Dialektplauderei: warum, wieso, weshalb...

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  • Waaaaas, Rasselbande, "d'Ländlar" verstehst Du nicht?! Sagt Dir "vo Mellou bis Schoppernou" was? Such mal danach - da bin ich zur Schule gegangen....


    Liebe Grüsse


    Talpa


    *hust* Nein, die lieben Vorarlzwergler entziehen sich meinem Verständnis. Im Aussefern fühle ich mich aber auch ähnlich unverstanden wie in Russland und das Aussefern ist ja mein direkter Nachbar. #weissnicht


    *googelt los*

    Girl keep your head up,
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  • sehr interressantes thema!!


    dass viele deutsche unser vermeintliches hochdeutsch als schweizerdeutsch interpretieren, kann ich sehr gut nachvollziehen...das tun sie aber nur solange, bis sie uns auch tatsächlich ch-deutsch sprechen hören...


    aber: auch ich finde es schrecklich, wie schlecht in der schweiz deutsch ausgesprochen wird. nur: woher sollen wir es besser lernen, wenn es uns niemand beibringt (in der schule tönt es genauso schlimm...keines meiner kinder hat je gute deutsche aussprache von einer ch-lehrperson gelernt!)


    ich kann, glaub von mir sagen, dass ich es nicht schlecht hinkriege...werde oft von deutschen für eine deutsche gehalten (ist ev mein 1/2 deutsch in meinen genen...).


    spreche (scheinbar) auch akzentfrei spanisch. werde von spanisch sprechenden immer als latino- einheimische gehalten (mit dem korrekten land dazu).


    ich finde es sehr gut, dass unsere kiga kids genug chdeutsch sprechen! hochdeutsch ist für uns eine fremdsprache, die wir lernen müssen. und chdeutsch muss bewahrt werden. viele kinder verlernen es und das ist sehr schade!

    zwei tolle Jungs: 19 + 24 Jahre alt #banane

  • den Werbespruch von wegen alles nur kein hochdeutsch, hatte die Werbeagentur übrigens zuerst Sachsen angeboten. die haben abgelehtn (schlechtes Image des sächsischen?) die Baden-Württemberger zelebrieren ihre Dialekte eher. interessanterweise sogar, obwohl schwäbisch und badenserisch :D auch ein recht schlechtes Image haben (jedenfalls nördlich des mains). da steht ein ganz anderes Selbstverständnis dahinter, ist mein eindruck.

  • Rasselbande: die Stichworte HMBC und vo Mello bringen Dich hin. Ich kann leider im Handy nicht verlinken.
    Gegen die Jungs, sind Deine Dornbirner definitiv fast hochdeutsch sprechend :D


    Liebe Grüsse


    Talpa



    Meine Güte 8I ich verstehe was du meinst.

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  • Meine Güte 8I ich verstehe was du meinst.


    Echt? Also das findi jetzt nid schwer zverstoh... :) demfall sprechen die vorlarlberger wie die Schweizer...

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Ich hab vor kurzem noch alles drauf verwettet, dass ich Hochdeutsch spreche. Naja offensichtlich is es auch was schwammiges. Bewusst Dialekt kann ich nur berlinan, aber das pack ich nur aus wenn ich mit anderen Berlinern spreche. Oder wenn ich richtig fluche und meckere. Aber dann allerfeinste gossensprache direkt aus Kreuzberg.


    Ich glaube arrogant wird man wahrgenommen weil man dauernd nachfragt und deshalb quasi auf Hochdeutsch pocht. Ich muss bei bayrisch und schwäbisch aber nachfragen, ich verstehe es sonst echt nicht. Wenn mein Opa nicht platt sprechen würde, wär ich da auch aufgeschmissen. Also da find ich Hochdeutsch schon praktisch, würde hier ein Schwabe anrufen (callcenter oder whatever) also da kann ich mit Niederländern besser kommunizieren, ich kann schlicht und einfach den Dialekt nicht verstehen.


    Ansonsten gehör ich beim normalen sprechen zu den Endungen verschluckern glaub ich. "Bremen" ist eher "brem" als was anderes. Bin halt halb Niedersachsen, halb Berlin. Wir haben im Studium irgendwann die Leute danach eingeteilt, wie man zu der sicheren Zone beim fangen sagt. Also da wo man nicht getickt/gefangen/angeschlagen werden kann. Das heißt bei allen anders und is ein sicheres Indiz. Bei mir hieß das "klippo" oder "klipp" und damit war ich bei den Norddeutschen, was Sinn macht weil ich da seit immer meinen Urlaub verbracht habe. "Pulle" hieß das in Niedersachsen (bei Hannover rum) und leider kann ich mich in Westberlin nicht erinnern, bzw. vielleicht haben wir da auch nicht fangen gespielt oder es hieß auch "klipp" oder so.

  • Hallo,

    Das heißt bei allen anders und is ein sicheres Indiz. Bei mir hieß das "klippo" oder "klipp" und damit war ich bei den Norddeutschen, was Sinn macht weil ich da seit immer meinen Urlaub verbracht habe. "Pulle" hieß das in Niedersachsen (bei Hannover rum) und leider kann ich mich in Westberlin nicht erinnern, bzw. vielleicht haben wir da auch nicht fangen gespielt oder es hieß auch "klipp" oder so.

    Hier (Sachsen) heiß das bei den Kindern einfach frei oder "zicke" (na ja, eher zigge) bzw. "Dort ist zicke".

    • Offizieller Beitrag

    Da wo ich aufgewachsen bin (Tirol/Außerfern) hieß das Bote. Bin schon gespannt wie das bei den zukünftigen Spielkameraden vom Nerdbaby heißen wird.


    Hab den Thread mit Interesse verfolgt und muß zum leichten/schweren Dialekterwerb etwas sagen: Das ist einfach individuell von Mensch zu Mensch verschieden. Manche tun sich da einfach leichter als andere. Ich kenn das jetzt nicht zwingend von Deutschen Dialekten, aber aus dem Englischen.


    Mein Bruder war 3 Jahre in Amerika und auch danach hat man ihm noch von aller Weite angehört, daß er ein Österreicher ist der Englisch redet. Ich war (zu dem Zeitpunkt des Gesprächs) auch ca. 3 Jahre in England und wir sprachen mit Bekannten meines Bruders Englisch. Auf einmal schaut er mich groß an und sagt: Du redest ja mit britischem Akzent! ja, nona, ich hab auch in England gelebt. Für mich war das überhaupt keine Anstrengung, das ist einfach so passiert. Und ja, meine Freundin hat mich durchaus manchmal ausgebessert, wenn ich Amerikanische Ausdrücke verwendet hab und mein Dissertationsbetreuer hat auch darauf Wert gelegt, dass ich die Britische Schreibweise von Wörtern verwende.


    Von dem her kann ich die Schweizer sehr gut verstehen, wenn sie auf ihrer Sprache/Dialekt beharren. Es ist ein Kulturgut und Alltagssprache und zeigt eben, dass sie Schweizer sind und keine Deutschen. Österreicher neigen manchmal für meinen Geschmack schon zu sehr dazu sich sprachlich anzupassen. Z.B. Wenn in den Eiskarten 'Sahne' steht anstatt 'Schlag(rahm)' oder 'Obers'.

  • Rasselbande: die Stichworte HMBC und vo Mello bringen Dich hin. Ich kann leider im Handy nicht verlinken.


    Echt? Also das findi jetzt nid schwer zverstoh... :) demfall sprechen die vorlarlberger wie die Schweizer...


    *staun* mir war nicht bewusst, wie viel Ähnlichkeiten Vorarlbergisch (?) mit meinem schweizerdeutschen Dialekte hat.

  • den Werbespruch von wegen alles nur kein hochdeutsch, hatte die Werbeagentur übrigens zuerst Sachsen angeboten. die haben abgelehtn (schlechtes Image des sächsischen?) die Baden-Württemberger zelebrieren ihre Dialekte eher. interessanterweise sogar, obwohl schwäbisch und badenserisch :D auch ein recht schlechtes Image haben (jedenfalls nördlich des mains). da steht ein ganz anderes Selbstverständnis dahinter, ist mein eindruck.


    Du hast dich doch bestimmt verschrieben 8o #warte
    Ich bin ja ein seltenes Exemplar der Spezies halb Badenerin/halb Schwäbin, aufgewachsen an der Grenze zum Heilbronner Unterland ^^


    Hier gibt es einfach viele viele Menschen, die Dialekt sprechen :D Aufm Rathaus, in den Geschäften, einfach überall.
    Wir hatten sogar auf dem Gymnasium einen Lehrer, der konnte bestimmt kein hochdeutsch :D
    Das ist völlig normal ;)


    Ich mag eigentlich auch die umliegenden Dialekte ganz gerne.


    Susan, frag mal Tisi, jamtamtam, Dindymene und raisalynn, wie wir Elfchens reden :D Ich glaub, die hatten manchmal mächtig Probleme, uns (besonders meinen Mann) zu verstehen #schäm :D


    Hier eine schöne Kostprobe #lol


    http://www.youtube.com/watch?v=P3hLYKAQx5I
    http://www.youtube.com/watch?v=tqEQL4y-Xvg
    http://www.youtube.com/watch?v=10KLfsdKS7A
    http://www.youtube.com/watch?v=_vetpishABg
    http://www.youtube.com/watch?v=gGOkjTZ_dH4
    http://www.youtube.com/watch?v=--Kxt5Rufjs
    http://www.youtube.com/watch?v=70eydaUkvQc
    http://www.youtube.com/watch?v=ziF9ncTyqkA
    http://www.youtube.com/watch?v=j-I9BffnTHo


    Wenn ihr das überlebt und verstanden habt, habt ihr gute Chancen, mich zu verstehen :D


  • *staun* mir war nicht bewusst, wie viel Ähnlichkeiten Vorarlbergisch (?) mit meinem schweizerdeutschen Dialekte hat.


    Bei manchen fällt mir die Zuordnung ob Schweizer oder Vorarlberger durchaus schwer. Aber wie gesagt: In Basel oder Schaffhausen hatte ich die Probleme nie, dort verstehe ich jeden problemlos. Sind wohl dann die Light-Schweizer ;)

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  • Du hast dich doch bestimmt verschrieben


    ja, so wird's gewesen sein *prust*


    edit: hier in Hessen heißt es "Hola". Von zu Hause (Sachsen-Anhalt) kenne ich keine "sichere Zone".



  • Wieso verschrieben?? :D


    Es ist ja eher so, dass man als Schwabe gar kein Hochdeutsch sprechen darf.
    Ich werd öfters mal gefragt, wo ich her komme oder warum ich so gestelzt spreche, wenn ich mal wieder mein Hochdeutsch reden zu müssen #augen


    Mein Mann hat mir passender Weise gestern einen Werbefilm des Unternehmens gezeigt, für welches es momentan arbeitet.


    http://www.youtube.com/watch?v=5DOKPmss7V4


    Ich finde das klingt sehr seriös #top

  • Hihi, ich kann mich noch an ein Seminar an einer (Schweizer) Uni erinnern - eine Kommilitonin hält einen Vortrag, mein Schweizer Kommilitone dreht sich zu mir, meint "Ach, noch eine Deutsche". Ich: "Ne, deutsch ist sie nicht." Das war meine erste Begegnung mit dem Vorarlberger Dialekt - auf österreichisch haben wir beide nicht getippt, und bis dahin wußte ich auch nicht, dass es in Österreich so alemannische Ecken gibt.


    Ich glaube, dass hochdeutsch in Gegenden, in denen viel Dialekt gesprochen wird, oft als arrogant eingeordnet wird, liegt auch daran, dass es in den Gegenden eine andere Sprachebene ist. Wenn man im Alltag Dialekt spricht und das Hochdeutsche Schule, Uni, dem Umgang mit Behörden und vielleicht noch dem Arztbesuch vorbehalten wird, dann ist das Hochdeutsche halt eine eigene Sprachebene für formelle Anlässe. Wenn dann jemand im Alltag Hochdeutsch spricht, kommt das so rüber wie wenn jemand abends in der Kneipe so spricht wie bei einem wissenschaftlichem Vortrag oder in einer Situation, in der sich alle duzen, konsequent siezt. Da muss man sich als Dialekt-Sprecher erst bewusst machen, dass das Hochdeutsche für den Sprecher gar keine formelle Sprachebene ausdrückt.


    Und die sichere Zone hieß bei uns "Barme".