Über Nacht weg von stillendem Kleinkind

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  • Hallo miteinander,
    meine Kleine wird im Herbst 2 und ist, wie schon der große Bruder, noch begeistert beim Stillen dabei. Das heißt: wenn ich da bin, stillt sie gerne alle 1-2 Stunden mal, bei Müdigkeit auch sehr ausführlich und lange, und auch nachts wird sie noch zwischen 2 und 8 mal wach (stark schwankend) und will dann unbedingt stillen. Alles andere wird abgelehnt. Ganz selten schläft sie nur mit Handauflegen und streicheln weiter.


    Umgekehrt kann sie aber tagsüber durchaus auch ohne stillen. Ich arbeite schon seit fast einem Jahr wieder, bin dann immer ganztags für 10-12 Stunden weg, da isst und trinkt sie normal und fragt nur an manchen Tagen abends. Ich kann auch abends ausgehen; dann muss mein Mann sie zum Einschlafen in die Trage nehmen, aber auch das ist unkompliziert. Gegen Mitternacht wird es schwieriger, als ich da mal weg war, hat er sie schließlich mit einem Becher Milch und einer Obstquetschtüte beruhigen können, aber es gab Tränen.


    Jetzt habe ich einen Jobtermin, bei dem wir am Vorabend anreisen müssen. Geht nicht anders, es gibt keinen Flug, der früh genug ist. Die einzige Alternative wäre, den Termin abzusagen. Würde ich im allergrößten Notfall machen, aber ich würde mir damit keine Freunde hier machen und mein Chef wäre sehr irritiert. Will ich also eigentlich vermeiden. Das heißt also, ich bin ab nachmittags weg und komme etwa 24 h später wieder.


    Ich weiß, ich weiß, sie ist "schon" fast 2, sie lässt sich grundsätzlich von Papa beruhigen und alles. Ich habe nur das zwangsweise Abstillen meines großen im Hinterkopf, der war da auch genau 2, und der hat stundenlang nachts gebrüllt, weil er nicht stillen durfte (ich konnte nicht mehr, komplett blutige Brustwarzen bei neuer Schwangerschaft, nach einem Monat Qual aufgegeben). Andererseits war das vielleicht anders, weil ich ja nebendran saß und er einfach nicht durfte. Vielleicht ist es besser, wenn ich gar nicht da bin? Und vermutlich hilft es, wenn ich ihr vorher erkläre, dass ich über Nacht weg sein werde und danach wieder komme?


    Also, an dieser Stelle gerne: eure positiven Erfahrungen mit nächtlicher Abwesenheit bei vielstillendem Kleinkind. Bitte. Danke.

  • Puh! Ich könnte das nicht und würde das auch nicht machen. Auch nicht für den tollsten Job der Welt.
    Hoffe, dass es bei euch klappt.

    Die Menschen erstaunen mich,
    weil sie die Gesundheit aufs Spiel setzen, um Geld zu verdienen,
    danach geben Sie es wieder aus, um ihre Gesundheit wieder zu erlangen;
    und weil sie sehnsüchtig an die Zukunft denken,
    genießen sie die Gegenwart nicht,
    weshalb sie weder in der Gegenwart noch in der Zukunft leben.
    Und sie leben so, als ob sie nie sterben müssten.
    Und sterben so, als ob sie nie gelebt hätten.
    (Geshe Yonten)

  • Und ich würde es schon machen.
    Immer davon ausgehend, dass der Vater sich das zutraut und auch bei einem weinenden Kind die Nerven bewahrt.
    Ich glaube, wenn du gar nicht da bist, ist es auf jedem Fall leichter als anwesend zu sein und das Stillen nicht zuzulassen. Als ich nachts abstillte, hatten wir nur eine Nacht, die wirklich nicht schön war. Aber was hilft's...
    Klar, dass man sich Gedanken macht, auch klar, dass du mit dem Kopf zumindest nachts zu 50% zuhause sein wirst, und dennoch: ich glaube, ich würde es machen. Weil es sich so anhört, als wäre der Vater schon in vielen Situationen mit dem Kind klargekommen.

    Mit vielen lieben Grüßen von Alexy und dem Rest von hier! 8)




    "Für die Welt bist du irgendjemand, aber für irgendjemand bist du die Welt."
    Erich Fried

  • Wenn dir Termin wichtig ist, denke ich wird das gehen. Es ist ja nur diese eine Nacht und danach könnt ihr ja ganz viel Kuscheln und Stillen nachholen:). Es ist ja eben nicht wie bei deinem großen Kind, wo du abstillen musstest. Dieses Mal ist es nur eine Nacht und da du nicht da bist, wird sie das einsehen, dass sie nicht gestillt werden kann.

  • Ich musste dienstlich das erste Mal über Nacht weg als meine Kurze 13 Monate alt war. Papa und Kind haben sich gegenseitig getröstet und sich gut geschlagen. Dann war zwei Monate später ich 14 Tage in Folge nur jede 2.-3. Nacht zu Hause, und das auch nur von 22:00 - 04:00 und das Stillen klappte absolut problemlos weiter. Die hat dann halt mal danach ein Wochenende quasi durchgestillt ;)
    Abgestillt habe ich erst jetzt als in der zweiten Schwangerschaft die Milch weg blieb.
    Ihr schafft das schon!

  • Wann ist denn der Termin?
    Vorher mal bei einer Freundin schlafen und antesten?


    Testen macht - meiner Erfahrung nach - gar keinen Sinn. Weil: jeden Tag ist die Stimmung eine andere, was heute toll ist, kann morgen tragisch sein. Und umgekehrt.
    Auch wenn man bei der Freundin schläft, das Kind verzweifelt, man eine halbe Stunde später dann da ist - hat sich das Kind in dieser Zeit meist schon beruhigt und man fährt dann doch nicht dahin, wo es nötig gewesen wäre. Und das Drama hat man dennoch gehabt.

    Mit vielen lieben Grüßen von Alexy und dem Rest von hier! 8)




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    Erich Fried

  • Ich hab mir mal ein Wochenende frei genommen, als mein zweiter Sohn noch nicht ganz zwei Jahre alt war. Ohne mich ging es ihm und dem Papa ganz prima - bloß ich war ohne Kind auf die Milchpumpe angewiesen. Als ich wieder da war, haben wir problemlos weitergestillt - noch ein halbes Jahr lang.

  • Testen macht - meiner Erfahrung nach - gar keinen Sinn. Weil: jeden Tag ist die Stimmung eine andere, was heute toll ist, kann morgen tragisch sein. Und umgekehrt.
    Auch wenn man bei der Freundin schläft, das Kind verzweifelt, man eine halbe Stunde später dann da ist - hat sich das Kind in dieser Zeit meist schon beruhigt und man fährt dann doch nicht dahin, wo es nötig gewesen wäre. Und das Drama hat man dennoch gehabt.



    Mir bringt testen ganz viel. Ich kann dann nämlich für mich besser entscheiden, wenn ich vorher so unsicher war. Entweder es klappt und ich gewinne Sicherheit und traue mir die Übernachtung besser zu. Oder es klappt nicht und ich denke dann nochmal vor diesem Hintergrund darüber nach, ob ich es mir zutraue.
    Aber klar - das kann bei jeder anders sein.

  • Ja, der Vater wird damit schon zurecht kommen, der ist 50/50 zur Betreuung da und hatte sie schon viele Abende (und Nächte mit mir zusammen), nur eben noch nie alleine über Nacht.


    Testen hat sich jetzt erledigt - ich musste den Flug schon buchen und damit recht schnell entscheiden. Auch sonst ist testen glaube ich eher nicht meins, weil es nie was darüber aussagt, ob es klappen wird. Im blödsten Fall wäre das Kind beim Testen unglücklich, ich würde deshalb absagen, wir hätten dann also eine unglückliche Nacht und trotzdem keinen Termin erledigt... aber wie gesagt. Hat sich erledigt.
    Wenn ich jetzt testen würde, würde mich das höchstens unruhig machen, weil ich ja nur noch notfalls aus dem Termin rauskomme. Glaube ich. Habe aber überlegt, ob ich mal teste in Richtung "ihr erklären und schauen, ob ich sie nachts anders trösten kann". Also sowas wie ein vorheriger Nacht-Abstillversuch? Hm. Muss ich noch überlegen.


    Jea und tigger, als ihr weg wart, haben eure da auch noch so viel nachts gestillt? Oder kaum noch? Das klingt ansonsten ja gut, so würde ich mir das auch wünschen.


    Malin, so spontan hätte ich auch gesagt, das mache ich nicht. Aber dann wirklich konkret davorstehen und einen wichtigen Termin absagen fühlt sich doch noch mal ganz anders an, fand ich.


    Danke soweit.
    Ich muss vermutlich auch aufpassen, dass sie am Ende nicht nur unruhig ist, weil ich mir Sorgen mache, dass sie unruhig sein könnte. Bestimmt wird sie nicht hokuspokus stillfrei durchschlafen, aber ich denke, mit Manduca und Bananen und Milch und Papa wird sie schon durch die Nacht kommen, irgendwie. Ich werde mir wohl den Arbeitstag davor freinehmen, damit ich nur die 24h weg bin und nicht schon am Morgen vor dem Flug weg muss.


    Und sonst, gerne noch mehr gute Erfahrungen. Die Entscheidung ist wohl durch, jetzt müssen wir das nur so gut wie möglich hinkriegen...

  • Ich würde mich am Stillen nicht allzusehr aufhängen.
    Ich stille nicht mehr und zur Zeit wird jeder 2. bis 3. Tantentag frühzeitig abgebrochen, weil Töchterchen nach dem Mittagschlaf von niemanden mehr getröstet werden kann und Mama braucht. Das war zu Stillzeiten nie so. Und den Tantentag gibt es, seit die Kleine 3 Monate ist, wöchentlich.
    Von daher, ich finde, du hast richtig entschieden. So einen Vortest hatte ich gemacht, als ich Konzertkarten für Robbie Williams hatte. Der Test endete unschön, zum Konzert ging ich eine Woche später trotzdem. Mit schlechtem Gewissen und den Gedanken zuhause, obwohl zuhause dann alle Spass hatten und alles toll war. So kann es gehen...
    Wenn der Papa die Betreuung gewöhnt ist, ist das stillen zweitrangig. Wirst sehen.
    Aber denke daran, deine Brust zu betreuuen! Das kann sonst unangenehm werden.

    Mit vielen lieben Grüßen von Alexy und dem Rest von hier! 8)




    "Für die Welt bist du irgendjemand, aber für irgendjemand bist du die Welt."
    Erich Fried

  • Ich finde es gut, dass du den Termin jetzt fest gebucht hast.
    Es ist wichtig, auch mal an sich zu denken.


    Als meine Maus ca. 2 war habe ich mal für 2 Übernachtungen meine Freundin in Malaga besucht. meine Brust hat das definitiv gemerkt, aber es hat mir sehr gut getan.


    Ich finde, es ist eine Cahnce für den Papa, dass sie das zusammen meistern. Und eue Voraussetzungen sind doch wirklich gut.


    also genieße es.

  • Ich werde in 3 Woche auch zum ersten Mal über Nacht zu einem dienstlichen Termin bleiben, auch weil es mit den Flügen anders nicht ginge. Meine Kleine ist jetzt 18 Monate alt.
    Ich denke schon, dass mein Mann das gut schaffen wird.


    Bei meiner Mittleren war ich ab 2 1/2 Jahre jeden Monat für 3 Tage/2 Nächte dienstlich unterwegs, obwohl ich noch gestillt habe. Das war von Anfang an gar kein Problem.
    Also nur Mut. Evtl. eine Milchpumpe mitnehmen, damit Du abends/früh ein bisschen Milch abpumpen kannst, damit die Brust nicht zu voll wird.

  • Hier steht auch so eine dienstliche Reise an. Und zwar am Wochenende. Ich stille ihn auch noch und springe einfach ins kalte Wasser. Mein Sohn trinkt auch Wasser (und auch ein bisschen Kuhmilch) und isst Brei und Brot. Also verhungern wird er nicht.
    Und es passt sein Vater auf ihn auf. Der kann ihn auch nicht ins Bett bringen, wenn ich im Dunstkreis bin. Aber vor ein paar Monaten war das auch so und als ich einen Abend in der Sauna war, hat das so super geklappt-viel besser als bei mir. Und deswegen mache ich mir keine Sorgen. Sein Papa liebt ihn und er auch seinen Papa. Und der Papa ist ja auch jemand anderes und wird das schon schaffen. Ich sehe auch eine Chance darin für meinen Mann. Der trägt es mit Fassung, dass unser Sohn so an mir klebt. Man denkt ja immer, dass es nicht gut klappen kann, wegen stillen und so. Na klar würde ich auch lieber gestillt werden, wenn Mama greifbar ist. Aber ich glaube, dass die Kinder schon begreifen, dass keine Mama da ist und dass das dann auch klappt. Eben anders.


    Und ich freue mich auch auf eine Nacht alleine schlafen...

  • Bei uns hat das gut geklappt. Ich habe vor meinem Aufbruch gesagt, dass ich über Nacht weg bin. Sie war zwar empört darüber, nicht mitkommen zu dürfen, das hat aber die Stillfrage völlig in den Hintergrund gedrängt. In der Nacht hat sie dann geschlafen ohne Aufzuwachen ( im Gegensatz zu mir).

  • Ich sehe da auch kein großes Problem. Mein Sohn ist fast so alt wie deine Tochter, und mittlerweile habe ich nachts (und nur nachts) abgestillt, aber auch davor, also in den Zeiten, wo er nachts noch bis zu stündlich trinken wollte, musste ich öfter mal die halbe Nacht außer Haus verbringen. Das war nie ein großes Problem. Er hat den tröstenden Papa dann kurz "angeschrien", weil der ihn empörenderweise nicht gestillt hat :D , und dann weitergeschlafen. Deine Tochter ist ja auch kein Baby mehr, warum sollte das nicht gehen? Abstillen müssen, obwohl man gar nicht will, ist schrecklich und was ganz anderes als bei einer fast Zweijährigen mal "nur" den Papa nachts dazuhaben.

  • Hab nicht alles gelesen, nur, dass Du gute Erfahrungen hören möchtest und Deinen Flug schon gebucht hast ... mach Dir keinen Kopf! Ich muss, wenn auch nicht oft, so doch regelmäßig dienstlich verreisen und es gab bislang noch keinerlei Probleme.


    Als ich das erste mal wieder zu unserer jährlichen Konferenz (drei Tage = zwei Nächte weg) musste, war die Kleine etwa 14 Monate alt und sie war mit abgepumpter Milch höchst zufrieden. Als ich mit der Abpumperei aufgehört habe, ist mein Liebster auf Kakao umgestiegen - ja, für die Zähne nicht der Hit, aber zwei, drei mal im Jahr sicher kein Weltuntergang. Jetzt ist sie fast drei, und braucht auch keinen Kakao mehr *stolzbin*


    Bis jetzt war es jedes mal so, dass die Nächte ruhiger waren, als wenn ich da bin. Und ich seh grad, was Mondblume schreibt: ja, das stimmt absolut. Ich denke auch, dass die Zwerge da durchaus unterscheiden. Wenn ich da bin, geht mit Papa gar nix, wenn ich nicht da bin haut's ohne Probeme hin.


    Also, freu Dich auf eine entspannte Nacht :D

  • Hallo!
    Als mein Sohn 1 Jahr alt war musste ich wieder arbeiten mit Nachtschichten.
    Ich hab mir im Vorfeld auch mega viele Gedanken gemacht...


    Im Endeffekt läuft es nun super!
    Ich fange um 17Uhr an und arbeite bis 13.30Uhr am nächsten Tag.
    Mein Kind schläft beim Papa ein und nachts sogar besser ohne mich. Er bekommt von ihm ein Milchfläschchen.
    Mein Problem ist, dass die Brüste das nicht einfach so mit machen, ich muss abpumpen.

    LG Froschine mit Fröschle (02/12) und Moppel (05/15)



    #pro #contra

  • Nach den vielen mutmachenden Tips hier wollte ich euch noch Rückmeldung geben.


    Wir haben ihr einige Tage vorher und dann immer mal wieder erklärt, dass ich eine Nacht woanders schlafe, dass dann Papa bei ihr ist und dass sie Milch aus einem Becher haben kann.
    Im Vorfeld war sie wenig begeistert, sie antwortete abwechselnd "Mama hierbleiben" und "ich mitgehen, auch Flugzeug fliegen, ja?"


    Am Abend selbst hat sie dann wohl sehr lange zum Einschlafen gebraucht bei meinem Mann und erst um 11 geschlafen (gut, sonst zwischen 8 und 10); aber: danach ist sie bis halb fünf nicht mehr aufgewacht. Halb fünf! Himmel, wäre ich froh, ich hätte in den letzten zwei Jahren EINE solche Nacht gehabt! Da hat sie jedenfalls einen Becher kalte Milch gekippt und dann bis morgens friedlich im Bett weiter geschlafen, ging wohl problemlos.


    (ich hatte in bisschen spekuliert, das weiterführen zu können und ihr das auch erklärt, dass wir das wieder so machen mit dem Becher und dem schönen Schlafen :D , aber das fand sie überhaupt nicht gut und absolut unzumutbar (sprich: ich brülle mal den Bruder wach). Wir stillen also munter weiter.)