Karies-/Parodontosebakterien-Übertragung bei Säuglingen - wer hat darauf geachtet?

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Ich kenne eine Mutter, die das sehr konsequent bei ihrer Tochter durchgeführt hat. Das Kind wurde nicht einmal auf den Mund geküsst, um die Übertragung mit Streptokokken zu verhindern. Das Ergebnis: dieses Mädchen bekam mit drei oder vier Jahren den ersten kariösen Zan. Und die Mutter war aufgelöst, weil sie auf so vieles verzichtet hat - offenbar völlig umsonst.


    Zu uns passt das nicht. Wir trinken bei Ausflügen aus der selben Flasche, beißen auch mal vom selben Schokoriegel ab und küssen uns ganz selbstverständlich auch einmal auf den Mund. Meine fast siebenjährige Tochter hat die besten Zähne, die man sich nur vorstellen kann, während der dreijährige schon einen kariösen Zahn hat. Er hat eben auch eine ganz andere Zahnsubstanz und einen Überbiss, der dazu führt, dass die Zähne nachts nicht umspeichelt werden.


    Mich überzeugen diese Vorsichtsmaßnahmen nicht wirlich. Für Karies gibt es so viele Ursachen: Ernährung, Zahnhygiene, Zahnsubstanz... und selbst wenn ICH versuche zu verhindern, dass meine Streptokokken nicht in den Kindermund wandern ist es doch absolut utopisch zu glauben, dass diese Vorsichtsmaßnahmen auch von Freunden, Omas oder Kindegartenfreunden eingehalten werden. Meine Tochter hat sich mit ihren Freundinnen Kaugummis und Bonbons geteilt... #hammer

    Die Kosmonautin, der Bartträger, bald vier Kinder und eine Flüchtlingsunterkunft im Nebenhaus.
    wir berichten

  • Wir haben (am Anfang) darauf geachtet, dass keine Schnuller abgeleckt werden. Auf das Küssen, auch auf den Mund, hab ich nicht verzichtet- mein Mann schon. Seit der Beikost wird nicht mehr so darauf geachtet wie am Anfang, da wird auch schon mal ein Löffel abgeleckt.


    edit: komma oder nicht komma ist hier die Frage...

  • Wir machen es konsequent bei beiden Kindern- leider nützt das nicht immer was, denn auf Kindergarten etc und dortigen Umgang damit hat man nur bedingt Einfluss.


    Ich gehe davon aus, daß beide Kinder früher oder später auch mal mit Streptokken in Berührung kommen, hoffe aber, daß es eben schon was bringt, wenn dies nicht dauernd (täglich) passiert und eben nicht, wenn jemand einen akuten Kariesbefall hat (wie einige Eltern, die ich kenne und die ihre Zahnarztbehandlung ewig rausschieben).


    Wir tun schon einiges, um Karies zu vermeiden und bisher hatten wir Glück.


    Im übrigen tauscht mein großes Kind auch kein Kaugummi, Bonbon oder Flasche- das haben wir ihm massiv eingebimst, daß das ein No-go ist.


    Je später die Übertragung von Karies, desto günstiger für den Verlauf.

  • Ich habe relativ viele Zahnärzte in der Familie und war daher ziemlich sensibilisiert für das Thema Zähne. Außerdem hatte ich selbst grauenhafte Erinnerungen an Zahnarztbesuche in meiner Kindheit. Da wurde noch ohne Spritze gebohrt. Boah, eine Zumutung! Mir wird heute noch übel, wenn ich das Treppenhaus betrete, das zur Praxis meiner Tante führt. Diese Gerüche haben sich einbrannt.


    Meine Kinder hatten keine Schnuller, aber bei allem anderen (Löffel, Flaschensauger ...) haben wir sehr darauf geachtet, dass nichts abgeschleckt wird.
    Meine erwachsene Tochter hat heute gar kein Karies. Mein fast erwachsener Sohn hatte bisher einen kariösen Zahn. Das ist zu verschmerzen, finde ich.
    Allerdings haben wir auch sonst sehr auf Zahnhygiene geachtet: wenig Süßigkeiten, gar keine Bonbons und Lutscher, Zähneputzen nach jeder Mahlzeit, Fluoretten im Babyalter.


    Ob´s nun an dem Nicht-Abschlecken liegt oder an den anderen Maßnahmen, weiß ich nicht. Auf jeden Fall bin ich dankbar, dass meine Kinder nicht die schmerzhaften Erfahrungen ihrer Eltern machen mussten. :)


    Zum Thema Küssen: Ehrlich gesagt würde ich meine Kinder niemals auf den Mund küssen. Vielleicht bin ich da verklemmt, aber der Mund ist dem Partner vorbehalten, das ist mir zu intim. Geschmust und geküsst wurde hier aber ansonsten viel.

  • Wir nutzen alles gemeinsam, küssen, schlecken Löffel ab usw... Wir achten desweiteren auf Zahnhygiene. Hier wird gern geputzt, aber nicht zu oft. (nicht nach jeder Mahlzeit, das würde mein Mann nicht zulassen, da er die Meinung teilt, dass dadurch der Zahnschmelz zu schnell angegriffen wird)


    Ach ja: Zahnbürste haben wir auch schon geteilt.


    Es gibt auch mal Süßigkeiten und auch manchmal einen Lutscher, aber sehr selten pure Säfte, abends gar nicht.


    Unsere Bald-Drei-Jährige hat die besten Zähne, die man sich wünschen kann.


    Meine Kinder sollen nicht ihr Leben lang nur darauf achten, dass sie sich nicht mit Karies anstecken. Sie sollen später ganz unverkrampft küssen können, ohne den Wunsch nach einem AidsKariestest zu haben.

  • Ich küsse meinen Sohn nicht auf den Mund, aber er küsst mich auf den Mund. Er küsst mich grade fast überallhin, auf den Bauch, den Arm, die Stirn, den Mund....und mit Flasche meine ich z.B. nicht Nuckelflasche, sondern ganh normale Wasserflasche....wir nehmen eine Familienwasserflasche mit auf Ausflüge, fertig. Wir essen eine Banane, und momentan lernt er "teilen", indem wir aus demselben Glas trinken (ich darf aus seinem mittrinken, weil er "teilt"...aber nur mit mir ;) ...


    Das würde mir alles unendlich fehlen, wenn ich das jetzt ganz rigoros durchziehen würde....

  • Wir achten da drauf. Aber nicht sklavisch. Und mit zunehmenden Alter des Kindes wird's laxer. Glas oder Flasche werden hier inzwischen durchaus geteilt. Genauso wie Stullen, Obst oder so.
    Mundküsschen gibt's hier zwar kaum, aber das liegt nicht an der Kariesprophylaxe-Idee, sondern daran, dass Tochterkind nicht gerne küsst. Auf den Mund gleich gar nicht.
    Eine Freundin von mir ist Zahnärztin und hat mir erklärt, dass es besonders ungünstig ist, wenn sich in einem quasi sterilen Säuglingsmund Karies-Keime durch abgeschleckte Schnuller, Löffel etc. ansiedeln können. Aber wenn sich im Laufe des ersten Lebensjahres bei den Kindern eine eigene Mundflora entwickelt hat (und dafür gibt's ja die Alles-in-den-Mund-stopf-Phase ^^), ist das nicht mehr so wild. Trotzdem mag ich es nicht, wenn wir das Besteck teilen bzw. machen das nur ausnahmsweise. Schnuller oder Flasche gab's hier nie, von daher waren auch das keine Ansteckungsquellen.


    Auf Zahnhygiene achte ich auch sehr. Bei meiner Tochter und bei mir. Ich putze mir selber eher zu oft, als zu wenig die Zähne. Zähneputzen hat irgendwie eine entspannende Wirkung auf mich... Allerdings, stimmt, nach dem Essen sollte man idealerweise 30 Minuten warten. Das war für mich eine Umgewöhnung, als ich das erfahren habe.
    Allerdings werden im Kinderladen meiner Tochter nach Frühstück und Mittagessen Zähne geputzt. Das ist da fest im Alltag integriert und gehört zu den Ritualen. Ich habe überlegt, ob ich das problematisch finde, bin aber zu dem Schluss gelangt, dass das bisschen Zahnbürstenabkauen ja eigentlich kein echtes Putzen ist und also vernachlässigbar.#zaehne


    Ich selber habe keinen Karies und hatte auch nie welchen, aber mein Mann schleppt da so einiges an Zahngerümpel mit sich rum, wenn auch nix Akutes mehr. Aber auch in einem Mund mit kariesfreien Zähnen können durchaus Kariesbakterien existieren.
    Ich selber habe als Kind und Jugendliche wüst Bonbons, Lutscher, Kaugummis und auch Zahnbürsten geteilt, hatte auch mal eine eher putzfaule Phase, das haben meine Beisserchen alles gut mitgemacht. Hoffentlich hat unsere Tochter meine Zahnsubstanz geerbt, dann wäre das Tamtam also wurscht. Letztlich ist die Frage, ob Karies oder nicht, mMn vor allem eine Frage der Veranlagung.


    Ich kann den Ansatz nachvollziehen, da kein großes, umständliches, angstmachendes Drama draus machen zu wollen. Das mag ich nämlich auch nicht. Und wenn ich merke, ich verkrampfe zu arg, lasse ich halt locker. Dann teilen wir auch mal das Gäbelchen. Das geht also auch. (Außer mein Vater provoziert mich mit seinem überaus freigiebigen Löffel/Gabel-Teil-Aktionen mit unserer Tochter. #motz Ich glaube, das macht der immer nur um mich zu ärgern und mir übertriebene Gluckigkeit vorzuwerfen. Da bin ich dann aus Prinzip starrsinnig. #taetschel )

  • Ich habe da bewußt nur sehr wenig drauf geachtet und trotzdem automatisch gemacht. ;) Schnuller hatten wir nicht und ich bin nie in eine Situation gekommen, in der ich die Flasche oder das Besteck meiner Kinder hätte ablecken müssen. Auf Ausflügen nehme ich sowieso für jeden eine Flasche mit (muß ja nicht für jeden die 1,5l-Flasche sein, es gibt ja auch kleinere Flaschen, so daß man sich nicht totschleppt).


    Ich selbst fand es als Kind total eklig, daß wir unterwegs immer so eine Familiensammelflasche genutzt haben und habe mir auf Ausflügen manchmal lieber das Trinken verkniffen als aus der von allen vollgeschlabberten Flasche trinken zu müssen. Oder wenn uns unterwegs nach einem Essen mit einem angesabberten Taschentuch der Mund abgewischt wurde, bäh, ich fand es furchtbar.


    Ich finde es aufgrund meiner eigenen Erfahrung deshalb völlig normal, Speichelkontakt mit meinen Kindern (wie auch mit allen anderen Menschen, ausgenommen meinen Mann beim Küssen ;) ) zu vermeiden. Kann ja sein, daß sie das irgendwann auch mal nicht so toll finden.