Hallo ins Rabenrund,
heute gab es eine Situation im Kindergarten, die mir aufgestoßen ist, und ich bräuchte mal ein paar Meinungen.
Meine Tochter ist am 31.7.2008 geboren - d.h. nächstes Jahr hier in S-H "Kann-Kind" (Stichtag 30.6.). Zum Zeitpunkt
der Einschulung wäre sie aber trotzdem schon 6 J 1M alt, die ist nächstes Jahr am 25. August.
Das zu den Rahmenbedingungen. Ich muss leider etwas ausholen, merke ich gerade...
Meine Tochter geht in einen Kindergarten, der Montessori-angelehnt ist. Als sie mit drei eingewöhnt worden ist,
war von Seiten des Kindergartens großer Bedarf nach Förderung, weil sie auffiel. Es stand Asperger im Raum, schließlich waren wir beim Amtsarzt und wir bekamen einen Förderplan von 9,6 Std/Woche (Höchstsatz?) und I-Status - sie konnte aber in ihrer Gruppe bleiben.
Seit sie dort ist, hat sie einen unheimlichen Sprung gemacht.
Hatte sie anfangs gar nicht gesprochen, oder nur wiederholt, was wir gesagt haben, ist sie jetzt echt gut drauf, redet wie ein Wasserfall und hat einen Faible für Zahlen und Buchstaben (bis 100 zählen, Kopfrechnen bis 10, Schreiben und einzelne Worte lesen etc). Die Förderung wurde trotzdem dieses Jahr im gleichen Umfang weiterbewilligt - allerdings nach Aktenlage. Ich bin sicher, wären wir dort gewesen, hätte sie diesen Umfang nicht mehr bewilligt bekommen.
Nun steht die Einschulung nächstes Jahr im Raum, und weil sie nicht blöd ist, weiß sie, dass alle Fünfjährigen jetzt "Vorschulis" sind, und während der Kindergartenzeit Übungsbögen etc als Vorbereitung machen dürfen. Freut sie sich total drauf . Außer ihr sind noch drei andere Kinder nächstes jahr "Kann-Kinder", alle anderen (14 restlichen) Kinder sind nächstes Jahr schulpflichtig. Und hier das Problem:
Unsere Erzieherin schließt Kannkinder ziemlich kategorisch vom Vorschulprogramm aus. Die drei aus unserer Gruppe sind nicht auf der Liste, und als meine Tochter heute freudig in die Gruppe lief (weil sie ein gerade eingeschultes Mädchen aus der Gruppe gesehen hatte) und rief: "Ich bin jetzt auch schon fünf und ein Vorschuli!" gab es von besagter Erzierhin gleich einen Dämpfer. "Naja - bei dir dauert das alles noch ein Jahr länger".
Jetzt meine Ansichten:
-mein Kind ist inhaltlich schulreif
- allerdings ist sie teilweise emotional noch etwas instabil. Ich will sie also auch nicht um jeden Preis einschulen lassen nächstes Jahr, würde mir aber wünschen, dass die Kannkinder von Seiten des Kindergartens nicht von vorneherein gebremst werden.
-davon abgesehen denke ich, dass es immer noch Aufgabe des Schularztes ist, die Schulfähigkeit eines Kindes zu bescheinigen und unsere Erzieherin damit ihre Kompetenzen überschreitet.
Meine Tochter war sehr geknickt heute morgen, als sie diesen Dämpfer bekommen hat. Deswegen will ich heute Mittag nochmal das Gespräch suchen. Was meint ihr, stelle ich mich an?
Meine Bedenken sind die, dass es meine Tochter sicher zurückwerfen würde, wenn sie mit als einzige in der Gruppe (wo dann lauter dreijährige nachkommen) bleiben muss, während ihre Freunde geschlossen zur Schule kommen. Zumal sie ja wie gesagt zum Einschlungszeitpunkt auch als Kannkind schon über 6 wäre (*grmpf* S-H, in anderen Bundesländern gehen die Regelungen bis Ende September)...
Gleichzeitig wäre es auch blöd, jetzt das Vorschuli-Projekt für sie durchzuboxen, wenn sie am Ende dann doch nicht als schulreif eingestuft würde und dann "auf den letzten Drücker" zurückbleibt. Zwickmühle.
Sorry für den Roman, aber das Thema verunsichert mich, und ich würde mich über eure Ansichten freuen.