich manch einen ins grübeln
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Ich hab auf den Schwiegervater-Spruch "mir hat es auch nicht geschadet" mal geantwortet: Das glaubst aber auch nur du.
Grundsätzlich lass ich mich da wenig auf Diskussionen ein. Schließlich diskutiert man ja auch nicht mehr darüber, ob es überhaupt IRGENDJEMANDEN schadet, geschlagen zu werden...
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Oft kommt dieser Spruch ja in Verbindung mit ".... und ich lebe ja auch noch..." oder so. Ich sage dann: "Nicht geschadet nur daran fest zu machen, dass man noch lebt, finde ich traurig! Es gibt ja genügend Schäden, die nicht zum Tod führen."
Diskussion beendet.Ich hasse diesen Spruch!!
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Meine Antwort hängt sehr davon ab, wie nah mir die Person steht. Steht sie mir nicht nah, sag ich sowas wie "Da wäre ich mir nicht so sicher." Stehst sie mir sehr nah, versuche ich herauszufinden, ob die Person darüber mehr wissen möchte. Oft sage ich dann sowas, wie, dass heute doch zweifelsfrei erwiesen ist, dass Kinder, die geschlagen wurden, unter Langzetischäden zu leiden haben. Fragt die Person dann nach, erzähle ich davon (meist vom Mangel an Empathie, von dem Gefühl, eien schlechte Behandlung verdient zu haben; keien Alternativen zu kennen und Schläge für nötig zu halten...). Gerade mit dem Gefühl des Verdient-Habens können viele was anfangen.
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Aber was ist denn bezgl. Gewalt der "goldene Mittelweg"? Nur ab und zu mal schlagen, nur ganz sanft Klapsen, oder was?Bei Gewalt und deren Beschönigung kenne ich nur einen Weg: nein!
Der goldene Mittelweg bezieht sich auf Erziehunugsstile. Sein Kind antiautoritär oder eben autoritär zu erziehen sind ja Extrembeispiele. Der goldene Mittelweg wäre für mich dann ein demokratischer Erziehungsstil, bei dem das Kind aber nicht (ein bisschen" geschlagen wird. Ich beziehe die Ausgangsfrage auch nicht nur aufs Schlagen, sondern auch auf psychische Gewalt wie Schreien lassen etc.
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Wobei viele den antiautoritären Erziehungsstil (welcher ja sehr wohl Regeln beinhalten kann) mit laissez-faire gleichgesetzen. Und bei letzterem sind die Kinder sehr sich selbst überlassen.
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Ich kann bei Septemberglück unterschreiben.
Es ist schon ein Unterschied, um was es geht.
MIR hat es nicht geschadet auf Urlaubsreisen im Kofferraum unseres Kombis gesessen und gespielt zu haben - ich käme trotzdem nicht auf die Idee, das mit meinen Kindern auch zu machen. Und meine Eltern Gott sein Dank auch nicht.
Ich behaupte auch, dass die einzige Tracht Prügel, die ich in meinem Leben von meinem Vater bekommen habe, mir nicht geschadet hat. Ich kenne aber auch die Umständet, die dazu geführt haben. Nein, ich habe es nicht verdient, aber ich kann verstehen, warum meinem Vater die Hand ausgerutscht ist. Aber ich habe auch eine weitestgehend gewaltfreie Kindheit genossen und mußte keine Angst vor schlagenden Eltern haben.
Und Disziplin und Pünklichkeit ist nichts schlechtes. Beides braucht man z.B. um jeden morgen aufzustehen und rechtzeitig in der Schule oder am Arbeitsplatz zu sein. Das die Nazis darunter auch bedingungslosen Gehorsam und Hörigkeit verstanden haben macht die beiden Tugenden nicht schlecht.
Und die echte antiautoritäre Erziehung darf man nicht mit "alles durchgehen lassen" gleichsetzen, weil das einfach eine antiautoritäre Erziehung ist.
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Da hier öfters von Schlägen die Rede ist. Gewalt kann ja auch über das Verhalten ausgeübt werden (anschreien, aus-/einsperren, alleine lassen, Essen verweigern/wegnehmen, ignorieren). Da gibts viele Möglichkeiten.
Ich seh die Unterschiede immer im Verhalten meines Mannes zu meinem. Er hatte eine behütete liebevolle Kindheit und vertraut den Menschen viel eher und sieht die Dinge positiv und gelassen, also ganz im Gegenteil zu mir, bei mir ist immer Stress, Action, Panik, Lautstärke, um auf mich aufmerksam zu machen und logischerweise dann negative Reaktionen der Mitmenschen, wodurch das Ur-Misstrauen auch noch wieder schön bestätigt wird... (Soviel zu "hat nicht geschadet" ).
Zu den Nazi-Eigenschaften: ja, es waren eher Gehorsam und Unterwürfigkeit gemeint, wollte ich so nicht schreiben, weil es nicht normal ist, dass Eltern von ihren Kindern völlige Unterwerfung fordern...
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Ich sage selber, dass mir die Klapse auf den Po nicht geschadet haben. Jap...ich hab auch mal "den Arsch voll bekommen". AAABER für mich, meine Familie, mein Kind kommt sowas nicht in die Tüte u. ich finde es grauenhaft, wenn jemand seinem Kind einen Klaps gibt, ne Ohrfeige (gaaaaanz schlimm ;( ).
Was mich nervt, sind Sprüche wie "Verpimpelt mal das Kind nicht"....weil man es trägt, es im Schlafzimmer u. auch öfter im Elternbett schläft, man es gleich beruhigen will, wenn es schreit....DAS nervt mich so richtig. 8I
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Dieses Nicht-Verwöhnen-Dürfen kommt auch von dieser Autorin ("Die dt. Mutter und ihr erstes Kind"), die schreibt da sowas wie "schädliche Affenliebe" blabla.... Dazu hab ich mal einen Aufsatz gelesen.
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Am besten war der Spruch einer Urgroßtante: "Darf der nicht mal schreien?" - als Zwerg weinte u. wir ihn versuchten zu trösten. Ich hab dann nur gefragt, wie angenehm sie es findet, wenn sie am Stück minutenlang schreien würde, dass mir der Kopf platzen würde u. ich das für mein Baby nicht will.
Oder wenn man bei Freunden ist u. die fragten, ob wir den kleinen zum Schlafen nicht in das u. das Zimmer legen können....ob der nicht allein schlafen könnte. (keine 3 Monate).
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Beim Schreien-Lassen hab ich mittlerweile einen guten Widerpart:
"Stell dir vor, du bist krank, liegst im Bett und brauchst Hilfe und rufst und rufst und keiner kommt, keinen interessiert es. Wie fühlst du dich dann wohl?"
Das zieht komischerweise gerade bei älteren Leuten extrem gut!
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Hier gehts ja ab...
Clarinella, um welche Situationen geht es dir denn?
Ich finde, es macht einen Unterschied, ob dieser Spruch hergenommen wird, um dem ungezogenen Enkelkind mal den Hintern anständig zu versohlen oder ob es ein Hinweis darauf ist, dass man vor ein paar Jahrzehnten kleine Babies hierzulande komplett anders ernährt hat als heute (zum Beispiel).
In ersterer Situation würde ich wohl nicht lange fackeln, aber ansonsten finde ich diesen Spruch (obwohl ich ihn auch des Öfteren zu hören bekomme) nun nicht so schlimm, dass ich gleich so scharf schießen müsste.
Bei vielen Dingen die heutzutage rund um die Kindererziehung angeboten werden (z.B. der ganze Spielkram, extra Tupperware für jede Frucht einzeln , superteure Geschenke zu Weihnachten, extra Fernsehsender für Kinder usw.), denke ich mir auch manchmal: "Das hatte ich nicht und es hat mir nicht geschadet. Ich habe es nicht vermisst und bin auch so zu einem sozialen, selbstbewussten Menschen herangewachsen."
Und da ich mich wahrscheinlich jetzt eh schon wieder ins Aus geschrieben habe, möchte ich noch hinzufügen, dass ich Disziplin und Pünktlichkeit keineswegs für eine Naziding halte (die haben es nur effektiv für sich nutzen können), sondern im Gegenteil für sehr wünschenswerte Eigenschaften.
Ich habe diesen Spruch oft gehört, wenn es um Erziehung im Allgemeinen ging, also Babys schreien lassen, kleine Kinder alleine lassen, mal klapsen etc. Eben diese ganze früher akzeptierte Erziehungspalette. Für mich klingt dieser Spruch IMMER als Rechtfertigung. Aber wofür rechtfertigen sich diese Leute? Wenn man sich rechtfertigen will, hat man doch das Gefühl, dass alles nicht so doll gewesen sein muss, wie man oberflächlich denken könnte. Was verteidigen sie?
Ich verstehe, dass es weh tut (was heißt verstehen, ich weiß es), sich und die eigene Kindheit zu reflektieren. Es gehört eine Portion Obrigkeitshörigkeit (oder Verklärung oder totales Vergessen) dazu, auch daran zu glauben, dass es ja nicht geschadet hat.
viele von Euch - so auch mir - fällt es ja schwer, eine prägnante, einleuchtende, aber nicht angreifende oder abwertende Antwort parat zu haben. Das Thema ist eben so weitreichend, tiefgehend und komplex, dass man das kaum in einen Satz packen kann.
Es macht auch einen riesen Unterschied, ob meine (unreflektierte, selbstgerechte) Mutter das sagt oder ein Bekannter oder ein Fremder. Bei Bekannten kann ich ruhig und unemotional reagieren und argumentieren, bei Fremden mit einem Schulterzucken und gedanklichen Schimpfwortergüssen, bei mir nahestehenden platzt mir die Hutschnur. -
Das kommt ganz auf den Kontext an.
Wenns ums Thema "Klapse" geht, würde mir spontan das Sprichwort "Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem anderen zu." Unter Erwachsenen werden wir bei Auseinandersetzungen auch nicht handgreiflich und außerdem ist das Schlagen von Kindern gesetzlich verboten.
Beim Thema Beikost muss ich sagen, "mir leider doch sehr", da ich Zöliakie habe. Aber ich weiß, dass meine Eltern in bestem Wissen und Gewissen gehandelt haben und genau das will ich später auch mal sagen können.
Beim Thema "Allein (ein-)schlafen", kann man zumindest bei Menschen mit Partner fragen, ob sie mit diesem das Bett teilen und warum.
...
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Bei dem Spruch "ich habe es auch überlebt" sage ich immer, dass Kinde so einiges überleben, es ihnen aber massiv schaden kann. Man gibt seinem Kind ja auch nicht aus Spaß tagelang nichts zu essen, obwohl es einige schon überlebt haben. Wenn man wirklich nur diesen Anspruch an seine Erziehung hat, dass das Kind "überlebt"...na, dann...gute Nacht.
Beim Thema einschlafen frage ich, wie die Herrschaften denn am liebsten nächtigen, und dass es doch höchst verwunderlich ist, dass die meisten Deutschen es nicht komisch finden, einen Hund/ eine Katze im Bett zu haben und das Kind nicht.
Beim Schreien hakte ich es so wie SimonsCat: "Ich wünsche dir, dass du nicht irgendwann mal auf dem Boden liegst und schreist, weil du dich nicht anders ausdrücken kannst,und niemand beachtet dich."
Gehorsam: "Mein Kind ist kein Hund. Wenn es auf jeden und alles hört und nicht hinterfragt, wird es auch zu dem "netten Mann" ins Auto steigen, der ihm Süßigkeiten anbietet."
Damit helfe ich mir und manchmal denkt sogar einer drüber nach
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Ich finde die Antwort auf solche Sprüche auch sehr schwer und man muss auf jeden Fall abstufen, worum es gerade geht.
Bei den letzten Posts habe ich überlegt ob man sowas sagen kann wie: "Ja, aber ihnen nicht zu schaden ist mir nicht genug für meine Kinder!"
Oder ist das zu uneindeutig?LG, Katinki