Sitzenbleiber in der Klasse

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  • Heut war in der Postmappe die Adressliste der 2. Klasse. Beim Studium derselben hat es mich umgehauen. Es sind 27 Kinder – ganz schön viel, aber nun ja, das ist wohl so. Von den 27 Kindern sind 6 Sitzenbleiber, die die 1. Klasse wiederholten bzw. jetzt eben die 2. Klasse. 2 davon sind sogar schon (fast) 10 Jahre alt. Das sind ja über 20% der Kinder, die eine “Ehrenrunde” machAnrufenen. Ich kann das gar nicht fassen. Das ist ein Fünftel der Klasse. Ich kenn das gar nicht aus meiner Schulzeit. Wiederholer gab es eher weniger. Ich bin immer noch total geschockt von den Zahlen.


    So, das mußte ich mal eben loswerden.

  • Hallo, echt heftig.
    Bei uns NRW gibt es kein Sitzbleiben nach der 1. Klasse, nur wenn die Eltern damit einverstanden sind, dann werden einzelne Kinder im Schuljahr wieder in die neue 1. Klasse eingegliedert, bei uns 1 Mädchen sonst sehr selten. Nach der 2. Klasse bleiben bei uns so um die 2 Kinder pro Klasse sitzen, selten noch eizelne nach der 3.K und in der 4. gibt es kein sitzbleiben mehr.
    Liegt es wirklich an den Schülern bei euch oder am Lehrplan?

  • Niedersachsen. Letztes Schuljahr war einer dabei, der stieg direkt am Schuljahresanfang wieder in die 1. Klasse ein und nach dem ”Halbjahreszeugnis” kamen noch einmal 2 dazu. Und jetzt noch mal 3, die vom Geburtsjahr her deutlich älter sind. Was auffällt, es sind fast alles ausländisch klingende Namen. Ich finde es traurig, dass die Kinder mit fremder Herkunft offenbar irgendwo doch benachteiligt sind.


    Ich kann mir nicht denken, dass das am Lehrplan liegt. Das sind doch Grundlagen, die in der 1. Klasse gelernt werden. Das ABC und Rechnen bis 20. Die Schulleitung soll aber sehr streng sein mit dem Zurückstufen.
    Ich finde das irgendwie erschreckend.

  • Hallo,


    hier in Berlin ist es so das die Kinder drei Jahre Zeit haben um die ersten beiden Klassen abzuschließen.


    Unterrichtet wird auch die erste und zweite Klasse gemeinsam, da fällt es dann gar nicht so sehr auf wenn ein Kind die Erste zweimal macht und die Lehrer stufen eher mal zurück wenn sie meinen die Grundlagen sitzen noch nicht oder es hapert einfach noch an der Reife.


    Liebe Grüße

    Viele Grüße von Mir mit Drittklässler +


    ehemals Jungsmama

  • Ich finde es traurig, dass die Kinder mit fremder Herkunft offenbar irgendwo doch benachteiligt sind.


    Nicht nur irgendwo und ein bisschen, sondern das ist wirklich in statistisch relevanten Mengen so. Sehr schade, ja, das schafft unser aktuelles Schulsystem leider im Moment noch nicht.
    Für die Grundschule finde ich ja jahrgangsübergreifenden total sinnvoll, weil man eben besser feinjustieren kann.

  • Das heißt aber ausdrücklich noch nicht sitzen bleiben. Das war unserer Lehrerin hier ganz wichtig. Die JüL Eingangsphase ist ja darauf ausgelegt, dass die Kinder 1-3 Jahre für die ersten beiden Schuljahre haben. Kommt dann auch nicht so in die Schulakte wie ein späteres Wiederholen einer Klassenstufe. Hier sind es oft die eher zur früh eingeschulten Kinder, denen von Anfang an mehr Zeit eingeräumt wird. Das muss man auf keinen Fall so negativ sehen.

    Wenn wir einen Menschen glücklicher und heiterer machen können, so sollten wir es in jedem Fall tun, mag er uns darum bitten oder nicht.


    - Hermann Hesse: Das Glasperlenspiel -

  • Mein Sohn steigt auch als Quereinsteiger jetzt in eine 2. Klasse ein. Und mir wurde gleich gesagt, dass 2 Schüler weniger in der Klasse sind, da diese auf die Lernförderschule mussten. 8I Das nenn ich mal einen Anfang. Da gibt es kein wiederholen, sondern es wird gleich aussortiert. :( Ich denke sowas hätte eine Schulärztin doch bei der Einschulungsuntersuchung schon feststellen können. #confused

  • Und mir wurde gleich gesagt, dass 2 Schüler weniger in der Klasse sind, da diese auf die Lernförderschule mussten. 8I Das nenn ich mal einen Anfang. Da gibt es kein wiederholen, sondern es wird gleich aussortiert. :( Ich denke sowas hätte eine Schulärztin doch bei der Einschulungsuntersuchung schon feststellen können. #confused


    Es gibt leider aber auch Eltern, die ihre Kinder auf Teufel komm raus auf eine Regelschule schicken. Für diese Kinder meist ein sehr schlechter Start ins Schulleben.

  • @genmaiche:


    Viele Kinder fallen erst mal "nicht auf" da zeigen sich die Probleme erst im laufe der Grundschulzeit.


    Zudem finde ich es gut, wenn Eltern die Wahl haben:


    Regelschule / vs. Förderschule.


    Kleinere Klassenverbände, Förderschullehrer die sich mit dem individuellen Lernen auskennen.


    Förderschule ist für viele Kinder eine Chance.


    Wir haben uns bewusst dafür entschieden (Ruckschulungsquote ist zb 95%), anstatt unsere Kinder im Regelschulbetrieb untergehen zu lassen.


    Das kommt sicher aufs Kind an. Aber Förderschulen sind nicht immer die blödeste Entscheidung.

  • Mein Sohn steigt auch als Quereinsteiger jetzt in eine 2. Klasse ein. Und mir wurde gleich gesagt, dass 2 Schüler weniger in der Klasse sind, da diese auf die Lernförderschule mussten. 8I Das nenn ich mal einen Anfang. Da gibt es kein wiederholen, sondern es wird gleich aussortiert. :( Ich denke sowas hätte eine Schulärztin doch bei der Einschulungsuntersuchung schon feststellen können. #confused


    nö, das kann man nicht immer feststellen. und schon gar nicht bei der untersuchung, zumindest so, wie sie hier verläuft.
    hier gab´s bisher einige wechsel in der klasse (abgänge wegen umzug, abgänge wegen schulwechsel), es wurden in den 3 schuljahren um die 4 oder 5 kinder in die klasse runtergestuft und 1 kind aus der klasse runtergestuft.


    und was ausländische Nachnamen angeht - 2 Jahre über J. war ein Mädchen, frisch in D., da find ich´s irgendwo nicht ungewöhnlich, wenn Kind länger für die ersten Schuljahre braucht, sie war dann auch erst mit 12 oder so mit der Grundschule fertig (imho mit 2 Wiederholungen) und sprachlich immer noch recht unsicher. Gibt´s auch, sieht man ja dem Kind nicht an...

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

  • Da find ich hier die Vorklassen gut. Da dürfen die Kinder, denen es noch schwerfällt oder die mit fremdsprachlichem Hintergrund un ganz kleinen Gruppen (so 10) schonmal lernen und danach dann die reguläre 1.Klasse besuchen. Wenn die Lehrer im Laufe des Schuljahres merken, dass es in der 1.Klasse doch nicht so klappt, kann da auch noch eingestiegen werden. Die Zahl der "Sitzenbleiber" dezimiert das natürlich, eben weil die Kids ja dann 2 Jahre Zeit haben den Stoff der 1. zu packen.


  • Leider haben das die beiden Grundschulen, die wir hier hätten wählen können, gerade zu diesem Schuljahr wieder abgeschafft. Irgendwo habe ich gelesen, dass insgesamt 1/3 der Berliner Grundschulen jetzt wieder "normal" unterrichtet.
    Schade, denn ich fand die Idee auch gut.

    Mirjam mit Clown (2006) und Spaßvogel (2008) und Quatschkopf (2010)