Tragt ihr einen Fahrradhelm?

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  • Ich fahre auch mit Helm, seit ich Kinder habe. Inzwischen kommt es mir falsch vor, wenn ich aus irgendeinem Grund keinen trage (ist mir neulich im Umzugsstress passiert, dass der Helm irgendwo anders war und ich keine Zeit hatte, ihn zu suchen).


    Gegen das zu dichte Überholen durch Autofahrer hilft meiner Erfahrung nach eher, wenn man nicht zu dicht am Straßenrand fährt. Fährt man möglichst weit am Rand, denken viel mehr Autofahrer, dass sie sich ja noch vorbeiquetschen können. Hält man den empfohlenen Abstand ein (50-100cm vom Bordstein bzw. 1 m Abstand zu parkenden Autos), müssen die Autofahrer "richtig" überholen und fahren in der Regel einen größeren Bogen. Klar muss man auch mal Gehupe aushalten, aber insgesamt wird man mehr respektiert.


    Was den Helm angeht, so gibt es leider viele Unfälle, wo der Helm nicht helfen kann. Ich bin trotzdem der Meinung, dass es alles in allem trotzdem Vorteile hat, einen zu tragen. Wieso sollte er auch schaden?


    Für Autofahrer wäre das Helmtragen übrigens auch sinnvoll. Bei Unfällen gibt es nämlich auch bei Autofahrern oft Schädelverletzungen, bei denen ein Helm etwas bringen würde :P

    Mirjam mit Clown (2006) und Spaßvogel (2008) und Quatschkopf (2010)


  • Gegen das zu dichte Überholen durch Autofahrer hilft meiner Erfahrung nach eher, wenn man nicht zu dicht am Straßenrand fährt. Fährt man möglichst weit am Rand, denken viel mehr Autofahrer, dass sie sich ja noch vorbeiquetschen können. Hält man den empfohlenen Abstand ein (50-100cm vom Bordstein bzw. 1 m Abstand zu parkenden Autos), müssen die Autofahrer "richtig" überholen und fahren in der Regel einen größeren Bogen. Klar muss man auch mal Gehupe aushalten, aber insgesamt wird man mehr respektiert.


    Absolut unterschreib.
    das ist auch meine Erfahrung und so wird es auch empfohlen.

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

  • Hier fahren mittlerweile echt viele Leute mit Helm.
    Ich selbst habe mir einen gekauft, nachdem ich einen Kopfsturz miterlebt hatte. Blöderweise bin ich in letzter zeit etwas nachlässiger damit geworden.
    Mir geht es nicht v.a. um die Vorbildfunktion, sondern um meinen eig Kopf!

  • Ich hatte vor einigen Jahren einen Unfall, bei dem ich auf den Kopf gefallen bin. Ich hatte Glück im Unglück und "nur" eine Gehirnerschütterung. Helm fand ich immer blöd, aber seitdem fahre ich nicht mehr ohne. Man gewöhnt sich erstaunlich schnell daran und mittlerweile fühle ich mich irgendwie "nackt", wenn ich ihn mal vergessen oder für eine ganz kurze Strecke nicht aufsetze. Abgesehen davon sind zumindest hier in der Großstadt Helmträger in der Mehrheit. Und es gibt auch echt schicke Helme für jeden Geschmack. Ich finde meinen Helm ziemlich cool :)

  • Ich fahre immer mit Helm. Drei haben mir mein Leben gerettet.

    "Die Menschen werden alt, aber selten reif." Alphonse Daudet

  • interessant. ich hab auch beobachtet, dass es hilft, wenn man ein bisschen offensiver fährt, also sich gerade nicht so an den rand drängt. wusste aber nicht, dass das empfohlen ist.

  • Die Empfehlung für den größeren Abstand vom Straßenrand ist z. B. hier zu finden: http://www.alle-macht-den-raedern.de/2012/09/zehn-gebote/
    Gut finde ich hier auch die Empfehlung, offensiv zu wirken, aber defensiv zu fahren.


    Eine sehr ausführliche Erklärung zu Sicherheitsabständen vom ADFC gibt es hier: http://www.adfc.de/misc/filePush.php?mimeType=application/pdf&fullPath=http://www.adfc.de/files/2/110/112/FW_Seitenabstand_20110722.pdf

    Mirjam mit Clown (2006) und Spaßvogel (2008) und Quatschkopf (2010)

  • Zitat


    Für Autofahrer wäre das Helmtragen übrigens auch sinnvoll. Bei Unfällen gibt es nämlich auch bei Autofahrern oft Schädelverletzungen, bei denen ein Helm etwas bringen würde :P


    Witzig, den Gedanken hatte ich heute während einer längeren Autofahrt allen Ernstes auch.


    Die Blicke möchte ich sehen :D - sollte man vielleicht mal machen ;) .

  • ABER irgendwann fahren sie um die Ecke und hängen ihren Helm an den Lenker. Warum? Weil sie "keinen Helm tragen" mit "Erwachsen sein" verbinden.


    Ich glaube nicht, dass das der Grund ist. Wenn Teenies anfangen, Helme "uncool" zu finden, dann ist der Mangel an erwachsenen Vorbildern bestimmt der aller-allerletzte Auslöser dafür. Im Gegenteil. Das ist ja gerade die Zeit, in der die Erwachsenen als Vorbilder nur eine geringe Rolle spielen. Da muss man woanders ansetzen.



    Und warum im Urlaub eine Ausnahme? Wird sich im Urlaub im Auto auch nicht angeschnallt?
    Verstehe ich nicht, das sind doch einfach Basics, die eine Konstante haben sollten.


    Meine Kinder fahren im Alltag und bei Radtouren mit Helm, auch mein Teenie findet das selbstverständlich. Das finde ich wiederum prima (und keineswegs selbstverständlich, siehe ein Satz weiter oben). Und daher werde ich ganz bestimmt kein Fass aufmachen, wenn sie auf der autofreien Nordseeinsel auf dem Weg von der Ferienwohnung zum Strand keinen Helm aufsetzen. Irgendwo fängt halt Prinzipienreiterei an und bringt völlig unnötig Stress in eine Geschichte, die eigentlich gut funktioniert.



    Ich sehe uns Eltern als Vorbilder, also müssen wir auch vorleben, was wir von den Kindern verlangen.


    Vorbilder sind wichtig, keine Frage. Ich möchte es lediglich nicht in der Unbedingtheit stehen lassen, dass man alles das, was man von den Kindern verlangt oder ihnen verbietet auch selber tun oder unterlassen muss. Wir trinken Alkohol, unsere Kinder dürfen das nicht. Auch nicht rauchen, Auto fahren oder wählen. Sie müssen in die Schule, wir nicht, wir schaffen das Geld heran, sie nicht. Ich nehme mir Freiheiten heraus, die meine Kinder nicht haben und ich habe unzählige Erwachsenen-Pflichten, die sie nicht haben.





    Und sie fragt durchaus nach, warum jemand keinen Helm trägt, wo er doch Rad fährt.

    Und was antwortest du dann?


    Ich würde antworten, dass das eine (erwachsene) Person ist, die sich eben so entschieden hat.

    LG
    AnneL

    2 Mal editiert, zuletzt von AnneL ()

  • mira76


    Tausend Dank! Für deine Tipps, Hinweise und Links dazu, was für den Radfahrer auch noch wichtig oder vielleicht sogar noch wichtiger ist als der Helm! Das kommt in diesen Diskussionen oft viel zu kurz.


    Abstand halten auch zu Autos, die am rechten Rand parken, wegen der Autotüren, die mal ebenso aufgemacht werden.


    Und was vielen auch nicht klar ist: wenn man als Radfahrer rechts neben einem LKW (ein langer Sprinter tut es auch) an der Ampel steht oder fährt, und der Fahrer sieht einen beim Rechtsabbiegen nicht, erfasst er einen mit den Hinterrädern. Auch wenn zwischen Vorderrädern und Radfahrer noch genug Platz ist, wird er Radius weiter hinten enger.



    Zitat von mira76


    Was den Helm angeht, so gibt es leider viele Unfälle, wo der Helm nicht helfen kann. Ich bin trotzdem der Meinung, dass es alles in allem trotzdem Vorteile hat, einen zu tragen. Wieso sollte er auch schaden?

    Der Helm schadet bestimmt nicht, die Helmpflicht könnte es schon. Weil sie Radfahren "komplizierter" und damit unattraktiver macht. Und der wichtigste Schutz für den Radfahrer sind nunmal möglichst viele andere Radfahrer und viel Präsenz von Radfahrern im Straßenverkehr.

    LG
    AnneL

    Einmal editiert, zuletzt von AnneL ()


  • Der Helm schadet bestimmt nicht, die Helmpflicht könnte es schon. Weil sie Radfahren "komplizierter" und damit unattraktiver macht. Und der wichtigste Schutz für den Radfahrer sind nunmal möglichst viele andere Radfahrer und viel Präsenz von Radfahrern im Straßenverkehr.


    Ich verstehe nicht, was es kompliziert macht einen Helm aufzusetzen. Das dauert drei Sekunden.

  • Ich trage seit ca. 11 Jahren einen Helm. Und er hat mir einmal sozusagen das Leben gerettet. Ich wurde von einem Auto vom Fahrrad runtergeholt und bin mit dem Kopf am Bordstein aufgeschlagen. Mein Glück war, dass ich einen Helm getragen habe, sonst hätte wirklich was schlimmes passieren können. Seitdem trage ich immer einen Helm und es ist mir ziemlich egal was andere dazu sagen #freu

  • Ich verstehe nicht, was es kompliziert macht einen Helm aufzusetzen. Das dauert drei Sekunden.


    Ich sehe das genau wie Safran. Eine Helmpflicht würde doch einige Radler vom Radfahren abhalten. Das Helmtragen macht Fahrradfahren schon komplizierter:
    Erstens: Ich muss einen Helm anschaffen, der mir gut passt. Ist bei meinem Kopf offenbar nicht ganz einfach, denn er ist überdurchschnittlich groß, so dass mir viele Standardhelme nicht passen (außerdem möchte ich ja im Winter eine dünne Mütze drunterziehen). Außerdem drücken viele Helme, weil ich einen langen Hinterkopf habe. Helme sind halt nach irgendwelchen Standards hergestellt, Köpfe aber nicht. Die Helme, die mir gut passen, sind oft sehr teuer (80-100€). Das Geld muss man erstmal haben. Mit schlecht sitzendem Billighelm fahren ist aber auch keine Lösung, denn wenn der Helm nicht gut sitzt, dann schützt er auch nicht gut und ich kann es auch lassen.
    Zweitens: Wohin mit dem Helm, wenn ich unterwegs bin? Den Helm mitzuschleppen ist oft doof, weil er ja doch eher sperrig ist. Wenn ich ihn aber am Fahrrad hängen lasse, wird er bei Regen nass (ja, ich fahre bei jedem Wetter), oder er kann geklaut werden (Helm anschließen geht mit meinem Schloss schlecht).
    Drittens: Meine Frisur leidet nicht, wenn ich einen Helm trage, aber so ein Helm schränkt frisurenmäßig schon ein, z. B. bei hochgesteckten langen Haaren. Klar ist das irgendwie ein dämliches Argument, aber für viele Radler ist das offenbar schon ein Grund. Und wenn ich erst noch meine Frisur ändern muss, dann dauert das Helmaufsetzen auch mehr als 3 Sekunden.
    Viertens: Mit Helm schwitze ich im Sommer mehr.


    Also: Helm tragen ja, aber Helmpflicht nein. Soll bitte jeder und jede selbst entscheiden dürfen.

    Mirjam mit Clown (2006) und Spaßvogel (2008) und Quatschkopf (2010)

  • Ich habe einen Helm, fahre aber kein Fahrrad ;)


    Nein, im Ernst.


    Kind trägt IMMER einen Helm. Nun hab ich ein neues Fahrrad, und da musste natürlich auch ein Helm her. Also hab ich jetzt einen Helm. Allerdings fahre ich tatsächlich fast nie Fahrrad, das liegt auch an der Gegend, wo wir hier wohnen, so dass ich de facto den Helm erst einmal aufhatte außer zum anprobieren.


    MIR war es aber wichtig, dass das Kind die KOnsequenz sieht: Fahrradfahren ohne Helm geht nicht.


    In Holland war das schwer zu erklären, warum da Kelin und Groß ohne Helm unterwegs sind. Aber da waren wir mit Laufrad sowieso schon ziemlich bunte (und ziemlich typisch deutsche) Vögel...


    So richtig wichtig ist mir das mit dem Helm aus zwei Gründen: Die beste Freundin meiner Schwägerin kam vor ca. 3 Jahren ums Leben, als sie leicht (!) angeschickert nachts ohne Helm in Frankfurt über eine Ampel fuhr. Der Autofahrer, der ebenfalls nur leicht angeschickert war, hatte keinen Schulterblick gemacht beim Abbiegen. Eine ganz kleine Unaufmerksamkeit, und zwei Menschen unter der Promille-Grenze.


    Und dann hab ich mal gesehen, wie ein Helm nach einem heftigen Sturz aussah. Der war kaputt, einmal durchgebrochen. Der Kopf, der drunter war, war allerdings noch ganz. Hatte nur ein Hämatom und ne leichte Gehirnerschütterung. Der Helm lag als Souvenir im Regal. Das war ziemlich beeindruckend.

  • Ich finde die Diskussion wirklich sehr interessant, zeigt sie doch mal wieder deutlich die sehr unterschiedliche Gefahrenwahrnehmung auf. Was mir noch sehr wichtig ist zu erwähnen: nicht Helm tragenden Menschen wurde hier des öfteren übertriebene Coolness vorgeworfen, das Empfinde ich als recht einfach gemachte unterstellung. Btw, die Sache mit dem geringeren Abstand von einigen Autofahrern ist ja kein Bauchgefühl von Usern, sondern durch eine Erhebung begründet (der man sicher nicht unbedacht glauben muss, wie das halt mit solchen Daten immer so ist)...

  • Ich trage seit ich 10 Jahre alt bin immer einen Helm wenn ich mich auf's Radl setze.
    Meine Mama hat das damals als grosse Aufklärungsaktion in der Grundschule angeleiert und an der Sammelbestellung haben sich quasi alle Eltern beteiligt. Damit war ein Helm bei uns im Dorf schon 1990 ein alltäglicher Anblick und mir ist das in Fleisch und Blut übergegangen. Gehört für mich zum Radln einfach dazu. Egal ob Kind oder Erwachsener.

  • Zitat

    Btw, die Sache mit dem geringeren Abstand von einigen Autofahrern ist ja kein Bauchgefühl von Usern, sondern durch eine Erhebung begründet (der man sicher nicht unbedacht glauben muss, wie das halt mit solchen Daten immer so ist)...


    Allerdings. Zu glauben, man sei ohne Helm weniger gefährdet, scheint mir sehr naiv. Eine Untersuchung, die das belegt, ist garantiert unseriös. Gib mir die Daten und ich weise dir das in 10 min nach.

  • In unserer Familie besteht Helmpflicht! #super


    Tochter kennt es gar nicht anders! Auch mit Roller oder Rollerblades! Und meinem Mann und mir ist es in den Jahren in Fleisch und Blut übergegangen. Ich kann es mir ohne nicht mehr vorstellen.


    Hier in diesem Forum habe ich vor Jahren zum gleichen Thema mal den Satz gelesen: Wer nix im Kopf hat, braucht auch keinen Helm! :D