Wie sinnvoll sind Grippeimfpungen?

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  • Mein impfbefürwortender Kinderarzt hat mir gestern einen Floh ins Ohr gesetzt, er hätte gerne dass wir im Oktober zur Grippeimpfung erscheinen, besonders da die Kleinen ja jetzt in die Kita kommen (2 und 3,5J.) weil wenn man regelmäßig gegen die Grippe impft ist die Chance höher dass man im Fall einer irgendwann auftretenden Supergrippe, er befürchtet dass die Vogel- und Schweinegrippe sich vereinigen- vielleicht geschützt. Man wisse das zwar alles nicht so genau, also wielange die Titer halten und obs ne Chance gibt aber besser als garkeinen Schutz und was im Ernstfall passieren würde könnte ich mir in einem Film mit Leonardo di Caprio angucken (Titel hatte er aber nicht parat).


    So, ich habe nein gesagt und innerlich mit den Augen gerollt, aber so apokalyptischer Endzeitkram packt mich doch irgendwie, deswegen hier, habt Ihr Eure Kinder impfen lassen und wenn ja warum? Haltet Ihr die Supergrippe die eine menschheitgefährende Pandemie auslöst für wahrscheinlich?


    Er ist übrigens immer so, er wollte mir auch bei beiden Kindern die Noroimpfung aufquatschen und hat mir in düstersten Szenarien und Beispielen geschildert was passieren kann wenn ich mich weigere. Da bin ich aber standhaft geblieben ;).

  • Ich mag ihn menschlich übrigens sehr gerne weil er gut mit Kindern kann, meine Tochter hat ihm bei ner notwendigen Blutabnahme mal mit voller Wucht ins Gesicht getreten und er hat ganz ruhig und beruhigend reagiert. Leider redet er mit den Eltern seiner Patentien oft so als ob alle Idioten wären und eben so bildlich überzeichnet wie oben. Normalerweise lässt mich das kalt bzw wenn ich 3-4 Sätze mit ihm gewechselt habe wird er dann auch mal sachlich ^^ also ein Wechsel kommt nicht in Frage, mich beschäftigt wirklich nur die Frage wie sinnvoll die Impfung ist und wie realistisch eigentlich das Szenario ist.

  • Meine impfbefürwortende KiÄ hat bei der Grippeimpfung gemeint: Wenn schon impfen, dann nicht die Kinder, sondern die Eltern


    Von uns ist niemand Grippe geimpft und wird in nächster Zeit auch niemand werden.

  • Ich selbst gehe zur Impfung, seit ich das erste Mal selbst eine echte Grippe hatte (nicht die Softversion Schweinegrippe).
    Mein Kind ist nicht gegen Grippe geimpft, da wir hier nicht die nasale Impfung bekommen konnten.
    Sie hat traumatische Erfahrungen mit Nadeln sammeln müssen und in dieser Nutzen-Risiko-Abwägung (und bei sonstiger strotzender Gesundheit incl. gigantischem Vitamin D Spiegel) haben wir uns gegen die Impfung entschieden.
    Sobald die nasale Impfung verfügbar ist, ist auch mein Kind dran.


    Denn die die Vermengung der hochansteckenden, aber relativ harmlosen Schweinegrippe und der bisher nicht von Mensch zu Mensch übertragenen, aber in hohem Maße tödlichen Vogelgrippe ist sehr wahrscheinlich. Sie wird kommen, es ist nur die Frage, wann es so weit ist.

  • Im grunde schwankt der sinn der grippeimpfung von jahr zu jahr .. je nachdem wie passend sie ausfaellt fuer die varianten, die sich so rumtreiben.


    Ich selbst impfe mich seit der schwangerschaft mit der grossen (also 04). Damals hab ich das auf Empfehlung meiner FA gemacht. Und als die Grosse dann 8 Monate war, haben sie und mein Mann die Grippe gehabt und ich war sooo unglaublich froh, dass ich selbst fit war und mich um die zwei kuemmern konnte. Seitdem impfen wir Erwachsene uns jaehrlich.
    Die Kinder bekommen je seit sie 4 sind die nasale Impfung ... bzw. Die grosse war glaube ich beim ersten mal schon 5. Die Spritze wuerde ich ihnen nur ungern geben, weil die bei Kindern wohl auch nicht so gut wirkt wie die nasale. Bei Erwachsenen ist es umgekehrt. Ich denke aber auch, dass es am wichtigsten ist, dass ein gesunder Erwachsener da ist.


    Mit Supergrippe hat das fuer mich erstmal nix zu tun .. mir reicht die normale grippe als impfgrund. Und was man dann machen kann bzw dann schuetzt .. ?

  • Ich hab mich lange nicht impfen lassen - und das, obwohl ich beim Kinderarzt arbeite....


    Dies Frühjahr hat mich ein "Grippaler Infekt" so niedergestreckt, dass ich mich dies Jahr auf alle Fälle impfen lasse.

    Das Mutigste, das man in der heutigen Zeit tun kann, ist eigenständiges Denken.

  • Ich habe mich ein mal gegen Grippe impfen lassen, um ein Familienmitglied zu schützen, für das eine Grippeinfektion in jener Saison tödlich gewesen wäre. Aus Angst vor einem zukünftigen Erreger heute zu impfen kommt für mich nicht in Frage, weil es gegen zukünftige Viren heute einfach noch keine passende Impfung geben kann.

  • Etwas OT, aber bespricht euer Arzt solche Szenarien in Anwesenheit der Kinder?

  • Ich halte es zwar für denkbar, dass irgendwann mal ein von Mensch zu Mensch leicht übertragbarer, tödlicher Erreger einen Großteil der Menschheit plattmacht. Aber ich empfinde es nicht als sinnvoll, zum Schutz davor auf gut Glück irgendwas heute Verfügbares zu impfen. Vielleicht ist es kein Grippeerreger, sondern ein modifiziertes Ebola-Virus. Oder irgendwas anderes.


    Ansonsten empfinde ich es bei unserem allgemeinen Gesundheitszustand nicht als notwendig, uns gegen die normale Grippe impfen zu lassen. Wenn es einmal eine Impfung wäre, die gegen alle Grippeerreger wirksam wäre, und man somit mit 1x Nebenwirkungsrisiko das Gripperisiko ausschalten würde, würde ich es wohl machen. Aber jedes Jahr auf's Neue impfen lassen, und dann auch nur auf gut Glück in der Hoffnung, dass die Prognosen für den wahrscheinlichsten Erreger in dem Jahr auch passen, das mache ich nicht. Wenn wir irgendwie vorgeschädigt wären, oder sehr empfänglich, schlechtes Immunsystem o.ä., sähe das natürlich anders aus. *Dass* Grippeimpfungen angeboten werden, für diejenigen, die es brauchen, finde ich schon gut.


    Beste Grüße,

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Denn die die Vermengung der hochansteckenden, aber relativ harmlosen Schweinegrippe und der bisher nicht von Mensch zu Mensch übertragenen, aber in hohem Maße tödlichen Vogelgrippe ist sehr wahrscheinlich. Sie wird kommen, es ist nur die Frage, wann es so weit ist.


    Die Vogelgrippe wird uns schon seit vielen Jahren als Schreckgespenst vorgeführt. Ich erinnere mich an Meldungen, dass tausende Tiere geschlachtet wurden, weil irgendwo im Wald eine tote Ente gefunden wurde.


    Wir werde sehen, lumme. Bis dahin kann sich die Pharmaindustrie um die Erreger kümmern, die durch Impfungen in die Lücken gesprungen sind, die durch die weggeimpften Erreger entstanden sind. Siehe Meningokokken und auch Pneumokokken. Und das steht nicht (nur) im Hirte-Buch ;)


    Zur Grippeimpfung: Nein, wir lassen uns alle nicht impfen, wir sind keine Risikogruppe. Grippe hab ich zweimal die echte und einmal Schweinegrippe gehabt. Aber wir haben auch keine Angst davor, einmal krank zu sein. Gehört zum Leben dazu, finde ich #weissnicht

  • Ich bin da ganz bei hühnchen 69.


    Was man auch bedenken sollte, der Impfstoff besteht ja aus diversen Trägerstoffen, will ich mir wirklich jedes Jahr diesen "mist" in meinen Körper jagen? Gesund ist das auch nicht.
    Ich schaue, dass wir eh nur impfen was unbedingt nötig ist um nicht diesen ganzen Balast zusätzlich im Körper zu haben, da muß ich mir sowas nicht noch jährlich antun.


    Achja, meine große Tochter hat sich mal Grippeschutzimpfen lassen udn es bitter bereut. Sie lag 3 Wochen flach und ist ihren grippalen Infekt einfach nicht los geworden. Seither ist sie geheilt.


    Wenn man zu eienr der Risikogruppen gehört, dann würde ich da nochmal anders denken, vermute ich. Und dann finde ich es durchaus sinnvoll, das man ne Grippeschutzimpfung anbietet. Aber nun alle Menschen immunisieren zu wollen, halte ich für wenig sinnvoll.

  • Wir impfen hier nicht gegen Grippe, weil wir keiner Risikogruppe angehören und ich im Leben bisher mehrfach Grippe hatte und es nicht schön ist - nee, gewiss nicht - aber man auch nicht zwangsläufig daran zu Grunde geht, wie einem oft suggeriert wird.


    Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht: Meine Ex-Schwiemu z.B. hat sich fleissig jedes Jahr gegen Grippe impfen lassen. Im Endeffekt hat sie wirklich fast jedes 2. Jahr, trotz Impfung, flach gelegen wegen Grippe bzw. heftigen grippalen Infekten. #weissnicht Meine Mum z.B. ebenso und im weiteren Bekannten- und Verwandtenkreis das selbe Bild. Ich konnte da keinen signifikanten Unterschied sehen zwischen nicht impfen und impfen. #weissnicht So frei nach dem Motto: Die Grippe kriegt derjenige so oder so - ob geimpft oder nicht. #weissnicht Also kann ich se ja auch weg lassen. #weissnicht #ja

    Alles, was einmal war, ist immer noch. Nur in einer anderen Form. (Hopi-Weisheit)



  • Wir haben bisher nicht gegen Grippe geimpft.
    Das letzte jahr hatte ich viel stress, und war daher augenscheinlich infektanfälliger. Neben streptokokken(innerhalb von 9monaten hatte ich die 2 mal. Wenn ich scharlachaushänge lese bekomme ich mittlerweile einen halben nervenzusammenbruch) hatte ich im februar mitten im umzug eine *leichte* Influenzainfektion. Diese verlief komplikationslos - aber ich war teilweise nicht mehr in der lage auch nur die treppe zwischen den beiden stockwerken meines hauses zu steigen. Ein Albtraum, mit ziemlich langer erholungszeit.
    Ich habe daher beschlossen mich dieses jahr impfen zu lassen.
    Wirklich wichtig ist es ja auch *offiziell* nur für immunsupprimierte personen, bei denen komplikationen zu erwarten sind. jedes Jahr sterben einige menschen an Influenza - halt meist ältere patienten oder solche mit vorgeschichte. Da finde ich eine Impfung wirklich sinnig. Für mich persönlich ist es eine kosten/nutzen Abwägung. Die grösste gefahr ßehe ich für mich darin, das mich die impfung in der frühphase einer anderen dann noch unbemerkten infektion erwischen könnte, also in der inkubationszeit. Dann kann es schonmal passieren wie es bu tgrün beschrieben hat - aber ich denke selbst das wäre mir noch lieber als eine *richtige* Influenza


    Viele leute unterscheiden ja irgendwie nicht zwischen grippe und grippaler infekt oder gar bakterieller infektion der atemwege. Für mich haben nur die keute grippe, bei denen influenza im abstrich nachgewiesen wurde ;)
    Mein arzt macht einen absteich, wenn der verlauf bzw. Die ausprägung der infektion für ihn entsprechend dafür sprechen.
    Ich konnte bei der influenzainfektion nichtmal mehr im wartezimmer sitzen auf dem stuhl, das ist für mich sehr ugewöhnlich, die damen mussten mich auf ne liege betten. Ich konnt auch nicht mehr selbst zum arzt fahren, mein mann musste mich bringen - da hat er damals gleich nen abstrich gemacht.

    Nichts ist so gewöhnlich, wie der wunsch außergewöhnlich zu sein (Shakespeare)

  • Zitat

    ...hatte ich im februar mitten im umzug eine *leichte* Influenzainfektion. Diese verlief komplikationslos - aber ich war teilweise nicht mehr in der lage auch nur die treppe zwischen den beiden stockwerken meines hauses zu steigen. Ein Albtraum, mit ziemlich langer erholungszeit.


    Jau, daran erinnere ich mich auch noch mit Schrecken: einen halben Tag Kräfte sammeln, damit man sich von der linken auf die rechte Seite umdrehen kann...
    Entsetzlich!
    Und das aus völliger Gesundheit heraus innerhalb von ein paar Stunden.
    Ich war gut eine Woche lang so schwer krank, danach habe ich noch über 6 Wochen gebraucht um wieder einigermaßen auf die Füße zu kommen.


    Ich nehme lieber 20x eine schwere Bronchitis als noch ein einziges Mal eine echte Grippe.

  • Mein Sohn hatte im Januar wohl eine echte Grippe. Und er hat 3 Monate gebraucht, bis ich guten gewissens sagen konnte, dass er wieder "rund" läuft....


    Und ich denk ich jetzt auch drüber nach, früher fand ich das für Leute meines Alters echt unnötig, aber das was ich da mit dem Kind erlebt hab, war echt nicht ohne, und hat mir Angst gemacht.

  • Ich sehe da 2 Problematiken:
    1. die meisten leute verwechseln einen grippalen infekt mit einer grippe. Wenn ich gegen grippe impfe, schützt das nur vor einer grippe, und auch da nur gegen die geimpfte. Ne bronchitis oder einen grippalen infekt bekomme ich trotzdem. Viele unterscheiden da nicht, jedenfalls so,snge nicht, bis sie selbst in den genuss einer influenza kamen. Die ist auch ohne das sich komplikationen einstellen recht heftig, aber nicht lebensbedrohlich. Grippe ist auf jeden fall was anderes als grippaler infekt.
    2. schutz vor möglichen supergrippen. Normalerweise schützt eine grippeimpfung nur vor eine spezifischen grippe. Ob es einen vorteil gibt, wenn sich eine neue form bildet, ist fraglich. Wir hatten hier eine mutation des keuchhusten, selbst bei dem haben viele impfungen nicht mehr gegriffen. Es kann sein das man etwas besser wegkommt bei einer infektion, aber das ist nicht gesagt, daher erwarte ich persönlich mir von einer grippeimpfung keine vorteile falls es zu einer supergrippe kommt.


    Ob man grippe impft, hängt dann von persönlichen risikofaktoren und der kosten/nutzen rechnung ab.
    Ich finde für meinen erwachsenen körper die hilfsstoffe auch nicht sonderlich problematisch - da finde ich manch andere belastung, die mein körper im alltag erfährt problematischer. Das grösste risiko das ich für mich sehe ist die immunantwort meines körpers, und die frage ob ich bei der impfung evtl etwas ausbrüte das ich noch nicht weiss, da noch in der inkubationszeit. Da kann das immunsystem dann schonmal etwas überfordert sein.


    Ich hatte damals ja auch *nur* influenza b, die generell milder verläuft als die a.
    Mir hat die b aber schon gereicht, seitdem möchte ich keine a version mehr kennenlernen...

    Nichts ist so gewöhnlich, wie der wunsch außergewöhnlich zu sein (Shakespeare)

  • Vor einigen Jahren, meine ich, gab es dazu mal in Kanada eine Studie, die ich natürlich nicht zur Hand habe und deren Inhalt ich auch nicht mehr so wirklich weiß. Ich meine, da wurde untersucht, wie hoch die Mortalität an Grippe ab dem 60. Lebensjahr (oder so) ist. Dabei kam man überraschender Weise zu dem Ergebnis, dass dabei die Grippeimpfung keine wesentliche Rolle spielte.


    Mir fehlt die Zeit schlicht zum Suchen, weil der Kleine grad stark klammert und ich keinen Finger ohne ihn rühren kann. Aber vielleicht kennt ja die Eine oder Andere diese Studie und weiß vielleicht, was ich meine und hat eventuell mehr Zeit als ich und könnte was dazu schreiben. #pfeif #weissnicht #warte


    edit: Ich habe jetzt bereits mehrfach in meinem mittellangen Leben #pfeif :D (jenseits der 4 mit der 0) mit Grippe flach gelegen - also so richtig flach mit Augen kaum noch aufkriegen und wochenlanger Erholungsphase - MIR hat noch nie ein Arzt nen Abstrich gemacht. #gruebel Die haben nur zugesehn, dass sie mir nicht zu Nahe kamen in dem Moment. #gruebel

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  • Der Abstrich ist so eine Sache
    - wenn man eh von einer grippe ausgehen kann, bringt er zwar sicherheit das es die ist, aber influenza wird eh *nur* symptomatisch behandelt. Er wollte das aber schon wissen, was es ist, und ich bin eh chronisch neugierig was das angeht und fand es auch sinnvoll im umgang mit meiner familie.
    Wäre es keine influenza gewesen, hätte er auch sehr schnell diagnostisch mehr veranlasst, weil es mir halt sch**** ging.
    Für ihn ist es immer interessant einen überblick zu haben, was momentan so grassiert um einschätzen zu können, ob es eher grippale infekte sind oder eine Influenza. Wäre er nicht per se stark von einer influenza ausgegangen, hätte er dann direkt blut abgenommen und nach crp, leukos und den wichtigen parametern geschaut.


    Wenn ein arzt mir mit so starken beschwerden ne packung paracetamol verschreiben würde ohne irgendwie zu schauen was es ist, wäre ich aber ehrlich gesagt stinkig. Das kommt aber sicher auch auf den patienten ansich an
    - ich bin bei meinem arzt schon seeeehr lange in behandlung, der weiss wie ich mit grippalem infekt aussehe und aber auch schwerwiegenderem.

    Nichts ist so gewöhnlich, wie der wunsch außergewöhnlich zu sein (Shakespeare)